woſtok landeten und 5 verſchiedene Transportſchiffe entluden. Die Japaner eilten ſofort nach Tientſin, um an dem Angriff auf die dortige Chineſenſtadt theilzunehmen. Als das Bombardement begonnen, leiteten die Japaner den Angriff ein. Ihr Kommandant wurde ge⸗ tödtet, jedoch die Chineſenſtadt genommen. — London, 9. Juli. Die Morgeublätter veröffentlichen ein Telegramm aus Shanghai von vorgeſtern, wonach eine große Abtheilung Ruſſen und Japaner längs der Eiſenbahn wieder nach Langfang vorgerückt ſei und von dort einen Vor⸗ ſtoß nach Huangtſun, 18 Meilen ſüdöſtlich von Peking gemacht habe, wo ſie den Chineſen eine ſchwere Niederlage beibrachten. Ueber 1000 Chineſen ſeien gefallen. — Shanghai, 10. Juli. Der Gouver⸗ neur von Mukden theilt mit, daß die katholiſchen Miſſionen in Brand geſteckt ſind. Verſchiedenes ) (Ludwigshafen, 8. Juli. Bei der dieſer Tage ſtattgehabten ordentlichen General⸗ verſammlung der Pfälziſch⸗badiſchen Kranken⸗ und Begräbnißkaſſe für Kaufleute, Handwerker und Arbeiter leingeſchriebene Hilfskaſſe Nr. 10) hier wurde folgender Vorſtand gewählt: 1. Vorſitzen⸗ der Herr Fr. Wurſt, Handlungsreiſender, Ludwigs⸗ hafen; 2. Vorſitzender Herr A. Nauerz, Ver⸗ ſicherungsinſpektor, Kaiſerslautern; Kontrolleur Herr J. Staudt, Kaufmann, Germersheim; Bei⸗ ſitzende, Herren P. Wöflein, Maurermeiſter, Marienthal und H. Ibſon, Schloſſer, Mannheim. Wie hieraus erſichtlich, ſind alle Berufsklaſſen in dem Vorſtand vertreten, wodurch eine weſentliche Garantie für die Vertretung der einzelnen In⸗ tereſſen geboten iſt. Es konnte weiterhin mit großer Befriedigung konſtatiert werden, daß ſchon jetzt bereits mehrere hundert Mitglieder aus der Pfalz und Baden, aber auch zahlreiche aus dem übrigen deutſchen Reiche der Kaſſe beigetreten ſind. Allgemeinheit nützliche Inſtitution beſonders auf⸗ merkſam und bemerken, daß Vereine, welche mit ihren ſämmtlichen Mitgliedern der Kaſſe beitreten, bedeutende Vergünſtigungen gewährt erhalten. Es ſei hier nur erwähnt, daß jede geſunde Perſon im Alter von 16 bis 60 Jahren (allgemein ohne ärztliche Unterſuchung) Aufnahme finden kann und daß die wöchentliche Krankenunterſtützung ſich auf 7 bis 35 Mark, je nach der Höhe des mo⸗ natlichen Beitrages, beläuft. Auch wird im Falle des Todes ein Begräbnißgeld ohne beſondere Beitragszahlung gewährt. Die Geſchäftsſtelle der Pfälziſch⸗badiſchen Krankenkaſſe befindet ſich: Ludwigshafen a. Rh, Schützenſtraße 19 III, welche zu jeder gewünſchten Auskunft gerne bereit iſt. — Heidelberg, 8. Juli. Hier iſt eine Wir machen unſere geſchätzten Leſer auf dieſe der „Kohlengenoſſenſchaft“ zum Zweck gemeinſamen Bezuges von Steinkohlen zu erträglichen Preiſen in der Bildung begriffen. Es iſt Ausſicht vor⸗ handen, daß der Platz zu dem zu erſtellenden Kohlenlager von der Stadt zur Verfügung ge⸗ ſtellt wird. — Karlsruhe, 9. Juli. Für den feier⸗ lichen Einzug S. Gr. H. des Prinzen Max und Höchſtdeſſen Gemahlin in Karlsruhe, iſt der „Karlsr. Ztg.