Verwaltung bezüglich Genehmigung der Bilanz, Entlaſtung des Vorſtandes ſowie Vertheilung des Reingewinus einſtimmig angenommen Ebenſo erfolgte die von Vorſtand und Auffichtsrath nach⸗ geſuchte Vollmacht zum Erwerb eines geeigneten Bauplatzes für ein künftiges neues Geſchäftshaus mit großer Majorität. Bei den Wahlen von drei Auſſichtsraths⸗ mitgliedern wurden die Herren Michael Blaeß und J. Ph. Fuchs wieder und an Stelle des Herrn A. Niſchwitz, der eine Wiederwahl ablehnte, Herr Joſef Colombara Hier neu gewählt. — Heddesheim, 20. März. Vergangene Nacht geriethen in einer hieſigen Wirthſchaft mehrere Burſchen in Streit, der ſich auf der Straße fortſetzte. Der 25 Jahre alte Fabrikar⸗ beiter Joſef Vierling erhielt einen Stich in die Bruſt, ſo daß er ſofort todt war. Der 22jährige Fabrikarbeiter Wilhelm Goelz erhielt einen Stich in die Lunge und iſt auch ſeinen Verletzungen erlegen. Der Thäterſchaft verdächtig ſind die ſofort flüchtig gewordenen Adam und Wilhelm Bolei von hier und Jakob Herrmann von Viern⸗ heim. — Mannheim, 17. März. Die Bau⸗ thätigkeit in unſerer Stadt hat einen geradezu koloſſalen Aufſchwung genommen. Nach der vom ſtatiſtiſchen Amte der Stadt Köln veröffentlichten Vierteljahrsſtatiſtik der Neubauten, weiſt Mann⸗ heim von 20 Städten im Verhältniß zu ſeiner Bevölkerung in den vorhergegangenen Quartalen weitaus die meiſten Wohnhaus⸗Neubauten auf, nämlich 8,32 auf 10000 Einnohner. An zweiter Stelle jedoch in großem Abſtand folgt Duisburg mit 5,63, dann Eſſen, Köln u. ſ. f. Walldorf, 20. März. Geſtern Mittag 1 Uhr ermordete der Arbeiter Leonhard Kern ſeine zweite Frau, Suſanna geb. Heß, auf der Straße von hier nach dem Bahnhof, indem er mehrere Revolverſchüſſe auf ſie abgab und ſie mit Meſſer⸗ ſtichen traktirte, ſodaß ſie ſofort tot zuſammen⸗ brach. Nach dieſer ſcheußlichen That entfloh der Mörder in den Wald wo er ſich erhängte. Der Mörder und Selbſtmörder lebte ſchon längere Zeit mit ſeiner Frau in Unfrieden. — Karlsruhe, 17. März. Die Frage der fürſtlich Fürſtenberg'ſchen Erbſchaftsſteuer iſt auch in der Budgetkommiſſion der Zweiten Kammer gelegentlich der Berathung des Budgets des Finanzminiſteriums (Steuer verwaltung, Erbſchafts⸗ und Schenkungsſteuer) zur eingehenden Cxkörter⸗ ung gekommen. Die geſammte Erbſchaftsſteuer des Fürſten von Fürſtenberg iſt auf die Summe von 3 473 443 Mk. 50 Pfg. feſtgeſtellt worden, welche in zehn Jahresterminen ohne Zinszahlung entrichtet werden muß. — Bamberg, 16. März. Seit einigen Tagen liegt im hieſ. ſtädtiſchen Krankenhauſe der Akrobat Gottfried Rößner aus München. Der Mann hatte ſich als Meſſerſchlucker produziert und dreizehn Meſſer verſchluckt. Drei Stück ſind auf natürlichem Wege abgegangen, während fünf Meſſer erſt durch einen operativen Eingriff in den Magen entfernt werden konnten. Fünf ſtecken ation nicht ratſam erſcheint, ſo muß der arme Schlucker abwarten, ob die Natur ihm hilft — Dresden, 17. März. Entgegen den in der „Londoner Times“ in der letzten Zeit aufgetauchten Meldungen von England feindlichen Kundgebungen ſeitens der Dresdener Bevölkerung, veröffentlichen heute die „Dresdener Neueſten Nachrichten“ einen längeren Artikel, in welchem auf Grund der in Dresden allgemein bekannten Thatſachen der Beweis gebracht wird, daß eng⸗ liſche Unterthanen welche in Dresden wohnen, ſich während der Dauer des ſüdafrikaniſchen Krieges in provozierender Weiſe benommen haben und die Empfindungen der Dresdener Bevölkerung dadurch in hervorragendem Maße gereizt wurden. Es wird im Einzelnen auf ein Vorkommnis hin⸗ gewieſen, welches ſich vor der Einfahrt des Dres⸗ dener Sportplatzes abſpielte, wo junge Engländer ſich provozierend benahmen. ſodaß ſie ſchließlich vom Sportplatze gejagt werden mußten. Es wird weiter ein Vorgang im Reſidenz⸗Theater angeführt, wo