ſtellung der Verordnung ſind dieſe Arbeiten auch in einigen weiteren Bezirken ſoweit gediehen, daß in dieſen die ganze Verordnung gleichfalls auf 1. Juli in Kraft geſetzt werden kann. Politiſches. Paris, 7. Juni. In Poitieres fand eine Kataſtrophe ſtatt. Ein mit Granaten beladener Kunitionswagen, der von 14 Soldaten begleitet wurde, explodirte. Faſt ſämmtliche Soldaten wur⸗ den ſchwer verwundet. 9 derſelben mußten ins Hoſpital gebracht werden. — Prätoria, 6. Juni. Feldmarſchall ord Roberts berichtet von hier vom 4. Juni: urz vor Eintritt der Dunkelheit war der Feind us faſt allen Stellungen geworfen. Hamiltons erittene Infanterie ards von Prätoria. Der Feind zog ſich eilig urch die Stadt zurück Ein Parlamentär wurde bgeſchickt, der die Uebergabe der Stadt forderte. General Botha ſchlug einen Waffenſtillſtand vor, m die Bedingungen der Uebergabe feſtzuſtellen. dord Roberts ließ jedoch ſagen, die Uebergabe iſſe bedingungslos ſein, ſonſt würde er bei Tages⸗ ubruch in die Stadt einrücken. Botha erwiderte, r habe beſchloſſen, die Stadt nicht zu verteidigen ind vertraue, daß die Frauen und Kinder und as Eigentum geſchützt würden. Drei der höchſten Zivilbeamten kamen um 1 Uhr früh zu Lord Roberts und erklärten, ſie wünſchten die Stadt zu übergeben. Die Gattinnen Krügers und Bothas befinden ſich beide in Prätoria. Einige britiſche Gefangene ſind weggeſchafft worden; die Mehrzahl befindet ſich je doch in Waterval. Ueber 100 Offiziere waren in Prätoria. a Verſchiedenes § Ladenburg; 8. Juni. Muſikfeſt im Schloßgarten zu Schwetzingen. Unter dem Pro⸗ von Baden wird, wie ſchon erwähnt, am Dienstag, den 12. d. M., in den Räumen des Schloſſes und im Schloßgarten zu Schwetzingen ein Muſik⸗ General⸗Muſikdirektor Mottl geleitetes Symphonie⸗ Konzert des Großherzoglichen Hoforcheſters unter während in dem im herrlichſten Frühlingsſchmucke prongenden, weitberühmten Schloßgarten zwei Militärkapellen konzertiren werden. ration, Unterkunft bei etwa eintretender ungün⸗ ſtiger Witterung und für Sitzgelegenheit iſt reich⸗ lichſt Sorge getragen. folgendes: 1. Ouverture (Großh. Hoforcheſter). garos Hochzeit“, verfolgte ihn bis auf 2000 tektorate Ihrer Königl. Hoheit der Großherzogin feſt veranſtaltet werden, deſſen Reinertrag dem Ludwig⸗Wilhelm⸗Krankenheim in Karlsruhe zu: fließen ſoll. In den Zirkelſälen wird ein von Mitwirkung der Frau Henriette Mottl ſtattfinden, ö und fiel unter den Zug. Das Konzertprogramm iſt von Henriette Mottl). 5. Ouverture von Wagner (Gr. Hoforcheſter). Die Tageskaſſe befindet ſich am Eingänge 10 Uhr Vor⸗ — Mannheim, 6. Juni. (Ein neues Ver⸗ gnügungs⸗Etabliſſement.) Gutsbeſitzer Carl Kupp aus Dobremitz in Böhmen hat den umfangreichen Rheinparkkomplex nebſt Wirthſchaftsauweſen dahier von dem ſeitherigen Beſitzer Franz Geyer käuflich erworben. Herr Kupp will auf dem Anweſen ein großartiges Vergnügungs⸗Etabliſſement mit Hippo⸗ drom, u. ſ. w. errichten. Rollſchuhbahn, Tanzſälen, Sommerbühne — Heidelberg, 6 Juni. Soeben kommt aus Afrika die Nachricht, daß unſer Landsmann