“ zufolge noch das fernere Programm feſtgeſtellt: Das Hohe Paar trifft, mit Extrazug von Stuttgart kommend, Samstag, den 14. Juli, halb 11 Uhr Vormittags in Karlsruhe ein. Zur Begrüßung begeben ſich Oberſchloßhauptmann Frhr. von Berckheim und Kammerherr Frhr. v. Rüdt nach Mühlacker. Auf dem hieſigen Bahnhof findet großer Empfang mit Auffſtellung einer Ehrenkompagnie ſtatt. Es werden dabei anweſend ſein: Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin, J. Kaiſ. Hoh. die Prinzeſſin Wilhelm, S. Kgl. Hoh. der Erb⸗ großherzog und Se. Großh. Hoh. Prinz Karl. Die ſämmtlichen übrigen Fürſtlichkeiten verſammeln ſich inzwiſchen im Großh. Schloſſe. Nach der Ankunft fährt das neuvermählte Paar in offenem vierſpännigem Wagen unter Eskorde einer Eskadron durch die Karlfriedrichſtraße, Marktplatz (Rat⸗ hausſeite) nach dem Schloß. Am Rathauſe findet eine Begrüßung durch den Oberbürgermeiſter und den Stadtrath ſtatt. Zum Empfange im Schloſſe ſind ſämmtliche Hofſtaaten anweſend. Das Hohe Paar begiebt ſich ſodann vom Schloſſe zu kurzem Beſuch nach dem Palais Ihrer Kaiſerl. Hoheit der Prinzeſſin Wilhelm und von da dem Schloß⸗ platz entlang, durch die Karlfriedrichſtraße, Kaiſer⸗ ſtraße, Karlſtraße nach dem Palais des Prinzen Max. Abends halb 8 Uhr findet Galatafel im Großh. Schloſſe ſtatt. Sonntag, den 15. Juli iſt um 10 Uhr Vormittags feierlicher Gottesdienſt in der Schloßkirche, um 1 Uhr Familientafel bei den Neuvermählten. Nachmittags um 4 Uhr findet im Gr. Schloſſe in den oberen Sälen, Gartenſaal und Terraſſengärten ein großer Empfang und Thee ſtatt. — Stuttgart, 9. Juli. Der Banquier Eduard Becker, Vater von 2 Kindern, hat in Folge ſtarker Verluſte durch Baumwollenſpekula⸗ tion zuerſt ſeine Frau und dann ſich ſelbſt er⸗ ſchoſſen. — Bühl, 7. Juli. Auf dem hieſigen Bahnhof ereignete ſich geſtern ein ſchweres Un⸗ glück. Schreiner Stark, der an einem zur Central⸗ weicheneinrichtung gehörigen Stellhäuschen arbei⸗ tete, hieß ſeinen 8 jährigen Knaben einen jenſeits des Bahngeleiſes liegenden Beſen holen. Der Junge überſchritt das Geleiſe direkt hinter dem letzten Wagen eines abwärtsfahrenden Güterzugs in dem Augenblicke, als eben ein Schnellzug, den er nicht bemerkt hatte, von der andern Richtung de gurt daherbrauſte. Er wurde von der Maſchine en um Marktpla faßt und auf der Stelle getödtet. un und großen — Gmunden, 9. Juli. Kaiſer Wilhelm ſandte dem Prinzen Maximilian von Baden glz Hochzeitsgeſchenk ein prachtvolles Service aus der 43 zur beſti Königlichen Porzellanmanufaktur. Geſtern wohnten ele 1 0 0 ſämmtliche Fürſtlichkeiten nach dem Diner im del 1 det ein Schloſſe dem 9 am a bei. Die 5 l ganze Stadt war großartig beleucktet, der Men⸗ ſchenandrang ungeheuer. Der engliſche Botſchafter 2 in Wien iſt hier zu den Hochzeitsfeierlichkeiteg Fersch. eingetroffen. — Berlin, 