9 14 Ali ic alen zun len cn he K Na 19 N Iugen r am dite 1 1 Preis vierteljährlich Mark 1. Anzeigen: Redakti Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. mit illuſtrirtem Sonntagsblatt frei ins Haus. und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. on und Verlag von Karl Molitor, Hofbuchdruckerei. 6 —— —— reer re Eiſenpah Ar. 53. Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ Mittwoch, den 4. Juli Deutſchlands Triumph anf der Pariſer Weltausſtellung. SRK. Packet 20 1. Ausſtellung weitaus am beſten abgeſchnitten habe. Limburg Pfund 9-45 f h schen Och ger Fabri rdellen, nan nehmen, als wir ja aus Erfahrung wiſſen, daß die Gefühlsregungen, mit denen die Welt t Em f mentkaln zauf Deutſchland blickt, eher alles andere denn mögliche Grad der Vollendung nur erreicht gelocht ue mpathiſche ſind, und daß nur abſolut nicht zu ignorirende Verdienſte unſeren auswärtigen und „10 N. one, bret an Wort über Deutſchland abnöthigen. Da es das Ausland iſt, welches dem deutſchen Leiſtungsvermögen dieſe rühmliche Anerkennung zu Theil werden läßt, dürfen wir ſie umſo eher als wohlverdient in Empfang Gegnern und Nebenbuhlern ein anerkennendes Anderer⸗ chnittene Wan eis wußte man ja auch, daß die deutſche In- 00 Stic Al dutrie, nachdem ihre anfänglichen Bedenken Kunſtfertigkeit können blendende Leiſtungen voll⸗ gegen eine Beſchickung der Pariſer Weltaus⸗ bil is verſtachigt baden, feſt entschlossen war, nur mit erſtklaſſigen Erzeugniſſen in Paris das zuverſichtliche Vertrauen, womit ganz ſtrie an der großen internationalen Schauſtellung in der Seinemetropole blickte. Deutſchland hatte ſeine ganze Kraft eingeſetzt, und die ehrenden hend aue hes orte der ausländiſchen Weltausſtellungskritiker eicher, Zul as werden von den deutſchen Induſtriellen und m. Bäct J N. ort zu vm! ſein hingenommen, daß damit nichts Ueber⸗ ti triebenes, auf den Uitzel der nationalen Eitel⸗ keit Berechnetes geſagt wird. Was den fremden Kritikern der deutſchen Ausſtellung vor allem imponirt, das iſt die 2. Stock zn l Deutſchland auf die Betheiligung ſeiner Indu⸗ Ziplin. 8 aufzutreten, und daraus erklärt ſich a Die Stimmen — und zwar wohl- heit der ausgeſtellten Erzeugniſſe. gemerkt: die Stimmen der Auslandskritik — ſolche Leiſtung, welche als die beſte der ganzen ehren ſich, welche faſt durchweg freimüthig anerkennen, daß Deutſchland auf der Pariſer Einheitlichkeit und Geſchloſſenheit des Arrange⸗ ments, die Gründlichkeit und Sorgfalt der Durchführung im einzelnen, und die Gediegen⸗ Um eine Ausſtellung bezeichnet wird, zu Stande zu bringen, iſt die Gewöhnung an Disziplin bei der ausſtellenden Nation eine unerläßliche Be⸗ dingung. Auf dieſes Moment wird denn auch von der ausländiſchen Kritik ein hervorragendes, man möchte ſagen, das entſcheidende Gewicht gelegt. Und mit vollem Recht. Auf allen Gebieten menſchlichen Schaffens, alſo auch auf dem induſtriellen, kann der höchſt⸗ werden, wenn alle zur Mitwirkung berufenen Faktoren ſich einmüthig in den Dienſt der Sache ſtellen, ſich den Weiſungen der verant⸗ wortlichen Stelle fügen und mit Luſt und Freudigkeit ihr Beſtes thun. Genie, Talent, bringen; aber der ſtetige