* Daniels ergaben ſich mit 40 Mann den Engländern. Wie es heißt, bereiten die Buren⸗Regierungen neue Friedens vorſchläge vor. Die aus wärtigen Conſuln in Prätoria begeben ſich nach Lydenburg. Verſchiedenes Seckenheim, 21. Mai. Geſtern Nachmittag fand hier die Enthüllung des Krieger⸗ denkmals, verbunden mit dem Abgeordnetentag des Militär⸗Gau verbandes Schwetzingen ſtatt. Aus dieſem Anlaß hatten ſich die Krieger und Militärvereine der ganzen Umgebung eingefunden und auch ein äußerſt zahlreiches Publikum. Unſer Ort war prächtig geſchmückt und am Eingange prangte ein mächtiger Triumpfbogen. An dem Platze vor dem Rathau ſe, wo das in hohler Galvanobronce ausgeführte herrliche Denkmal ſteht, war ein prächtiger Pavillon erſtellt. Um 2 Uhr Nachmittag fand unter Mitwirkung der Mann- heimer Militärkapelle der Feſtzug ſtatt. Nach Ankunft auf dem Feſtplatz trugen die hieſigen Geſangvereine ein Chorlied mit Orcheſterbegleitung vor, worauf Herr Hauptlehrer Karle die Feſtrede hielt, in derſelben der 83 Se ckenheimer gedenkend, denen zu Ehren das Denkmal errichtet wurde. Der Vorſitzende des Gauverbandes Schwetzingen Herr Dr. Werner feierte hierauf unſern Großherzog, der es verſtar den habe, ſich die Liebe ſeines Volkes zu erringen. Er ſchloß mit einem Hoch auf dieſen edlen Fürſten, worauf die Muſik die Volkshymne intonirte. Hierauf überreichte eine der Feſtdamen, Frl. Louiſe Bühler dem Ver⸗ treter des Verbandspräſidiums, Herrn General⸗ major Fritſche ein prachtvolles Bouquet. Herr Bürgermeiſter Volz übernahm mit Worten des Dankes das Denkmal Namens der Gemeinde Seckenheim und ſchloß mit einem Hoch auf den Kaiſer. Nach einem nochmaligen Chorliede der Seckenheimer Geſangvereine und Schmückung des Denkmals durch die Feſtdamen war der Ent⸗ hüllungsakt zu Ende. — Brühl, 19. Mai. Die hieſige Gemeinde wird laut Bürgerausſchußbeſchluß demnächſt elektr. Licht erhalten. Die Beleuchtungsanlage wird von der Südd. Elektr.⸗Geſellſchaft Ludwigshafen über⸗ nommen, welche die Leitung an die Centrale in erſte Botſchafsſekretär v. Schlezer, der deutſche Konſul Secklin, Kommiſſar Kichter, die An⸗ Ladenburg anzuſchließen beabſichtigt. — Karlsruhe, 18. Mai. In Rhein⸗ hauſen wurde die Leiche eines jungen Mannes beerdigt, von dem man annimmt, daß er das Opfer eines Raubmordes iſt. Seit dem 23. April war er von Rheinhauſen fort, wahrſcheinlich um Arbeit zu ſuchen. Einige Tage ſpäter machte er eine Poſteinzahlung an ſeine Eltern und war ſeitdem ſpurlos verſchwunden. Am 16 d. M. wurde ſeine Leiche im Rhein bei der Schiffbrücke in Speier gefunden. Die Leiche war ohne Geld und zeigte am Kopf Schuß und Schlagwunden. — Karlsruhe. 20. Mai. Heute Mittag ſind ca. 50—60 Angeſtellte der hieſigen elektriſchen Straßenbahn in den Ausſtand getreten. Sie verlangen Lohnerhöhung und Verkürzung der Arbeitszeit. Der Verkehr ſtockte infolgedeſſen in der Zeit von ca 12 3 Uhr faſt gänzlich und wurde erſt gegen /24 Uhr wieder in eingeſchränktem Maße aufgenommen. — Berlin, 19. Mai. Die Durchführ⸗ ung des Ausſtandes vollzog ſich heute Morgen in kurzer Zeit. Die Direktion macht öffentlich bekannt, daß diejenigen Angeſtellten, welche bis zum nächſten Moatag Mittag 12 Uhr den Dienſt nicht wieder angetreten haben, wegen Vertragsbruches ſich als entlaſſen zu betrachten und auf ihre Wiederaufnahme nicht zu rechnen haben. Heute Mittag kam es anläßlich des Ausſtandes in einigen Hauptverkehrsſtraßen zu ganz erheblichen Ausſchreitungen. Nach den ſtellte im Ausſtand und nur etwa 1000 im Dienſt. — Berlin, 19. Mai. Heute nachmittag wurde der Betrieb der Berliner Straßenbahn vollſtändig eingeſtellt. — Berlin, 21. Mai. Bei den geſtrigen Ausſchreitungen wurden 2 Schutzleute ſchwer verwundet 2 Arbeiter ſind infolge von Ver⸗ letzungen durch Säbelhiebe im Urankenhauſe geſtorben. Etwa 50 Perſonen ſind leicht ver⸗ letzt. 