Max von Oberndorff dem tropiſchen Klima erlegen iſl. Der erſt 33 Jahre alte viel verheißende junge Mann iſt ein Sohn des Grafen Fritz von Oberndorff. Derſelbe hat ſich nach Vollendung ſeiner juriſtiſchen Studien und nach mehrjähriger Thätigkeit im preußiſchen Staatsdienſte der Kolo⸗ niallaufbahn gewidmet, in welcher er zuletzt als Vertreter des Gouverneurs von Tongo Verwen⸗ dung fand. — Heidelberg, 5. Juni. Geſtern abend gegen 9 Uhr riß der in Doſſenheim auf Urlaub geweſene Kanonier Bettinger vom Feldartillerie⸗ Regiment Nr. 50 in Gottesau ein Kind, das bei⸗ nahe von einem Zuge der Heidelberg⸗Maunheimer Nebenbahn überfahren worden wäre, noch recht⸗ zeitig von den Schienen. Füße wurden ihm abgefahren. „Euryantha“, von Weber 2. Garten⸗Arie aus „Fi⸗ Mozart (Frau Henriette Mottl). 3. Zwei Sätze der unvollendeten H-moll⸗ Symphonie, von Schubert (Gr. Hoforcheſter). 4. Begrüßung der Halle aus „Tannhäuſer“, von Wagner (Frau „Tannhäuſer“, Nachmittags von 4— 5 Uhe findet im Schloßgarten Promenade⸗Konzert von zwei Militärkapellen ſtatt und um 5 Uhr beginnt das Konzert in den Zirkel⸗ ſälen. des Gr. Schloſſes und wird um mittags eröffnet und beträgt der Eintrittspreis für den Beſuch des Gartens 1 Mark, für den Beſuch des Konzertes des Gr. Hoforcheſters und des Gartens 4 Mark. als Beitrag zu einem evangeliſchen Gemeindehaus, 1 300 000 % wurden dem Verſchönerungsverein, bunt, b. gui 19 In demſelben Augen⸗ blicke wurde er von einem Radfahrer umgerannt Der Kopf und beide Der Radfahrer, achu 'r Adam Hamleh aus Handſchuhsheim, 1 11 un bereits verhaftet. U ber Hash. — Pforzheim, 6. Juni. Eine Woh h, Johr 189 0 1 ae ee heute e 9 0 0 10 Unlagepf thäterin im wahren Sinne des Wortes wur heute Vormittag 11 Uhr zu Grabe geleitet, Frau Emma Franziska Jäger, geb. Kiehnle, per, ſtarb am verfloſſenen. Sonntag nach längerem 1 Leiden. Schon zu Lebzeiten ſtiftete die reichbe⸗ e 1900 güterte Witwe vielen Segen durch Geſchenke an J 5 Private und Vereine und kurz vor ihrem To gemiderdd beſtimmte ſie über 800 000 „% zu verſchieden Legaten. So vermachte ſie der Stadtgemein ihr großes Anweſen an der Lindenſtraße im Wert 2 von 200 000 % mit der Beſtimmung, daß der ug ber Ahr jeweilige Oberbürgermeiſter darin ſeinen Wohnſiz uch. 29 nehme und im erſten Stock die Handelskammer ß ſugend. ihre Geſchäftsräume einrichte; 300 000 % wur⸗ nim ber den der Stadt zur Errichtung eines Volksbades, een Gemein! 150 000 % zu einem Theaterbau überwieſenz 1 ffenlich vetſt 100 000 , erhielt die evangeliſche Kirchengemeinde auf an der 25 000 % der Feuerwehr vermacht, ganz abge⸗ t ſehen von einer Reihe kleinerer Legate. amal. — Heilbronn, 6. Juni. Ueber die f Pfingſtfeiertage wurde von der neuen Verkehrs; ſalunmachu einrichtung lebhafter Gebrauch gemacht und jeder⸗ hui gut öff mann war über die prächtige Fahrt durch das e eine we ſchöne Neckarthal und die gute Verpflegung auf 7 1 die Dauer b dem Schiff befriedigt. Auf den meiſten Stationen 70 1 an geſpertt kamen und gingen Fahrgäſte und obgleich ſich En 8. Juni 1e