ken ten a g Eitla pfeln Sten — 9 reter, — Zum Major, Moritz von Ladenburg, Höflein, Jakob Witut ei Herti — 9 E mmer, f pfuer. — ir Ech — 1 lat. — ige tt. — Lodenburg, Bühler, Karl von Ilvesheim, Oehm, Anzeigen: frei ins Haus. —é— i — eee ochenblatt Anzeiger für Ladenburg und Umgegend. Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtrirtem Sonntagsblatt Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Redaktion und Verlag von Karl Molitor, Hofbuchdruckerei. Mittwoch, den 27. Juni 1900. Verſchiedenes. Ladenburg, 26. Juni. (Stenogr. Wett⸗ ſchreiben.) An dem am letzten Sonntag in der Realſchule ſtattgehabten ſtenogr. Preiswettſchreiben betheiligten ſich 30 Realſchüler und 6 Schülerinnen der Töchterſchule. Von den 36 Arbeiten iſt keine ungenügend, 12 ſind vollſtändig fehlerlos. In der erſten Abtheilung (60—80 Silben in der Minute) erhielten einen I. Preis: Konrad, Hilda von Ladenburg, Wollenſchläger, Anna von Ladenburg, Kaufmann, Zeſſie von Ladenburg, Nllſon, Helene von Ladenburg, Lößer, Lina von Friedrich von Ladenburg, Seitz, Ludwig von Heddesheim, Metzger, Rudolf von Ladenburg, Würgy, Friedrich von Leutershauſen, Katzenberger, Karl von Friedrichsfeld, Hennesthal. A. von Apesheim, Baumann, Konrad von Ladenburg, Haß, Johann von Ladenburg, Jakoby, Heinrich don Ilvesheim; einen II. Preis erhielten: Bau⸗ Mann, Waldemar von Ladenburg, Dehouſt, Albert pon Friedrichsfeld, Kunkel, Ferdinand von Laden⸗ burg, Sandel, Heinrich von Schriesheim. Lobende Merkennung verdienen die Arbeiten von: Müller, Heinrich von Neckarhauſen, Rufer, Georg von Schriesheim, Winner, Alfred von Ladenburg, don Ladenburg. In der zweiten Abtheilung 090 Silben in der Minute) erhielten einen E Preis: Götz, Lina von Ladenburg, Haſſelbach, Emil von Ladenburg, Schriesheimer von Schries⸗ heim, Frey, Wilhelm von Ladenburg; einen II. Preis: Kuhn, Max von Ilvesheim, Merkel, Wilhelm von Ladenburg. Lobende Anerkennung berdient die Arbeit von Kaufmann, Max in Ladendurg. In der dritten Abtheilung 90110 Silben in der Minute) erhielten einen . Preis: Keßler, Theobald von Ladenburg, Trill, Karl von Ladenburg; einen II. Preis: Engel, Johann von Ladenburg; einen III. Preis: Ott, Georg von Ladenburg. In der vierten Ab⸗ theilung (130 — 150 Silben in der Minute) ſchrieb nur ein Schüler, Johann Bangert von Ladenburg, welcher den höchſten Preis erhielt, da der Schüler, welcher in der fünften Abtheilung 170—200 Silben ſchreiben wollte, einer Augen⸗ operation wegen nicht erſcheinen konnte. Für die Preiſe, die uns von Privatperſonen zugegangen ſind, ſagen wir auch hier unſern verbindlichſten Dank. Ladenburg, 26. Juni. Geſtern Abend wurden die Pumpverſuche im hieſigen Waſſer⸗ werk eingeſtellt, nachdem durch die maßgebenden Behörden feſtgeſtellt worden iſt, daß der Waſſer⸗ reichthum hinreichend und die Brauchbarkeit des Waſſers allen Anforderungen entſpricht. Nur zum Baden ſoll dasſelbe, wenn es direkt vom Pumpwerk kommt, zu kalt ſein, wie ſich zwei Herren, trotzdem dieſelben ſammt den Kleidern ein Bad nahmen, überzeugen konnten. Ladenburg, 26. Juni. Nach Mit⸗ teilung der Direktion der Main-Neckar⸗Bahn wird am 2. Juli d. Is. ein Ferienſonderzug von Baſel nach Berlin und hamburg