gen. ehen 25 7 genügen, jede Supps Bouillon nachen. No. 2. f. 110 Pl. „ 70 — gereinfelf järz Abends obe. ien bittet Vorſtand. — orei fortige B= 686lschafl tung, 6, 4. — Lolge. Metall per 1 und und Roth⸗ Weineſſige ernſeife ge⸗ Aae e Quali 5 empfiehlt Scola. ngenommen uber „Ne. 312 8 Preis vierteljählich Mark 1. haltungsblatt frei ins Haus. Ladenburg. Anzeiger für Ladenb Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. mit illuſtrirtem Unter⸗ Fur die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor U — Raum 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Molitor, Die einſpaltige Corpuszeile oder dere 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Ladenburg. 885 Mittwoch, den 21. Mürz 15 Politiſches. SRK Kaiſer Wilhelms jüngſter Ausflug au die „Waterkant“ hat einen abermaligen herz ⸗ erhebenden Beweis der unbegrenzten Volks- chümlichkeit des Monarchen gerade in den Kreiſen der Küſten bevölkerung Deutſchlands er⸗ bracht. Was dem Haiſer auch im Binneulande aller Herzen gewinnt, ſeine ſelbſtloſe, unermüd⸗ liche Arbeit im Dienſte des Ideals von des Reiches Macht und Herrlichkeit, das wird den Anm ohnern der „Waterkant“ in noch größerer Anſchaulichkeit zu Hemüth geführt durch die unmittelbare Nachbarſchaft der See, auf und jenſeits welcher die nationale Zukunft unſeres Volkes gelegen iſt. Der Kaiſer als Hort der deutſchen Flotten⸗ beſtrebungen iſt des allſeitigen Verſtändniſſes und der freudigen Zuſtimmung zu ſeinen Marine⸗ pläuen im deutſchen Küſtenlande im Vorhinein gewiß. Die dortige Bevölkerung hat es gleich⸗ om „im Griff“, worauf es bei der Flotten⸗ perlage eigentlich ankommt, und wenn alle Häſten⸗ und Hafenſtädte, welche Haiſer Wilhelm don Wilhelmshafen bis Kiel ſoeben berührt hal, dem hohen Beſucher begeiſterte Empfangs⸗ kundgebungen darbrachten, ſo gewinnen die⸗ ſelben unter den heutigen Umiſtänden einen doppelt bedeutſamen Charakter: einmal als Ausfluß der allſeitigen Verehrung, dann aber auch als eine indirekte Erklärung zu Gunſten der Haiſerlichen Marinepolitik. Der Keichs⸗ lag dürfte gut thun, dieſe Volksſtimme von der Waterkant nicht einfach zu ignoriren, wenn endlich für die Flottenvorlage der längſt er⸗ wartete Moment erſcheint, wo ſie aus den Nebeln der Budgetkommiſſion hervortauchen wird. Die PDroteſte aus den Ureiſen der erwerb⸗ diſcher Erwerbskreiſe zufügen könnte. land ſteht mit dem Auslande in ſo mannig⸗ Grunde thätigen Bevölkerung gegen die in zweiter Leſung des Fleiſchbeſchaugeſetzes gefaßten Keichstagsbeſchlüſſe mehren ſich von Tag zu Tag; insbeſondere wird dem § 14 desſelben der Vorwurf gemacht, daß er den lediglich hygieniſchen Zweck des Geſetzes verlaſſe und in die handelspolitiſchen Beziehungen zum Aus⸗ lande übergreife. Hiermit wird ein ſehr heikles Gebiet betreten, denn wenn uns ſelbſtverſtänd⸗ lich die Kückſicht auf die eigene nationale Würde verbietet, unſere innere Geſetzgebung von dem Wohlgefallen oder Mißfallen des Auslandes abhängig zu machen, ſo verbietet ſie uns doch keineswegs, bei jedem geſetz geberiſchen Akte neben deſſen Vortheilen auch die eventuellen