98 3 er in ſeinem Herzen niemals die ſtaatszerſtörende utſchfeindliche Politik gebilligt hat, welche die öſterreichiſchen Kabinette als höchſten Ausfluß ihrer politiſchen Weisheit erachtet hatten. Neben der kampfmutigen Entſchloſſenheit des Deutſchtums, die ihm gebührende Stelle im Donaureiche zu behaupten, gründen ſich die Hoffnungen, daß es in Oeſterreich für die Deutſchen endlich und endgültig beſſer werden wird, in erſter Linie auf die Staatsklugheit und auf die deutſche Geſinnung des Kaiſers Franz Joſef. Und deshalb darf Kaiſer Franz Joſef, dieſer deutſche Fürſt, ſicher ſein, nicht nur am deutſchen Kaiſerhofe, ſondern nicht minder beim deutſchen Volke einen herzlichen, einen begeiſterten Empfang zu finden. Verſchiedenes — Schriesheim, 1. Mai. Der Betrieb s auch in weiteren Kreiſen bekannten Gaſthauſes „Zur Pfalz“ iſt in andere Hände übergegangen. er Eigenthümer, Herr Ludwig Wagner, welcher ſeit 10 Jahren das Geſchäft geführt, hat dasſelbe wegen Krankheit verpachtet. Der neue Wirth, Herr Urban, ein geborener Schriesheimer, welcher mehrere Jahre in Wiesbaden thätig war und ſich erſt vor Kurzem verheirathet hat, hat das Ge⸗ ſchäft bereits angetreten. Es ſteht zu erwarten, daß der gute Ruf, deſſen ſich das Gaſthaus „Zur Pfalz! ſeit länger als 100 Jahren erfreut, auch bei dieſem Wechſel im Betrieb, erhalten bleibt. 8 — Mannheim, 2. Mai. Die Gemeinde Seckenheim mit Rheinau iſt mit dem geſtrigen Tage in den Bezirk Mannheim übergegangen. — Karlsruhe, 2. Mai. Die zweite Kammer beſchäftigte ſich heute mit der lex Heinze. Von Abgeordneten der nationalliberalen, demokratiſch⸗ freiſinnigen und ſozialdemokratiſchen Fraktionen war der Antrag eingebracht worden, die Regierung zu erſuchen, für den Fall, daß der Reichstag die von der Reichstags⸗ Mehrheit vorgeſchlagenen 88 184 a und 184 b der ſog. lex Heinze an⸗ nehmen ſollte, den badiſchen Bundesratsbevoll⸗ mächtigten die Inſtrucktionen zu erteilen, gegen dieſe Paragraphen zu ſtimmen. Abg. Muſer (D.) begründete den Antrag. Staatsmin. Dr. Nokk konnte eine beſtimmte Erklärung ſeitens der Regierung nicht abgeben, weil eine beſtimmte Form des Geſetzes noch nicht vorliege. Die Regierung habe aber ſchon bei Erſcheinen des Geſetzes ſchwere Bedenken gegen dasſelbe gehabt. Dieſe Bedenken ſeien auch jetzt noch nicht gehoben. Der Antrag wurde mit 28 gegen 18 St., die Stimmen des Zentrums, angenommen. — Karlsruhe, 30. April. (Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank.) In der heute abge⸗ haltenen erſten ordentlichen General⸗Verſammlung der Bank wurden die Vorſchläge des Auſſichts⸗ rathes und der Direktion genehmigt. Der vor⸗ gelegte Geſchäftsbericht theilt mit, daß die Bank, nachdem ſie ihren Geſchäftsbetrieb im Dezember 1898 aufgenommen hat, bereits im Januar 1899 nach Anſtellung der erforderlichen Beamten die geſchäftliche Thätigkeit eröffnete. Die Conceſſion zum Geſchäftsbetrieb in Baden erhielt die Bank am 17. Oktober 1898, während die Conceſſion in Heſſen, den Sächſiſchen Herzogthümern, beiden Mecklenburg, Braunſchweig, Elſaß⸗Lothringen, Bayern, Württemberg und