eine ſolche bedenkliche Komplizirung der chine⸗ ſiſchen Frage zu verhindern, aber freilich, wir werden uns unſeren Platz an der Sonne des himmlichen Reiches nicht dadurch verkümmern laſſen, daß andere uns in Schatten zu ſtellen ſuchen. Politiſches. Gmunden, 10. Juli. Heute Vormittag 10 Uhr fand im Schloſſe Cumberland die Civil⸗ trauung des Prinzen Max von Baden mit der Prinzeſſin Marie Louiſe von Cumberland im Beiſein des Großherzogpaares von Baden, des Herzogpaares von Cumberland und der Prinzeſſin Wilhelm von Baden ſtatt. Die Trauung vollzog der badiſche Hausminiſter v. Brauer. Kurz nach 10 Ubr traf der Kaiſer Franz Joſef in Begleit⸗ ung des Erzherzogs Franz Salvator und der Erzherzoginnen Marie Valerie und Eliſabeth hier ein. Um 11 Uhr erfolgte die kirchliche Trauung durch den Pfarrer Koch und danach war Früh⸗ ſtückstafel im Kurſaal, an welcher alle anweſenden Fürſtlichkeiten theilnahmen. Gmunden, 10. Juli. Die Braut, welche bei der kirchlichen Trauung eine Toilette von matter weißer Seide Myrten und Orangenblüten trug, ſah reizend aus. Als Brautjungfern fungirten die Erzherzoginnen Eliſabeth Marie, Marie Chriſtine, Marie Anna, ſowie die Schweſtern der Braut, Prinzeſſinnen Alice und Olga. Nach der Trauung fand im Schloß große Gratulations⸗Cour ſtatt. Kaiſer Fran; Joſef hat an die Würdenträger des Hauſes Cumberland hohe Ordensauszeichnungen verliehen. Gmunden, 11. Juli. Paar reiſte geſtern Nachmittag 5 Uhr nach Berchtesgaden. London, 12. Juli. „Daily Telegraph“ meldet aus Kanton vom 11. ds: Am Morgen des 10. fand ein Zuſammenſtoß zwiſchen deutſchen Truppen und Boxpers bei Kiautſchou ſtatt, wobei zahlreiche Boxers getödtet wurden. London, 12. Juli. Das 1 ö 0 mit koſtbaren Spitzen, Ladenburg, 13. Juli. Geſtern fand die Beerdigung des am Dienstag Abend im 73. Lebensjahre verſtorbenen Herrn J. Pilger unter 8 zahlreicher Betheiligung der hieſigen Einwohnerſchaft ſtatt. ſitzender Der Verblichene war langjähriger Vor⸗ des Verwaltungsrats des Vorſchuß⸗ Vereins und der nationalliberalen Partei, Ver⸗ waltungsratsmitglied des Kreiskinder⸗Erziehungs⸗ hauſes, Mitglied des Gemeinderaths und bis vor Kurzem Gemeinderechner. Die Gemeinde und Inſtitute ꝛc. werden demſelben ein ehrendes An⸗ denken bewahren. 5 Ladenburg, 13. Juli. Vor einiger Zeit waren es 25 Jahre, daß Herr Georg Michael Beidinger zum erſten Male als Gemeinderath ge⸗ wählt wurde, welches Amt derſelbe ſeitdem un⸗ unterbrochen pflichttreu begleitet. Während dieſer Zeit vertrat Herr Beidinger auch einige Male das Amt des Bürgermeiſters. Dem Jubilar, welcher das ſeltene Ereigniß im engſten Kreiſe ſeiner Familie feierte, bringen wir nachträglich die beſten Glückwünſche dar. Ladenburg, 13. Juli. Vor zahlreichem Publikum gab geſtern abend die durch ihre künſt⸗ leriſchen Leiſtungen von früher bekannte Familie Knie die erſte Vorſtellung. Wenn wir nur die Vorführungen auf dem hohen Seil erwähnen, die einzig daſtehen dürften, ſo können wir den Be⸗ ſuch der nächſten auf