Engländer, die ſich mit den nation⸗ alen Farben geſchmückt hatten, ſich provozierend benahmen. Endlich wird einem Vorgang im Zentral⸗Theater Erwähnung gethan, wo engliſche Provozierungen ebenfalls allgemeinen Uuwillen des Publikums erregten. Die Dresdener Preſſe hat ſeiner Zeit die Verunreinigung der engliſchen Kirche durch Sudeleien einmütig als dumme Jungenſtreiche verurteilt. — Zweibrücken, 18. März. Ein ju⸗ gendlicher Mörder ſtand in der Perſon des kaum 14 Jahre alten Blechſchmiedelehrlings Max Hä⸗ berle von Landſtuhl vor der hiefigen Strafkammer. Er hatte in Gemeinſchaft mit dem 18;jährigen noch in den Därmen, und da eine weitere Oper⸗ verletzt, ein dritter iſt unverletzt geblieben. Steinhauer Jofef Jung von da nächtlicher einen Einbruchsdiebſtahl verübt und war desh angezeigt worden. Er hatte nun den dor Schreinerlehrling Wagner als Angeber in Verdg und verſetzte ihm beim Verlaſſen einer Wirihſch einen ſo wuchtigen Meſſerſtich, daß Wagner wenigen Minuten auf der Stelle verſtarb. Gericht verurtheilte den früh verrohten Mordhi einſchließlich des Diebſtahls zu 4 Jahren 4 Gefänguiß. — Kattowitz, 17. März. Auf dem Vereiniglen Königs⸗ und Lauxahütte gehörig Richterſchachte wurden, dem „Oberſchl. Tag eh zufolge, heute vormittag durch einen ſtürzen Pfeiler acht Bergleute verſchüttet. Von den Verſchütteten wurden ſind noch nicht geborgen. Die „Koktowitzer Zee meldet: Auf der Brezeſowitzer Grube bei Sch ley ſtürzte heute mittag das eiſerne Dach Neubaues ein und begrub eine Anzahl Arbe unter den Trümmern. Vier Mann ſind Die Uebrigen wurden ins Lazaret gebracht. — Konitz, 15. März. Eine ſcheußliche Mordthat wur de hier verübt. Seit Sonnigg Nachmittag wurde der Obertertianer Ernſt Wige aus Prechlau vermißt. deſſen ſchrecklich verſtümmelze Leiche unter dem Eiſe des Sees aufgefunden wurde, Das Dunkel des furchtbaren Verbrechens, dem der 18jährige Obertertianer Ernſt Winter in Roni zum Opfer gefallen iſt, konnte bisher nicht ge lichtet werden. Am geſtrigen Tage wurden die Nachforſchungen nach den fehlenden Körperteiſen im dortigen Mönchſes fortgeſetzt, doch hatten die ſelben keinerlei Erfolg, ebenſo war die Due ſuchung der Dunghaufen auf den Gehöften mehr erer Schlächtermeiſter erfolglos. Auch würde zahlreiche Hausſuchungen vorgenommen, welch ebenfalls reſultatlos verliefen. Am ſpäten Abeid fand man jedoch, wie verlautet, die fehlendes Eingeweide, die ebenſo wie die Leiche ſorgfälſig in Packpapier eingewickelt und mit Bindfadeg umſchnürt nn en. Wie weiter gemeldet wird, it der Leiche des Unglücklichen das Herz herausge⸗ nommen und das Rückgrat mehreremale gebrochen worden. Von der Polizeiverwaltung in Konſtz werden jetzt Demjenigen, welcher durch ſeine An gaben die Ermittelung des oder der noch unbe⸗ kannten Mörder herbeiführt. hundert Mark als Belohnung zugeſichert. andere auſcheinend höchſt gleichgiltig, noch unecöffnet in der Hand hielt, aber vergebens. Keinen Buch⸗ ſtaben vermochte er zu entziffern, und eine Ahnung die ihn ſchon früher gequält, wurde ihm faſt zur Gewißheit. Unter der ruhigen, faſt humorvollen Weiſe des jungen Mannes barg ſich ein ſtarker, gebieteriſcher Wille und — was für den auf ſeine Schlanheit ſo eingebildeten Juriſten am demüthigend⸗ ſten war — ein Scharfblick, dem ſeinen ſo ſehr überlegen, daß der Anwalt ſich vollſtändig durch⸗ ſchaut wußte, ohne ſelbſt durch dieſe Unterredung daß Geringſte erceicht zu haben. Desmond machte keine Miene, den Brief zu öffnen und ein Beſucher hatte keinen Grund zu längerem Verweilen. „Guten Morgen, Herr Desmond,“ ſagte und ſchien willens, dieſem die Hand zu reichen. er, kühle Verneigung. „Guten Morgen, Sir.