ſatz erhöht ſich von 5 bis 40 Prozent bei Steuer⸗ anſchlägen von 25 000 bis 200 000 . Das Geſetz ſieht auch eine Steuerpflicht der Ausländer vor, ſoweit ſie Einkommen aus im Großherzogtum belegenen Grundbeſitz, Gebäude oder im Großher⸗ zogtum betriebenen Gewerben haben. Dei Steuer⸗ pflicht werden ferner unterworfen die Baugewerk⸗ ſchaften und Konſumvereine mit Ausnahme der landwirtſchaftlichen Konſumvereine. Das ſteuer⸗ freie Einkommen wurde von 500 auf 900 %. erhöht. Doch ſoll dieſe Beſtimmung mit Rückſicht auf die Gemeindeſteuergeſetzgebung nicht ſofort in Kraft treten, weil ſonſt eine Anzahl Perſonen, die dann keine Steuer mehr bezahlen, des Wahl⸗ rechtes verluſtig gehen würde. Um dies zu ver⸗ hüten, ſoll dem nächſten Landtag eine Novelle zur Gemeindeordnung zugehen. Wilhelmshaven, 20 Juni. 2100 Mann Marine⸗Infanterie ſollen in 8 Tagen mit den Lloyddampfern „Frankfurt“ und „Wittekind“ nach China abgehen. Sigmaringen, 19. Juni. Die Fürſtin⸗Mutter zu Hohenzollern iſt heute Morgen geſtorben. Fürſtin Joſephine von Hohenzollern, geborene Prinzeſſin von Baden, war geboren am 21. October 1813 und vermählte ſich zu Karls⸗ ruhe am 21. October 1834 mit Karl Anton Fürſt von Hohenzollern⸗Sigmaringen, geſtorben am 2. Juni 1885 in Sigmaringen. Der Ehe ſind ſechs Kinder entſproſſen. — Petersburg, 21. Juni. Der Miniſter des Auswärtigen, Graf Murawjew iſt heute Mor⸗ gen plötzlich geſtorben. Verſchiedenes — Ladenburg, 21. Juni. Nach Mit⸗ theilung der Lirektion der Main⸗Neckar⸗Bahn wird aus Anlaß des vom 23 — 26. Juni d. Is. in Mainz ſtattfindenden Gutenbergfeſtes nachſtehende Fahrpreisermäßigung gewährt: „Alle in der Zeit vom 21. bis einſchließlich 26. Juni l. J. gelöſten einfachen Perſonenzugs⸗ und Schnellzugsfahrkarten I. II. und III. Wagen⸗ klaſſe gelten zur Rückfahrt nach der Abgangsſtation bis einſchließlich 30. Juni l. J. Auf dem Hin⸗ und Rückwege iſt je eine einmalige Fahrtunter⸗ brechung gegen Beſcheinigung des Stationsbeamten geſtattet. Kinder im Alter bis zu 10 Jahren genießen die tarifmäßige Vergünſtigung. Frei⸗ gepäck wird nicht gewährt. Für Benützung der D. und L. Züge iſt der tarifmäßige Zuſchlag zu entrichten. — Ladenburg, 21. Juni. Kommenden Sonntag, den 24. d. M. veranſtaltet der Stenogr. Uebungszirkel Ladenburg ein Preis⸗Wettſchreiben für die in National⸗Stenographie unterrichteten Schüler und Schülerinnen der hieſigen Real- u. Töchterſchule. (Siehe Inſerat.) Indem wir auch an dieſer Stelle darauf hinweiſen, bemerken wir, daß auch Anhänger anderer Syſteme willkommen ſind. Ganz beſonders laden wir dazu die Eltern der betr. Schüler, die Lehrerkollegien u. die hieſige Kaufmannſchaft ein. — Sinsheim, 16. Juni. Die anläßlich des Ende September d. J. dahier ſtattfindenden Gaufeſtes geplante Lotterie iſt nunmehr ſeitens des Miniſteriums des Innern genehmigt worden; zur Ausgabe gelangen 6000 Looſe à 1% Bei der Beliebtheit, der ſich derartige