Fortſchritt im großen beruht auf dem regelmäßigen Suſammenwirken von tauſend und abertauſend Einzelkräften und Einzelintelligenzen, und dazu bedarf man eben der Gewöhnung jedes Individuums an Dis⸗ Das iſt aber nicht im Handumdrehen zu erreichen; das zeigt das Beiſpiel der Nationen, pon der öffentlichen Meinung in dem Bewußt⸗ die in der Disziplin der Deutſchen das Geheim⸗ niß der Deutſchen erkennen und dennoch nicht im Stande ſind, die gleiche Disziplin auch bei ſich durchzuführen. Wie Fürſt Bismarck einmal bemerkte: „Den deutſchen Leutnant macht uns keine fremde Armee nach,“ kann man auch ſagen: die deutſche Gewöhnung an Disziplin macht uns kein induſtrieller Konkurrent nach. Ohne das Inſtitut der allgemeinen Wehrpflicht, würde es aber auch bei uns um die Diszipli⸗ nirung der Nation nur ſehr mangelhaft beſtellt ſein; die grundſätzlichen Gegner des „Militaris⸗ mus“ gehen über dieſen Punkt mit ſyſtemati⸗ ſcher Nichtachtung hinweg. Ihnen iſt jede andere Disziplin als die der ſozialdemokratiſchen Partei und jede andere Unterordnung als unter das Machtgebot der Parteiführer verhaßt. Deshalb predigen ſie bei jeder Gelegenheit den Ungehorſam der Arbeiter gegen die Weiſungen der Betriebsleiter und ſtreben ganz offen dahin, die Arbeitgeber innerhalb ihrer eigenen Fabrik oder Werkſtatt rechtlos zu machen, ihre Au⸗ torität zu diskreditiren und ſie durch die Will⸗ kürherrſchaft der Arbeiter zu erſetzen. Alle Rechte für die Arbeiter, alle Pflichten für die Arbeitgeber — mit dieſer ſozialdemokratiſchen Loſung iſt natürlich ein geordnetes Schaffen abſolut unvereinbar. Die Blüthe der deutſchen Induſtrie iſt erreicht worden im ſteten Kampf gegen die zerſetzenden Lehren und Beſtrebungen der Sozialdemokratie. In anderen Cändern, wo weder die militäriſche Erziehung der Nation eine ſo gewiſſenhafte und gründliche iſt, noch das monarchiſche Gefühl in der Stärke und In⸗ nigkeit lebt wie bei uns, fehlt daher den indu⸗ ſtriellen Leiſtungen, bei aller Vortrefflichkeit im einzelnen, doch das Ebenmaß im großen und ganzen, welches die nationale Induſtrie gleichſam wie aus einem Guß geformt erſcheinen läßt. Auf dem Gebiete der induſtriellen Thätigkeit, wie auf ſo vielen anderen, ſehen wir bei uns die be⸗ fruchtenden Wirkungen der nationalen Wiederge⸗ burt in Erſcheinung treten. Ein Volk, deſſen Wollen und Können ſich in unzählige Neben⸗ und Seitenkanäle verläuft, kann den eigentlichen Stromlauf ſeiner nationalen Entwickelung un⸗ möglich von Verſandung und Verſumpfung frei⸗ halten. Deutſches Wiſſen, deutſcher Fleiß, deutſche Der letzle Wille det Alillionätin. Roman von A. Michola. (Nachdruck verboten.) Mauchmal richtete er ſich auf und ſtieß ſie plötzlich erlangter Stärke von ſich, dann Wolle lag er wieder regungslos, die unnatürlich „großen, glänzenden Augen auf einen Punkt ge⸗ 2. Stock tit, Fichtet, vermieten bei Aballel mit ten bei 5 Scene um Scene aus ſeinem vergangenen Uoeeben durchlebte er zum zweiten Mal im Fieber⸗ 111 delirium, aber nur ſehr wenig davon konnte Agnes gälch seen ſie wußte, daß er jetzt Alice zu erheitern fach oc und ermuthigen ſuchte; ſie verſtand, wie er auf je ein Reynolds niedrige Beſchuldigungen antwortete oder 17 0 Roderich tröſtete, daß ſeine Uuſchuld ganz ſicher Mil eines Tages noch beſoieſen werden würde. Aber Jae be das Traurigſte war, zu hören, wie ſein Pferd da J durch die anſchwellenden Fluthen autrieb oder zu Anton ö ſehen, wie er ſtundenlang beide Hände auf die W U Bruſt gedrückt hielt, um Roderichs Geheimniß zu 0 N ſchützen. 