anderen unhaltbar wurde. Die Chineſen be⸗ ſetzten auch die Halle des Mägzigkeitsvereins und überſchütteten uns dort mit einem wahren Hugelregen. Der Fluß unterhalb von Tientſin iſt jetzt völlig unſchiffbar, da die Chineſen ſeinen Obenlauf abgeleitet haben. Eine be⸗ trächtliche Strecke der Siſenbahn iſt in den Händen der Chineſen. einem ſehr thatkräftigen Vorgehen der chine⸗ ſiſchen Streitmacht. Das Ableiten des Peiho iſt ein ſchwerer Schlag für die Vereinigten, die nun einen wichtigen Verbindungsweg nach Tientſin verloren haben, ſo daß es jetzt immer fraglicher wird, ob Tientſin überhaupt noch gehalten werden kann.) Verſchiedenes Sonntag wurde dem hierorts allgemein beliebten Herrn Lehrer Himmelsbach eine beſondere Verehrung von Seiten des ſeiner Direktion unterſtehenden Ladenburger Männergeſangverein „Sängereinheit“ zu theil. Gegen 3 Uhr durch⸗ zog dieſer Verein mit einer ganz beträchtlichen Theilnehmerzahl und unter den Muſikklängen der Ladenburger Feuerwehrkapelle unſeren Ort, um nach den Lokalitäten der Bierbrauerei Merkel zu gelangen und daſelbſt Halt zu machen. Im Saale dieſes Gaſthauſes vollzog ſich der Feſtakt: Der hieſige Herr Bürgermeiſter, die Gemeinde⸗ räthe und ſonſtigen Honorationen beehrten die fremden Gäſte durch ihre Anweſenheit. Auch der Geſangverein „Freundſchaft“ von Handſchuhsheim, den Herr Himmelsbach ebenfalls dirigiert, ſowie der hieſige Geſangverein „Sängerluſt“ hatten ſich eingefunden, um zur Verherrlichung der Feier beizutragen. Der Ladenburger und der Hand⸗ ſchuhsheimer Verein brachten zunächſt einige Chor⸗ lieder abwechſelnd und in ausgezeichneter Weiſe zum Vortrag. Hierauf ergriff der Präſident der Ladenburger „Sängereinheit“, Herr Götzelmann, das Wort. In längeren Ausführungen ſchilderte er unter Angliederung an die ähnlichen Verhält⸗ niſſe der „Freundſchaft“ Handſchuhsheim — die bekanntlich in dieſem Jahre in Mosbach einen erſten und Ehrenpreis errungen hat — die große Opferwilligkeit, ſowie die unermüdliche und meiſterhafte Geſangsleitung des Herrn Himmels⸗ bach, die er bei den Uebungsabenden, insbeſondere bei denjenigen zur Vorbereitung für die Theil⸗ (All das zeugt von 5 5 mußte. 5 Y Doſſenheim, 16. Juli. Am geſtrigen ſchaft“ Handſchuhsheim ein Soloſtück vorzüglich nahme am großen nationalen Ge angswettſtreit e bekundete. Hauptſächlich ſeiner Perſon ſei unſer ſiegreicher Erfolg bei dieſem Wettſtreit zu verdanken. Die Aktivität der „Sängereinheit“ habe ſich deshalb entſchloſſen, Herrn Himmelsbach in dankbarer Anerkennung für ſeine Verdienſte aus eigenen Mitteln ein koſt⸗ bares Geſchenk zu widmen. Redner überreichte ſolches ſodann dem Herrn Himmelsbach und brachte ihm ein dreifaches Hoch aus, in das alle Anweſenden enthuſiaſtiſch einſtimmten. Nach dieſem feierlichen Akte wechſelten Geſänge der Vereine mit Tanz. Herr Seitz, Sänger der „Sänger⸗ einheit“ Ladenburg, ergötzte die Feſttheilnehmer mit ſeiner herrlichen Tenorſtimme durch Vortrag eines