105 Verhaftungen wurden vorgenommen. Es verlautet, Oberbürgermeiſter Kirſchner ſoll die Vermittelung zwiſchen den Ausſtändigen und der Straßenbahn⸗Geſellſchaft übernehmen wollen. — Paris, 19. Mai. Im Hotel Con⸗ tinental wohnten einem von dem Verein Ber⸗ liner Kaufleute und Induſtrieller veranſtalteten Bankett etwa 400 Säſte bei, unter ihnen der gehörigen der deutſchen Holonie, Angehörige der deutſchen und franzöſiſchen Preſſe und andere. Der Vorſitzende des Vereins, Kom⸗ letzten Feſtſtellungen befinden ſich 6000 Ange⸗ merzienrat Soldberger brachte den Spruch den Haiſer aus. „Swar in der Fre — ſagte er — aber nicht unter Fremden man ſich auf dem gaſtlichen Boden Frankr zuſammengefunden, wo edler Wetſtreit Nationen zuſammenberufen habe. Mit froh Ausblick in die Zukunft gedenken wir del Schirmherrn des Frieden, des geliebten Haſſen 11 und Königs, der uns zu dieſem friedlich Wettbewerb geführt hat, den wir mit E beſtehen werden.“ In das Hoch ſtimmte Verſammlung begeiſtert ein, während die tionalhymne geſpielt wurde. Das zweite desſelben Redners galt dem Präſidenten Le und der franzöſiſchen Nation. Weitere N ſprüche galten dem Keichskommiſſar und Verein. Gegen Ende des Banketts erſchie bisher verhindert geweſene deutſche Botſchaf Fürſt Münſter. Soldberger begrüßte ihn dem er der Verdienſte gedachte, die der um den Weltfrieden ſich erworben habe. dem Hoch, das der Botſchafter dann auf Verein der deutſchen Holonie aus brachte, tonte er, daß die jetzige friedliche Entwick⸗ der Einigkeit Deutſchlands dem ſe reichen Wirken des Kaiſers zu danken ſei. dem Huldigungstelegramm der Feſtverſamm an den Kaiſer heißt es: „Hochbeglückt 8 den Erfolg der deutſchen Ausſtellung lebe der feſten Ueberzeugung, daß es unter ruhmreichen Regierung Eurer Majeſtät zu hoher Blüte gekommenen deutſchen Gew fleiß gelingen wird, in dem gegenwär friedlichen Wettkampf der Völker auf Dariſer Weltauſtellung ſeine hervorrag Stellung zu behaupten und zu erweitern.“ — Paris, 19. Mai. Bei der nachmittag in Anweſenheit des Handels min Millerand ſtattgehabten Eröffnung des ſtellungspavillons der Pariſer Handels ka wohnte auf beſondere Einladung des Har kammerpräſidenten auch das Präſidium Vereins Berliner Kaufleute und Induſtr bei. London, 21. Mai. „Daily News“ g aus Lourenzo Marquez vom 20. Die Burenſtreitmächt um Mafeking ſammt Geſchi wurde am 17. Mai von den Engländern gef genommen. Die Engländer beſetzten am 17. Clerksdorf ohne Kampf. Ahnung zu haben, daß Roderich Fleming in gleichem Anzug, wie der meinige, unter dem verdeckten Theil des altmodiſchen Gefährtes verborgen lag. nach Liverpool zu, ſoweit ich es wagen durfte, und dann trennten wir uns. Erſt ſpät am Abend wurde habe ich nichts mehr von ihm gehört, und ſo wird es wohl bis zu meinem Ende bleiben. „Dies iſt die Erklärung, die zu machen ich meinem Vater geſchworen hatte. Es war ſein Wunſch daß ich ſie veröffentliche, wenn ich meinen Tod nahen fühle. Ich ſoll ſie einer Vertrauensperſon übergeben und die Wahrheit meiner Worte durch einen Eid bekräftigen. „Mein Gatte iſt todt, mein Vater im Begriff zu ſterben und mein Kind ſcheint ihnen folgen zu wollen. Welche Vertrauensperſon wird mir meinem Tode zur Verfügung ſtehen? Ich habe das Vorgefühl, als wenn ich dieſe Papiere eines Tages . 5 Aber ich rufe meinen Vater im Himmel zum Zeugen, daß ich mit eigener Hand vernichten werde. die volle Wahrheit geſchrieben und ſelbſt unterzeich⸗ net habee 5 825 Margaret Territ. 