ier 6 3 wieltl rllen ) 4. 3 eum zaſſe. d: rößle I Long nac ) Pf 9. bah Holt daunel 2 Ml. „ 200 nahme ball. gſt. erbell pull. 0 — d. ge Wille der Alillion 5 adenburge 0 frei ins Haus. und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Redaktion, Verlag und Druck von Karl Molito 15 Anzeiger für Ladenburg und Umgegend. Erſcheint jeden Dienſt N ag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.— — mit illuſtrirtem Sonnta Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ gsblatt J. 43. — Sparkaſſenweſen. RR. In der letzten Seit iſt wiederholt sischen Landgemeinden die Errichtung von Alkaſſen mit Gemeindebürgſchaft angeregt Aben, in der Abſicht, den Einwohnern der Aheinde eine bequemere Gelegenheit zu geben, I Erſparniſſe in ſicherer Weiſe zinstragend Anlegen und in der Hoffnung, nach Bildung Reſervefonds künftig Ueberſchüſſe zu ge⸗ Mihntszigen Swecken zur Verfügung zu haben. isſchenswerth es nun auch iſt, für die Miger Bemittelten die Gelegenheit zur koſten⸗ teien Ablieferung ihrer Spargelder zu per⸗ Mehren, zo iſt doch auch zu beachten, daß zur ihtichen Entwickelung einer Sparkaſſe regel- mit ein größerer Ureis von Betheiligten er derlich iſt, daß zur ordnungsgemäßen und Pieszchen Führung der Haſſengeſchäfte ge⸗ Halis gewandte Uräfte nöthig ſind, daß es her bei einem allzu beſchränkten Wirkungs⸗ A der Sparkaſſen nicht ſelten ſchwer fällt, Spargelder vorſchriftsmäßig, ins beſondere Af Hrpotheken, auszuleihen und daß in der Heiheindebüärgſchaft immerhin ein gewiſſes fee enthalten iſt, das bei einer Hataſtrophe eine wenig leiſtungsfähige Gemeinde ver⸗ Micnisvoll werden kann. Es wäre daher zu agen, ob nicht das an ſich zu fördernde Steben, die Spargelegenheit zu erleichtern, ge⸗ gebenen Falls dadurch verwirklicht werden bunte, daß mehrere Gemeinden die Bürgſchaft uuſammen übernehmen unter Errichtung von Einzahlungsſtellen in den einzelnen Gemeinden. Die Betheiligung weiterer Gemeinden an den Sparkaſſen einzelner Gemeinden herbeizu⸗ führen iſt auch in der 47. öffentlichen Sitzung weiten Kammer der Landſtände am 20. ———ů—p— b Mittwoch, den 30. Mai 1900, —.. März l. J. (ſeitens des Abgeordneten Sehnter) angeregt worden in der Abſicht, benachbarte Gemeinden an den Ueberſchüſſen der Sparkaſſe theilnehmen zu laſſen, was inſofern gerechtfer⸗ tigt erſcheinen kann, als ſowohl der Sparer, als die Schuldner der Sparkaſſe, von welchen die Ueberſchüſſe, wenigſtens größtentheils, ſtam⸗ men, vielfach auch dieſen benachbarten Ge⸗ meinden angehören werden, dermalen aber die Ueberſchüſſe dieſer für einzelne Gemeinden be⸗ ſtehenden Sparkaſſe nicht immer ſolchen ge⸗ meinnützigen Veranſtaltungen zugeführt werden, von denen auch die Nachbargemeinden Vortheil haben. Selbſtverſtändlich iſt es durchaus Sache der freien Entſchließung, ob die Gemeinden bereits beſtehenden Gemeindeſparkaſſen andere Gemeinden als Mitbürgen und Mitbe⸗ rechtigte an der Sparkaſſe eintreten laſſen wollen. Bei älteren Sparkaſſen, welche den vorgeſchriebenen Keſervefond beſitzen und ihre Ueberſchüſſe regelmäßig beſtimmten gemein⸗ nützigen Inſtituten (Mittelſchulen, Gewerbeſchulen u. dergl.) zuwenden, wird vielleicht keine Ge⸗ neigtheit beſtehen, mit anderen Bezirksgemeinden einen Sparkaſſenverband zu bilden, weil ſie an den Ueberſchüſſen auch die Verbandsgemeinden theilnehmen laſſen müßten und befürchten, den Ausfall an Veberſchüſſen durch Umlagen auf⸗ bringen zu müſſen. Vielleicht laſſen ſie ſich jedoch eher dazu geneigt finden, wenn darauf hinge⸗ wieſen wird, daß ihnen jedenfalls ein beſtimmter Drozentſatz von Ueberſchüſſen vorweg zuge⸗ ſichert werden würde, der vornehmlich für ſolche gemeinnützige Inſtitute zu verwenden wäre, die, wie Mittel- und Gewerbeſchulen, auch den benachbarten Gemeinden zu Sute kommen. So beſtimmen die Satzungen der Bezirksſpar⸗ ung von Zahlungsſtellen in den einzelnen Ge⸗ des Kaiſers.) Wie bie Stadt ahr gegründet war, daß von den Ueberſchüſſen jährlich 4000 Mk. vorweg für das Gymnaſium in Lahr zu verwenden ſind. Wo ſich Bezirksverbände von Sparkaſſen nicht bilden laſſen, wäre zu verſuchen, wenigſtens die Erricht⸗ meinden herbeizuführen, um Perſonen, welchen Zeit und Gelegenheit zu einem Gang an den Sitz der Sparkaſſe fehlen, die koſtenloſe Anlegung ihrer kleinen Erſparniſſe zu ermöglichen. In den Satzungen könnte auch beſtimmt werden, daß der Agent für die in Empfang genommenen Gelder nicht nur einſtweilige, bloß auf kürzere, beſtimmt zu bezeichnende Zeit giltige Beſcheinig⸗ ungen ausſtellt, welche bei der Aushändigung der von der Kaſſen verwaltung auszuſtellenden entgiltigen Quittungen rückzuerheben ſind, ſon dern daß er auch ſelbſt entgiltige Beſcheinigungen ausſtellen darf. Letzteres wird ſich für die Annahme kleinerer Einlagen regelmäßig deshalb empfehlen, weil die Sparer erfahrungsgemäß auch auf kürzere Zeit 3775 gerne bereit ſind, ihr Sparbuch herauszu⸗ geben. Politiſches. — Berlin, 26. Mai. (Eine Anſprache das „Militärwochenblatt“ ſchreibt, richtete der Kaiſer an den Kronprinzen am Morgen des 6. Mai folgende Anſprache: „Du thuſt heute einen wichtigen Schritt ins Leben. Der Rang des Kronprinzen iſt durch Deinen hoch⸗ ſeligen Großvater, der es die längſte und die wichtigſte Zeit ſeines Lebens geweſen iſt, ſo empor⸗ gehoben worden, daß Du der Arbeit eines Lebens und Deiner ganzen Manneskraft bedürfen wirſt, um dieſe Stellung ſo zu erhalten, wie ſie ſeit kaſſe Lahr, welche urſprünglich (1840) nur für Deinem Großvater im Herzen des deutſchen Volkes 5 5 ätin. Roman von A. Michola. anden berbolen) Schweigend ſchritten die beiden Männer weiter, und dem Geſichtsausdruck des einen nach zu urthei⸗ cen „das Recht auf ſeiner Seite“ kein ſehr Aluthigender Begleiter zu ſein. ier ſind wir!“ rief Wenzel Gibſon endlich; dies iſt unſer Thor. Und nun, Herr Rehnold, ſchauen Sie nicht ſo niedergeſchlagen drein, ſonſt d unſer Spiel verloren gehen und die Clientſchaft i Berlaſſen Sie ſich auf mich. Ich werde Sie ſtecken laſſen; ja Sie könnten mir die kleine ee ganz übertragen, wenn Sie ſich unſtcher en.