Solos, dem er in Folge des überaus ſtür⸗ miſchen Applaus ein weiteres Solo beigeben Ebenſo brachte ein Tenoriſt der „Freund⸗ zum Vortrag. Gegen Schluß der Feier gab der 2. Präſident des Handſchuhsheimer Vereins, Herr Heck, ſeiner Genugthuung über die mit den Laden; burgern verlebten fröhlichen Stunden in einer längeren Anſprache Ausdruck. Er ſchloß mit einem Hoch auf die Ladenburger „Sängereinheit“. Während des ganzen Nachmittags herrſchte eine gehobene heitere Stimmung. Trotz der tropiſchen Hitze wurden die Tanzbeine von Jung und Alt bis zum Schluſſe geſchwungen. Die Leiſtungen der Ladenburger Feuerwehrkapelle fanden allerſeits berechtigtes Lob. Die ganze Feier hinterließ bei uns den Eindruck, daß die „Sängereinheit“ von Ladenburg ſich in einer gedeihlichen Entwickelung befindet. Möge es ihr daher vergönnt ſein, noch recht viele ehrenvolle Siege unter der bewährten Leitung ihres tüchtigen Dirigenten zu erringen. Schwetzingen, 15. Juli. Unter Zurück⸗ laſſung ſeiner Familie iſt der frühere Bäcker⸗ meiſter, zuletzt Reiſender einer Weinheimer Teig⸗ waarenfabrik, Friedrich Walz aus Schwetzingen, nach Unterſchlagung größerer Geldbeträge flüchtig gegangen. Derſelbe wollte demnächſt eine größere Freiheitsſtrafe wegen Delikts antreten. — Mannheim, 14. Juli. Ein frecher Poſtraub wurde geſtern Vormittag in der Poſt⸗ anſtalt in der Neckarvorſtadt verübt. Ein junger ſtellenloſer Kaufmann entriß dem Lehrling eines hieſigen Handelshauſes, der eine Einzahlung machen wollte, vier Hundertmarkſcheine, die der Lehrling in der Hand hielt, um ſie dem Schalter⸗ beamten zu übergeben. Der Dieb ſuchte mit zen Beute das Weite, wurde aber in den unſer Neckargärten dingfeſt gemacht. Der junge, u verſprechende Menſch iſt, wie ſchon erwähnt, ſtellenloſer Kaufmann, der mit einem Mäpdche der Pfalz verlobt, die bereits eingetroffene f ſteuer ſeiner Braut verſetzt hatte und augenſch lich auf dieſe Weiſe zu Geld gelangen wollte, um verpfändeten Sachen wieder einzulöſen, da ſei zukünftigen Schwiegereltern zur Heirath drängt Heidelberg, 15. Juli. Das neue J torboot der Heilbronner Dampfſchifffahrtsge ſchaft hat heute ſeine Probefahrt gemacht glücklich überſtanden. Es heißt Neckar, it Meter lang, 2,8 Meter breit und hat eine gt des Schiffsrumpfes von 1,10 Meter in der Mi ſein Tiefgang iſt in der Mitte 34 Zen time! Das Schiff hat vorn eine Kajüte, die einige Perſonen faßt und hinten einen offenen Ng für etwa 30 Perſonen. Wenn es ſich bei verſchiedenen Waſſerſtande ſo bewährt wꝛie he dann kann man ſehr zufrieden ſein. — Heidelberg, 14. Juli. Im Sei werk in Leinen gerieth geſtern der 46 Jahre Obermüller Ph. Ludwig Weber von Neßzhach das ſogenannte Kratzwerk und wurde for zermalmt als Leiche hervorgezogen. An dene Werk paſſierte erſt kürzlich ein Unglück und wi eben der Verunglückte, Meiſter Weber, we Fahrläſſigkeit zur Verantwortung gezogen. ge ſollte die gerichtliche Verhandlung ſein: mug er ſelbſt ſeiner Unvorſichtigkeit zum Opfer fallen. Zu bedauern iſt die Familie des Ber glückten, die 10 Köpfe zählt. In dem Weſz ſtrenge Vorſchrift, beim Regulieren die Maſchz halten zu laſſen; trotzdem wird dies nicht beit und dadurch wiederholte Unglücksfälle veranl Straßburg, 14. Juli. Die Mutter früheren franzöſiſchen Kriegsminiſters, Geh Zurlinden, iſt lt. „Frkf. Ztg.