hängt von dem Waſſerſtande ab. Die Rück⸗ reiſe nach Köln iſt für den 22. Mai in Aus, ſicht genommen. — Straßburg, 10. Mai. Ein ſchauer⸗ liches Familiendrama ereignete ſich in Lemberg bei Bitſch. Ein verheirateter Zimmermann drang in einem Wahnſinnsanfall Nachts in das Haus ſeines Schwiegervaters ein, tödtete einige Stück Vieh im Stalle und ſteckte dann das Haus in Brand. Als die Bewohner aus dem Hauſe ſtürzten, erſtach er ſeinen Schwiegervater und brachte ſeinem Schwager zwei ſchwere Stichwunden bei. Er ſelbſt erhängte fich im Gefängnis nach ſeiner Verhaftung. Berlin, 10. Mai. Das Kaiſerpaar hat ſich unmittelbar nach Beendigung der glänzenden Berliner Hoffeſtlichkeiten anläßlich der Großjährig⸗ keitserklärung des Kronprinzen auf die kaiſerliche Beſitzung Urville in Lothringen begeben um da⸗ ſelbſt einen kurzen Erholungsaufenthalt zu nehmen. Die Majeſtäten ſind daſelbſt in Begleitung ihrer jüngſten Kinder am Dienſtag gegen 11 Uhr Vor⸗ mittags wohlbehalten eingetroffen. Vorher waren die Majeſtäten bei der Ankunft auf Bahnhof Kurzel, der Eiſenbahnſtation für Urville, vom Commandeur des lothringiſchen Armeekorps, General Grafen Häſeler, von dem Bezirkspräſi⸗ denten v. Hammerſtein, vom Bürgermeiſter der Stadt Kurzel, von der Ortsgeiſtli! keit beider Be⸗ kenntniſſe empfangen und von einer großen Volks⸗ menge lebhaft begrüßt worden. — Lebensverſicherungsbank für Deutſchland in Gotha. Die Geſchäftsergebniſſe der Gothaer Lebens verſicherungbank der älteſten und nach der Verſicherungsſumme größten unter den deutſchen Anſtalten dieſer Art, ſind auch im Jahre 1899 befriedigend geweſen. Neue Todesfallverſicher⸗ ungen — ſchlechthin auf Lebenszeit oder mit Abkürzung auf ein beſtimmtes Lebensjahr — wurden im Betrage von 14,496,200 Mk. abge⸗ ſchloſſen: es iſt dies der höchſte Jahreszugang ſeit Beſtehen der Bank. Insgeſammt beſtanden Ende vorigen Jahres 772,089,700 Mk. ausgabe von 14,519,054 Mk. blieb um 2,074,179 Mk. hinter dem erwartungsmäßigen Betrage zurück. Der reine Jahresüberſchuß ſtellt ſich auf 8,220,850 Mk. Zu dieſem Ergebnis hat neben dem Gewinn aus unterrechnungsmäßiger Sterb⸗ lichkeit und neben dem überrechnungsmäßigen Zinsertrag beſonders der Umſtand beigetragen, 111993 Verſicherungen über Die thatfächliche Sterbefall⸗ daß die Verwaltungskoſten auf dem außerordent⸗ lich niedrigen Satz von nur 5,07 Proz. der Jahreseinnahme gehalten werden konnten, Die Fonds erreichten die Höhe von 249,489,278 Mk. Hierunter befinden ſich die als Sicherheitsfonds zurückgeſtellten reinen Ueberſchüſſe der letzten Jahre im Betrage von 38,369,351 Mk. welche in dieſem und den nächſten vier Jahren (im Jahre 1900 je nach Art und Alter der einzelnen Ver⸗ ſicherungen mit 30 bis 138 Proz. der Jahres- Normalprämie) an die Verſicherten als Dividende zur Verteilung kommen. Im ganzen. hat die Bank während ihrer nun 71jährigen Wirkſamkeit gegen 346 Millienen Mark an fällig gewordenen Verſicherungsſummen ausgezahlt und mehr als 174 Millionen Mark als Dividende an ihre Verſicherten zurückgewährt. Vertreter: Verwalter Gött Edingen. . Eingeſandt. Unglaublich aber wahr! Wie ſchon un⸗ zählige Mal vorher (mündlich und ſchriftlich) ſo hat der Herr Bürgermeiſter auch wieder einmal am letzten Mittwoch die Montur von uns ab⸗ verlangt. Wir bedauern nur den Herrn Polizei⸗ diener Frey, daß er ſo oft unnütze Gänge machen muß, er weiß ja ſchon immer vorher, daß wir in dieſer Beziehung unerbittlich ſind. Wir alle ziehen vorerſt weder von hier fort noch machen wir Bankerott, noch tragen wir die Kleidungsſtücke unerlaubt oder mißbrauchen die Requiſiten, ſondern wir wollen einfach unſere jahrelang freiwillig und mit Ehren zur Rettung und zum Schutze unſerer Mitbürger getragenen Bekleidungs⸗ und Ausrüſtungsgegenſtände bis zur endgiltigen Erledigung der Sache behalten. Wenn uns die Mehrheit des wohllöblichen Ge⸗ meiderats aber trotzdem auf Herausgabe dieſes ſtädtiſchen Eigentums beim Großh. Amtsgericht Mannheim verklagen will und hiernach Beſchluß faßt, ſo werden wir dem Herrn Bürgermeiſter keine weiteren Schwierigkeiten mehr machen; wir wiſſen dann wenigſtens, wie langjährige uneigen⸗ nützige Thätigkeit für das Gemeindewohl gegen⸗ wärtig in Ladenburg vom Rathauſe anerkannt wird und werden uns in Zukunft darnach richten. Unſere Montur und Alles iſt in beſter Ordnung gut aufgehoben; es wird nichts daran beſchädigt und wird nichts davon verheimlicht oder unterſchlagen; für ſo viel haben wir noch überall Eredit und die ganze Bürgerſchaft giebt — ſchien und daß ſie in großer Eile war, heimzukehren. So warf er denn einen leichten Ueberrock über ſeine Abendtoilette und folgte der Frau die haſtig voraus⸗ ging, als ob ſie nur an ihre Aufgabe denke, dem Herrn als Füherin zu dienen. Doch Desmond holte ſie bald ein und winkte Droſchke herbei. Halten Sie in Creed Lane bei dem St. Pauls⸗ Friedhof,“ rief die Frau dem Kutſcher zu, und Desmond wunderte ſich im Stillen, wie ſeine ſchüch⸗ terne ländliche Bekannte freiwillig aus ihrer einſamen Hütte nach dieſem belebten Stadttheil überſtedeln konnte. Vor einem kleinen engen Hauſe im Carter Lane hielt ſeine Füherin an und Desmond folgte eine ihr die ſchmale, ſteile Treppe hinauf, höher, immer höher, bis ſie endlich ſeiner wartet, Halt machte. gehe nicht mit hinein, aber ich will mich bereit halten, wenn Sie mich brauchen ſollten. Ich wohne auch nicht in der Noth verlaſſen. Wenn Sie mich fen wollen, Sir, ich heiße Margareth, gerade die Arme dadrinnen, alſo vergeſſen Sie nicht.“ ſie ſich und Desmond blickte ihr mitleidig nach. Hier war ſicher eine helfende Hand von nöhten. peinlichſten Sauberkeit ſeiner Beſitzerin zeugte. hals geöffnet. Auf Desmonds leiſes Klopfen rief drinnen eine ſchwache Stimme „Herein!“ In dieſem Zimmer lag auf einem ärmlichen „Dies iſt das Zimmer, Sir,“ flüſterte ſie, ich ein paar Häuſer weiter unten, aber ich will gern alles für die Arme thun; ich weiß, ſie hätte mich Augenblicklich erkaunte Desmond das Geſicht in den Kiſſen, obſchon die Wangen hohl und eingefallen waren und ein fieberhaftes Feuer in den unru⸗ higen Augen glänzte, die voll herzbrechender Augſt auf dem ſchlafenden Knaben an ihrer Seite ruhten. „Hier bin ich,“ ſagte Erich in ſeinem ruhigen, gütigen Ton und berührte mit ſeinen Fingern ihre brennende Hand, welche ſchwer auf dem Bettdecke ruhte. Die Augen der Sterbenden wanden ſich raſch von dem Kinde ab und hefteten ſich ſtarr auf das ſchöne, mitleidsvolle Antlitz ihres Beſuchers. Dieſer zog einen Stuhl neben das Lager und fragte uns zu unſerem Verhalten Recht; auch von gl derer Seite haben wir ſchon oft ſchriftlich un mündlich Recht bekommen. — Namen thun hier nichts zur Sache. — 5 Auf die uns von dem Herrn Bürgermeiſee gelegentlich verſprochene vollſtändig neue Mone ung verzichten wir, da die Gemeindekaſſe Rathauſe aufbewahrt zu werden, das wäre ganz unnöthige Arbeit und Herrn Bürgermeiſter ſelbſt kann es mit dig Monturabnehmen nicht völliger Ernſt ſein, denn sche; früher ſagte er zu uns, er würde nur pon z wiſſer Seite dazu gedrängt. 5 Sobald wir die Montur abgeben, ſind e keine Feuerwehrleute mehr, wir wollen aber nach wie vor bei der freiwilligen Feuerwehr sei dg bleiben und nicht unfreiwillig zu der gezwungegeg Hilfsmannſchaft befördert werden, umſo ehe g wir unſer jahrlang bezahltes Sterbegeld dic ungerecht verlieren wollen. Die Erledigung der ganzen Sache hal, wie Jedermann weiß, nur von einzelnen Persone ab, unſere Ehre iſt uns ſo lieb, als diejenige Anderer, unfehlbar iſt Niemand, Recht geht por Gewalt. „Einer für Alle.