Samſtag Abend halb 9 Uhr anberaumten Vorſtellung mit vollſtändig neuem Das neuvermählte Programm (ſiehe Inſeral in heutiger Nr.) beſtens empfehlen. Eine weitere Vorſtellung findet Sonn⸗ tag Nachmittag ſtatt. — Heidelberg, 11. Juli. Ein unange⸗ nehmes Abentener iſt nach Blättermeldungen dieſer Reuterſche Bureau meldet aus Tſchifu vom 8. ds.: Das Infanterie⸗ gefecht in Tientſin dauert noch immer an. Die chineſiſchen Geſchütze ſind gut maskirt, ſo daß die Verbündeten große Schwierigkeiten haben, ihren Standort feſtzuhalten. New⸗Pork, 12. Juli. Die „Saale“ iſt flott gemacht worden. In dem Schiff wurden noch 34 Leichen gefunden; die Geſammtzahl der Todten des Schiffes beträgt demnach 60. Tage einem hier auf der Durchreiſe befindlichen Profeſſor aus Danzig paſſiert. Derſelbe hatte ſich in liebenswürdiger Weiſe einer gleichfalls hier fremden Dame als Begleiter durch das Schloß und die Schloßanlagen angeboten. Nach gemein⸗ ſamer Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten trennte man ſich, um jedes ſeiner Wege zu gehen. Wie groß war aber die Beſtürzung der Dame, als ſie nach einiger Zeit bemerkte, daß ihr ein werth⸗ volles Schmuckſtück abhanden gekommen war. Sofort lenkte ſich ihr Verdacht auf ihren Begleiter, den angeblichen Profeſſor, und kurz entſchloſſen eilte ſie nach dem Bahnhof, von wo aus derſelbe die Weiterreiſe nach Konſtanz antreten wollte. Richtig entdeckte ſie den Verdächtigen und veran⸗ laßte deſſen Feſtnahme. Der Herr wurde auf das Polizeizimmer der Station geführt, wo man ihn einer ſo genauen Unterſuchung unterwarf, daß ihm der Schweiß auf die Stirne trat. Da indes kein fremdes Gut bei ihm gefunden wurde und er in der Lage war, ſich vollſtändig zu legitimiren, wurde er alsbald in Freiheit geſetzt. Beſchämt entfernte ſich die Dame, die ihren Begleiter in die peinlichſte Lage verſetzt hatte und obendrein die Urſache war, daß derſelbe den Schnellzug verſäumte. — Rappenau, 11. Juli. Geſtern Nach⸗ mittag ſtürzten 8 Arbeiter, theils hieſige, theils Italiener, die beim Bau eines Sudhauſes auf der hieſigen Saline beſchäftigt waren, in Folge Zuſammenbruchs des Gerüſtes ab und erlitten z. Th. ſehr bedenkliche Verletzungen. Was ſchuld an dem großen Unglück iſt, konnte zur Zeit noch nicht feſtgeſtellt werden. Zwei Schwerverletzte wurden in das Akademiſche Krankenhaus nach Heidelberg verbracht. Nach einer anderen Meld⸗ ung wurden von den 8 Arbeitern 3 ſo ſchwer verletzt, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird, während die anderen mit leichten Verletzungen davonkamen. — Haßmershei m (A. Mosbach), 11. Juli. Ueber einen jugendlichen Retter iſt von hier zu berichten. Geſtern ſtürzte das zweijährige Söhn, chen des Briefträgers Hufnagel in den Neckar und kam in Gefahr des Ertrinkens. Das erſt 3 Jahre alte Söhnchen des Hauptlehrers Rick von hier ſtürzte ihm ohne Beſinnen nach und enkeiß den Kameraden dem gefährlichen Element. — Karlsruhe, 11. Juli. Zur Bildung des oſtaſiatiſchen Expeditioncorps