“ 5 Die unverſchämte Vertraulichkeit ſeines Buch⸗ Ns war durchaus nicht nach dem Geſchmack der ee, berſchloſſenen Natur des Herrn; aber das lein, daß jener Mann eine gewiſſe Macht über ihn heſitze, ſchloß ihm den Mund. Schweigend gte er Wenzel in den Park und achtete kaum auf, daß dieſer eine ſehr verdächtige Ortskennt⸗ ui den Tag legte und mit unangenehmer Mächtigthuerei die ſchwere Thürglocke neben der 5 Bogenthür von Edenhall in Bewegung e. . Herr Desmond!“ erklärte Wenzel mit großem Nachdruck dem öffnenden Diener, und dieſer führte die Herren hinein, ſich im Stillen wundernd, wer wohl dieſe Bekannten ſeines Herrn ſein mochten, die ſo kurz angebunden, ohne ihre Namen zu nennen, nach ihm fragten. Er äußerte ſein Erſtaunen bei Holt, dem Kammerdiener, und dieſer begab ſich ohne Zögern in das Zimmer, in welchem die Beſucher warteten und erklärte, daß ſein Herr nicht wohl und am liebſten ungeſtört ſei, wenn man ſeine Gegenwart nicht ganz beſonders wünſche. Reynold, der wohl ſah, daß der Kammerdiener eigenmächtig vorging, erwiderte mit ſcharfer Betonung, daß Herr Desmonds Gegenwart ganz beſonders gewünſcht werde und daß er hoffe, ſeine Botſchaft werde prompt beſorgt werden, da ſeine Zeit ſehr koſthar ſei. 5 Holt zog ſich ohne eine weitere Bemerkung zurück, und Rehnold ſchaute ſich neugierig um in dem prächtigen Gemach. „Ja,“ dachte er, ſich im Stillen beglückwün⸗ ſchend, „er iſt in der Lage, gut zu bezahlen;“ und Aehnliches mochte wohl auch der kleine Buchhalter bei ſich denken. Aber beide vergaßen für kurze Zeit ihre triumphirenden Berechnungen, als Herr Desmond endlich in das Zimmer trat. Mit großer Befriedigung gewahrte Wenzel, daß ſein Feind, der ihn einſt gezüchtigt, der ihn durch ſeine kühle hochmüthige Geringſchätzung oft halb von Sinnen gebracht hatte, krank, ſehr krank ſein mußte. Laugſam und müde ſchleppte er ſich nach dem Kamin und ſtützte ſich ſchwer auf das Sims; das Geſicht, das er ſeinen Beſuchern zu⸗ wandte, zeigte Spuren ſchweren körperlichen Leiden aber einem aufmerkſamen Beobachter wäre es nich entgangen, daß noch die alte Energie, die Stärke, welche das Ergebniß großer Geduld iſt, ſich dari ausprägten. Moritz Reynold machte eine Anſtrengung, ſogleich den Grund ſeines Kommens zur Sprache zu bringen, aber dies widerſprach ſo ſehr ſeinen pro⸗ feſſionellen Gewohnheiten, daß er nicht damit z Stande kam. So theilte er denn in der ih eigenen Weiſe, mit kurzen, ſtrengen Worten Herr Desmond mit, daß er, Moritz Reynold, Notar un Rechtsanwalt in Kimburg, im Beſitze aller für dieſen Fall nöthigen Beweiſe, im Begriff ſei, der Regierung die Anzeige zu machen, daß Roderich Fleming, der vor elf Jahren zum Tode verurtheilte Mörder ſeine Onkels, Herrn Fleming von Lichtenwalde, trotz alle Verkleidungen und falſcher Vorſpiegelungen durch ih und ſeinen Buchhalter entdeckt worden ſei und ſich zur Zeit in Edenhall in Polizeihaft befinde. 5 „Hier! Haben Sie Polizei hier 2“ fragte Des mond ſich umblickend. . In weniger als zwei Stunden, jedenfalls vo unſerm Weggehen wird ſie eintreffen,“ verſetzte Reynold, und fügte nach einer Pauſe bei, als ob ihm die Idee gerade durch den Sinn fahre: „da heißt wenn wir nicht imſtande ſind, Sie von dieſe öffentlichen Schmach zu retten.“ N