1 Zinne 165 Bald ſprach er zornig oder bekümmert — daun 1. Jul in 1 5 wieder in freudigem Tone. Jetzt lag er lange Zeit J. Eiche regungslos, wie von einem einzigen, wichtigen Ge⸗ 1 elne danken in Anſpruch genommen, dann plötzlich erweckte Ein Zu 5 35 Echo des ſtillen Hauſes, mit klarem, hellen „Gelächter. a dai permitlel. Es war eine entſetzliche Zeit für ſeine Umgebung, am entſetzlichſten aber für Agnes. Und jener Schlaf, auf den die Aerzte ihre einzige Hoffnung bauten, ſchien ferner als je. Eines Tages glaubte Agnes endlich ſein Heran⸗ nahen zu bemerken. Der Kranke hatte ſie mehr⸗ mals mit weicher Stimme gerufen, und als ihre Blicke ſo ſehnſüchtig in die ſeinen tauchten, da ſchien es ihr, als ob er lächele. Dann ſenkten ſich die müden Lider über die großen Augen herab, und Agnes ſank in die Kniee und betete in⸗ brünſtig um den rettenden Schlaf für den Ge⸗ liebten. In dieſem Augenblick betraten die Aerzte das Zimmer, aber ein Blick auf das Bett veranlaßte ſie, ſich ſofort wieder geräuſchlos zurückzuziehen. Fräulein Henderſon ließ die Arbeit in den Schooß finken und verhielt ſich regungslos, als ob ſchon die leiſeſte Bewegung den Kranken wecken könne. Roderich Fleming ſtand wie angewurzelt an dem Fleck, wohin Agueſens Wink zum Schweigen ihn gebannt. Agnes lag immer noch auf ihren Knieen und wagte kaum zu athmen vor bangen Sorgen. Der Schlaf dauerte aber nicht lange. So plötzlich wie die Augen ſich geſchloſſen, öffneten ſie ſich wie⸗ der, und ihr Blick fiel ſogleich auf das angſtvolle Geſicht der Knieenden. „Agnes!“ So weich, ſo zärtlich klang der Ruf, daß ihr Herz hoch aufwallte vor Freude und Dankbarkeit; aber in der nächſten Minute ſah ſie, daß noch kein Schimmer von Erkenntniß aus den gläuzenden, un⸗ ruhigen Augen ſprach. Sie eilte raſch an Aerzte herbei, die in teten. Eine entſetzliche Stunde trat nun für Agnes ein. „Es iſt entſchieden ein Rückfall,“ ſagte Sir Eduard mit beſorgter Miene, „und dieſer Schlaf hat mehr Schaden als Nutzen gebracht. Immerhin, wenn er ſich wiederholen könnte, möglicherweiſe würde —“ Er vollendete den Satz nicht, und keiner der Collegen that es an ſeiner Stelle. Fräulein Hen⸗ derſon ſchlich ſich unbemerkt aus dem Zimmer, aber Agnes blieb ruhig ſtehen, mit verſchlungenen Händen, die ſchönen Augen voll unbeſchreiblicher Wehmut, das Herz zu dem Vater im Himmel er⸗ hoben, der hier nur allein noch Rettung bringen konnte. 5 5 8 a 0 die Thür und rief die dem Nebenzimmer war⸗ qualvollen Leidens 8 Eine qualvolle Stunde war vergangen, als Agnes bemerkte, wie abermals der Schlaf ſich auf die weitgeöffneten Augenlider des Kranken ſenkte. Und alle warteten und beobachteten wieder in laut⸗ loſer Stille, aber nur Agnes allein ſaß neben dem Bette, da, wo Erichs Blicke ſie beim Erwachen finden mußten — „wenn er erwachte,“ wie Doktor