Verſchiedenes Altlußheim, 18. Juli. In vergangener N machte ein Reiſender der Dampfziegelei Schwechheimer und Müller in Altlußheim, der im Gaſthaus zur Roſe in Schatthauſen übernachtete, einen Selbſtmordverſuch, indem er ſich 2 Revolver⸗ ſchüſſe in die Lungengegend beibrachte. Das Motiv zu dieſer That iſt, wie er angiebt, Rück⸗ gang ſeiner Vermögensverhältniſſe. Daß er dieſen Schritt mit Ueberlegung gethan hat, geht daraus hervor, daß er vorher Briefe an ſeine Frau und den Gaſtgeber ſchrieb, in denen er verſchiedene Anordnungen traf. Heute Mittag wurde er in das Krankenhaus nach Heidelberg überführt. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. — Karlsruhe, 20. Juli. (Zur Ent⸗ ſchuldung des ländlichen Grundbeſitzes) Aus einer Ueberſicht über die am Schluſſe des Jahres 1899 von den badiſchen Sparkaſſen an Privat⸗ perſonen ausgeliehenen Darlehen auf Annuitäten ergiebt ſich, daß die Bemühungen, den Annui⸗ tätendarlehen Eingang zu verſchaffen, nicht erfolg⸗ los geblieben ſind und daß einzelne Sparkaſſen in ſehr anerkennenswerther Weiſe große Beträge auf Annuitäten untergebracht haben. Da dieſe Erfolge nicht nur in einzelnen beſtimmten Landesgegenden erreicht worden ſind, in denen etwa beſondere Verhältniſſe vorgelegen haben, ſondern in allen Theilen des badiſchen Landes, ſowohl in dem oberen wie in dem mittleren Landestheil und im Unterland, im Schwarzwald und in der Rhein⸗ ebene, ſo kann daraus geſchloſſen werden, daß überall die Einführung dieſer Art der Schulden⸗ tilgung möglich iſt. Wie die „Südd. Reichskor⸗ reſp.“ erfährt, hat das badiſche Miniſterium des Innern die Großh. Bezirksämter beauftragt in ihren Beſtrebungen, die Annuitätendarlehen im Intreſſe einer allmähligen Entſchuldung der länd⸗ lichen Grundbeſitzer zu befördern, fortzufahren und unter Hinweis auf die erzielten Erfolge auch dort dieſer Darlehensart Eingang zu verſchaffen, wo es bisher noch nicht geſchehen iſt. — Kaiſerslautern, 18. Juli. Die 19 Jahre alte Tochter des Bademeiſters Haſemann goß aus der Petroleumkanne Petroleum in das glimmende Feuer, wobei ſich der ſchon ſo oft ge⸗ ſchilderte Vorgang wiederholte, daß die Flamme in die Kanne hineinſchlug. Dieſelbe explodierte, ſo daß das junge Mädchen ſchwere Brandwunden an beiden Armen und Beinen davontrug. — Ruchheim, 17. Juli. Ein ſchwerer Un⸗ glücksfall traf die Familie Johannes Walter. Geſtern Abend war Walter mit Abmähen von Frucht beſchäftigt mittels Mähmaſchine. Ein 4 Jahre altes Töchterchen, welches auf dem Felde war, kam unverſehens in die Maſchine und wurden dem Kinde von dem Meſſer der Mähmaſchine beide Beine abgeſchnitten. Ob das Kind am Leben erhalten bleibt, iſt fraglich. ö ö Frankfurt a. M., 19. Juli. Die Kohlennoth bildete den Gegenſtand der Berath⸗ ungen, welche dieſer Tage 57 Kohlenabnehmer⸗ kaſſen von Heſſen⸗Naſſau in hieſiger Stadt pflogen. Die Frage, wer Urſache an der jetzigen Theuerung ſei, wurde dahin beantwortet, daß das Kohlen. ſyndikat ſelber und die Kohlengroßhändler die meiſte Schuld tragen. Zunächſt das Syndikat mit dem zugeknöpften Verhalten allen Nichtgroß⸗ händlern gegenüber, mit ſeinen eigenthümlichen Beſtimmungen über Förderung der Kohlen und mit dem komiſchen Rechte, den vielen Großhänd⸗ lern begrenzte Diſtrikte und Bezirke ihres Handels anzuweiſen. Jahren bis jetzt um 40 Pfg. theuerer geworden. Zehn Pfennige aber kommen nur dem Syndikat zu Gute, es fragt ſich alſo, wo bleiben die anderen 30 Pfennige. Die Großhändler bilden einen feſten Ring, der ſchwerlich zu durchbrechen ſein wird und ſich naturgemäß beſſere Vortheile und Rechte von Seiten des Syndikats ſichern kann, als dies anderen Händlern möglich iſt. Werden aber die Herren Großhändler befragt, ſo haben entweder das Syndikat ſelbſt oder die Unterhändler die Schuld. Die wirklich Schuldigen werden auch kaum ausfindig gemacht werden können. Man fühlt nur, daß die Noth da iſt und es Zeit wird, ſich zu ſchützen. So lange