Heidelberg geleiteten allgemeinen Freiübungen ſtatt, welche von ca. 600 Turner ausgeführt, einen herrlichen Anblick gewährten. Gegen 7 Uhr war ſodann die Verkündigung der Sieger. Im Vereins⸗ Wettturnen errang ſich der hieſige Turnverein in der Abteilung III einen Preis erſter Klaſſe und im Einzelwettturnen Gabt. Walther den 33. Preis. Zu dieſem glänzenden Erfolge bringen wir dem Verein die beſten Glückwünſche dar und hoffen, daß unter der tüchtigen Leitung des Turnwarts Boſſert der Verein noch mehr Lorberen an ſeine Fahne heften kann. 5 Neckarhauſen, 26. Juni. Eine Seltenheit. In der Wirthsſtube des Herrn A. Mäule in Neckar⸗ hauſen befindet ſich ein Schwalbenneſt mit Jungen. Die Alten beweiſen ihre Dankbarkeit für die ge⸗ währte Heimſtätte dadurch, daß ſie die Mücken im Wirthszimmer wegfangen. — Heide lberg, 25. Juni. Im nahe⸗ gelegenen Mauer wurde im Steinbruch des Herrn Röſch im unterſten Löß ein Mamuthſkelett ge⸗ funden. Wie Kenner verſichern, befinden ſich in den badiſchen Muſeen nur wenig Exemplare von ſolch gewaltiger Größe. Die Knochen werden behufs Konſervirung in das geologiſche Landes⸗ inſtitut Heidelberg überführt. Pforzheim, 25. Juni. Die unter dem mit dem 6. Centralverbandstage des freien deutſchen Bäcker⸗Verbandes wurde am Samſtag von Babo in Anweſenheit des Herrn Landes⸗ kommiſſärs Braun, ſo wie der ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden feierlich eröffnet. Die Aus⸗ ſtellungen dauern bis 3 Juli. Der Großherzog, der anfangs beabſichtigt hatte, die Ausſtellungen Laufe dieſer Woche in Ausſicht genommen. treten. erwartet. Die Verhandlungen des 6. Central⸗ verbandstages, zu dem ſich Abgeordnete ganz Deutſchland, Elſaß⸗Lothringen und der Schweiz angemeldet haben, beginnen am 28. Juni mit einer Geſammtoorſtandsſitzung Großartig und intereſſant iſt die mit der Bäckerei⸗ ausſtellung Modellen von Kriegs⸗ Art, Marine ⸗Artillerie⸗Material, nautiſchen In⸗ Protektorate des Großherzogs ſtehende Bäckerei⸗ zu ausſtellung und die Marine⸗Ausſtellung, verbunden in rother Scheift auf weißem Grund perſönlich zu eröffnen, hat einen Beſuch hier im Aus allen Gegenden Deutſchlands ſind Ausſteller ver⸗ Tauſende von Gäſten werden zum Beſuche ſchrift im Auf⸗ trage des Großherzogs von Herrn Geh. Legationsrat ſtrumenten Preiſen ſind allein 34 Ehrenpreiſe, uſw. Neben anderen ſo von Karlsruhe, Straßburg, Baden, Stuttgart, Reutlingen, Frankfurt uſw. geſtiftet, mit deren Vertheilung die Ausſtellung am 3. Juli abſchließen wird. Karlsruhe, ſicht auf den zunehmenden Verbrauch von ſogenannten „Eſſigeſſenzen“ (konzentrir⸗ ter Eſſigſäure) zu Speiſezwecken er⸗ ſcheint es ſchon im Intereſſe der Si⸗ cherung der Verkäufer gegen die Ge⸗ fahr ſtrafgerichtlicher Verfolgung in Fällen von Tödtung beziehungsweiſe Körperverletzung, die durch den Genuß von unverdünnter Eſſigeſſenz herbeige⸗ führt werden, geboten, daß bei Abgabe der Eſſigeſſenz diejenigen Vor⸗ ſichtsmaßregeln beobachtet werden, wel⸗ che für den Verkehr mit Giften vor⸗ der geſchrieben ſind. Das badiſche Miniſte⸗ ü rium des Innern hat daher, der „Südd. Reichskorreſp.“ zufolge, beſtimmt, fortan die Flaſchen und Gefäße, in welchen die Eſſigeſſenz in den Handel gebracht wird, mit der deutlichen Auf⸗ „Vorſicht — nur nach ent⸗ ſprechender Verdünnung mit Waſſer Genußzwecken zu verwenden —“ an auffallender Stelle 8 werden. — Bruchſal, 25. Juni. Heute Nacht wurde etwa 1 5 Meter un⸗ terhalb Übſtadt am Bahnkörper die daß g 23. Juni. Mit Rück⸗ 72 1 7 verſtümmelte Leiche eines unbekannten etwa 20—22 Jahre alten Mannes, mit einreihigem dunkelgrünen Cheviot⸗ anzug bekleidet, gefunden. — Köln, 24. Juni. Unſere Nachbarſchaft Mühlheim am Rhein wurde geſtern Mittag von einem furcht⸗ baren Wirbelſturm heimgeſucht, ähnlich dem, der vor zwei Jahren Bayent hal und Umgegend verheerte. Bäume wurden entwurzelt, Dächer abgedeckt, im Rathskeller. verbundene Marine⸗Ausſtellung von und Handelsſchiffen aller Schornſteine umgeworfen, viele Fa⸗ brikanlagen Iſchwer beſchädigt. Be⸗ ſonders haben auch die Troponwerke ſchwer gelitten. Sehr viele Einwohner ſind obdachlos. 