9. Juli. Der durch ſeine (engt. Ge Portrait'?s Kaiſer Wilhelm's II. auch in weiten 0 King hiern u l. Jul ab d 5 Sparci Conto⸗ Lie eiſtunge Kreiſen bekannte Maler Profeſſor Max Koner iſt Samstag Abend im Alter von 46 Jahren ge⸗ ſtorben. g Landwirthſchaftliches. Wie viele Menſchen wüunſchen ſich ein eigenez Haus, das ſie allein bewohnen möchten! Und je mehr Anforderungen an den einzelnen 1 geſtellt werden, deſto dringender wird aus dem fla 0 geht haben. Ladenburg, i Wunſche nach dem Frieden eines eigenen Hauſes eine ſociale Forderung! Einen ſehr praktiſchen Weg für viele zur Erlangung dieſes Zieles hat der prak⸗ f i tiſche Ratgeber im Obſt⸗ und Gartenbau eingeſchlagen Huge 1 er hat einen Preis ausgeſetzt von 400 Mark 10 fälze Anſicht und Plan eines bürgerlich⸗einfachen und doch 0 geſchmackvollen Hauſes, das einer Familie mit dre f. Erinnerun Kindern zum Wohnen beſtimmt iſt und nicht mehr Weiß als 15000 Mark koſten darf. Die Redactio Rotwe hatte ſich vorbehalten, außer der prämiirten auch noch weitere Entwürfe anzukaufen und zu veröffenk⸗ lichen. Die Aufgabe iſt in Architektenkreiſen viele Theilnahme begegnet und ſind nicht weniger als 108 Arbeiten eingegangen. Das Preisgericht, den außer den Herren der Redaction als Sachverſtändige die Herren Regierungs⸗ und Baurath Heſſe, Re gierungs⸗ und Baurath a. D. Oehmke und Land⸗ 1 Bauinſpektor von Saltzwedel angehörten, hat die 5 Entwürfe in ſorgfältigſter Weiſe geprüft und den] Vorrath ir Preis dem Architekten Reinhold Nitzſche, Berliſ] Hinterräder, Göbenſtraße 21, zugeſprochen. Außerdem hat das der, Tische, Preisgericht weitere 11 Arbeiten zum Ankauf und . Ach, G zur Veröffentlichung im praktiſchen Ratgeber vor-] geſchlagen, ſo daß auch den verſchiedenſten Ge nehr. ſchmacksrichtungen Rechnung getragen wird. J der ſoeben ausgegebenen Nummer des praktiſche⸗ Ratgebers iſt die Arbeit des Architekten Nitſche—— veröffentlicht: ein harmoniſches, reizendes Haus nnn; das ſowohl durch ein gemütvolles Aeußere, wi 0 Nan praktiſches Innere gefallen muß. Der praktiſch Nau ausgeſ ſchmettern ſchien. Ungefähr eine halbe Stunde ſpäter hörte er den leiſen Ruf an ſein Ohr dringen: Herr Hellmuth! Herr Hellmuth! Aufſpringend und umherſpähend bemerkte er, daß in dem Gronau'ſchen Park dicht am Garten⸗ zaun in ſeiner Nähe ein junges Mädchen ſtand, ihm einen Brief zuwarf, und dann ohne weiter ein Wort zu ſagen verſchwand. Klopfenden Herzens öffnete Hellmuth den Brief, 1 ihm ſein und Eliſabeths Schickſal zu verkünden chien. N 75 5 Der letzle Wille der Mlillionärin. vor A. Michola. f : (Nachdruck verboten.) Roma 2 Felix Trent und Fräulein Henderſon fehlten natürlich nicht unter den An⸗ weſenden. Aber der Glückſeligſte bon allen war Roderich Fleming, der an der Seite ſeiner liebens⸗ würdigen Gemahlin als Gutsherr von Lichtenwalde den beſten Gebrauch von der Hälfte des Erbes machte, das Agnes