über Heidelberg⸗Darmſtadt abgelaſſen und iſt die Abfahrtszeit 752 Abends in Weinheim. In LCouiſa trennt ſich der Zug und geht 85” Abends nach Berlin und 85D nach Hamburg und ge⸗ langen zu dieſem Suge Rückfahrkarten bei 45tägiger Giltigkeit zur Ausgabe ab Weinheim nach Berlin und zurück 1. Ulaſſe 47.60, 2. Hlaſſe 35.50, 5. Hlaſſe 25.60, nach Hamburg und zurück J. Hlaſſe 55.10, 2. Klaſſe 38 90 und 3. Ulaſſe 27.40. Näheres iſt aus den Placaten, welche auf den Stationen der Main⸗ Neckar⸗Bahn zum Aushang kommen, erſichtlich. — Ladenburg, 25. Juni. Das Gautur feſt des Rhein⸗Neckargaues fand geſtern in Neuen heim unter zahlreicher Betheiligung der Gauver⸗ eine und begünſtigt vom herrlichſten Wetter ſtatt. Am Vorabend des Feſttages hielt das Kampfgericht eine Sitzung ab und gleichzeitig war Feſthankett, welch' letzteres, verherrlicht durch Reden, Muſikvor⸗ träge und Geſang, einen ſchönen Verlauf nahm. Der Feſttag ſelbſt begann um 6½ Uhr mit dem Einzelwettturnen der oberen Stufe (beſſere Turner), hieran ſchloß ſich das Einzelwettturnen der unteren Stufe. Zum Wettturnen meldeten ſich in der oberen Stufe ca. 30 und in der unteren Stufe ca. 200 Turner. Nach Schluß des Einzelwettturnens begann das Vereins⸗Wettturnen, das bis kurz nach 12 Uhr fortgeführt wurde. Nachmittags 2 Uhr ſetzte ſich der Feſtzug in Bewegung, welcher durch verſchiedene Straßen der Stadt geführt, überall freudig begrüßt wurde. Nach Aukunft des Feſt⸗ zuges auf dem Feſtplatze hielt zunächſt Herr Haup lehrer Herrigel aus Neuenheim die Feſtrede, in der er namentlich auf den Werth und die Bedeutung der Turnerei hinwies und die er mit einem drei⸗ fachen Gut Heil ſchloß, in das die Feſttheilnehmer begeiſtert einſtimmteu. Hierauf betrat der Vorſitzende des Gaues, Herr Prof. Dr. Schuhmacher⸗Mann jei das Rednerpult, dankte im Namen der Turnverein der Stadt Neuenheim bezw. dem Feſtausſchuß fü das ſchöne Arrangement des Feſtes und die her liche Aufnahme der Turner und forderte die Feſ theilnehmer auf mit ihm ein dreifaches Gut He auf den Feſtausſchuß einzuſtimmen, welcher Aufford rung die Anweſenden freudigſt! Folge leiſteten. Als dann wurde das Vereinswettturnen weitergeführt, welches bis kurz nach 5 Uhr dauerte. Es wurden hübſche Leiſtungen, namentlich von den älteren Tur vereinen, gezeigt. Nach Beendigung des Vereins wettturnens fanden die von Gauturnwart Dr Röſch Der letzte Wille der Alillionärin. Roman von A. Michola. 38. (Nachdruck verboten.) Aber lieber wäre ich vor Hunger geſtorben, als daß ich dies berührt hätte. Es war eine ent⸗ ſehliche Reiſe, dazu meine unglückſelige Gemüths⸗ mmuung, denn meine Gedanken verweilten beſtändig hei der Ungerechtigkeit, die mich zu dieſer Flucht beranlaßte. Ich ſchrak zurück vor jeder Gemein⸗ ſchaft mit meinen Reiſegefährten im Zwiſchendeck; aber ich weiß, ich hätte es gethan, auch wenn ſie Meinesgleichen geweſen wären. „Unter den Cajütenpaſſagieren befand ſich ein Herr, der, wenn ich auf das Verdeck kam, häufig mt mir und vielen anderen unter uns ſprach. Er war der einzige von den vornehmen Paſſagieren, der uns armen verwilderten, unreinlichen Geſellen, Manchmal eine ſeiner müßigen Stunden widmete, oder ein heiteres Wort, eine freundliche