Die zweite „Times“⸗Ausgabe meldet aus Bloem⸗ fontein vom 13. März: Der Oranje: Freiſtaat beſchluß am 12. März entgegen den dringenden Vorſtellungen Transvaals, die Hauptſtadt zu übergeben. der neuen Hanptſtadt, ohne auf die Aufforderung der Uebergabe zu antworten. — French und Roberts waren am 12 und 13. März von dem Bruders Steijns zum Frühſtück nach deſſen Farm geladen. Dabei äußerte dieſer, der Präſident Steijn ſei eine reine Null geworden. London, 16. März. Von hier wird ge⸗ meldet, die Anzeichen dafür mehren ſich, daß die Buren in ihrem Verzweiflungskampf entſchloſſen ſind, die Goldſtadt Johannisburg lieber vom Erd⸗ boden verſchwinden zu laſſen, als ſie dem Feinde preiszugeben. Paris, 15. März. über verbreitete ſich ein in hoher Stellung befind⸗ licher Staatsmann über die Gefahr, die für Frankreich daraus entſtehe, wenn es aus Anlaß des Krieges in Transvaal England und die Eng⸗ länder fortgeſetzt angreife und die Königin lächerlich mache. Solche Kundgebungen hätten in einem republik. Lande mehr zu bedeuten, als in einem Lande wie Deutſchland, wo trotz des feindſeligen Verhaltens der Bevölkerung der Kaiſer einen Vertrag mit England unterzeichnet habe. Durch eine England feindliche Kundgebung ſei die Kö⸗ nigin veranlaßt worden, den britiſchen Botſchafter in Paris zurgAbreiſe zu veranlaſſen. Es liege aber doch nicht im Intereſſe Frankreichs, einen unnützigen Krieg zu ſucheu. Dasſelbe müſſe ſich vielmehr ſammeln und mit Vorſicht zurückhalten. Verſchiedenes — Mannheim, 14. März. In dem von der Stadt Mannheim erſtellten Induſtriehafen iſt ein Stationsamt 2. Klaſſe für den Güterverkehr errichtet worden, welches heute dem allgemeinen Verkehr eröffnet wird. Das Statiousamt führt den Namen „Mannheimer Induſtriehafen.“ — Weinheim, 13. März. Geſtern wurden in einem hieſigen Steinbruche zwei Ar⸗ beiter durch abſtürzende Steinmaſſen erheblich verletzt. Der eine erlitt einen doppelten Beinbruch und der zweite ſchwere Verletzungen am Kopfe. — Einige Knaben gruben ſich geſtern eine Höhle, um darin zu ſpielen. Plötzlich ſtürzte dieſelbe ein und begrub einen Knaben, der unter der Erdmaſſe erſtickte, ehe ihm Hilfe gebracht werden Der Präfident reiſte nach Kronſtadt, Dem „Figaro“ gegen⸗ e. — Bei der geſtern ſtattgefundenen Er neuerungswahl des Bürgerausſchuſſes ſiegte in der Klaſſe der Niederbeſteuerten die Oppoſition mit 430 gegen 280 Szimmen. ö — Sinsheim, 14. März. Ein dunkles Geſchick von erſchütternder Tragik iſt über das Haus des Herrn Stadtſchreiber Laux und des Fräulein Sophie Laurop jäh hereingebrochen und hat über die vor wenigen Tagen noch von glück⸗ lichen Menſchen bewohnten freundlichen Heimſtätten die ſtarre Ruhe des Kirchhofes gebreitet. Zuerſt ſtarb am Freitag die treue Hausgenoſſin Laurop's, Katharina Neidhard. Ihr folgte am Samstag unerwartet Frau Rathſchreiber Laux im Tode. Mit dem leuchtenden Schimmer eines freundlichen Abendroths verklärte ein hochherziger Huldbeweis unſerer erhabenen Landesfürſtin noch den kleinen Reſt ihrer Tage, indem die hohe Frau an ihrem letztverfloſſenen Geburtsfeſte der Jubilarin anläß⸗ lich ihrer 26jährigen Zugehörigkeit als Vorſtands⸗ dame des hieſigen Frauenvereins ein prächtiges Bildniß der Großherzogin überreichen ließ. Am Vormittag ihres Begräbniſſes wurde nun auch ihre Hausgenoſſin Fräulein Laurop durch einen ſanften Tod von ſchwerem Leiden erlöſt. Wie ein verſöhnender Friedensengel umgaben rührende Huldbiweiſe der Großherzogin, welche der Ver⸗ ſtorbenen ſeit langen Jahren mit beſonderer Herzlichkeit zugeneigt war, das Krankenlager der Leidenden. Als die Trauerverſammlung zum letzten Geleite der Frau Stadtſchreiber vor dem Hauſe erſchienen war, verbreitete ſich plötzlich die Kunde, daß deren Gatte, Herr Stadtſchreiber Jakob Laux, ihr ſoeben in die Ewigkeit nachge⸗ folgt ſei. Mit