2 Einse 0 Seid allzeit friſch an Hopf und Herz, daß euer G. Auch ſtets vermag den Geiſt der Andern zu beleben, Erfriſchend wirkt nur das, was ſelbſt ſich friſch erweiſſ Doch merkt: Es kann das Eis nicht Geiſtesfriſche 9 Seid fromm! — Des Herzens wahre, echte Frömmig Iſt eine Goldgrub', iſt ein reicher Schatz im Leben. Sie iſt es, die uns Uraft und ſtillen Troſt verleiht, Und wird in allen Tagen feſten Halt Euch geben. Doch haſſet immerhin den bloſen frommen Schein! Er iſt ein Trugbild nur, das ſich und Andere trüget, Schlüpft in die ammsgeſtalt das Wölflein ſchlau hin Flieht ſolches Ungetüm, das Hott, und Menſchen lüge, Und nun, — wer friſch und fromm, der mag auch fröhll Sch l CTTCTCTCTCTCVCCCTCCTCTCTTTTTTTTT geb Vorrath th in: haterräder, 22 1 daiſer bei 10 ihne, Sch ions, 15 Wie manche Stunde muß in ernſter Müh zerrinnen; Drum ſperrt das Frohgefühl nicht kalt ins Herz hinen Die Cuſt zur Arbeit kann durch Frohſinn nur gewinnen Haſt Deine Pflicht erfüllt, laß auch der Freud' den Lg Doch kannſt für Dich allein wohl nie recht fröhlich werd Nur in dem Freundeskreiſe geht das Herz Dir auf, Und Du vergißt in dieſer Seit des Standes Beſchw eg Seid frei! — Dies kurze Wort hat einen vollen Hlan Denn es durchglüht die Bruſt mit einem heiligen Feuer „Der Freiheit Hauch“ erfüllt die Seele mit Geſang; Drum ſei und bleibt' uns All die Freiheit wert und 14 „Doch Freiheit, die ich meine“, iſt nicht zügellos; Geſetz und Kecht wird nicht durch ſie verhöhnt, entehr Nur der iſt wahrhaft frei und durch die Freiheit groß, Der ſich beherrſchet und ſeiner eignen Selbſtſucht wehr Der für des Ganzen Wohl die eignen Kräfte 0 Der ſchwarz nicht weiß benennt, und weiß nicht ſchwg [mag heiße Der ſich zum Recht bekennt, das Unrecht flieht und ſcheg Die Wahrheit immer ehrt in hoh'n und niedern Kreisen Mög dieſer Wahlſpruch: Friſch — Fromm — Fröhlich — Frei noch lange in Allen Herzen wiederhallen, und jeder ſich [in Wort und That beweg F l halten an dem Recht und einig ſein dabei, Dann fehlet ſicher nicht des 3 beſter Segen! sein 4 Nau ausgefelt 5 . kleh ge 3 88 4 — —h(— 5 Männer mit anhörte. Sie ſprachen von ihren anfänglichen Kämpfen und Entbehrungen, und wie ein Wendepunkt in ihrem Geſchick ihnen plötzlich Erfolg gebracht habe. Mein Kopf war zu ſchwach, als daß ich ihren Worten hätte genau folgen können, aber eines wurde mir klar, und meine einzige Chance, Beſchäftigung zu erlangen, beſtand darin, ſie als Gentleman zu ſuchen. Als Gentleman! Es klaug mir wie Hohn, wenn ich an mein früheres Leben dachte. „Ich ſchlich auf die Straße hinaus und raffte alle meine Energie zuſammen, um einen letzten Ver⸗ ſuch zu wagen. Ich ſetzte mich ſogar der Gefahr aus, entdeckt zu werden und verhandelte meine Uhr und meinen Ring gegen einen anſtändigen Anzug, in welchem ich mich überall präſentiren konnte — dann machte ich mich, von neuer Hoffnung erfüllt, auf den Weg, und an dem Tage, Agnes, war der Himmel mir günſtig, denn er führte mir den Mann in den Weg, dem ich bereits ſo viel verdankte. „Wenn Alice Ihnen unſere erſte Begegnung erzählte, Agnes, ſo kennen Sie den Geſchichte. Kaum hatte ich ein Jahr auf dem Bureau meines Principals gearbeitet, als ich mir ſein Vertrauen bereits gewonnen hatte. Die Caution, die Erich Desmond für mich geſtellt, wurde an ihn zurückbezahlt. Zwei Jahre ſpäter führte ich meine Alice zum Traualtar, und als Hochzeitsgeſchenk freute mein Principal mich durch die Theilhaber⸗ ſchaft an ſeinem Geſchäft. Bald darauf ſtarb er, und als mich vor drei Wochen jenes beglückende Telegramm, das mir die Rückkehr in die Heimath eröffnete, erreichte, da war ich im Stande, meinem jüngeren Partner meinen Geſchäftsantheil abzutreten nd eine ſtattliche Summe, die uns eine ſorgenfrele Zukuuft ſichert, heimzubringen. „Sie ſehen, Agnes, daß ich nicht nur meine Reſt meiner an ſie zu richten.