F. Merhil fen L. Merbel ne üche und Fu Zimmer arl Vothweilg, —————ů——ů——ůͤ— nun Auguſt beſſeh t Schmitt hnung Zimmer Küche, fort zu vermiet Auto U —— tang Kaſpar Wen sig machen, Fichtene nstang Mich Schon Holzmeſe. er eingetroffen; 5 Naggi zun Wü Kraftſuppen, eln, bei * frei ins Haus. und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtrirtem Sonntagsblatt Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ Redaktion und Verlag von Karl Molitor, Hofbuchdruckerei. — — Juni 5 Jamſtag, Jen 23. Das chineſiſche Problem. Mit dem Hampfe vor Taku, welcher die dortigen Forts den Truppen der fremden Mächte in die Hände lieferte, iſt die chineſiſche Kriſis plstzlich in ein derartiges acutes Stadium ein⸗ getreten, daß höchſtens eine etwaige Kataſtrophe der europäiſchen Kolonie in Peking noch eine weitere Verſchärfung bringen könnte. dieſem Vorgange hat der offene Uriegs zuſtand zwiſchen China und den Mächten Platz ge. griffen, und die angeblich unter den letzteren getroffene Uebereinkunft, bei dem gemeinſamen Horgehen gegen die Boxers die chineſiſche Regierung ſelbſt und die Dynaſtie zu ſchonen, erſcheint nunmehr angeſichts einer Wendung der Dinge als hinfällig. nicht länger mehr zweifelhaft, daß die Macht⸗ haber in Peking gezwungen oder freiwillig mit Mit ſolchen Iſt es doch weſen trotz mannigfacher Reformverſuche noch den fremdenfeindlichen Boxers unter einer Decke ſtecken, es bleibt alſo den ausländiſchen Re⸗ gierungen bei den Bemühungen, ihre Unter⸗ ſhanen und Staats intereſſen in China zu ſchützen, nichts übrig, als neben den Bopers das offi⸗ zelle China zu bekämpfen. Es wird ſich alſo wohl ein regelrechter Feldzug für die im himm⸗ lichen Reiche der Mitte intereſſirten Mächte zu deſſen erfolgverheißender Durchführung aber die augenblicklich dort ver⸗ „wendbaren internationalen Streitkräfte offenbar Bereits ſind denn durchaus ungenügend ſind. auch von den verſchiedenſten Seiten her Truppen; ſtärkungen nach China unterwegs, die hof⸗ llich noch rechtzeitig eintreffen werden, um wenigſtens Tientſin u. ſ. w. gegenüber den immer drohender auftretenden chineſiſchen Maſſen Stand zu halten, zu einem concentriſchen Vormarſch auf Peking aber dürften noch weitere Streit⸗ äfte der Mächte erforderlich ſein. ee An dem ſchließlichen Siege der vereinigten Auslandsſtaaten über Ching iſt nun freilich wohl kaum zu zweifeln; wenngleich da⸗ chineſiſche Kieſenreich mit ſeinen 400 Millionen Bewohnern über ein ungeheures Menſchenmaterial verfügt und daneben zahlreiche, in einem Uriege wich⸗ tige Hilfsquellen beſitzt, ſo iſt es doch viel zu ſchwerfällig, um einem energiſchen und conſequent durchgeführten feindſeligen Angriff von außen kräftig zu widerſtehen. Das hat ſich ſchon bei den wiederholten früheren kriegeriſchen Expeditionen europäiſcher Mächte nach China gezeigt, und iſt auch wiederum bei dem ſieg⸗ reichen Angriffskriege Japans auf ſeinen ge⸗ waltigen Nachbarſtaat im Weſten hervorgetreten. Das ſtehende Heer Chinas entſpricht nicht im Entfernteſten ſeiner ungeheuren Bevölkerungs⸗ zahl, während außerdem das geſammte Heeres⸗ immer im Argen liegt, ſelbſt jetzt noch, ſechs Jahre nach den für China ſo bedenklichen mi⸗ litäriſchen Erfahrungen des Krieges mit Japan; die mancherlei Hilfsquellen des ſich vom Meeres⸗ geſtade im Oſten über hunderte von geograph⸗ iſchen Meilen bis zu den Abhängen des Par- mioplateaus fern im Weſten ausdehnenden Reiches aber ſind meiſt nur mangelhaft ent⸗ wickelt. Immerhin wird ſich der begonnene Feldzug in China ſelbſt für eine anſehnliche und in jeder Beziehung ausgezeichnet ausge⸗ rüſtete europäiſche Truppenmacht ſchwerlich zu einer bloßen mititäriſchen Promenade geſtalten, ſo daß ſeine Oberleitung hoffentlich nur einer hierzu geeigneten Derſönlichkeit anvertraut wird. Weit ſchwerer als die Frage nach dem Verlaufe des Krieges in China wiegt indeß diejenige, ob die ſo nothwendige Einigkeit der Mächte bei der ſpäteren Neuordnung der Dinge in China und der möglichen Auftheilung des wurmſtichigen Mandarinenreiches ſoweit eben von einer „Auftheilung“ bei dem chineſiſchen Ländercoloß die Rede ſein kann, ſtandhalten wird. Spielen doch gerade in Oſtaſien ſcharfe internationale Gegenſätze durcheinander, ſie laſſen die drohende Möglichkeit, daß die Theil⸗ ung der chineſiſchen Beute ſchließlich unter den Intereſſenten zu einer blutigen Aus einander⸗ ſetzung führen könnte, keinesweg⸗ ſo unendlich entfernt erſcheinen, ja ſchon all' die Wechſelfälle, Verſuchungen und Colliſſions möglichkeiten des Feldzuges ſelbſt können für die hierbei vereinig⸗ ten Mächten immer ernſte Swiſtigkeiten in ſich bergen. Einſtweilen allerdings wird von den verſchiedenſten Seiten verſichert, daß die Einigkeit unter den Mächten bei dem gemein⸗ ſamen Vorgehen in China unbedingt gewahrt bleiben ſolle, wie dies z. B. auch in dem amt⸗ lichen Petersburger Circular an die anderen europäiſchen Cabinete, welches die Entſendung von 4000 Mann ruſſiſcher Truppen nach China mittheilt, betont wird, indem das Circular be⸗ theuert, Rußland verfolge hierbei keinerlei Sonder⸗ intereſſen. Nun, hoffentlich bewährt ſich auch das „europäiſche Concert“ gegenüber China andernfalls müßte das chineſiſche Problem einen Weltkrieg von furchtbaren Dimenſionen entfeſſeln Politiſches. — Karlsruhe, 19. Juni. Der Landta genehmigte heute das zweite der Steuerreform geſetze, das die Abänderung des Einkommenſteuer⸗ geſetzes betrifft. Das Geſetz iſt eine weiter Ausgeſtaltung des Steuergeſetzes von 1884 un der 1894 eingeführten Progreſſion. Gleichzeitig mit dem Einkommenſteuergeſetz werden die Gewerbe, Wandergewerbe⸗ und Kapitalrentenſteuergeſetze geändert und in Einklang gebracht. Der Steuer⸗ e letze Wille der Mlillionätin. Roman von A. Michola. Er erſchrack, als er Agnes erblickte, denn ſie gnes kam ſeinen Fragen zuvor. XXIV. le gerötheten Augen gezogen, wieder in immer. h aus, als ob ſte ſeit dem vergangenen Abend ſchwere Krankheit durchgemacht habe. Aber „Felix,“ ſagte ſie, „ich möchte — aber bitte, 9 mich nicht ſo an, ich bin ganz wohl — ich chte nur etwas mit Dir ſprechen, ehe ich Greta Dir ſende, damit ſte Dit von Roderichs Briefe zähle. Felix, willſt Du die Reiſe, die Du neulich * mich unternahmſt, nun mit mir unternehmen? I bin im Begriff, nach Edenhall abzureiſen, kannſt d willſt Du mich begleiten, Felix? Aber augen⸗ Alcklich müßte es ſein, oder wir könnten — zu ſpät kommen.