ihm wieder ſeinen Willen auf⸗ gedrungen. So waren deun, bis auf vier Perſonen, alle hier verſammelt, welche mit dem früheren Leben des jungen Paares in Verbindung ſtanden. Frau Trent und Theodora bereiſten immer noch den Continent, raſtlos von einem Ort zum andern, hart und unverſöhnlich, als ob ihnen das größte Unrecht geſchehen ſei, und Moritz Reynolds Schweſter war auf dem Wege nach Auſtralien. Auf die erſte zwar kurze, aber wohlgemeinte Einladung des Bruders, hatte ſie ſofort das Haus verlaſſen, in welchem ſie alt geworden war, um ohne Bedenken nach dem fernen Welttheil ſich einzuſchiffen, um des Bruders Willen, dem ſie in guten und böſen Zeiten ſtets treulich zur Seite geſtanden. Dies war die eine reine Goldader, welche durch ihr hartes, ſtählernes Herz lief. Die ſtille Herbſtnacht hatte ſich über Eden hall herabgeſenkt. Endlich allein gelaſſen, ſtand Agnes an dem Fenſter ihres Ankleidezimmers, von welchem die Vorhänge zurückgezogen waren, und das weiche Mondlicht fiel voll auf ihre liebreiche Geſtalt in dem langen weißen Gewande⸗ „Mein Lieb, fühlſt Du Dich wirklich hier zu Hauſe?“ fragte Erich, der leiſe nähergetreten war. „In meinem Heime, das Deine Liebe mir zu einem über alle Beſchreibung glücklichen geſtalten wird,“ verſetzte Agnes, während er ſie zärtlich mit ſeinen Armen umſchlang. Sie hatte ihre Augen nicht weggewandt von der mondbeglänzten See, aber eiue tiefe, ſelige Zufriedenheit ſprach au ihrem holden Angeſicht. Wie hätte es ihr entgehe können, welche Veränderung ihre Liebe in ſeinen Leben hervorgebracht, das ſtets voll edler hochherzige Thaten und Pläne, dabei aber ſo einſam und liebe leer geweſen? „Welchen Willkommen ſie uns bereitet hatten Erich!“ flüſterte ſie leiſe. „Es erfüllte mein Her mit tiefſter Dankbarkeit, zu ſe jeu, mit welcher Liebe Deine Leute an Dir hängen. Und wie glücklich macht es mich, daß Roderich ſo freudig auf di Ausführung meiner Pläne und Verbeſſerungen Lichtenwalde einging!“ „Agnes, erinnerſt Du Dich jenes erſten Tages den wir gemeinſam dort verbrachten, als das Haus ſo düſter und verödet war und der finſtere Schatten eines Verbrechens darüber ſchwebte! Keiner von uns ahnte damals, in weſſen Hände einſt die Macht gelegt werden würde, um fene Aberglauben, daß ein Fluch auf dem Gelde dez Geizhalſes ruhe, zu zerſtreuen, oder den alten Na men von dem Verdacht eines Verbrechens zu rei nigen. Aber heute Abend fühlen wir es, geliebte Weib, daß endlich Gottes Segen auf ſeinem Reichthun ruht.“ Agnes ſchmiegte ſich ſtumm an ſeine Bruſt Ihr Glück war zu groß, um es in Worte faſſe zu können. 5 Ratgeber koſtet vierteljährlich 1 Mark bei wöchent lichem Erſcheinen, und dürfte die obige Preisaufgab vielen Veranlaſſung werden, gerade jetzt ſich den großen Abonnentenkreiſe anzuſchließen. GL et — 900 1 4 empfie polir 8 — — — — — —— E ˙ .. 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