Nachtheile in Rechnung zu ziehen, die ſie den legitimen Intereſſen weiter inlän⸗ Deutſch⸗ fachen, engen und gewinnbringenden Wechſel⸗ beziehungen wirthſchafts⸗ wie verkehrspolitiſcher Art, daß deren einheimiſche Nutznießer unter allen Umſtänden ein Recht haben, gehört zu werden, wenn geſetzliche Maßregeln vorbereitet werden, welche ihr geſchäftliches Zuſtändiskeits⸗ gebiet in Mitleidenſchaft ziehen könnte. Nach⸗ dem der leitende Gedanke des Fleiſchſchauge⸗ ſetzes ein weſentlich volkshygieniſcher iſt, würden Beſtrebungen, welche dieſen Charakter nur zum Deckmantel einer Aktion mit prohibitioniſtiſcher nähmen, allerdings die Gefahr von Repreſſalien deutſchen Rheder und Schiffs bauer es daher al Spitze gegen die Fleiſchzufuhr vom Auslande heraufbeſchwören, über welche man nicht ſo ohne weiteres hinwegſehen darf. Aus dieſem ſind denn auch die in der zweiten Leſung gefaßten Keichtagsbeſchlüſſe nicht als das letzte in Sachen der Fleichbeſchau geſprochene Wort zu erachten. Die deuiſche Schiffsbauinduſtrie fühlt ſich lebhaft beunruhigt durch die von der Budget ⸗ kommiſſion dem Keichstage empfohlene Auf hebung der zollfreien Einfuhr von Schiffs bau material. Auch dieſe Anregung würde, wenn ſie zur Durchführung gelangte, ſich als eine ſehr zweiſchneidige Maßregel erweiſen. Denn die jetzige Blüthe, zu welcher ſich das einheimi⸗ ſche Schiffbaugewerbe in langjähriger raſtloſer Arbeitsthätigkeit emporgeſchwungen hat, beruh zu einem weſentlichen Theile auf der zollfreie Einfuhr des benöthigten Rohmaterials, um di deutſche Induſtrie nicht ungünſtiger zu ſtellen als ihre ältere und mächtigere engliſche Kon⸗ kurrentin. In Hamburger Sachverſtändigen⸗ kreiſen befürchtet man von der etwaigen Auf hebung der zollfreien Einfuhr das Schlimmſt für den erwähnten nationalen Induſtriezweig da eine ſolche Maßnahme die erſt ſeit wenige Jahren errungenen Erfolge des deutſchen Schiff baues wieder gänzlich unterbinden und ſo de engliſchen Konkurrenz die frühere Uebermach für die Lieferung deutſcher Schiffe wieder zu geführt werden würde. In Anſehung der ſtarken und nachhaltigen Stütze, welche ſowoh der deutſchen Hriegs⸗ als Handelsmarine einer leiſtungs⸗ und konkurrenzfähigen inländi⸗ ſchen Schiffsbauinduſtrie erwächſt, würden die — ein großes nationales Unglück empfinden, wen durch Aufhebung der zollfreien Einfuhr von Schiffsbaumaterial der deutſchen Schiffbauin⸗ duſtere die Möglichkeit genommen würde, im Wettbewerb mit England ihre Stellung zu be⸗ haupten und weiter auszubreiten. Verſchiedenes — Ladenburg, 20. März. Die am Soun ag ſtattgehabte Generalverſammlung des hieſigen Vorſchuß⸗Vereins hat die Vorſchläge der A letzle Wille der Alillionärin. Roman von A. Michola. (Nachdruck verboten.) Nein, mein Herr,“ war die ernſte Eutgeg⸗ ung. Bei aller ſchuldigen Achtung vor Ihnen und dem Geſetze, das Sie vertreten, würde ich nie, Wenn ich auch köunte, die Hand dazu bieten, einem Menſchen ſeiner Freiheit zu berauben.“ „Alſo wiſſen Sie nichts von Roderich Fle⸗ ming?