“ Freiheit, nein, alles was ich beſitze, ja ſelbſt mein Leben wie ich glaube, dem Edeln verdanke.“ Agues hatte die Augen mit der Hand bedeckt. Felix war wieder an das Fenſter getreten und die tiefſte Stille herrſchte im Zimmer, als Roderich ge⸗ endet hatte. Aber plötzlich die ſich jetzt nähernden Schritte nommen. Sie betraten — zwei Herren mit weißem Haar erkannte. erhob ſich Agnes, Gliedern zitternd, denn ihr lauſchendes Ohr hatte der Aerzte alle gleichzeitig das Zimmer und ernſten, gedankenvollen Zügen und ein jüngerer College, Dr. Franklin aus Eden, der Agnes, die er öfters Statton bei gemeinſamen Bekannten? geſehen, . folgenden 2 l u Ausperkauf Hünder⸗ und „Ich ſehe ſchon. Und fühlen Sie ſich f genug, Zeuge der qualvollen Leiden zu ſein, unſern Kranken martern? Ueberlegen Sie i kuſuiſch, mein Fräulein, denn Ihre Auweſenheit mf malche, entweder großen Nutzen oder ernſten Scha dle, Atagen⸗ bringen.“ „Ich hielte es für unklug, wenn ſie es laubten, Sir Eduard,“ ſchaltete der andere ein. „Es iſt kein Poſten für ſie, für Niemand, nicht ſchon ein Meuſchenleben im Kampf mit ſein Vernichter ſah.“ Sir Eduard gab ihm ein Zeichen zu ſchweig „Ich habe großes Vertrauen in ſeine kräftige, verdorbene Conſtitution, und wenn er nur ein nig ſchlafen —“ „Wenn ich nur zu ihm gehen darf, sah möſchube, File dite, Turnerh dne un 1 bach Farb. Vahen, Schi Ltbenticher 8 licher dä n 1 Nine, g an allen ver⸗ in ſofort Als er ſich der jungen Dame näherte und ſie auredete, folgte ihm einer der älteren Aerzte mit ſeinen durchdringenden Blicken und lauſchte. Als Dr. Franklin dann in Begleitung Roderichs das Gemach verließ, trat er raſch auf Agnes zu und ſagte ohne jede Einleitung, als ob in einem ſolchen Fall Form und Ceremoniell keine Geltung hätten: „Fräulein Agnes Craven, ich müßte kein Londoner ſein, wenn ich Sie nicht wenigſtens dem Namen nach kennen würde. Erlauben Sie mir eine Frage Sie bot ihm mit einem matten Lächeln ihre Hand und der alte Herr behielt ſie in der ſeinigen, während er ſprach. Uuſer Patient nennt in ſeinem Delirium be⸗ ſtändig den einen Namen — Agnes; nicht bei Be⸗ wußtſein ruft er dieſe Agnes, aber dennoch wäre es möglich, daß er Sie erkennen möchte. Iſt ſie hier ?“ „Ja,“ kam Mädcheus Lippen ſtanden. des ver⸗ ein Hauch Arzt hatte wie der e8 aber von 8 7 Agnes, zu Sir Eduard aufblickend, und dieſer! in ihren Augen ihren Muth und ihre Geduld, werde ich mich genau nach Ihren Vorſchriften u ten. Ich kann ſehr ſtill und ſchweigſam ſein, ah vermag ich leicht den Schlaf zu entbehren. ſaß ſchon an manchem Kraukenlager, ſelbſt Tod iſt mir kein ungewohnter Anblick. Bitte, füh Sie, wie feſt meine Hand iſt.“ Es war nicht Felix allein, der die Aug wegwandte, als ob der Ausdruck dieſer leiſe geſg chenen Worte ihm wehe thue. „Wollen Sie zuvor ein wenig ruhen ?“ fee Sir Eduard jetzt. „Es würde Sie für das Wach geeigneter machen.“ „Neben ſeinem Lager werde ich die beſte f finden,“ verſetzte Agnes leiſe. „Das iſt ſchön,“ ſchaltete der fremde A in erleichtertem Tone ein, zum erſtenmal ſeint e Blick von ihren Zügen abwendend. Las vir Fräulein Craven ſogleich zu dem Kranken, Grahan Fortſetzung folgt. 1 . bon A0 Jempfiehl polirte, f . qu den