treten in den nächſteu Tagen 2 Infanterie⸗Compagnien von er⸗ höhten Ausrückeſtärken zuſammen. Die eine der⸗ ſelben wird aus freiwilligen Mannſchaften des 14, Armeecorps aufgeſtellt, die andere zu gleichen Theilen aus ſolchen des 14. und 18. Armecorßs (Heſſen⸗Naſſau.) — Mainz, 11. Juli. Für die Verwundelen in China hat die hieſige Champagnerfirma Henkel und Co. 1000 Viertel⸗Flaſchen Champagner ge⸗ ſpendet. Die Gabe ſoll bereits mit dem nächſten Reichspoſtdampfer nach China befördert werden. — Köln, 11. Juli. Bei Wiesdorf ſtieß ein Rheindampfer gegen einen Perſonen⸗Nachen. Der Fährmann des letzteren und 3 Inſaſſen er⸗ tranken. Aber dieſes Project bot ja auch keine wirkliche Errettung aus der böſen Lage. Und ſo arbeitete ſich nach langem qualvollen Ueberlegen aus Hell⸗ muths Beuſt nur der eine große Gedanke als zwar kühn und wagemuthig, aber auch entſcheidend und vielleicht zur ſiegreichen That werdend empor, maun⸗ haft ſchon morgen Vormittag dem Herrn Com⸗ merzienrath Gronau unter die Augen zu treten und um die Hand Eliſabeths frank und frei zu werben, da ihre Herzen ſchon längſt einander gehörten und nur des Segens der Eltern harrten. Liebe und Noth ſind die ſtärkſten Triebkräfte im Leben der Menſchen, ſie vollbringen oft raſche Thaten, an die maucher ſie ausführende Erdenſohn vorher nie gedacht hat, wenigſtens nicht hinſichtlich der Schnelligkeit der Ausführung. Ein vorher nie gekannter geſteigerter Muth, und ein grenzen⸗ loſes Selbſtvertrauen ziehen da wie himmliſche Mächte in die Seele des ſchwer kämpfenden Men⸗ ſchen ein, und treiben ihn dazu, Großes, Wage⸗ muthiges zu vollbringen. In dieſem Zuſtande befand ſich auch die Seele Hellmuths. Er wollte Alles wagen um Alles zu gewinnen, ſein und Eliſabeths Glück. Durch ein flinkes und verſchwiegenes Stubeumädchen empfing noch am ſelbigen Tage Eliſabeth von Hellmuth die briefliche Mittheilung, daß er morgen gegen Vormittag bei ihrem Vater um ihre Hand werben werde. . Den kühnen Schritt konnte Hellmuth indeſſen nicht thun, ohne auch ſeine Elteru davon in Kenntniß zu ſetzen, denn als guter Sohn war er Vater und Mutter dieſe Rückſicht ſchuldig, auch gab er dadurch ſeinen Eltern die Aufklärung für den auffallenden Gemüthszuſtand, der ihn ſeit dieſem Nachmittage ſo plötzlich ergriffen hatte. Hellmuths Eltern erhoben ſich ihrem Weſen bei dem Commerzienrathe Gronau faſt keine finden konnte, wurde das Jawort, das Gronau in nach wenig über die Geſinnung ſchlichter Bürgers⸗ leute. Sie beſaßen auch ſchon einigen Stolz auf ihren Stand, ihr Vermögen und ihre wohlgerathenen beiden Söhne, aber bis zur Anmaßung und Arroganz ſo mancher Geldprotzen und Empor⸗ kömmlinge reichte dieſer Stolz nicht. Mit dieſer Anſchauung beurtheilten ſie auch die meiſten Fa⸗ milien ihrer Umgebung und waren deshalb der Meinung, daß in der Werbung ihres älteſten Sohnes, des angehenden Doktors der Medizin um Eliſabeth Gronau's Hand keine Anmaßung liege, zumal das junge Mädchen nach Hellmuths