“ „Ich bin bereit, Agnes, mit Vergnügen bereit.“ Während Greta mit ihrem Couſin noch über le betrübenden Nachrichten aus Edenhall ſprach, trat gues in Reiſekleidung, den Schleier tief über das A, wie ihre Finger auf ſeinem Arme bebten, ſichtchen zu ſehen. (Nachdruck verboten. Trotz ihrer zur Schau getragenen Ru he, fühlte als er ſie an den Wagen geleitete, und während der ganzen Reiſe war es ein ſchmerzlicher Anblick, die Angſt und Beſorgniß in dem ſtillen, bleichen Ge⸗ Und noch ein anderer Kummer, von dem Felix keine Ahnung hatte, marterte das gepreßte Herz — das Bewußtſein, wie es hätte werden können, wenn ſie damals ſchon an Theodoras Worten gezweifelt hätte. Aber ſie wußte alles ſo glaubwürdig vor⸗ zubringen, ſagte ſie ſich, und dennoch — nein, ei⸗ gentlich habe ich ſie nie für wahr gehalten. Auf Agneſens Wunſch hielten die ſchäumenden Poſtpferde vor dem Parkthor von Edenhall an und beide Ankömmlinge legten den Weg durch den Park zu Fuß zurück. Vor dem Thorhäuschen hatte ſich eine Anzahl von Leuten angeſammelt, Fiſcher, die von der Bucht direct hierher geeilt waren, um die neueſten Nachrichten über das Befinden des ge⸗ liebten Herrn zu hören, ehe ſie ihre Hütten aufſuchten, Mäuner und Frauen aus den benachbarten Mühlen, die von den wegfahrenden Aerzten näheres zu ver⸗ nehmen hofften, eine buntgemiſchte Menge, die re⸗ ſpectvoll zurückwich, als der Wagen anfuhr. Ag⸗ neſens traurige Augen ruhten minutenlang auf den armen Leuten, aber haſtig eilte ſie weiter; ſie fürchtete zu hören, was ſie zu ſagen haben könnten. Ueber dem großen, ſtillen Hauſe ſchien eine un⸗ heilverkündende Ruhe zu brüten, und ſelbſt Felix konnte ſich einer gewiſſen Beklemmung nicht er⸗ wehren. wie ruhig und leiſe ſie das Krankenzimmer betrat. Der ernſte alte Hausmeiſter zeigte keine Ue⸗ berraſchung, als er die ſchöne junge Dame einließ, für deren Kommen keine Vorbereitungen getroffen waren, aber er war ſehr überraſcht, als er gewahrte, „Auch ſie,“ dachte der alte Mann, mit einem Blick in das ängſtliche Geſichtchen, „grämt ſich um den Herrn.“ Als er Fräulein Craven mit ihrem Begleiter in den Salon geleitete, ging zufällig Erich Desmond's Kammerdiener durch die Halle, und Agnes, die ihn gut kannte, ſchaute mit ängſtlicher Frage zu ihm auf. Doch Holt ſchritt mit einer ernſthaften Ver⸗ beugung vorüber; wie hätte er hier im vollen Lichte ſich ſehen laſſen können — er, ein Mann in mittleren Jahren mit den Augen voll Thränen ? Fräulein Henderſon, der man ein Billet Ali⸗ cens gleichzeitig mit Agnes Cravens Karte über⸗ bracht hatte, erſchien unverzüglich im Salon, um die junge Dame zu begrüßen, mit dem feſten Entſchluß, einen aufheiternden Eindruck hervorzubringen. Aber das gute alte Fräulein mit dem weichen Herzen gehörte entſchieden nicht zu den ſtarkgeiſtigen Damen, und ſo kam es, daß ſie in dem Augenblick, da ſie Agnes Cravens Augen begegnete, ſchmählich zuſammen⸗ brach und wie ein Kind zu weinen begann. Und Agnes, welche ihre beiden Hände erfaßt hatte und in ihrem Mitleid immer wieder die Stirne der alten Dame küßte, weinte mit ihr, während Felix hartnäckig ſein 58 Geſicht dem Fenſter zukehrte. Als Fräulein Henderſon