“ im Alter pog Jahren in dem elſäſſiſchen Orte Bollweile ſtorben. — Paris, 16. Juli. Der aus dem d fusprozeß bekannte General Pellieux it gest Quimpei geſtorben. Stavangen, 16. Juli. Bei einem der kleinen Inſel Usk veranſtalteten Wal ſtürzte der proviſoriſche Lan zungsſteg ein darauf befindlichen Per ſonen ſtürzten ins Wg Bisher wurden acht Leichen gefunden. Laut klangen die Sektgläſer zuſammen, und dann begann man, einer Anregung des Vorſitzenden folgend, von den bevorſtehenden Badereiſen zu reden, und Nordpolfahrten zu ſchwärmen, die See⸗ bäder zu rühmen und die Schweiz zu preiſen. Sei es nun, daß dieſes Thema Leonhard langweilig vorkam, oder ſei es, daß er bereits ſeinen Geiſt zu ſehr mit der bevorſtehenden Verlobungsreiſe be⸗ ſchäftigte, oder ſei es endlich, daß ihn ein ſtilles heimliches Weh bedrückte, er betheiligte ſich nicht viel mehr an der Unterhaltung, ging dann hinaus, um den beſtellten Sekt ohne Aufſehen zu erregen zu bezahlen und entfernte ſich nach kurzem Ab⸗ ſchiedsgruße, den er den Freunden zurief, aus dem Club. Als Leonhard Randow fort war, Aſſeſor leiſe zu dem Leutnant a. D.: Ich wette darauf, daß unſerem hard die Geſchichte mit der kleinen noch ſehr im Herzen und im Kopfe ſeine raſche Verlobung iſt nur ein Vater ſehr geſchickt unternommener Schachzug, um die Angelegenheit für Leonhard todt zu machen. „Sie könnten Recht haben,“ entgegnete der Leutnant. „Es iſt im Leben häßlich ein⸗ gerichtet, daß neben Roſen gleich die Dornen ſtehen.“ „Aber an den Dornen ſind ja meiſtens Schuld,“ rief der zwiſchen. . ſagte der guten Leon⸗ Lona doch liegt, und wir Menſchen Schwärmer da⸗ 7 Die von dem alten Randow mit der Berech⸗ nung eines klugen Geſchäftsmannes betriebene Ver⸗ lobung ſeines einzigen Sohnes Leonhard mit der ſchönen und reichen Tochter des Commerzienrathes Gronau hatte eine intereſſante und für zwei Per⸗ ſonen ſchmerzliche Vorgeſchichte. von ſeinem aber deshalb noch keine Rede, ſondern Der ſchwer reiche Randow hatte der Ehre halber und auf Betreiben einiger vornehmen Damen den Kunſtgönner geſpielt und einige tauſend Mark zur Ausbildung eines armen Mädchens, die eine herrliche Stimme beſaß, hergegeben. Dieſes Mädchen, namens Long Wildt, war die Tochter eines früh verſtorbenen Dorfſchul⸗ lehrers. Ihre Mutter war, um mit feinen Hand⸗ arbeiten etwas verdienen zu können, mit der zwölfjährigen Lona, in die Stadt gezogen und dort hatte der Geſanglehrer des noch ſchulpflichtigen Mädchens die wunderbare ſtimmliche Begabung eutdeckt. Von einer künſtleriſchen Ausbildung Lonas war ſie wurde nur öfters veraulaßt, da und dort zu ſingen und fand