Ereignis in der frohen Zuverficht begrüßen, daß es eine neue Gewähr für die Fortdauer des euro⸗ päiſchen Friedens bedeuten wird. Verſchiedenes — Ladenburg, 17. April. Herr Dr. Carlebach Großh. Notar hier wird am 1. Mai d. Is. nach Mannheim verſetzt. Wir verlieren einen tüchtigen, gewiſſenhaften und allgemein be⸗ liebten Beamten. a — Ladenburg, 17. April. In der Zeit vom 22— 29. Mai d. J. wird an der Großh. Obſtbauſchule Auguſtenberg bei Durlach ein Obſt⸗ und Gartenbaukurs für Frauen und Mädchen abgehalten in welchem dieſen Gelegenheit geboten iſt, ſich werthvolle Kenntniſſe auf dem Gebiete des Garten⸗ und Obſtbaues und der Obſtverwerthung zu erwerben. Bei der immer größeren Bedeutung, welche dieſe Gebiete des landw. Betriebes ge⸗ winnen, iſt es wichtig, daß inbeſondere auch die Frauen und Töchter unſerer Landwirte darin ſich die nöthigſten Kenntniſſe aneignen. Da der Be⸗ ſuch eines ſolchen Kurſes mit nur unerheblichen Koſten können auch die Verpflegungskoſten, welche pro Tag nur 1,40 M. betragen, ganz oder theilweiſe nachgelaſſen werden — ſo möchten wir den Be⸗ ſuch dieſes Kurſes den weiblichen Angehörigen unſerer Landwirthe angelegentlichſt empfehlen und verweiſen im Uebrigen auf die Bekanntmachung im landw. Wochenblatt und im Amtverkündiger. — Berlin, 15 April. In den ſtädtiſchen Krankenanſtalten zu Elberfeld werden den Sommer über die dort als Lehr⸗ und als Lernſchweſtern angeſtellten Krankenpflegerinnen regelmäßig mehre⸗ re Wochen lang beurlaubt. Deshalb können dort den Sommer über einige Schülerinnen der Kranken⸗ pflege mehr Aufnahme finden. das Frühjahr am meiſten. zu richten, der außer in Elberfeld noch in ſechs anderen großen ſtädt. Krankenhäuſern ſogenannte lich zirka 200 Damen gebildeter Stände in ein⸗ jährigen Kurſus unentgeltlich und bei völlig freier Station, ohne Kautionsſtellung und dergl. und ohne jede Verpflichtung für die Zukunft, auch mit dem Rechte jederzeit unentſchädigten Rücktritts die Krankenpflege erlernen, um ſi in der eignen der Geſellſchaft ihr Lebewohl aufnehmen werde, aber nahm ſo wenig Notiz von ihrer Anweſenheit, als ob ſie ein Stück des Mobilars geweſen wäre. Frau Trent neigte ein klein wenig ihr ſtolzes Haupt, ohne die Lippen zu bewegen. Greta Parker ſagte ganz gleichgiltig, „Guten Morgen,“ während Felix Trent ſeine ſteiſſte Verbeugung machte und Rey⸗ nold ein unhöfliches „Adieu“ hervorſtieß. Die andern Herren verneigten ſich ſtumm, während Agnes ihre alte Freundin zur Thür ge⸗ leitete. . „Gehen Sie nicht, mit mir herab, Kind,“ ſagte Frau Wilſon, ſie zurückhaltend. nicht in Ihrem eigeuen Hauſe und müſſen wie es die andern Ihnen vormachen. meinen Weg ſchon allein. und Sie werden den Spaß haben, zu ſehen, wie ſie ihr ſtruppiges Gefieder glätten.“ Agnes ſah es, und es gewährte ihr thun, des Warleus zu einer Ewigkeit auszudehnen. 