ihm iſt der letzte der ſeitherigen Hausbewohner auffallend raſch aus dem Leben geſchieden. — Ludwigshafen, 14. März. Schwere Verletzungen zog ſich hier ein bedienſtetes Mädchen zu, welches ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht aus dem Fenſter des 2. Stockes ſtürzte. Das Mäd⸗ chen ſollte von ſeinen Eltern heimgeholt werden, womit es nicht einverſtanden war. Einen unbe⸗ wachten Angenblick benützend, ſtürzte es ſich aus dem Fenſter. Bewußtlos wurde das Mädchen ins Krankenhaus verbracht. — Frankenthal, 15. März. In der Schnellpreſſenfabrik Albert u. Cie (Akt.⸗Geſell⸗ ſchaft) ereignete ſich heute Nachmittag ein gräß⸗ licher Unglücksfall. Beim Zuſammenkoppeln z Eiſenbahnwag A le der Fabrik den Kopf zwiſchen die Puffer, als die Waggon zuſammenſtießen. Der Kopf wurde Folge deſſen unförmlich zerquetſcht, ſo daß 5 Tod ſofort eintrat. — Gmünd, 14. März. Hier wurden 10 Perſonen wegen Verdacht des Silber⸗ und Gold. diebſtahls (Goldſchnipfler) hinter Schloß und Reg geſetzt. Auffallend iſt, daß 4 hiervon im dz gangenen Jahre Neubauten erſtellten. — Erfurt, 14. März. Der Nei Schnellzug fuhr infolge falſcher Weichenſtelng vor Bebra in voller Fahrt in einen Güterzug, Der Lokomotivführer beſaß noch die Geiſtesgege wart, ſtark zu bremſen. Die Lokomotive, de Poſt⸗ und mehrere Perſonenqagen ſind gerte mert, zahlreiche Paſſagiere verletzt. Der mit den Zug fahrende Poſtbeamte iſt ſeinen Verlezunge bereits erlegen. Für den Lokomotivführer wuehe von den Paſſagieren eine Sammlung veranſtaltel, die eine ziemlich bedeutende Summe ergab, Berlin, 16. März. Die Butgetkommifſoy des Reichstags wird in der nächſten Woche die Flottenvorlage noch nicht berathen. Die rathung ſoll erſt in übernächſter Woche beginne — New⸗Mork, 12. März. In Neige in New Jerſei brannte ein Miethaus ab, woßbe 40 Perſonen meiſtens Italiener, ihren Tod fanden — „Magdeburger Lebens verſicherungsgeſell⸗ ſchaft“. Auch im Jahre 1899 hat ſich daz Geſchäft wieder erfreulich geſtaltet, indem sowohl Neuabſchluß als Reinzuwachs die Ergebniſſe aller früheren Jahre überſtiegen. Es waren zu erledigen: 7251 Anträge über 27035 060 Mk. Kapital und 35 582,28 Ml, Rente. Ausgefertigt wurden 5571 Polieien übe 20 530910 Mk. Kapital und 35 162, M, Rente und der reine Zuwachs des Vexſicherungz beſtandes betrug 2332 Policen über 11218 Mk. Kapital und 16 840,15 Mk. Rente, sodaß er ſich Ende 1899 auf 69 037 Policen Aber Rente belief. In der Unfallverſicherung erhöhte ſich der Verſicherungsbeſtand auf 16560 Policen über 71177389 Mk. auf den Todesfall, 178 712 102 Mk. auf den Invaliditätsfall und 56 210 M., tägliche Entſchädigung für vorübergehende Erwerbe unfähigkeit. Die Prämieneinnahme dieſer Ah theilung betrugt ca. 485 000 Mk. 170 314 680 Mk. Kapital und 345 622, m L. de äs die d gountag, 1 erndigung f len e ee pie 5 übung des 10 I. Pahl Tha der betreff 1 6 de Huupin 1 Wacht werd glatt. ſeſangt At Necngeproh dienſte 1 pics hal dect 1 ehen u E ſulag, den A de Gaſthauſ 1 laden. . Unänder 2. Bichtige . filliche und Wabug, 14. J durchlas ich nochmals alle Papiere, die auf ſein Verbrechen Bezug haben. „Eine peinliche Aufgabe,“ ſtimmte Reynold bei, über Desmonds kühle Bemerkung förmlich in Hitze gerathend; „aber ich kam nicht in der Abſicht hierher, um Roderich zu tadeln — mein Tadel kann ihm ſo wenig anhaben, wie ſeinem Verbrechen meine Strafe.“ Letzteres kann ich kaum einſehen,“ ſo Desmond mit freundlicher Gelaſſenheit; ihn finden, können Sie ihn doch ſicher „wenn ſie auch jetzt noch an den Galgen liefern. Eine heiße Gluthwelle ergoß ſich in Reynolds Antlitz, als Erich Desmond, hoch aufgerichtet, ruhig auf ihn herrabblickte, ſeinen Verdacht in ſeinen Zügen leſend. mußte der Anwalt ſich geſtehen, daß bei dieſem Manne allc Liſt vergeblich ſei, daß dieſe klaren, durchdringenden Augen, die ihm ſtets ein Räthſel blieben, ſeine Gefühle für Rhoderich vollkommen durchſchaut hatten. Mit großer Selbſtüberwindung unterdrückte er ſeine Wuth und ſetzte mit an⸗ ſcheinender Gelaſſenheit die Unterhaltung fort. „Geſtern Abend kam mir der Gedanke,“ ſagte er, „Roderich Fleming könnte vielleicht in dürftigen Verhältniſſen leben, und wenn uns jemand ſeinen Aufenthaltsort nennen würde, wären wir vielleicht im ſtande, ihm unter die Arme zu greifen.