ſpäter auf Verwendung ihres Geſanglehrers Aufnahme im Opernchor des Stadttheaters. Als dann auch dort ihre vorzügliche Stimme bemerkbar wurde, fanden ſich erſt einige Gönner, darunter der reiche Bergwerkbeſitzer Randow, welche die Mittel zur Ausbildung Lonas als Geſangskünſtlerin her⸗ gaben. Von lähmenden und quälenden Sorgen um das Daſein befreit, ſtudirte nun das junge Mäd⸗ chen ſehr fleißig und war bei ihrer glücklichen Beanlagung in drei Jahren ſo weit, daß ſie als Operuſängerin ſchon in ziemlich bedeutenden Rolleu auftreten konnte. Sie errang auch ſchöne Erfolge und wurde der Liebling ihrer Gönner, die ihre Gunſt einer Würdigen zugewandt hatten. Es fügte ſich nun ganz natürlich, daß Lona zu manchen feſtlichen Gelegenheiten auch von Fa⸗ mielien ihrer Gönner eingeladen wurde und dort mit ihrer herrlichen Stimme die Gaſtgeber und die Gäſte enzückte. auch Auf dieſe Weiſe war ſie in Randows Haus gekommen und dort der Liebling von Herrn und Frau Randow nicht nur durch ihren G ſondern auch durch ihre Anmuth geworden,. Eine große impouirende Schönheit war L Wildt gerade nicht, aber ſie war als Sang und Dame von einem beſtrickenden Reize und nicht umſonſt die Kunſt zu gefallen bei ges Künſtlern ſtudirt. Dabei war Long bis zu e gewiſſen Grade doch Naturkind geblieben, lebensf und kerngeſund, wie ein Heckenröslein, Für ſo glücklich beanlagte Mädchen halte nun Leon Randow, der einzige Sohn des reichen und ö nehmen Hauſes Randow, allmäblich eine ke ſchaftliche Zuneigung gewonnen, die zu einer ger mächtigen Liebe auswuchs. Anfangs wurde nur ſchüchtern, ſpäter aber aus vollem Herzen widert. Die Liebe der Beiden blieb auch kein heimniß, denn ſie ſpielte ſich ja in Randow g und in der vornehmen Geſellſchaft vor Aller A ab, zumal Leonhard nicht zauderte, ſeine Bez derung und Zuneigung für die junge Sa zur Schau zu tragen. Warnm ſollte er d auch nicht thun? Huldigungen empfing Long allen Seiten und wurde ſogar von Leonhards E noch immer mit Auszeichnung behan del, vernünftigen und natürlichen Standpunkte aus ja auch nichts dagegen einzuwenden, daß Nen und Lona ein Paar wurden. Wenn alch micht au irdiſchen Gütern, ſo beſaß Long doch A und Tugend, künſtleriſchen Ruf und prächtige lente nebſt guter Geiſtesbildung. Ihr Mae Vermögen konnte bei dem ſprichwörtlich geverd Reichthume Randows auch gar nicht ins Get fallen. 1 Aber freilich der alte Randow dachle in di Punkte ganz anders und zwar genau ſo, wie er fh nun ſechsundzwanzig Jahren vom Oberſteigerzumg ten Bergwerksbeſitzer des Kreiſes emporgearbezehh (Fortſetzung folgt.) N 480 uach 1 legte, N 1 fehlt d fall ae 0a 1 d der 12 Ma ur 1 dat (ugleic . un Pre begin * rt in alen Iz ben Juſtt nge flaſ T anurgsfla alen ane untnlalſcpul Luer, eat. 110 pe Luprt⸗, iche Av nile Fäc Tenttapunk ktionzlehr. at fir Klavi lrrtitts, U Aalting über kunthengen zu Neppette un wehte ju bei — — al dune mei. l 8 0 f an heiß Jotwt i. 0 t ft — aeg wann 5 Aale er dul een N