“ Eingeſandt. Anläßlich einer Geſangsprobe mit Loh hier in einer hieſigen bekannten Wirtſchaft am 7. ds. Mts., wurde das ſich auf der Hauptſtraße an ſammelnde zuhörende Publikum derart mit Miez gläſern bombardirt, daß es ſich, um mit den hochverehrlichen Geſangverein nicht weiter Konflikt zu kommen, ſchleunigſt zurückzog, Um einem unvorherſgeehenen Unglücksfall bor zubeugen, warnen wir hiermit jedermann, während einer Geſangsprobe des hochlöblichen Geſang; Stelle zu paſſiren, wenigſtens ſo lange nicht bis der Geſangswettſtreit in Mannheim zu Ende i den jetzigen 900 Mark ſchon ſtark genug bela iſt, auch braucht unſere Montur nicht auf dem Je 40 Platzverſperrung, Den le vereins die mit großer Lebensgefahr verbundene bangt, den 1 (Vereil 8 1 abschluß. ihne nelle 1 Pal des all des 2 1 wich E: — perde Mehrere Einwohner Ladenburgs, 5 2 8 feifer & Dillers Nase Saen liſt und bleibt der beſte und ausgiebigſte Kaffee⸗Zuſatz. (Original⸗Marke in Dosen.) „Er ſoll nicht alle in ſein,“ verſicherte Desznhhh, jung, und Hilfe wenn er älter iſt.“ Sie gab keine Antwort auf dieſe git Worte, und es ſchien Desmond, als 8h diess brennende Verlangen, dieſe fieberhafte Sehn die aus ihren Augen ſprachen, noch heftiger wiede, ſeitdem dies Verſprechen gegeben war. Jigennd qualvoller Zweifel mußte ihr Gemüth belasten, wie kounte er ſie davon zu befreien ſuchen, oh Worte auszuſprechen, welche ſeinen Verdacht verrate mußten? „Das Geld iſt dort,“ begann die freundlich: „Wie befindet ſih der Kleine, liebe Frau?“ „Wohl — wohl,“ kam es langſam von den trockenen Lippen der Sterbenden, „aber Sie retteten laſſen werde.“ „Allein? Iſt niemand da — „Niemand,“ verſetzte ſie 11 mit ſprachloſer Augſt. „Was ſoll ich thun?“ Ohne eine Erwiederung abzuwarten, entfernte Ruhig öffnet: er die bezeichnete Thür und betrat ein kleines, nettes Zimmer, das von der Aber es war leer und gegenüber ſtand eine andere Thür Bett dem offenen Fenſter gegenüber eine Frau. „Ihre freundliche Nachbarin?“ meinte Desmond ohne ſeine Gedanken auf die Worte richten zu können. „Nein, nein, ſie iſt arm — und — kränklich. Es wäre grauſam,“ ſtöhute die Arme, ſich unruhig hin⸗ und herwerfend. „Daun ſeien Sie außer Sorgen,“ tröſtete Desmond. „Ihr Knabe wird nicht verlaſſen Ich verſpreche es Ihnen.“ „Er — er hat ein wenig Geld — ein wenig E von ſeinem Vater,“ hauchte ſie, und momentan f leuchtete eine fieberhafte Freude aus den erlöſchenden Augen. „Ich werde ihn nicht arm zurücklaſſen. Aber — allein und in dieſer großen Welt — ſein. 5 ihn nur — damit er allein in der Welt zurückge⸗ furchtbarer Anſtrengung, und ihre Augen öffneten ſich weit in das neben ihr auf dem Bette lag. „Nehmeg 8 es — und ich weiß — Sie werden ihr Verſprecht halten. Vor zwei Jahren — als Sie ihn resten — vertraute ich Ihnen; ich — ich konnte i anders: Doch als Sie mich fragten — Ihre Stimme verſagte plötzlich; ſie atheh ſchwer. Eine unausſprechliche Qual drückte dich dem ſtumm fragenden Blick aus. a „Margaret,“ ſagte Desmond in leiſem, gütige Tone, ſich über die Sterbende neigend, „Sie a droben treten.“ Wie ein ſchmerzhafter Kampf durchzucke! das fieberglühende Antlitz, aber dieſer dauerte einen Augeublick. „Ich — kann nicht,“ kam es bebend don de erſtarrenden Lippen. „Ich — kaun e Ich wage nicht — vor meinem Richter „ erſcheinen.“ 1 Fortſetzung folgt. Zu gut getroffen. Photograph zu Het Müller: „Nun iſt Ihre Frau Gemahlin micht z getroffen?, Müller: „O, zum hören denlich! „Er ſoll Pflege und Leitung haben, ſo lange . mir etwa zu bekennen, ehe Sie vor Ihren Richte Sterbeude wieder, auf ein altes, abgenütztes Bankblch deutend, J * flrichs biin rider itz et ie Aff mullan Kap —