5 Als die Dämmerung hereiubrach, erſchienen mehrere Diener, um die Vorhänge zu ſchließen und die Lichter anbrennen. i Alle athmete erleichtert auf, und ihre Span⸗ nung ſteig mit jeder Sekunde. Dies war die Zeit wo Lady Hamilton unter ihnen erſcheinen ſollte, und heute hatte man keine Enttäufchung zu befürch⸗ ten. In wenigen Minuten ſollte das ja prelange Warten und Hoffen ſein Ende erreicht haben. Jedes Auge war auf der Wacht, jedes Ohr ſtreugte ſich bis zum äußerſten an, denn es mußte ſchwer ſein, durch dieſe dicken Mauern das Rauſchen eines Kleides oder den leichten Schritt einer Dame auf den dicken Teppichen zu vernehmen. Man ſah jetzt nur freundliche Mienen und alle hatten ein Lächeln in Bereitſchaft. verbunden iſt — entfernter Wohnenden werden die Reiſekoſten erſetzt und auf Anſuchen . C 5 N den zur Feſthalle führenden Straßen hielt eine Republik trafen. Für den Beginn eines Krankenpflegekurſus empfiehlt ſich überhaupt Anmeldungen find an den Ev. Diakonieverein in Berlin⸗Lehlendorf Ich finde Gehen Sie raſch zurück, ſchläfrigen 17 wirklich Lippen, die ſie mit Recht zu ſehen erwarteten, eine einiges Ergötzen; aber auch ihr ſchien ſich die Zeit Ja, ſelbs amilie oder in freier Hilfsthätigkeit oder als 8 bei feſter Anſtellung durch den Verein auszuüben — gewiß ein Stück geſunder Löſung der Frauenfrage. 8 1 16. April. Die am Samſtag erfolgte Eröffnung der Weltausſtellung war von von dem herrlichſten Wetter begünſtigt. Paris glänzte im Feſtesſchmuck; alle Staats⸗ und ſonſtige öffentliche Gebäude, auch viele Privatge⸗ bäude, hatten reich geflaggt, und ſchon von der Mittagsſtunde ab kreuzten hunderte von Wagen mit feſtlich gekleideten Inſaſſen, Abgeordnete in ihren Schärpen, Diplomaten, höhere Militärs in Galauniformen, Mitglieder der Akademie in ihren grünen Palmenfräcken, Appel⸗Räte und Caſſations⸗ Räthe in ihren purpurrothen, hermelinbeſetzten Togen und einfache Menſchenkinder in ſchlichtem ſchwarzen Frack mit weißer Binde, den Place be la Concorde, alle zu dem gemeinſamen Ziel, der großen Feſthalle auf den Marsfeld. Berittene Garde Nepublicaine beſetzte die vom Elyſee dort hin führenden Alleen und Straßen; überall wo⸗ hin das Auge ſich wandte, Glanz und Feſtes⸗ ſtimmung, beleuchtet von den milden Strahlen der Frühlingsſonne. vieltäuſendköpfige Menge die Bürgerſteige beſetzt. Als Präſident Loubet um 2 Uhr das Elyſee verließ und in einem Galawagen zur Weltausſtellung e 8 In Großh. Baden, wo dieſe Kaſſe ea d e fuhr, begleitet von faſt ſämm lichen Miniſtern, welche in anderen Wagen dem Oberhaupt der folgten. Der (ſozialdemokratiſche) Handelsminiſter Millerand befand ſich bereits in der Ausſtellung; der Kriegsminiſter, General de Gallifet, war verhindert, an der Auffahrt theil⸗ zunehmen. Ein Zug Küraſſire eskortirte die Wagen, welche um 2 Uhr vor dem Feſtſaale ein⸗ Loubet, der das Großkreuz der Ehren⸗ legion angelegt hatte, wurde von Millerand, dem Generalkommiſſar Picard und den Leitern der Ausſtellung empfangen und begrüßte die Ver⸗ treter der fremden Mächte, ſowie die ausländiſchen Sodann betrat der 3g den Feſtſaal, wo dem Präſidenten von der Feſt⸗ Diakonie⸗Seminare errichtet hat, in welchen jähr⸗ Ausſtellungskommiſſare. verſammlung ein jubelnder Empfang bereitet wurde, während die Muſik die Klänge der Mar⸗ ſeillaiſe erſchallen ließ. Nachdem Laubet und die hohen Würden⸗ träger Pratz genommen, ertönte ein feierlicher Marſch, und ſobald dieſer ausgeklungen, nahm Miniſter Millerand das Wort zu einer längeren Anſprache. Seine klare, weiche kräftige Seim der Rede in anhaltenden Bravoruf aus. In den Champs⸗Elyſee und auf M. 525 000, während an die Hinterbliebene verſtorbener Mitglieder M. 182 724 im dh Gerſtenäcker, Th. ſchönen und gutfundirten Inſtikute fa beherrſchte weithin den Saal, häuſi ge Bei fallen begleiteten ſeine Worte und hallten zum Schlu Millerand ſprach zuerſt dem Genergl⸗e miſſar Picard und den Mitarbeitern, ſowie de Chefs der auf der Weltausſtellung vertreten Staaten ſeinen Dank aus und legte die Fort⸗ ſchritte dar, welche ſeit 100 Jahren die Mehſ heit in der Induſtrie und Wiſſenſchaft hervolge bracht hat. Die Maſchine wurde Beherrscher des Erdballs; ſie erſetzte die Arbeiter und macht ſie ſich zur Mitarbeit dienſtbar und perpfelfachh die Be tehungen der Völker. — Wohl fahrtseinrichtungen, 9 den zahlreicheu Juſtituten, welche ſich den Schg der Angehörigen beim Ableben des Exnährers ſchönen und eidlen Aufgabe gemacht haben, die Sterbekaſſe des Bundes Deutſcher Gaſtwirt (Sitz in Darmſtadt, jur. Perſon) wohl eines beſtfundirten und leiſtungsfähigſten. Dieſe Kaſ hat im Jahge 1899 wieder ſehr gute Neſultg zu verzeichnen. Die Zahl der Neubeitritte og bedeutend, der 1899 gemachte Ueberſchuß hee ca M. 120 000, der Reſervefond wuchs dadur 1899 ausbezahlt wurden, wodurch der edle weg der Kaſſe ſicherlich in beſter Weiſe erfüllt würde glieder beſitzt, wur den für die im Jahre 1899 verſtorbenen Gaſtwirthe bezw. Gaſt wirtsfrgueg P. Merkel, Baden⸗Baden, Fridolin Echte, Fremersberger-Thurm, A Schenker Durlach, Lone Kopf, Altdorf, Amalie Hämmerle, Schweighauſeg, Ph. Welte, Freiburg, Gg. Freiſtetter, Andregz Grißlich, Ph. W. Henſel un Seb. Kaiſer, Karlsruhe, Aug. Häberle, Konſtagz, Joſ. Haiz, Oberkirch, Barb. Brenner und g Schroth, Pforzheim insgeſammt M. 16 784 dez Hinterbliebenen ausbezahlt. Dieſer aehnlich den Angehörigen der Gaſtwirthe des Großh. Bade zugefloſſene Betrag (im Durchſchnitt Mk, log an jede Familie) beweiſt mehr als alle Wort den hohen Schutz und Segen dieſer aſſe e den geſammten Gaſtwirtbeſtand. Ueberall finez auch zahlreiche Neubeitritte ſtatt, da durch die gez ringen Beiträge die Mitgliederſchaft zu diese ſt unfühlbar erworben werden kann. f 8 8 Agnes fühlte ſich von dieſem eifrigen, erwartungs⸗ nur wenige würdigten ſie einer Erwiederung. Theo vollen Lauſchen und Beobachten ſo angeſteckt, daß ſie, als eine leiſe, ausdruckvolle Stimme Lady Ha⸗ milton aumeldete, gerade wie die anderu bebend ſich erhob, um der Eintretendeſi entgegen zu gehen. Es war nicht einer unter des alten Flemming Verwandten, der nicht ſeit Jahren mit dem Por⸗ trait ſeiner Schweſter, der Anglo-Indierin, welche die Hüterin und Ausſpenderin