— Ladenburg, 8. Mai. Der hieſige ev. Kirchenchor gedenkt am 20. Mai einen Ausflug nach dem Niederwald zu veranſtalten und es wird dieſer Tage den paſſiven Mitgliedern eine Liſte behufs der Beteiligung zugehen. Hin⸗ und Rück⸗ fahrt ſtellt ſich auf 4 40 % 8 — Ladenburg, 4. Mai. Der Geſang⸗ verein der Stadt Ladenburg wurde auf Anſuchen laut Verfügung des Großh. Amtsgerichts III. Mannheim vom 28. April ds. Js. Nr. 14 867 in das Vereinsregiſter Bd. 1 O.⸗Z. Nr 1 einge⸗ agen. Der Verein erlangte ſomit Rechtsfähig⸗ eit und erhält den Zuſatz — eingetragener Verein. — f — Edingen, 6. Mai. Geſtern Abend adeten einige Arbeiter der Actienbrauerei, wobei ein junger Mann, der einzige Sohn einer acht⸗ baren württembergiſchen Familie, einen Herzſchlag erlitt und bald darauf verſchied. 5 Mannheim, 7. Mai. Ueber den geſtern ſtattgehabten Brand in der Maſchinenfabrik Heinrich Lanz wird berichtet: Das Feuer brach in dem gegenüber der Eilguthalle, Ecke Bahnhofsplatz und Friedrichsfelderſtraße gelegenen Heu⸗ und Strohmagazin aus, in welchem auch ein großes Quantum Holz und Kohlen lagerten. Das Feuer griff mit raſender Geſchwindigkeit um fich und hatte auch bald die angrenzende Verladehalle ergriffen, in der eine große Anzahl von Maſchinen⸗ theile fertiger und zum Verladen beſtimmter Lokomobilen lagerte. Das Feuer fand auch hier reichliche Nahrung. Es konnte nur ſehr wenig gerettet werden. Eine Lokomobile, die ſich auf einem vor der Verladehalle auf dem dortigen Schienengeleiſe ſtehenden Eiſenbahnwagen befand, wurde von den Flammen arg beſchädigt. Es gelang ſchließlich den Eiſenbahnwagen mit der Lokomobile zurückzuſchieben, ſie aus dem Bereich der Flammen zu bringen und ſie dadurch vor völliger Vernichtung zu ſchützen. Auch der Eiſenbahnwagen wurde ziemlich ſtark beſchädigt. Sehr bedroht war von der mächtigen Feuerſäule auch die gegenüberliegende ſtaatliche Eilguthalle. Der Brandherd iſt 150 Meter lang und 20 Meter breit. Der Schaden an Materialien beträgt etwa 80 bis 100 000 %, der Gebäude⸗ ſchaden beläuft ſich auf mehrere Tauſende. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt. In dem Magazin lagerten zirka 400 Zentner Heu und Stroh. Auch die oberſten Stockwerke des Hotels „Zähringer Löwe“ haben nicht unbeträchtlich gelitten, — Die Wohlfahrts⸗Looſe a Mk. 3.30 zu Zwecken der deut ſchen Schutzgebiete der 4. Lotterie ſind zur Ausgabe gelangt! und durch das mit dem General⸗Vertrieb betraute Bank⸗ geſchäft Lud. Müller u. Co. in Berlin, Breiteſtraße 5, deren Zweiggeſchäfte in Hamburg, große Johannisſtraße 21, Nürnberg und München, ſowie am hieſigen Platze durch die bekannten Loosverkaufsſtellen zu beziehen. Der Ver⸗ looſungsplan enthält die gleiche Loos⸗ und Gewinnanzahl wie bisher, mit Hauptgewinnen von 100 000 Mk., 50 000 Mk., 25 000 Mk., 15000 Mk, im Ganzen 16870 Geldgewinne, zahlbar mit 575000 Mk. ohne jeden Abzug. Um den Einzelverſandt von Looſen mit aller Sorgfalt vornehmen zu können, bittet die debitirende Firma Ludw. Müller u. Co., Beſtellungen möglichſt recht bald zu machen, denn kurz vor dem Ziehungsankang (den 31. Mai) häufen ſich die Aufträge immer derart, daß die Arbeit, trotz vieler Angeſtellter und Zuhülfenahme der Nächte, kaum zu bewältigen iſt. Eingeſandt. Unterm 4. Januar d. Js. richteten mehrere Mitglieder der hieſigen freiw. Feuerwehr unter Angabe der Gründe an den Verwaltungsrat die ſchriftliche Bitte um Abhaltung einer General⸗ verſammlung. Als Antwort hierauf wurde uns in der Zeit vom 16. bis 21. gl. Mts. durch die Polizei eröffnet, daß wir wegen Abfaſſung und Unterſchrift der Eingabe vom 4. Januar einen ſtrengen ſchriftlichen Verweis erhielten, welcher ſofort unterſchriftlich anzuerkennen ſei. Weil wir dieſem Anſinnen nicht nachkamen, wurden wir ſchon am 22. gl. Mts. aus dem Corps ausgewieſen. Beide Erkenntniſſe ſind unverdient, will⸗ kürlich und ſtatuten widrig; denn 1. Nach den Statuten werden Verweiſe „e in⸗ fach ſchriftlich“ erteilt, brauchen alſo weder ſofort, noch überhaupt ſchriftlich oder mündlich ausdrücklich anerkannt zu werden; einen ſtrengen Verweis giebt es über⸗ haupt nicht. Nach den Statuten ſoll auf Ausſtoßung aus dem Corps „jedenfalls nur bei Mädchen hultigend umdrängten, hatten eine Ahnung, wie ſchwer die Verantwortlichkeit, die Beſitzerin ſo großer Reichtümmer zu ſein, das junge Herz bedrückte wie viel ſchlafloſe Stunden ihr die ſorgenvolle Frage bereitete, ob ſie auch den richtigen Gebrauch von denſelben mache. Die Armen, die Bedrückten, welche aus den zarten, weißen Händen der vornehmen jungen Dame die reichen Gaben entgegennahmen, hätten dieſe Fragen wohl zu ihrer Befriedigung beantworten können, aber es gab Stunden in welchen Agnes ſich lebhaft nach ihrem früheren Leben mit ſeinen Träumen von wilden, ſüßen Unmöglichkeiten zurückſehnte. Jetzt waren ihre Träume alle grau und verlaſſen. Hie und da, aber nur ſelten, kam ihr die Erinnerung an jenen Tag, da Erich Desmond ihr ſeine Liebe geſtanden und ſie ihn kalt und ſchroff zurückgewieſen hatte, aber dann unterdrückte ſie gewaltſam jeden Gedanken hieran, und von neuem zogen qualvolle Bilder an ihrem innern Auge vorüber. Sie ſah ihn allein, einſam und unglücklich ſtets mit Mißtrauen beobachtet in der Menge, in der er verkehrte, deren Vergnügungen er theilte. Sie begegneten einander oft in dem Wirbel der Geſellſchaften, aber eine unſichtbare, doch unüber⸗ ſteigliche Schranke ſchien zwiſchen ihnen aufgerichtet. Auf jenem Ball bei Sir Philipp Sommerſon, den Erich Desmond noch zu ſpäter Stunde beſucht hatte, daß Moritz Reynold ſeine Drohung ausgeführt und ihr alles mitgetheilt. Und er fühlte, daß es eine Etleichterung für ſie ſein müſſe, wenn er ſo wenig als möglich durch ſeine Gegenwart beläſtigte. Bis jetzt hatte Reynold noch keine weitere Schritte gethan, ſeinen Verdacht der Oeffentlichkeit zu übergeben. Nur eine Unterredung mit Agnes Mädchen bei dieſer Gelegenheit jenen halbverbraunten Papierfetzen gezeigt, den er ſo lange unter Schloß zeigte ihm der erſte Blick in der Geliebten Antlitz, hatte er ſich zu verſchaffen gewußt und dem jungen und Riegel bewahrt hatte. Reynold konnte ihre Augen nicht ſehen, während dieſe auf jenem untrüg⸗ lichen Schuldbeweiſe ruhten, und nachdem er lange vergeblich auf eine Bemerkung gewartet, welche ihre Angſt oder endliche Ueberzeugung verriethe, bemerkte er ſchließlich mit rauher Stimme, daß ſie nun wohl bon jedem Zweifel geheilt ſein müſſe. Agnes blickte langſam auf und erwiederte in ihrer gewöhnlichen, ruhigen Weiſe: „Lieber Roderich, das ſind die Worte, die Du mir zu leſen gabſt; aber ich ſehe nichts Beſonders darin, Moritz. Auch ich könnte ſie, wenn ich wollte, au irgend jemand ſchreiben,“ fügte ſie mit beſonderem Nachdruck bei. Dann aber wandte ſie ſich ab, drückte die Hand 5 die Schläfe und wurde plötzlich bleich wie der od. „Jener Brief,“ bemerkte Reynold, ſie ſcharf beobachtend, „war an den Mann gerichtet, der ſich Erich Desmond nennt und begann mit den von einer Damenhand geſchriebenen Worten „lieber Roderich. , „Dies glaube ich kaum,“ war die ruhige Entgegnung, „denn wir Frauen pflegen zur Aurede ſtets große Anfangsbuchſtaben zu benutzen. Dieſe Worte kamen ſicher in der Mitte des Briefes vor. Doch wie kannſt Du erklären, daß Roderich Flemming in den Beſitz von Edenhall gelangte? Meinſt Du die Londoner Geſellſchaft ließe ſich ſo leicht von einem Betrüger düpiren?“ „Durchaus nicht,“ verſetzte Reynold höhniſch. Die Sache iſt ſehr einfach zu erklären. Der letzte Beſitzer von Edenhall, ein alter, kindiſcher Mann, hinterließ, da er keine Erben hatte, ſein Vermögen und ſeinen ganzen Beſitz einem jungen Manne, der ihn während der letzten Monate ſeines Lebens mit Aufmerkſamkeiten aller Art überhäuft hatte. Sie batten ſich im Auslande kennen gelernt; Herr Desmond gehörte einer alten Familie an, und der Wiederholungen von Uebertretung, U oder mehr Uebertretungen bewußt * brochen haben ſollen. rath ſeit 2. November v. J. beſchlußm ſichtslos vorgehen ſollen. „Wer uns nicht paßt, der fliegt.