Aufmun⸗ erung für uns hatte. Seine Freundlichkeit war ber einzige Lichtſtrahl in dem Dunkel, das mich umgab. „Als wir in Levd Point landeten und ich allein unter den zahlreichen Gepäckſtücken der andern Paſſagieren am Ufer ſtand, hoffnungslos und nieder⸗ gedrückt durch das Gefühl äußerſter Verlaſſenheit, zu der ich ja nun, wie ich wußte, für immer ver: urtheilt war, da kam jener Herr abermals auf mich zu. XErßſagte, ſein Billet 1. Claſſe laute bis Boſton, da er ſelbſt nicht ſo weit reiſe, möge ich es benutzen, denn die Emigrantenzüge blieben oft eine ganze Woche unterwegs. Im erſten Au⸗ genblick verletzte es meinen Stolz, daß meine Armuth von ihm bemerkt worden, dann aber nahm ich dankbar und demüthig ſein Geſchenk an, beſaß ich doch nicht einmal die Mittel, für die nächſten Tage mir Brod zu kaufen.“ „Als wir in Richmond anhielten, ſuchte er mich wieder auf, ließ mich trotz meiner Arbeiter⸗ kleidung und meiner mürriſchen Laune an ſeinem Mittageſſen theilnehmen und plauderte mit mir, Su i Air ig, gleich andern, armen heimatloſen Menſchen, in eine Polizeizelle einen Unterſchlupf zu ſuchen und m wie mit ſeinesgleichen. Als wir am zanbrechenden Abend uns wieder nach dem Bahnhof zurückbegaben, fuhr gerade der Arbeiterzug ein, und mein Wohl⸗ thäter trat etwas zurück und beobachtete mit ſicht⸗ licher Teilnahme die Paſſagiere, die ſich auf dem Perron drängten. Dann verließ er mich, trat ruhig mitten unter die armen, ermüdeten Geſchöpfe und ſchien für alle Hilfe und Aufmunterung zu haben. Ich ſah, wie einige der Frauen ſeine Hände mit Küſſen und Thränen bedeckten, und auch aus meinem Innern ſtieg ein heißes „Gott ſegne ihn!“ zum Himmel auf.“ „Desmond verließ den Zug auf der letzten Station vor Boſton,“ fuhr, jetzt Roderich Fleming fort. „Als er mir die Hand ſchüttelte und ich ihm nicht ein einziges Wort erwidern, denn ich ſo herzlich ſein „Gott geleite Sie“ ſprach, da konnte fühlte, als ob ſich unſere Wege nie mehr kreuze würden. Aber ſchon nach Ablauf einer Woch ſollte ich wieder mit ihm zuſammend treffen.? Könn ich jene erſte Woche in Boſton je vergeſſen? Jede einzelne Tag ſchien mir ſchlimmer als jene, die i als ein zum Tode Verurtheilter in der Gefängniß zelle damals verbracht hatte. Von früh bis ſpä ſchleppte ich meine müden Glieder durch die Straße der Großſtadt, an jeder Thür Halt machend, u meine Dienſte anzubieten. „Damals war ich dem Hungertode nahe, Ag nes, und wenn die Dunkelheit mich zwang, mei Suchen einzuſtellen, ſo blieb mir nichts übrig, al einem Krug Waſſer als Abendeſſen und einem harte Brett als Nachtlager mich zu begnügen. „So verging eine Woche, ohne daß es mi gelungen wäre, Beſchäftigung zu finden. Kran und hohlaugig, wie ich war, gaben mir meine ne vöſen Verſuche, die Thatſache, daß ich beinahe barfu ging, zu verbergen, auch noch das Ausſehen eines Halbverrückten. Endlich ſollte mir ein rettende Ausweg gezeigt werden. 8 „Ich ſtand unter der Thür einer Druckerei eine Gelegenheit abwartend, um auch hier unter beliebigen Bedingungen meine Dienſte anzubieten, und lehnte mich, von einer Todesmattigkeit befallen gegen die hohen Papierſtöße an der Wand, als i zufällig die Unterhaltung zweier in der Nähe ſte