die Kohlenkaſſen vereinzelt bleiben, wird kein Schutz erreicht, und deshalb beſchloß man, daß ſich ſämmtliche Kohlen⸗ kaſſen unter einem gemeinſchaftlichen Vorſitz zu einem geſchloſſenen Ganzen vereinen. — Ueſteraes (Schweden), 18. Juli. Der zum Tode verurtheilte Maſſenmörder Nordlund verwundete heute früh zwei Wärter durch Hiebe mit einem eiſernen Haken auf die Köpfe. Ein dritter Wärter feuerte zwei Revolverſchüſſe gegen Nordlund ab und traf ihn ſchwer in die Seite, ſodaß er zu Boden ſtürzte. Es iſt noch ungewiß, ob die Wunde lebensgefährlich iſt. Der Zuſtand des einen Wärters iſt bedenklich. Der Zentner Kohle iſt, wie auch auf dieſer Verſammlung konſtatiert wurde, ſeit einigen i 5 — Rom, 18. Juli. Der Vatican hat Beſtätigung der Nachricht erhalten, daß eine Zahl von Miſſionären, zumeiſt Franzosen, von chineſichen Aufrührern niedergemacht worden Die Geſammtzahl der Miſſionäre beläuft ſich 800, worunter 400 eingeborene Prieſter; die der eingeborenen Chriſten beträgt 700 000 bis 800 die Zahl der Kirchen und Kapellen 3000. größte Zahl der Miſſionäre iſt von der franzöſt Geſellſchaft für auswärtige Miſſionen ente der ſechshundert Miſſionäre angehören und die ſechshundert Kapellen beſitzt, achthundert Sch eingerichtet hat und ihr Apoſtolat auf mehr 200 000 Chriſten ausdehnt. Die Jeſuften beſ die Vikariate von Kiang⸗Bam und Hang⸗Kong 60 Miſſionären, 900 Kapellen, 900 Schulen 125 000 Gläubigen; die Franziskaner, die Italiener ſind, werden durch 80 Miſſionäre treten und verſehen den Dienſt in 500 Kay für 80 000 Chriſten. Ferner ſind noch die Miſſi anſtalten der Deutſchen in Shantung und die Belgier, dann die der Dominikaner hinzuzurech Landmirthſchaftliches. Ein ſchöner, gleichmäßig grüner, ſammtar Raſen gehört zu den ſelbſtverſtändlichen Anſprh die wir an einen wohlgepflegten Garten ſtellen dieſes ſelbſtverſtändliche Erforderniß begegnet do ſehr oft den größten Schwierigkeiten. In der eſten Nummer des praktiſchen Ratgebers im und Gartenbau (die auf Wunſch gern vom Geſchi amt der Wochenſchrift koſtenlos zugeſchickt giebt Heinrich Hein in Kiel, wohl die erſte Auto in Gräſerkenutniß und Raſenpflege, gute Ratſch über Raſenpflege. Es kommt vor allen Dingen die richtige Zuſammenſetzung des Grasſamens der auf einen Raſenplatz geſäet wird und verlangt jede Bodenart audere Gräſer. Für ſonnige Lage, z. B. guten Gartenboden und lere Feuchtigkeit empfiehlt Hein folgende Miſch berechnet auf einen Quadratmeter Fläche; (Die Miſchung ſteht Seite 275 Nr. 28.) Golhaer Lebensverſicherungshaz Verſicherungsbeſtand am 1. Juli 1900; 779, 1 Millionen M Bankfonds 5 254 Millionen Dividende im Jahre 1900: 30 bis 138% Jahres-Normalprämie — je nach dem Alter Verſicherung. Vertreter in Edingen H. Goett . grenzenloſe Geldſucht, die kalt berechnende Schlau⸗ heit und das Zurückdrängen der guten Eigenſchaften des Gemüthes glich der Sohn dem Vater nun allerdings nicht, aber ſoviel hatte er doch von dem Gelddurſte des Vaters angenommen, daß er lieber ein reiches Mädchen als ein armes zur Frau nehmen wollte, wenn Leonhard dabei auch ſeinem Herzen Gewalt anthat und die arme kleine Lona vergaß. Vergaß? — War denn das Vergeſſen in einer großen, reinen Herzensliebe ſo leicht? Daß dies Leouhard ſchwer fallen mußte, ſah auch deſſen Vater ein, da er wußte, daß Leonhard nicht von der kühlen Geldſucht wie er beſeelt war. Leonhard wurde daher auf eine große Reiſe nach Paris, Marſeille, Geuua, Venedig, Rom und Neapel geſchickt, und als er einige Zeit fort war, da begann man im Randow'ſchen Hauſe gegen⸗ über Lona Wildt kühler und kühler zu werden, ſodaß dieſe zuletzt ihre Beſuche bei Randows ganz einſtellte. Als auf dieſe Weiſe von Leonhards Vater die Vorbereitungen mit kalter Berechnung getroffen worden waren, um etwaige Hinderniſſe für eine Verlobung Leonhards rechtzeitig zu beſeitigen, ſo hielt der alte ſchlaue Fuchs Umſchau unter den reichſten Familien der Stadt D. und der um⸗ liegenden