Ausſpielungen bei dem Publikum, namentlich dem Landwirth, zu erfreuen haben, iſt anzunehmen, daß der Ab⸗ ſatz der Looſe flott erfolgt. e Leimen (Amt Heidelberg), 21. Juni. Eine gräßliche Verſtümmelung erlitt der 18jährige Arbeiter Six von Mühlhauſen bei Wiesloch. Derſelbe war im hieſigen Cementwerk mit dem Reinigen eines Becherwerkes beſchäftigt und wurde von demſelben erfaßt, wobei ihm die Haut vom Schädel und der rechten Geſichtsſeite abgeſtreift und ein Arm zweimal gebrochen wurde. Der Verunglückte wurde mittels Droſchke in das aka⸗ demiſche Krankenhaus in Heidelberg überführt, wo er heute Nacht unter gräßlichen Schmerzen ſtarb. — Berlin, 19. Juni. Ein Raubmord⸗ verſuch iſt heute in der fünften Morgenſtunde in der Königsſtraße verübt worden. Der in dem Photographen⸗Atelier von Pflaum und Co. ange⸗ ſtellte 16jährige Lehrling Hermann Hille überfiel ſeinen Lehrherrn, den Hofphotographen Pflaum, als derſelbe heute Morgen um 4 Uhr nach Hauſe kam, in ſeinem Schlafzimmer und verletzte ihn durch drei Beilhiebe über den Kopf. Der Lehrling hatte ſich abends einſchließen laſſen und mit einem Küchenbeile und einem Revolver bewaffnet. Er nahm aus den Kleidertaſchen des Ueberfallenen die Schlüſſel zum Geldſpind, ſchloß dieſen auf und nahm 550 % bares Geld. Hiermit nicht zufrieden, verlangte er von Pflaum auch die Herausgabe der Wertpapiere, welche ſich noch in dem Geldſpinde befinden müßten. Der Verwundete rief um Hilfe und mit Unterſtützung der Feuerwehr gelang es nach einiger Zeit einem Schutzmann den Dieb, der ſich auf dem Boden des Haut verſteckt hatte, feſtzunehmen. Der jugendliche Ber brecher iſt in vollem Umfange geſtändig und raum die Abſicht, ſeinen Lehrherrn zu ermorden und zu berauben ein und giebt zu, dieſen Plan ſchon länger verfolgt zu haben. Die Verletzungen des überfallenen Hofphotographen Pflaum ſind nicht unmittelbar lebensgefährlich. — Teheran, 20. Juni. Wie die Kölg, Ztg.“ von hier meldet, wurde das deutſche Waiſen⸗ haus in Urmiah in der Nacht vom I. zum 2. d. M. von Kurden überfallen. Dieſe ſchoſſen, ohne zu treffen, auf eine Lehrerin und einen Wächter und mißhandelten eine armeniſche Frau, Den Räubern fielen Teppiche, Kleider und andere in die Hände. Ein junger Lehrer, Rabbi Schlimm, verhinderte die Räuber, in das von der Vorſteheri, den beiden Lehrerinnen und armeniſchen Kinder bewohnte obere Geſchoß einzudringen. Als guz der nahen Stadt bewaffnete Chriſten und Mohg⸗ medaner eintrafen, flohen die Kurden, wurden aber von den Ortsbehörden raſch verfolgt, ſo daß in wenigen Tagen 16 von ihnen in das Gefängnis von Urmiah eingeliefert werden konnten. Eine Wache von 40 Soldaten wurde im Garten des Waiſenhauſes gelagert, um weitere Angriffe zu verhindern. Der deutſche Geſandte in Teheran hat ſofort die nachdrücklichſten Schritte gethan, damit die Räuber ſtreng beſtraft und für den Raub voller Schadenerſatz geleiſtet werde. Die