Anzeiger für Ladenburg 285 . . Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. 18 1 f Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren 5 13 Raum 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Preis vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem Unter⸗ haltungsblatt frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg. e. ssc sesese sees ese e 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. ck und Verlag von Karl Molitor, Hofbuchdruckerei Ladenburg. l FF Dee . No. 30. Famstag, den 14. April — ———— — — —— — n Wer wälzt den Stein von dieſes grabes Thor? Wer wälzt den Stein von dieſes Grabes Thor d Schon keimt ein Glück für Dich, ganz leiſe, leiſe, . Indes das ſchwache Herz nach Menſchenweiſe, Weil es im Leben manches Gut verlor, Nichts Frohes glauben mag, bevor es ſchaut, Du trauerſt noch mit müden, lahmen Schwingen, Da kommt der Lenz, und alle Unoſpen ſpringen, Dein Glück blüht auf, — die Seele jubelt laut. Wer wälzt den Stein von dieſes Grabes Thor 7 Nun weißt Du, Herz, da⸗ Leben iſt erſtanden, Die Oſterglocken künden's allen Landen. Weg mit dem Sweifelwort! Den Blick empor! Des wunderarmen Winters Gaben ſind Hleinmut und Furcht — der Oſtertag lehrt hoffen, Den Blick empor! Der Himmel ſteht Dir offen — Und nur wer ihm vertraut iſt Sottes Hind. A. Behniſch. e „Wer wälzt den Stein von dieſes Grabes Thor d“ Schon dämmert ahnungsreich das Morgengrauen, Doch zagend ſtehen noch die heil' gen Frauen; 9 Da rauſcht's wie Flügelſchläge an ihr Ohr 5 Und Engelsmund iſt's der zu ihnen ſpricht: e „Ich ſelber ſprenge Euch des Grabes Banden, Hoch den Ihr ſucht — der Herr — iſt auferſtanden 7“ 1 Und ſiegreich flammt der Oſterſonne Licht. Wer wälzt den Stein von dieſes Grabes Thor 7 Schon regt es ſich verheißend in den Sweigeun, Die, ſaftgeſchwellt, im Cüfteſpiel ſich neigen. Du aber ſchauſt zum grauen Wolkenflor Und bangſt vor Froſt und Tod; — doch über Nacht Taut ſchon mit warmem Uuß des Winters Schleier Der Lenzwind, der Erretter, der Befreier, Und ſiegreich ſtrahlt des Frühlings goldne Pracht. Verſchiedenes führt Herr Hauptlehrer Walther, techniſcher vermißt und man nahm damals gleich an, daß f Leiter iſt z. Zeit noch Herr Reallehrer Götz. Wie beide, welche ein Liebesverhältniß mit einander Ladenburg, 14. April. (Stenogra⸗ aus den heutigen Anzeigen dieſes Blattes hervor⸗ unterhielten, das die Zuſtimmung eines Theiles hiſches.) Im Dezember v. J. hat Herr Real⸗ geht, beginnt demnächſt wieder ein Kurs für An⸗ der Eltern nicht erhalten konnte, gemeinſam in lehrer Götz einen öffentlichen Curs in National. fänger. (Siehe Anzeigen.) a i den Tod gegangen ſind. Beide hatten ſeiner Zeit ſtenographie mit etwa 30 Teilnehmern beiderlei — Ladenburg, 14. April. Die Main⸗ Briefe an ihre Angehörigen und Freunde gerichtet, 16. und 17. April von in denen ſie von dem Entſchluß, gemeinſchaftlich e Oeſcchlechts (von 12—36 Jahren) begonnen. Nach Neckarbahn läßt am 15, 1 8 Frankfurt nach Heidelberg einen Vorzug des Zuges zu ſterben, Kenntniß gaben. Geſtern Abend gegen — 8 Abenden war der ganze Stoff vollſtändig durch⸗ 5 b 8 . 8 gearbeitet, ſo daß jeder Teilnehmer (natürlich [Nr. 83 um 2 Uhr 28 Min. Nachm., und an den halb 7 Uhr ſind nun dem „N. Pf. Kr.“ zufolge noch langſam) in dieſer Schrift alles leſen und ſelben Tagen einen Vorzug des Zuges Nr. 74 die ſchon ſtark in Verweſung über gegangenen ſchreiben konnte. Um die für das praktiſche] von Heidelberg nach Frankfurt a. M. um 7 Uhr] Leichen des Pärchens, zuſammengebunden, an de ul, Kan, Leben nötige Fertigkeit im Stenographieren zu 33 Min. Abends abgehen. Beide Züge halten] Hemshofſchachtel geländet und in die Leichenhall erreichen, haben fich über 20 dieſer Teilnehmer auf allen Zwiſchenſtationen an. des Friedhofes überführt worden. — Von der Bergſtraße, 13. April. In zu gemeinſchaftlichen Fortbildungsübungen ver⸗ — Mannheim, 12. April. Unglückliche 2 Dieſe Vereinigung, die lediglich den ide⸗ Liebe hat in unſerer Nachbarſtadt Ludwigshafen den meiſken Orten der Bergſtraße iſt in den letzten 5 einigt. N, a alen Zweck verfolgt, die Naf.