“ Nichts bewies deutlicher den deſparaten Eifer, lit dem Moritz Reynold eine außer ſeinem Bereiche liegende Wahrheit zu ergründen ſuchte, als dieſes der kühlen ſtolzen Entgegnungen, die ihn mehr gufreizten und erbiterten, als grobe oder zornige Worte es vermocht hätten, umſomehr, weil ſie von einem Manne kamen, den er beargwöhnte, ihm etwas beweiſen zu können und gegen er, ohne b ſelbſt zu wiſſen, warum, die quälendſte Eiferſucht empfand. „Ich verſtand Sie doch recht, Herr Desmond lacht wahr 2“ wiederholte er ſeine Frage. „Sie kennen den Verſteck meines Vetters nicht? Seien Sie verſichert, daß ich Ihre Mittheilung als durch⸗ Aus vertraulich betrachten werde.“ „Welche Mittheilung, mein ich fragen darf?“ Herr, wenn hartnäckige Ausfragen und das gelaſſene Hinnehmen bereit, bei Ihren Freunden ohne Desmonds ſtolzer, forſchender Blick ſchien in der Seele des andern leſen zu wollen, und dieſer machte einen letzten Verſuch. „Die Mittheilung, die Sie mir über meinen Vetter Roderich Fleming vielleicht zu machen die Güte hätten,“ verſetzte er beſcheiden. „Ich wüßte von keiner ſolchen. Sollte ich aber je etwas über den Herrn erfahren, ſo werde ich es Ihnen mittheilen, auch ohne daß Sie ſich ſo dringend darum bemühen.“ f „Vor wenigen Minuten erklärten Sie ſich in Südamerika nach dem Vermißten zu fragen?“ bemerkte Reynold, immer noch in der Hoffnung, einen Vortheil über den Gegner zu erringen. „Dies werde ich mit Vergnügen thun. Unter welchem Namen ſoll ich nach ihm forſchen?“ „Unter welchem Namen?“ wiederholte Reynold ganz verwirrt in das kühle ironiſche Autlitz des Mannes blickend, deſſen Worte ſeinen Verdacht ſtets zu beſtätigen, deſſen Blicke und Ton ihn ſo⸗ fort wieder zu entkräften ſchienen. 3 „Ja, ſo lautete meine Frage, verſetzte Des⸗ mond ruhig. „Denn es iſt wohl kaum üblich, wie ich glaube, ſelbſt in einem wilden, einſamen Land⸗ ſtrich, daß ein verurtheilter Verbrecher, der ſich durch Liſt dem Arme des Geſetzes entzogen, unter ſeinem gebranndmarkten Namen reiſt. Alſo ſagen Sie mir gefälligſt, unter welchem Namen ich Ihren Vetter ſuchen ſoll, ſo bin ich bereit, mich um Ihret⸗ willen zu bemühen.“ „Sie wiſſen, daß dies unmöglich iſt,“ polterte Reynold wüthend hervor. „Ihr Anerbieten kann ich nur für Spott nehmen; Sie hätten es beſſer unterlaſſen.“ „Dann will ich es zurückziehen,“ verſetzte Desmond nach der Thür blickend, welcher ſich von außen raſche Schritte näherten. „Etwas iſt mir vollkommen klar,“ ſtotterte der Juriſt hervor, nach ſeinem Hut blickend, als ob er weggehen wolle, „kein Gentleman würde in dieſer Weiſe von Roderich Fleming ſprechen, der nicht perſönlich mit dem Mörder in i Beziehung ſtäude.“ ere Das Pochen an der Thür und Herrn Aufforderung zum Eintreten hatte allein die Panſe unterbrochen, welche Reynolds Worten gefolgt war. „Ein Brief, Sir!“ Mit ſeinen geräuſchloſen Schritten trat Holt auf ſeinen Herrn zu, und der Anwalt zögerte noch im Zimmer, als Desmond den Brief vom Präſen⸗ tirbrett nahm. „Wartet man?“ „Nein, Sir — durch einen Boten aus Kim⸗ burg überbracht.“ Gierig ruhten Reynolds durch jahrelange Praxis und durch das immer zunehmende Miß⸗ trauen geſchärfte Blicke auf dem Couvert, daß der 1