perſiſche Regierung richtete die umfaſſendſten kel graphiſchen Anweiſungen nach Urmiah und machte den dortigen Gouverneur perſönlich für di Sicherheit des Waiſenhauſes Seitdem wurden keine weiteren Ruheſtörungeg gemeldet. — Wien, 18. Juni. Die Werkdirekloßz gattin Neil, in Düſſeldorf geboren, ſtürzte ſich geſtern bei Kaltenleutgeben mit ihren beidez Kindern im Alter von zwei und drei Jahren den Waſſerreſervoir; alle drei ertranken. Zwiſche den Eheleuten Neil ſchwebte ein Eheſcheidungsprozeß, giebt dem Bohnen⸗Kaffee erſt den gewünſchten angenehmen, behaglichen Geſchmack⸗ (Original⸗Marke in Doſen). ſich endlich zu faſſen vermochte, berichtete ſie, daß man ihr ſeit einer Stunde den Eintritt in das Krankenzimmer wehre, da die Aerzte ſich zur Con⸗ ſültation im Ankleidezimmer verſammelt hätten. Nur die barmherzige Schweſter und Herr Fleming natürlich, weilten am Krankenlager. Herrn Ro⸗ mer hätten dringende Geſchäfte abgerufen, er hoffe aber bald zurückkehren zu können. „Werden die Aerzte uns das Reſultat ihrer Conſultation mittheilen?“ fragte Felix. „Ja; Sir Eduard Graham verſprach, hier aufzuſuchen. Holt, welcher wußte, daß ſein Herr ſehr befreundet mit Sir Eduard ſei, ſandte ſogleich nach ihm, und er brachte geſtern und heute mehrere Stunden hier zu. Heute kam noch ein College mit ihm, und Dr. Franklin von Eden be⸗ ſucht unſern Kranken ohnehin mehrmals täglich. Aber alle ſagen das Gleiche,“ ſchluchzte die alte Dame, abermals ihrem feſten Vorſatz untreu wer⸗ mich wechſeln. ausbrach, quälte mich die Angſt vor dem Kommen⸗ den,“ ſagte ſie, wieder in Thränen ausbrechend, während Agnes bleich und ſtill neben ihr kniete und ihr jedes Wort mit unſagbarem Weh faſt von den Lippen ablas; „aber er ſagte ſtets, es ſei nichts — oder es ſei Kopfweh, Müdigkeit oder dergleichen. Doch er täuſchte mich nicht. rieth, daß eine ſchwere Krankheit im Anzuge ſei.“ In dieſem Augenblick wurde die Thür geöff⸗ net und mit einem unterdrückten Aufſchrei Agnes auf. „Roderich!“ Die beiden hatten ſich faſt inſtinetmäßig er⸗ rzlichen Lippen, während ſie einander mit einem he Händedruck begrüßten. 5 8 „Agnes,“ ſagte Roderich ſehr ruhig, „natür⸗ lich erkannte ich Sie, Agnes.“ Sie ſprach von ihrem Verlangen, ihn zu ſehen, von ihrer Freude über ſeine Heimkehr. „obſchon —“ begann ſie etwas zögernd, doch Roderich kam ihr ſchuell zuvor. „Ja, Agnes,“ ſagte meine Freude ſogleich wurde.“ Dann verſuchte er einen leichten Ton an⸗ zuſchlagen. Er erzählte, daß er ſie nach Desmonds brieflicher Veſchreibung überall augenblicklich erkannt haben würde, und dankte in bewegten Worten für ihr Vertrauen auf ſeine Unſchuld, von dem eben⸗ falls Desmond ihm berichtet. Aber Agnes ver⸗ mochte kaum ſeiner Rede zu folgen und Roderich er in traurig, Schmerz „obſchon verwandelt nur einen kurzen Blick auf Alicens Brief werfend, dend, „daß keine Hoffnung ſei, ſo lange dieſe hef⸗ tigen Fieberanfälle mit tödtlicher Erſchöpfung ab⸗ Schon Wochen vorher, ehe das Fieber Sein Ausſehen ver⸗ ſprang kannt, und gleichmäßig umſpielte ein Lächeln beider bemerkte es. f „Ich ſoll die Aerzte hier erwarten,“ ſagte er, den Felix ihm eingehändigt. „Sie iſt wohl,“ bemerkte Agnes ſauft, „nur in großer Sorge.