einigen Fürſtenthümern bald nacheinander erworben wurde. Die Bear⸗ beitung dieſer ſämmtlichen Gebiete, ſowie einiger anderer, für die eine Conceſſion nicht erforderlich iſt, wurde in intenſiver Weiſe in Angriff genom⸗ men. Der größere Theil des erſten Geſchäfts- jahres wurde naturgemäß der Organiſation ge⸗ widmet und iſt es nach Umfluß desſelben ge⸗ lungen, einen bedeutenden Beſtand von Agenten zu erwerben, von dem ein nicht unerheblicher Theil in zufriedenſtellender Weiſe thätig iſt — ein Reſultat, welches in Berückſichtigung der ſehr kurzen Zeit der Organiſation als befriedigend be⸗ zeichnet werden muß. — Es gelang dem Unter⸗ nehmen, welches mit einem Grundkapital von 4,000,000 Mark bei 25 Prozeut Einzahlung aus⸗ geſtattet iſt, bereits im erſten Geſchäftsjahre durch die Erwerbung von Verſicherungen eine Prämien⸗ Einnahme mit Nebeneinnahmen von „K 216.609.— zu erzielen. Für Brandſchäden mußte im Jahre 1899 nur der Betrag von 1 7908. — aufge⸗ wandt, dagegen an Rückverſicherungsprämien, unter Beobachtung des empfehlenswerthen Grund⸗ ſatzes, keine die Kräfte überſteigende Verſicherung allein auf eigenes Riſiko zu übernehmen 125,392.— d. i. 61 Prozent der Bruttoprämien⸗ Einnahme verausgabt werden. — Es wurden vereinnahmt an Zinſen % 45,086.— und an Aktienüberſchreibungsgebühren / 5269.—. Die Prämienreſerve wurde mit % 46,415. — dotirt. An Hypothekenforderungen weiſt die Bilanz 296,500.— auf und der Beſtand an Werth⸗ papieren wurde Ende 1899 auf % 576,800.— bewertet. Bei Bankhäuſern lagen Guthaben im Dieſe Frage berührte einen ſchwachen Punkt, den zu ſtärken er neun Monate ſeine Mittheilungen verzögert hatte. Desmond wiederholte ſeine Frage und ein kurzes „Ja“ war ſeine Erwiederung. „Dann bedaure ich daß Sie es mir nicht damals geſagt haben. Ich hätte Roderich Fleming ſehr gern geſehen.“ Halb ſiunlos vor Wuth ſprang Reynold auf. Was ſoll dieſes Wortpariren bedeuten?“ rief er heftig. Sie zwingen mich, frei heraus zu ſprechen, während jedem andern mein Wink genügt hätte. Das Fremdenbuch des Hotel Fürſt ergiebt, daß während der drei Monate September Oktober und November des Jahres 1871 nur ein Fremder dort logirte. 5 Sie und Roderich Fleming eine Perſon ein. Endlich war es ausgeſprochen. Der Verdacht der faſt ein volles Jahr beſtanden hatte, war endlich in Worte umgeſetzt worden, aber weder die Röthe, noch die Bläſſe der Schuld zeigte ſich in Desmonds ſchönen Zügen. Und den Beweis hierfür beſitzen Sie jetzt?“ fragte er, ſich erhebend und die Hand an den Klingelzug legend. „Meine Beweiſe habe ich,“ behauptete Reynold hartnäckig, kaum imſtande das aufſteigende Unbehagen zu unterdrücken. „Das iſt gut,“ bemerkte der andere, die Klingel in Bewegung ſetzend. „Wer eine Ausſage macht, muß dieſelbe auch beweiſen können. Aus Ihrer letzten Bemerkung ſchließe ich, daß Sie Herr Reynold, der Abſender jenes anonymen Briefes waren, der mir vor einiger Zeit mit den Geſetzen zu drohen verſuchte, falls ich nicht freiwillig das Land verlaſſe. Ja, ich klingelte Thomas,“ wandte er ſich zu dem inzwiſchen eintretenden Diener „beſorgen Sie eine Droſchke für Herr Reynold. Die Autwort auf jenes feige, anonyme Schreiben ſellen Sie jetzt von⸗ Betrage von . 