“ Es iſt al ſo zweifellos, daß der Ver⸗ waltungsrat ſeine Befugniſſe weit über ſchritten hat. Da eine gütliche Eimigung gig mehr möglich iſt, bitten wir den wohllöbliche Mannheim zu beantragen, daß der Kommgg⸗ dant und die Offiziere der Feuerwehr, welche nicht geneigt ſind, entweder beide zu i recht erkannte Ehrenſtrafen zurückzunehmen gher freiwillig ihr Amt niederzulegen, alsbald ſheez Dienſtes enthoben werden Wir ſind meiſtens ältere Bürger, darunter mit 33, 26, 25, 19, 16 und 12 Dienſtjahreg, mehrere Bechargte und Dekorirte, wir laſſen un ſchon deshalb nicht ohne Grund aus der Feues⸗ wehr ausſtoßen, ſondern wehren uns ſo lange wir können und wenn wir noch an den Bürgergus⸗ ſchuß, das Miniſterium, den Erbgroßherzog (als Protektor der bad. Feuerwehren) und an den Großherzog als Beſchützer von Recht und Ord⸗ nung und Stifter der Feuerwehrver dienſtmedailleg appelliren müſſen. Es wird ſich ſehr empfehlen, daß der verehre, Gemeinderat über dieſe Sache geheim abſtimmf, daß der Herr Vorſitzende, wie es ſein Beruf m ſich bringt, ſich vollſtändig neutral verhält, gug iſt es ſelbſtverſtändlich, daß ein indirekt beteiligkes Collegiumsmitglied allen Anſchein meidet und en weder durch ſeine Abweſenheit oder durch Stimm enthaltung dem leicht begreiflichen Verdacht per⸗ ſönlicher Beeinfluſſung vorzubeugen ſucht. Mit allergrößter Hochachtung und Ergebenſt „Einer für Alle!“ junge Mann, der nebſt allem andern auch feinen Namen erbte, hat nun den Vortheil davon. Wie er früher geheißen haben will, hat keinen Werz für uns, denn es ſtand ja ganz in ſeiner Macht, ſich einen beliebigen Namen beizulegen. Und daß der, an welchen eine Dame „lieber Roderich“ ſchreih, auch Roderich heißen muß, iſt doch unwiederleglich klar. Du ſiehſt es auch ein, ſo wenig Du es züge ſtehen willſt.“ a „Roderich iſt — kein ſehr ungewöhnlicher Name,“ ſagte Agnes, und Reynolds Hoffunge ſtiegen, als er den quelenden Verdacht in ihren Zügen las, den ſie vergeblich zu verbergen ſuchte. Aber die Unterredung hatte damit nicht geendigſ, denn der Anwalt hatte nochmals in dringendes Worten ſeine Werbung wiederholt allein vergebens. Trotzdem hatte er ſeine Drohung, den Mörder Herrn Flemings den Gerichten zu ier liefern, bis jetzt nicht ausgeführt, und Agnes ſchloß ganz richtig, daß ihr früherer Vormund ein d kluger Rechtskundiger ſei, um ſeine, Anklagen d veröffentlichen, 25 Beweiſen in der Hand zu halten. Herr Skaffeh war unermüdlich thätig, dem Geheimniß jenes Mordes auf die Spur zu kommen, aber alle fein Nachforſchungen hatten bis jetzt nicht das gerihſte Reſultat ergeben. Agnes hatte die Abſicht, zu Anfang Juni London zu verlaſſen und in dem neu hergerichteten Herre haus von Lichtenwalde ihren Wohnſitz aufzuſchlagel, Sie hatte zahlreiche Pläne entworfen, wie ſie die Lage der armen Gutsangehörigen, welche von den jeweiligen Gutsherren ſo lange vernachläſſigt worden waren, berbeſſern und erleichtern könne, und e dräugte ſie, dieſe menſchenfreundlichen Entſchlüſſe zn 9 erkannt werden können, wir ſind uns 12 nicht einer einzigen, noch viel weniger 9 wiſſen auch heute noch nicht, was wir va „Nach den Statuten war der Verwaltungs fähig und hätte ſchon deshalb nicht ſo rh Nach den Statuten muß Achtung und Wohl wollen der Vorgeſetzten gegen ihre Aar gebenen ſtets oberſtes Geſetz ſein; felhel! wurden Generalverſammlungen jeweils gal Wunſch abgehalten und hieß es auch nicht:“ Gemeinderat der Stadt Ladenburg ergeben, ee mäß § 32 der Statuten bei dem Gr. Bezirksanee l die Sonntag, U A hlrächen Bel f 2 Tad Mache hiermit de 1h püäher Rot⸗ Jalen falt wegen schi Cb . e, Hosen Weg 0 0 b n hin, i e Lager fol g Wola Nusverkauß ohne eine vollſtändige Kette don te nd baldigen Ausf ührung zu bringen. 2