faſt immer 80 bis 100 Perſonen auf dem Schiff anneterant: „Kätchen von Heilbronn“ befanden, machte ſich 0 nie ein Gedränge fühlbar und hatte alles bequem Platz. Es ſcheinen ſich jetzt auch Vereine für die lohnende Fahrt zu intereſſieren, denen bei ent⸗ ſprechender Beteiligung Fahrpreisermäßigung be⸗ willigt werden kann. feiller & Dillers iſt zu einer guten Taſſe Kaffee unumgänglich 2 nothwendig. (Original⸗Marke in Doſen.) Wigan but Jeder! —— — — ah ſchlecht ge Von dem bekannten Empiriker Paul Weidhaas, der . d 4 mit ſeinen Erfolgen bei Behandlung von den derſchie dshülb verwend denſten Aſthma und Lungenleiden ſeit 1881 wiederholk .. , pe das öffentliche Aufſehen erregt hat, liegt der heuligen l liebs lbichſe Nummer ein Proſpekt bei, den wir der Beachtung unſerer Leſer empfehlen. gebt chönſten „Hat er Dir die Aufgabe angeboten?“ „Was liegt an ſeinen Anerbietungen,“ unter⸗ brach Agnes ihn ruhig; „dieſe, ſowie ſeine Motibe ſind zu verabſcheuenswerth, um uns nur eine Mi⸗ nute zu beſchäftigen. In ſeiner ſelbſtſüchtigen Eile eines Tages danken werden. Haus kommt. Es wäre mir ſehr erwünſcht, einer zweiten Unterredung mit ihm überhoben zu ſein, ſeiner Seite iſt.“ nold zwiſchen den Zähnen. der mich zu allem verleitet.“ nicht enthalten, zu bemerken. Auflug von Ehrlichkeit hinzu, „wenn man — zu ſpeculiren.“ Ausgaben.“ für andere Geld zu verſchwenden,“ gerade wie der alte Fleming. telt. Jener Eleude, der die ganze Zeit „Deine Entſcheidung?“ fragte Reynold haſtig. hat er gethan, was wir beide, Du und ich, ihm Ich hoffe, Du wirſt morgen ſelbſt mit ihm ſprechen, wenn er in mein und außerdem köunteſt Du ihm auch beſſer begreif⸗ lich machen, wie unnöthig eine Einmiſchung von Der elende, feige Verräther!“ murmelte Rey⸗ „Und doch war er es, „Ein armſeliger Verſucher!“ konnte Agues ſich f „Ja armſelig genug; aber es iſt unmöglich, jahrelang mit einem verſchlagenen, doppelzüngigen Menſchen Geſchäfte zu beſorgen, ohne ſeine Leitung bequem zu finden; beſonders,“ fügte er mit einem von Natur geneigt iſt, zu ſparen und einzuſcharren und Mündel „Ja, dies muß es geweſen ſein,“ ſchaltete Agnes mit gepreßter Stimme ein, „denn Du warſt doch nie extravagant oder leichtſinnig in Deinen „Nein, ich hatte kein Verlangen, für mich oder verſetzte er bitter. „Du weißt es ja, Agnes, denn wie oft ſagteſt Du in den alten Zeiten, ich ſpare mein Geld zuſammen, g Der unglückſelige Specnlationsgeiſt! Ich bin ruinirt, und ſelbſt meine einzige Ausſicht auf perſönliche Sicherheit iſt verei⸗ hindurch mein Rathgeber, mein Verführer war, der meine vorherrſchende Leidenſchaft, den Geiz, zu all ſeinen eigenen, niedrigen Plänen ausnützte.“ „Warum von ihm ſprechen ?“ fragte Agnes „Denke an das, was Du ſelbſt gutzumachen ernſt. wüunſcheſt, Moritz.“ „Es iſt zu ſpät,“ ſagte er, mit der Hand die Augen bedeckend. „Es iſt nicht zu ſpät, Moritz; ebenſo wie Du wirſt im Stande ſein, England nach Belieben zu verlaſſen und Deinen Namen rein und ehrlich zu bewahren. Nimm dieſen Wechſel, Moritz; die Summe auf demſelben magſt Du dann nach Belieben ſelbſt Ich verſtehe nicht viel von derartigen Geſchäften; aber ich denke, Du wirſt es wohl vor⸗ ziehen, den Wechſel bei meinem hier in London Deine perſönliche Sicherheit nicht bedroht iſt. ausfüllen. wohnhaften Banquir ſelbſt einzukaſſiren.