133,325.—. Für das Ji 1900 beſteht die begründete Erwartung, daß ft einerſeits infolge erheblicher Reduktion der dug die erſte Organiſation verurſachten Ausgaß andererſeits infolge bedeutend höherer Einnahm das Reſultat weſentlich günſtiger geſtalten wi nachdem hierfür jede Vorausſetzung vorhanden — Philippsburg, 2. Mai. Der galt v. J ſeinen Dienſt und ſeine Familie plot verließ, ſich ſeither an unbekannten Orten gu hielt, kehrte vor drei Tagen in ſeine Heimat rück und wurde vom hieſigen Amtsgericht au fügiger Dienſtunregelmäßigkeiten verhaftek, während der Aufführung der „Zauberflöte“ g der Treppe zum 1. Range von einem Logenſchlz ßer erſchoſſen. Ein auswärtiger Theaterbesuch hatte im Ueberzieher einen Revolver ſtecken daf Beim Zurechtlegen der Gaderobe wurde die Wg bemerkt und von dem Logenſchließer Kegenz he 8 K. ging damit die Treppe empon begegnete dem Kaſtellan und rief ihn ſcherzend ay „Halt! oder ich ſchieße!“ Dabei zielte er in drückte los. Ins Herz getroffen fiel der Ka lan tot die Treppe herunter. M. hinkerſah Frau und 6 Kinder, von denen 3 bereits erspag ſen ſind⸗ — Aus der Schweiz, 30, April. ſchenßlicher Doppelraubmord iſt geſtern au eint bereits bejahrten Geſchwiſterpaare in dem gargah ſchen Orte Sins verübt worden. beiden Opfer, Bruder und Schweſter, erſchlag auf der Tenne. Der Thäter, der es die Erſparniſſe der alten Leute abgeſehen, kong verhaftet werden. Es iſt ein Pfläſterer, Name Rychner, der in Koſt und Logis bei den Erna deten war. Derſelbe wurde wegen Raubs früh zu 16 Jahren Zuchthaus verurteilt, war abe nach 11 jähriger Gefangenſchaft wegen gu Betragens“ aus dem Zuchthauſe enklaſſen worde ausgenommen. Feller e 5llers lee e iſt als Kaffee⸗Zuſatz faſt jedem Haushalt unenl⸗ behrlich gewo den. (Original⸗Marke in Dosen.) ſchreiber Siegel aus Neudorf, welcher im J fi Grund vorgefundener, wie man ſagt, ger — Bromberg, 1. Mai. Geſtern abend wur im hieſigen Stadttheater der Kaſtellan Mile Man fand di f den ſudet . milch Abi. Meldungen aas bis zun een kügnkemm let tüizule g Aiüiren we. ul, 1 l de der erlangt wel Mhete Auskun l Kanu, den 2 Pürgermteiſ Peterm. — Fekanntn f dell Nathauſe zu Flch beſtigert. debucg, 3. Na Gemein — — Jekauntm tente ae geſchlo Ladenburg, 4. Mitgermei Petern —— Jekauntn ehen hiern A Ladendi ut, daß w Kollektion Kochappa in Ladenbi b haben, z. Wir Jutereſſente 1 Teelt Wüaul, lu Zimmer verlaſſen. das gefährliche Geheimniß meiner Identität mit dem Mörder des alten Herrn Fleming gut zu bewahren, falls ich mich augenblicklich aus England entfernte. recht Ihrem gemeinen Endzweck zu Willen zu ſein. Andernfalls aber drohten Sie, meinen wahren Namen den übrigen Familien⸗ gliedern bekannt zu machen, beſonders, wenn ich verſtand war dies ein ſehr nachdrückliches „beſonders,“ Ihrer Couſine Agnes Craven. Ich frage nicht nach Ihren Motiven, denn dieſe durch⸗ ſchaute ich von Anfang an, aber ich will Ihnen jetzt ein für allemal meine Antwort geben. keiner Weiſe, weder durch meine Eutferuug, noch durch Verſprechungen werde ich mich herablaſſen, mit Sie Ihre Ihre Behauptung betreffs meiner Identität Roderich Fleming angeht, ſo bringen Beweiſe, bitte, wenn Sie kühn genug Ausſage zu wiederholen.