Angabe denſelben Herzenswunſch wie dieſer hegte. Hellmuths Vater erbot ſich ſogar, zunächſt ſelbſt einmal zu dem Herrn Commerzienrath Gronau zu gehen, und dieſem die Werbung ſeines Sohnes vorzutragen. Hellmuth lehnte dieſes Anerbieten aber unbedingt ab, denn er wußte, daß er perſönlich den höchſten Trumpf in der Hand hatte, und deßhalb junge Mädchen ſoll ja auch ſehr ſchön und ſehr wollte er morgen ſelbſt und allein zu dem Com⸗ merzienrath gehen. * An demſelben Abende, an welchem Hellmuth Jenſen hor Sorge und Aufregung über die Ge⸗ ſtaltung ſeines künftigen Herzensglückes und über den Erfolg ſeines morgen beabſichtigten Beſuches Ruhe Bezug auf die Hand ſeiner einzigen Tochter dem alten Randow gegeben hatte, ſchon in ſehr über⸗ müthiger Weiſe in D. gefeiert. In dem vornehmen Club „Concordia“, den die Söhne der reichſten Familien in D. bildeten, und dem auch der junge Raudow angehörte, war es bekannt geworden, daß Leonhard Randow's Ver⸗ lobung mit der ſchönen Tochter des Commerzienrathes Gronau unmittelbar bevorſtehe. Dieſes Ereigniß wurde deshalb auch bereits mit Sekt in dem Club gefeiert, und trotz der Anweſenheit des Bräutigams rückſichtslos kritiſirt. „Höre Du, Leonhard“, bemerkte jetzt die übermüthige Stimme eines Banquierſohnes, „Dein Alter ſcheint verdammt viel Eile zu haben, Dich in das Ehejoch zu ſchmieden und Dich unſeren luſtigen Junggeſellenkreiſen zu entreißen.“ „Nun das Mädchen iſt eben eine ſehr gute Partie, einzige Tochter und Erbin eines reichen Commerzienrathes, alſo ein Goldfiſch erſten Ranges und da muß man zugreifen, allzugroße Auswahl giebt es von der Sorte nun gerade doch nicht,“ erklärte ein junger Aſſeſor. „Natürlich Ihr Herren Juriſten beurtheilt Alles nach dem nüchternen, praktiſchen Geſichts⸗ punkte,“ ſagte ein Dritter, der in dieſen Kreiſen ſich noch einige Schwärmerei bewahrt hatte. „Das liebenswürdig ſein, Leonhard kann ſie ja auch aus Liebe heirathen.“ „Ja, er kann ſie aus Liebe heirathen,“ riefen jetzt mehrere Stimmen in ſpöttiſchem Tone und ſtimmten zugleich ein helles Gelächter an. Was wird denn eigentlich die liebe kleine Long zu der Verlobung ſagen,“ klang es jetzt von denſelben Stimmen zurück. Leonhard Randow, den bisher die von des Freunden gegen ſeine Verlobung geſchleuderten ſpitzel Pfeile ſehr kühl gelaſſen und ihn nur dazu al geſpornt hatten, noch einige Flaſchen Sekt zu be⸗ ſtellen, verfärbte ſich bei den zuletzt gehörten Worken doch. Er wurde einen Augenblick bleich und aber dann auffallend roth im Geſichte, dann ſagte er feſt: „Ich brauche Euch nicht zu ſagen, wie ſch mit Lona ſtand, Ihr wißt es ſo gut wie ich, aber das Verhältniß mußte einmal beendigt werden, mit Hilſe einer Verlobung geſchieht es am beſten.“ F. . Alle 1. Aung molgt ſpät 4 Dura , % Jul ahn Gemeirdere Peter man — ſclanutme 1 ſhen uns bean n des Habenau ble ö. a ſit den Amtsb alan zu machen 10 db llebettretung fuß 5. 14 9. Strafe au Ge Haben. 55 10. 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