“ ein plötzlicher, gemeiner Entſchluß in ſeiner von Mißtrauen, Zorn und Eiferſucht durchwühlten Seele auf. Langſam kehrte er um, klofte nochmals an Herrn Desmonds Thür an und öffnete faſt gleich⸗ zeitig. Das Gemach war leer, aber er gedachte zu warten, ſchlenderte nach dem Kamin hinüber und dachte ſich die für Desmonds Ohren beſtimmte Rede aus. ö Plötzlich ging eine raſche Veränderung in ſeinen Zügen vor. Auf den Teppich niederknieend zog er mit ſeinen ſchmalen, weißen Fingern vor⸗ ſichtig etwas aus den zum Anzünden bereitliegenden Kohlen hervor und barg dieſes Etwas mit der größten Sorgfalt in ſeinem Hutfutter. „Sehe ſchon, wie es iſt,“ murmelte trium⸗ phirend; „er zündete das Papier an und warf es zum Verbrennen hierher. Daß die Aſche Geheim⸗ Aber Erich Desmond machte ihm eine leichte, Ehe Reynold die Vorhalle erreicht hatte, tauchte niſſe berrathen könne, ahnte er nicht. mein Bleiben keinen Zweck mehr.“ zu verlaſſen, ſah er ſich plötzlich Erich Desmond gegenüber und mußte nochmals ſeinen Taktik ändern. „Ich kehrte zurück,“ begann er in ungewöhn⸗ lich geſchmeidigem Tone, „um Sie zu bitten, doch g ja keine Schritte zur Auffindung Roderich Flemings zu thun, wenn es Ihnen irgendwie gefährlich ſcheinen ſollte.“ ö „Meinen Sie gefährlich für ihn oder für mich; fragte Desmond mit ruhiger Ironie. Wieder gerieth der Juriſt in die frühere Ver⸗ wirrung, aber das angenehme Bewußtſein an das Etwas im Hutfutter beruhigte ihn ſofort. „Ihre Frage iſt ſonderbar,“ ſagt; er mit eigenthümlichem Lächeln. Für wen anders könnte es gefährlich ſein, als für den Verbrecher ſelbſt?“ „Ah, ſo lautet das Geſetz, nicht wahr 2 Nur für den Verbrecher ſelbſt gefährlich. Nun hören Sie mich au, Herr Reynold. Sie wiſſen recht wohl, daß ich Ihnen verſprach, Roderich Flemings Namen und Zurückkommen, um mich auf Gefahren aufmerkſam u machen, eine unnöthige Ermüdung für Sie. Darf ich Ihnen jetzt meine Anwort geben? Ihre höfliche und wohlverſteckte Andeutung einer Gefahr für mich ſelbſt hat der ich will Ihnen jetzt verſprechen, mich zu bemühen, Ihren Wunſch zu erfüllen und werde ſelbſt der⸗ Tages gegenüberſtellen wird. „Wenn Sie dies thun Sie kennen Folgen,“ knirrſchte Reynold zwiſchen den „Die Folgen?“ Zähnen. Ja die Ausführung jenes Jetzt hat Entgeguuug. Aber als er ſich umwandte, um das Zimmer bedürftig und zur Umkehr vom Worte Verſteck auskundſchaften zu helfen; alſo war Ihr hervor. letzte, entſcheidende jenige ſein, welcher Roderich Fleming Ihnen eines die längſt gefällten Urtheilsſpruches, war die kühlt „So iſt's. Obſchon ich, wie bereits erwähnt, fügte der andere etwas haſtig hinzu, „ihm gerg unter die Arme greifen würde, wüßte ich ihn hilfs⸗ ſchlechten Wege geneigt, in fremdem Lande.“ „Sie ſind hochherzig,“ bemerkte Desmoſ trocken, und dann trenuten ſich die Männer. „Ich weiß nicht mehr, als ich beim Herz kommen wußte,“ murmelte Reyuold zum zweiten male die Treppe hinabgehend; „aber ich doch, dag mir als Beweis dienen mag.“ Sein Privatbureau betretend, ohne auf de Wege dahin mit einem ſeiner Schreiber ein Wort geredet zu haben, drehte der Anwalt ſofort den Schlüſſol leiſe im Schloſſe um. Daun nahm e ſeinen gewöhnlichen Sitz vor dem Schreibtiſche ei und holte vorſichtig das verbrannte Papier zwiſchen dem Hutfutter hervor. Es war nur ein kleines, zerr iſſenes Fetzchen, das er ſich geſichert hatte und das vollkommen ſchwarz gebrannt' war, aber zwei geſchriebene traten in weißer Farbe deullich darauf Die Wiſſenſchaft könnte dieſes ſofort etz klären, ſagte Reynold lächelnd, ſeinen Fund ſorg⸗ fältig in einer Schublade verbergend, „ſie könnte h mir ſagen, warum bei dieſem Verbrenunngsprozeß 2 5 1 f das weiße Papier ſchwarz und die ſchwarze Dine Sache für mich erſt die rechte Würze verliehen, und 6ʒÜ.,I 8 weiß wurde. klärung. genug. Doch was liegt mir an einer Erz Hier ſtehen die Worte, das iſt mir grad Fortſetzung folgt. iu Saale des . Rech 2. Vork 3. Wal 4. Mitt 5. Vol r die eezbuche. Zu gab 5 1. Ladend „ rt