“ „Ich werde es!“ rief Reynold mit wuthbebender Stimme, „und bedenken Sie wohl, daß es zu ſpät für Sie ſein wird, von der Ihnen angebotenen Vergünſtigung Gebrauch zu machen, ſobald ich heute Ihr Haus verlaſſen habe. Denn von hier aus werde ich mich ſofort zu Fräulein Craven begeben — und zwar zuerſt zu ihr, weil ſie — weil ſie jetzt das einflußreichſte Glied der Familie iſt; ihr will ich den ganzen ſchmählichen Betrug enthüllen. Sodann gehe ich zu — , „Es intereſſirt mich nicht im mindeſten, das Ziel Ihrer Wege zu erfahren,“ unterbrach ihn der andere kühl. „Ihre Droſchke wartet bereits.“ „Alſo weigern Sie ſich, dieſen Vergleich anzunehmen 2“ ſtieß Reynold hervor, der recht gut wußte, daß ein gegenſeitiges Arrangement weit ſicher das ihn für ihn ſei, als dies Taſten im Dunkeln, nie zum Ziel zu führen ſchien. mir erhalten,“ fuhr er fort, als der Diener das. Sie boten mir, wie ich glaube in jenem Briefe an, In ſind, Ihre „Ich weigere mich überhaupt, die Möglich eines Vergleiches zwiſchen uns beiden anzuer ken ja, ich finde dieſe Bezeichnung ganz unanenh in meinem Fall. Es ſteht Ihnen ganz frei, thun was Sie wollen und hinzugehen, wo Sie woll ſobald Sie mich verlaſſen haben. Seit Monate bahuten Sie den Weg zu der heutigen Eröffnung bitte, laſſen Sie Ihr Werk nicht unvollendet, N ich Sie nochmals daran erinnern, daß Ihre Deo wartet?“ 5 „Sie wiſſen alſo,“ bemerkte Rehold einem langen, boshaften Blick in ſeines Gefehet Antlitz, „daß Ihr wahrer Name und Chargkter bekannt ſind und daß auch andere davon Kei erhalten werden, ehe dieſer Tag vorüber ist ? So ich Ihnen den Rücken gekehrt habe, iſt jeder Ver zur weiteren Verſtellung ganz vergeblich.“ „Noch ein einziges Wort dieſer Art ne Herr,“ rief Desmond, mit blitzenden Augen andern gegenübertretend, „und ich werde Sie an ahnte Folgen ſehen laſſen. Vielleicht hat vertrauter Buchhalter und Verbündeter Ihnen erzan wie er beſtraft wurde, weil er ſich unterfing, miei Schritten praktiſch nachzuſpüren, wie Sie theoretiſch zu thun belieben. Laſſen Sie ſich die Beiſpiel zur Warnung dienen, denn ich kenne jenes eine Verfahren gegen feige Verleumdex.“ Reynold ballte die Fauſt in ſeiner Wuth knirſchte zwiſchen den Zähnen hervor.: „Die Folg Ihrer Hartnäckigkeit haben Sie ſich ſelber z ſchreiben. Ich hätte Ihr Geheimniß bewahrk, Wan Sie auf meine einfache Bedingungen eingegangen „Ich glaube, ein Rechtskundiger verſteht Bedeutung der Worte: Verheimlichung eines Verh brechens“, bemerkte Desmond leichthin. — Fortſetzung folgt. l as äleſte u Meder Mliam Lübe afnbet ollfeei fahne (nicht un ule n. gde fi 5 , borzüglich b. J. 25, prima ar Mk. 1.60 er Saum un 5 M. r. den 50 Pfd. z zent ber a Mitten webelt und 2 10 0 e 20 2 A ſpeſſchläfg und 50 J N . 5 Hue Maiſet fuſt Cara A be * ih, 1 ſendſte 1 ö N 00 Töne g, Janiſe ae Nueis 10 Huſtez 0 ö 0 d Verst Ig. be Nlete 95 „