ſeines faſt fabel⸗ haften Reichthum ſein ſein ſollte, vertraut geweſen wäre. Alle ohne Ausnahme hatten die Skizze ge⸗ ſehen und ſtudirt, die ihnen zugeſandt worden, und die meiſten hatten ſich danach ein Bild dieſer wich⸗ „Sie ſind tigen Dame entworfen, in deren Macht es lag, ihr Glück zu begründen. Man denke ſich nun die Be⸗ ſtürzung und ſichtliche Unruhe der Anweſeuden, als ſtatt der hohen, impoſanten Dame mit dem glatten, von dunklen Haarflechten umrahnten Geſicht, den Augen und breigen, feſtgeſchloſſenen andere und ganz verſchiedene Erſcheinung in das Zimmer trat. Es war eine kleine Geſtalt, in einer koſt⸗ baren, reich mit Crépe verzierteu ſchwarzen Satin⸗ robe und einem eleganten Spitzenhäubchen auf den grauen Locken — eine kleine alte Dame mit ſcharfen Augen, dunklem, unruhigen Autlitz und einen Zug echniſchen Ergötzens um die beweglichen Lippen. f „Meine Lieben, ich freue mich, freue mich ſehr, Sie hier zu ſehen,“ ſagte ſie, mit ansgeſtreckten Hände auf die Gruppe zugehend. „Ich habe Sie lange warten laſſen, dafür bin ich Ihnen eine Erktärung ſchuldig. Doch ich beabſichtige dieſe bis nach dem Diner aufzuſchieben und in der Zooiſchen⸗ zeit. wie gehl es Ihnen allen?“ Hätte der Blitz in ihre Mitte eingeſchlagen, die Familie des alten Flemming hätte nicht be⸗ ſtürzter, nicht erſchrockener ſein können als in dieſem faſt, als ob alles Lehen Au Stelle der freudigen, Augenbtick. Es ſchien bon ihnen gewichen ſei. athemloſen Erwartung, mit welcher ſie zh Lady Hamiltons Begrüßung erhoben, war eie dumpfe Betäubung, ein peinigendes Gefühl ganz licher Niederlage und Hilfloſigkeit getreten, wog noch das bittere, ſtechende Bewußtſein kam, woe anders es hätte werden können. i Deun anſtatt der impoſanten Figur der Mil⸗ lionäriu, die ihnen im Bilde vertraut geworden, ſahen ſie die ſehr unbedeutende Erſcheinung bot ih die kaum eine halbe Stunde zuvor im ſchäbigſſez Anzug unter ſie getreten war, um verachtet, der leugnet und beleidigt zu werden — dieſelbe, d monatlang in den beſcheidenſten Verhältniſſen i Gartenhaus iu ihrer Mitte gewohnt und dadurch reichliche Gelegenheit gehabt hatte, ihre Charge zu ſtudiren. Alle ohne Ausnahme konnten nicht umhi, A bemerken, daß ſie jetzt in ihrer gewählten Tollen, und in ihren prächtigen Gemächern wie eine gebo⸗ rene Ariſtokratin ausſah; ſie mochte noch ſo eker triſch erregbar und brüsk in ihrem die Merkmale hoher Geburt und Stellung wien da, und ſie war ſich deſſen wohl bewußt, Ei uchte Patrieierin war Sir Felix Hamiltons Wiki — eine ächtl Dame des alten Flemming Schſweſer Und dennoch denken zu müſſen, daß ihre Hände dir fabelhaften Schätze zu vertheilen hatten = i ſchmalen, runeloſen Hände der kleinen alten Da die ſie bis zu dieſem Augenblick nur als Fah Edua Wilſon gekannt hatten! Weſen ſein, n, a bee en i ee . e 15 ele die 1 ae aten 15 15 15 a erg er * Ie ume Jul Bauer, 8 — Fchnun „ m füt zuumer 1 hermieter Ahe in z. Stac de I Celemba Nahnung Sund ane Haaf g 5 Hur Schmi 5 0 1 U dar Ace Mui Zu, 1, Jail