⸗Stenographie gründ⸗ zwei junge Menſchenkinder in den Tod getrieben. Tagen das Fleiſch ganz nennenswerth abgeſchlagen. Poſt. lich zu lehren und möglichſt zu verbreiten, führt [Seit 29. Dezember v. J. wurden der 21 Jahre So koſtet z. B. Schweinefleiſch nur noch 56 —ů ( MNamen „Stenogr. Uebu ngszirkel alte Magazinier Jakob Harbard und die 18jährige per Pfund. Die Metzger können auch Schweine Ladenburg“. Den Vorſitz in der Verwaltung J Ladnerin Barbara Kunz, beide von Ludwigshafen, allenthalben maſſenhaft haben und zahlen ſolche U i Wil 1 blickte ſich blinzelnd, als ob der Feuerſchein ſie geſpielten, Erſtaunen, „wer dieſe Perſon ſein mag U Der letzle Wille der Alillionärin. blende, in dem langen Raume um. die ſich hier eindrägt, um Fräulein Craven aufzu⸗ 5 1 ö 1 f on err 8 ſonder⸗ Roman von A. Michola. „Eine ſonderbare kleine Perſon,“ durfte Herr ſuchen. Ich wußte zwar ſtets⸗ daß Agnes ſon ete. 5 Stafford mit vollem Rechte ſagen, denn nie war bare Bekanntſchaften pflegt, glaubte aber kaum, ſte 18. (Nachdruck verboten.) Fran Wilſon einem der Auweſendem ſo ſonderbar würde ſie ermuthigen, ihr hierher zu folgen. eitag. ifblic ö ö erſchienen, wie in dieſem Augenblick. Sie trug Der Indier verneigte ſich ernſt. „Die gnä⸗ ig. 555 . 910 noch das ſchäbige, ſchwarz Koſtüm, das ſie zur dige Frau würde ohne Zweifel ernſtaunt ſein, N ian A dr 1 1 Beerdigung ihrer Freundin angelegt, dazu einen eine ſolche Beſucherin hier zu finden,“ bemerkte er gweilige Warten durch ein wenig Kokettiren ab⸗ beeitrandi 5 e e der e e ü rubi 1 kürzen zu können. aaf e b 5 110 5 5 125 ruhig. amm Platze geweſen äre, aber im Monat Dezember da lä in, dieſer beiden Herren, als die Unterhaltung in dem Eine ſolche Erſcheinung mußte die hochariſto⸗ pen Angelegenheit il 8 langen Salon gerade eine lebhafte und allgemeine kratiſche Nachbarſchaft ſicher in großes Staunen 3 0 88 1 wurde, trotzen Herr Stafford, der Geſprächigſte perſetzen, während dieſe excentriſche Schäbigkeit für ni 8 ee . Art pon allen, ſich für einige Minuten entfernt hatte 8 45 „ für niß ſetzen,“ verſetzte der Jndier galant, und we⸗ r Ar en allen, ſich für einige Min ˖ fe hatte, die gewählte, vornehme Dienerſchaft in Lady Ha⸗ fe nlich erlei gemäth b Theodora ih en u. ſtieg unten vor der Thür eine kleine alte Dame miltons Hauſe wohl ein gauz neues Schauspiel ſentlich erleichtertem Gemüth begann Theodora br Panier aus einer Droſchke und fragte, zur größten 0 0 N war. Wie dem auch ſein möchte, Frau Wilſons 1 55 e Sant Tea 5 erbeeren, raſchung der gepuderten Lakaten, nach Fräulein 0 j ſelben feierlichen, reſ „Agnes,“ flüſterte Hauptmann rent beun⸗ olt Name wurde mit demſelben feierlichen, reſpektvollen rubigt, „verabschiede ſie raſch, denn um des Oim⸗ Korull Agnes Craveu. Eine Sekunde ſpäter erſchien der Ernſ Andi it dem auch die früher 8 1 Grüt anger india en een ich die feicheren fn mels willen! bedenke, wenn Lady Hamilton eben und⸗ . 2 1 . f enfuttet, feierlich aussehende Stabträger unter der Thür des kömmlinge angemeldet worden waren. 1 W 15 Salons und meldete Fräulein Craven, daß eine eintreten würde! XI. g „Frau Wilſon,“ bemerkte Hert Reynold in deide geren Dame ſie zu ſprechen wünſchen. kaltem Tone, „Fräulein Craven wird ohne Zweifel Erbſen, 0 „Die ſonderbarſte kleine Perſon, die mir je Als die aufgeregte kleine Dame in den Salon 5 5 . ö bor Augen kam,“ flüſterte Herr Stafford, der ges eintrat, drehte Theodora Trent ihr auffallend den gern mit Ihnen hinuntergehen. 8 Thomasſch rade zurückkehrte. „An Ihrer Stelle, Fräulein Rücken zu und begaun eine energiſche Unterhaltung „Aber ich bedarf ihrer drunten nicht, ber⸗ Nr. 1 Craven, würde ich ſie abweiſen laſſen. Der Diener mit dem Seeretrair, der zwar ſehr ehrerbietig daran ſetzte die alte Dame mit ihrer charakteriſtiſchen f hätte ſie jedenfalls hierhergeführt, wenn er eine theilnahm, aber einen ſo ergötzten Ausdruck in ſeinen Barſchheit; hier muß ich mit ihr reden, weil ich iger wild Dame ihr erkannt hätte.“ langgeſchlitzten Augen zur Schau trug, als ob we⸗ gehört habe, daß ein Richtsgelehrter hier anweſend ol Aber noch ehe er ausgeſprochen, erſchien Frau nig mehr wiſſe, als ſie ihm andeuten wollte. ſei. Agnes, hören Sie wohl?“ Fortſetzung folgt. und „Ich möchte wiſſen,“ ſagte Theodora mit gut Wilſon ſelbſt unter der offenſtehenden Thür