“ „Alice weiß,“ entgegnete er mit einem Seuf⸗ zer, der ſeine eigene Seelenqual verrieth, „daß wir nur hier ſind, um ihn ſterben zu ſehen.“ „Mir ſcheint es ſo. Denn wenn auch manch mal ein flüchtiges Verſtändniß in ſeinem Auge auf leuchtet, ſo verfällt er in der nächſten Seen wieder in die alten, unbeſtimmten Fieberphantaſſeg Qualen hat meine frühere Nervoſität und Schwarz ſeherei wieder wachgerufen. Und doch glaubte ich daß ich anders geworden ſei — daß dieſe langen zwölf Jahre, ſowie ſein Beiſpiel und ſeine Di mich zu einem beſſeren und zuverläſſigeren Menſcheg gemacht hätten. Agnes, hat Alice Ihnen erzähl was er uns geweſen ?“ „Was er ihr geweſen,“ ſagte die Gefragte u ſichtlicher Anſtrengung; „Sie ſollten mir das tere eines Tages erzählen.“ wir hier ſo unthätig warten müſſen. Es eine Zeit kommen, wo ich nicht mehr davon sprecht könnte, wo es mir das Herz brechen würde, die Erinnerung an ſeine unbeſchreibliche Güte in Wh ten auszudrücken. Hören Sie, Agnes, wie ufer erſte Begegnung ſtattfand. Sie wiſſen, daß ich aul dem Gefängniß eutkam und ſicher an Bord eie amerikaniſchen Emigrantenſchiffes gelangte. Mann, der in Territs Auftrag mich bis hiesher „Gott iſt ſo barmherzig,“ hauchte Agnes kaum brachte, zahlte mein Reiſegeld und dann blieben verſtändlich. ö mir noch gerade ſechs Schilling, die ich meinem „Herr Fleming,“ ſchaltete die alte Dame Führer in die Hand drückte. Ich konnte weder in faſt barſchem Tone hier ein, „Sie fürchten meine Uhr noch meinen Ring verkaufen, denn das auch ſtets das Schlimmſte, das Allerſchlimmſte.“ „Dieſe Furcht überfällt mich,“ verſetzte Ro⸗ derich mit jener Verzagtheit, die ihm vor Jahren ſo zum Unglück geworden war, „wenn ich daran denke, was er mir und Alice geweſen, und daß ich nun machtlos, außer Stande, ihm Hilfe oder Erleichterung zu verſchaffen, an ſeinem Schmerzenslager Wappen der Flemings, welches ſich darauf befand, Territ in jener Nacht, da ich meinen Rock i ihrer Hütte wechſelte; aber bei meiner Flucht au dem Gefängniß ſtellte ſie mir die Sache zurück und bot mir auch Geld an. ſtehen muß.“ „Iſt er ſtets bewußtlos ?“ fragte Felix. Fortſetzung folgt. verantwortlich fag den Alterung ebun 2 12 Retheil 1 58 Finſpan a 90g 7 Aae K eller d llers laß Ge 2 Ja Fräulein Henderſon hat recht, der Anblick dee „O, laſſen Sie es mich gleich thun, während 0 mag 0 0 Der JI hätte die Verfolger auf meine Spur lenken können, Ich gab beides zur Aufbewahrung an Margaret Men Herſtellung 9 1 Heſchi Nahe hi bit dir erge ihren Haube, 1 mißtet habe bunpter Bed 9 Ladenbu f t Nrabrei Uher Wen 10 wh 5 een Mer 15 führ in . gu u balbaz in