Städte, und er fand da, daß die einzige Tochter des Commerzienraths Gronau gerade gut genug für ſeinen Sohn ſei, und er wei⸗ dete ſich ſchon an dem Hochgefühle, neue Gold⸗ haufen ſeinen Schätzen durch die Heirath zufügen zu können. Dämoniſch, zwingend, vor keinem Ziele und Mittel zurückſchreckend hatte ſich bei Carl Ran⸗ dow die Goldſucht auch bereits vollſtändig ent⸗ wickelt, denn die ſtärkſte Leidenſchaft des Men⸗ ſchen bemächtigt ſich naturgeſetzlich ſchließlich immer mal an die des ganzen Menſchen, wenn ſie nicht recht⸗ zeitig eingedämmt oder durch edlere Triebe gemildert wird. Die Gefährlichkeit und der Fluch des Dämon Gold hatte indeſſen Carl Randow noch nicht ge⸗ ſpürt und auch noch nie gefürchtet. Man konnte ſich bei dem Alter Raudows und ſeiner großen Klugheit darüber wundern, daß er nicht auch manch⸗ Gefahren dachte, die Habſucht und Golddurſt heraufbeſchwören müſſen. Aber das eherne Schickſal, hervorgebracht aus den Thaten, die hinter uns liegen, geht ſeinen eignen wunderbaren Weg und vollbringt in einer noch zu wenig er⸗ kannten Harmonie mit dem Sittengeſetz ſeine Schläge dem verhärteten und verblendeten Herzen gegenüber erſt dann, wenn ſie recht wirkſam ſind. Dieſe große und bittere Wahrheit ſollte Randow auch noch in ungeahnter Weiſe erfahren. Freilich jetzt wiegte er ſich noch in den Träumen bon neuen Goldhaufen und von der ſchönen, reichen Schwiegertochter, die wie eine Märchenprinzeſſin aus dem Goldlande bald in das Randow'ſche Haus ein- ziehen würde. Der Commerzienrath Gronau hatte ja mit Freuden die Werbung des alten Randow um Eli⸗ ſabeths Hand für ſeinen Sohn angenommen, und dieſer war nun dabei, ſeiner Braut zu Pfingſten den erſten Beſuch zu machen, und dann mit dem Herrn Commerzienrath die Verlobung officiel zu proklamiren. das Verlobungsprojekt zu vernichten und die ganze ſchlaue Liſt des alten Randow zu Schanden zu machen ? Dieſer ſtellte ſich auch dieſe Frage gar nicht, ſondern er war ſeiner Sache ſo ſicher wie irgend einer ſeiner klugen geſchäftlichen Berechnungen. Der Dämon Gold lockte gleißend mit neuen Millionen und Randows Augen waren ſo Was ſollte denn da geſchehen, um Nandow urſprünglich als kleiner Kapftaliſt in dem Dämon einen Engel ſah, der ihn zu ſel Gefilden geleitete. * * Das Verhäugniß für ein Menſchen leben, es auch noch ſo hoch ſtehend der Mitwelt erſchei entwickelt ſich oft im Verborgenen, unheimlich tückiſch, mit und ohne Verſchulden des Betreffenden, oft aber in der Weiſe, daß eine böſe Gier deer ſündhafte, vielleicht auch oft krankhafte Schw einen Zuſtand entſtehen läßt, der zum Verde führen muß. Ahnungslos werden die Mei von einem ſolchen Unheil niedergeſchmetterk, frühen Morgen lacht ihnen noch das ſonnige und Abends ſind ſie Bettler, Unglückliche Verbrecher geworden, denn ſchweres Mißge Hangen und Bangen in ſchlimmen Zoeſfeln wirren auch oft den Geiſt, und der auf dieſe Wii ſchwer Geprüfte begeht eine große Unthak, eine unfaßbare Thorheit, welcher er in geſuß glücklichen Lebenslagen nie fähig geweſen Zwei Perſonen in dieſer Erzählung ſchwebte d Verhängniß über dem Haupte und griff ganze umgeſtaltend in ihr Lebensloos ein, freilich a dadurch verſchiedenen Gründen. 5 Carl Randow unterhielt für ſeine großen ſchäftlichen und finanziellen Unternehmungen würdiger Weiſe mit einem Bankhauſe dritten Ran Verbindungen, obwohl er jeden Tag mit e erſten Bankhauſe den gewünſchten Geſchäftsber hätte haben können. Es kam dies daher, Unternehmer mit dieſem Bankhaus Schmorl Compagnie gearbeitet und auch von dieſem dan Unterſtützungen erhalten hatte. 55 et, daß r . nbi Sonnte 10 — mit 1 bin in Setenheimet Abmarsch in Lan 1 aus. Vir laden die bleichen Beteiligung —— 4 3 Vegen volte r Ka u fußerſt biligen 1 i Augen b Höhere Fachschule Dauer des Studiu Vorbereitung eber Orpanisali, otsgeld, Prüfur Auskunſt im oh 1 — Meaxxxx: ene hahe und ſchwediſche — de me Rae Falzzie enter Nan ent le vor ler ö Leimen.