5. Dezember 1864. XXI. 2 e Mehrere Minuten laug ſaß Desmond wie im Traume, nachdem er ſeine Lectüre beendet hatte. Dann erhob er ſich langſam, faltete die beiden Papiere zuſammen und barg ſie ſorgfältig in der Bruſttaſche ſeines Ueberziehers, den er feſt über⸗ einander knöpfte, um die koſtbaren Dokumente ſo ſicher als möglich zu verwahren. Hierauf trat er leiſe in das kleine Hinterzimmer und ſchaute zum letzten mal auf das ſtille Antlitz herab, im Geiſt bei auf das zerſtörte Leben der Armen zurückblickend, deſſen Geheimniſſe ihm durch jene Papiere enthüllt waren. „Ich fuhr den Flüchtigen auf der Landſtraße ſtörte ihn aus ſeinem Sinnen, er zog ſauft das Leintuch wieder über die ruhigen, verfallenen Züge der Gefangene vermißt, aber da war er bereits in Sicherheit und auf dem Wege nach Amerika. Seitdem Ein leichter Schritt im anſtoßenden Zimmer und trat hinaus, um mit der Nachbarin noch das Nöthige zu ſprechen. Sodann verließ er das düſtere Haus, warf einen raſchen Blick auf die Thurmuhr von St. Paul und rief eine vorüberfahrende Droſchke an, als ob ſein Leben don deren Schnelligkeit ab⸗ 4 hinge. „Nach der Great Weſter Station,“ ſagte er in ruhigem, klarem Tone. „Einen Sovereign, wenn Sie mich in zwanzig Minuten hinüberbringen. Der Mann trieb ſein Geſpann zur höchſten Eile an, und Desmond erreichte auch glücklich noch den 2,40 Zug nach Langham⸗Junction. Während der ganzen Fahrt ſaß er ruhig in ſeiner Wagenecke, nur ſein Hirn war raſtlos thätig, ſein Herz wallte über vor Freude und Dank⸗ barkeit. „Ihr Geſicht zu ſehen, wenn ich ihr dies zeige!“ murmelte er vor ſich hin. daß ich endlich die Wahrheit in Händen halte!“ Als der Zug in Langham⸗Junction auhielt, ſtieg er in größter Eile aus. „Wohin, mein Herr?“ „Nach Eden mit dem 6,30 Zuge,“ verſetzte Desmond in ruhigem Tone, blickte aber voll ängſt⸗ licher Beſorgniß nach der Haltſtelle der Edener Züge hinüber. „Der Zug nach Eden iſt bereits halben Stunde abgegangen, mein Herr!“ Vor einer halben Stunde! Und dies war der letzte. Kein ſpäterer Zug hielt au der kleinen Station, bor einer an der ſtets nur ſo wenige Paſſagiere ausſtiegen. Minutenlang ſtand Desmond überlegend, was er Welches Glück, beginnen ſolle. Die Station war ſo weit bon de nächſten Stadt entfernt, daß er ſich unmöglich hie ein Gefährt verſchaffen konnte. Einen Weg nach Edeuhall gab es freilich den er trotz ſeiner Gefährlichkeit ſchon früher einm gewählt hatte. Es war ein ſchmaler Pfad, dei meilenweit zwiſchen der See und den Klippen dahiz führte und zur Zeit der Fluth gänzlich unter Waſſeg ſtand. Allein er hatte kein Pferd, und es wa unmöglich, die große Entfernung zu Fuß zuriic zulegen. g Und doch wie hatte er ſich gefreut, Mien glückſtrahlendes Geſicht zu ſehen, weun er ihr dee Nachrichten überbrächte — dieſe Nachrichten, denen er ſo lange vergeblich geſucht hatte! Mußte er dieſen Plau aufgeben, jetzt, ſo weit hergekommen war und ſeinem Ziele ſchien? Nein, Desmond konnte nicht davon goſtehen 1 der Ueberbringer der Frendenbolſchaft z ein. „Ju der Nähe befindet ſich eine Fart er, ſich eines alten, etwa nur eine Meile enfe Hauſes erinnerd, „dort kann ich ein Pferd bekom Auf der Landſtraße müßte ich vielleicht zehn gehen, bis ich eines finden würde. Es muß gel wenn es menſchenmöglich iſt.“ Eine Stunde nach Abfahrt des Lon Zuges ritt Desmond bereits von der alten ab, wo er, ohne zu feilſchen, ein junges, krä Pferd erſtanden hatte, das ihn wie er hoffte, an dem gefährlichen Ufer entlaug tragen win Der Beſitzer der Farm rieth dem fee Herrn entſchieden ab, den Ritt zu unternehmen Fluth ſei gar trügerifch, meinte er, und dis fernung bis über die Bucht hinaus weit größe ſie ſcheine. Aber Desmond erwiderte, er keine Furcht 1 Fortſetzung folgt. uh Echri ſundlichſt dutgerdenk — — — 322 S 2 ETFVVWWWWWWW — 2 — — S Lal t M At alla fach an bag cer