“ „Ich — ich kann nicht,“ kam es jetzt in gebro⸗ chenen Lauten von Reynolds Lippen. „Ja, Du kannſt,“ verſetzte Agnes mit ihrem „Du wirſt nicht einen thörichten Stolz zwiſchen Dich und Dein altes Dieſe Sache machen wir beide ganz ſtill unter uns ab, nicht wahr Moritz?“ Der Unglückliche ſchien einen ſchweren Kampf liebenswürdigen Lächeln; treten laſſen. mit ſich zu kämpfen. „Ich kann nicht,“ flüſterte er ſodann, „ich kann O, Agnes, Du kennſt nicht die es nicht annehmen. Hälfte meiner Metrügereien 17 „Ich glaube aber doch,“ war die ruhige Ent⸗ gegnung, „denn Herr Gibſon nannte mir gewiß eher zu viel als zu wenig.“ „Ich muß es Dir ſelbſt ſagen, muß Dir alles ſagen,“ beharrte er. f „Nun gut, Moritz aber heute nicht wehr; wenn Du morgen zu mir kommſt, magſt Du frei und Dann ſoll jenen, denen Unrecht ge— offen reden. ſchehen, Gerechtigkeit widerfahren.“ „Agnes,“ rief er, in plötzlicher Haſt ſeinen Platz verlaſſend, den er vorher ſo hartnäckig be⸗ hauptet, „wie könnte es mir möglich ſein, Dir noch mehr zu rauben als bereits geſchehen; Ich kann nicht — ich muß fort von hier. Heute Abend noch will ich abreiſen, wie ich es ſchon beabſichkigte, Wenn ſie mich erwiſchen — wenn ſie, von meinem eigenen Buchhalter geleitet, mich zurückbringen und den Gerichten überliefern — dann hätte ich ſchlleß⸗ Eine Nohnun döam, Uiche und 1 lich nichts beſſeres verdient; während dies — nein, e a: ich kann Dir nicht ein ſolches Unrecht zufügen.“ ſübl. Zinn ö „Das Unrecht wurde andern zugefügt,“ ſagte nn. Agnes traurig, „ich bitte Dich, Moritz, ja mur darum, es nach Möglichkeit wieder gut zu machen.“ „Nach Möglichkeit,“ wiederholte Reynold bitte, 10 „Du biſt es, die es möglich machen will, mich vor . chunt der öffentlichen Schande zu bewahren, und ich kan . Mage 4 3 nicht mehr von Dir annehmen, Agnes. Ich wil end allen Fut heute Abend noch England verlaſſen.“ F chelk vom „Nicht heute Abend, Moritz,“ verſetzte ſie uit Amin. ihrer ſanften Freundlichkeit, während ſie ihm den Franz g Wechſel in die Hand gab; „ich würde Dit Aan ind d nicht abrathen, wegzugehen, weil Du es wohl zi dichtne am Beſten halten magſt; aber Du ſollſt nicht in dau: der Angſt vor Verfolgung, mit dem entſetzlichen 18 9 bi Nich Ho Furl Rot Bewußtſein, jene betrogen zu haben, die Dir bez trauten, Dein Vaterland verlaſſen.“ „Aber es iſt geſchehen.“ „Ja, es iſt geſchehen,“ wiederholte ſie traurig; „aber wir können Erſatz leiſten. Jedermann muß erhalten, was ihm rechtmäßig zukommt, und dann, Moritz, kaunſt Du England verlaſſen, ohne daß eil Schatten auf Deinen Namen fällt.“ Reynold ſtaud unbeweglich wie eine Statue, aber Agnes wußte, daß dies keine Gleichgültigkeit ſondern nur das Uebermaß von Qualen war. 1 gabe Dun AN Waaufeh. 5 . berka Andie t noch 6 + Fortſetzung folgt.