“ . „Ja?“ fragte Desmond in der Pauſe, die dunklen Augen feſt auf des Anwalts Antlitz geheftet. ſetzte Desmond in läſſigem Tone; „was wünſchen Sie, daß ich dieſelben frage?“ „Ich dachte, wie bereits geſagt, Sie könnten vielleicht durch Ihre Freunde iſich nach Roderich lemming erkundigen laſſen.“ meinte „Sie meinen wohl, ob man ihnen in einem ſolchen Fall Vertrauen ſchenken kann?“ „Natürlich, natürlich,“ rief Reynold haſtig, ſich ſtelbſt wundernd, warum es ihm, den Redege⸗ gewandten in dieſer Sache ſo ſchwer falle, ſich deutlich auszudrücken, „ich meine, ob Sie Leute kennen, auf die man ſich verlaſſen kann.“ „Ich kenne deren; und was weiter?“ „Wenn wir durch ihre Vermittelung Roderich Hilfe zukommen laſſen könnten — natürlich voraus⸗ geſetzt, daß ſeine Identität bewieſen wäre — ſo wären wir bereit, dies zu thun.“ quälender Verdacht wirklich begründet, ſo konnte Vor innerem Grimm faſt vergehend „Ich habe einige Freunde in Amerika,“ ver⸗ 5 Bei dieſen Worten blickte Reynold endlich ſeinem Gegenüber voll ins Geſicht. War ſein der junge Mann auf dieſe Rede kaum eine unbe⸗ faugene Autwort geben. Aber Desmond begegnete feſt ſeines Beſuchers forſchenden Blick. „Die einzigen Freunde, welche ich mit einer ſolchen Commiſſion betrauen könnte, wohnen in einem wilden, wenig bevölkerten Theile Süd⸗Ameri⸗ kas,“ ſagte er ruhig, „gäre es wahrſcheinlich, daß ſie Roderich Fleming dort treffen würden?“ „Wenigſtens nicht unmöglich. Mir ſcheint es ganz glaublich, daß er einen wenig bevölkerten Landſtrich auswählte.“ g „Ah, mag ſchon ſein; obſchon ich immer hörte den ſicherſten Verſteck gewähre eine Menge. Haben Sie 9 zur Angahme, daß er nach Amerika ging?“ 1 „Ich weiß wenigſtens, daß er in Quebec 1 aber leider erhielt ich die Nachricht zu pät.“ „Zu ſpät, als daß Sie ſeiner habhaft hätten werden könuen, meinen Sie.“ Wangen. „Verſuche ich nicht, meine Bereitwillig⸗ keit auszudrücken, mich dieſem unglückſeligen Net wandten hilfreich zu erweiſen 2“ Nur das leib enſchafltiche Verlangen, ſich bon der Richtigkeit ſeines Verdachtes zu überzeugeß, konnte den Anwalt beſtimmen, ſich noch weile fiber dieſes Thema auszulaſſen. Die Gegenüber eines Tages als verurtheilten und en wiſchten Verbrecher kennzeichnen zu können, ließ ih deſſen Sarkah men geduldig ertragen. „Nie in meinem Leben brachte ich einen Log in Quebec zu,“ ſagte Desmond, das harte, here legene Geſicht des Anwalts ſcharf fixirend, olle habe ich leider keine Freunde dort, die ſch Wieder brannte Zornes röthe auf Reynolds Ausführung Ihres ſo generöſen Planes in Anſpruch nehmen könnte. Einen Freund habe ich in Meli andere in Braſilien. Soll ich bei ihnen wehen Ihres Vetters anfragen?“ a „Herr Desmond,“ verſetzten der andere in ar halbverhehltem Aerger, ſeinen Hut aus eier Hand in die andere wandern laſſend, „mir ſcheint, Sit wollen mich abſichtlich mißverſtehen. Ein ſelches Benehmen würde einem mißtrautſchen Manne e mehr als glaublich erſcheinen laſſen, daß Ihe perſönlich Roderich Flemings Verſteck bekaunt iſt. Ein einziger raſcher, forſchender Blick f Reynolds Züge und Desmond las die ganze Tiefe und Weite ſeines häßlichen Verdachts, ſeiner mie drigen und boshaften Abſicht; aber er war bereits auf dieſe Entdeckung vorbereitet geweſen „Sie ſcheinen die Natur eines mißkrauiſchen Mannes genau zu kennen,“ ſagte er lächelt, „aber Ihre Ideen berühren mich wenig, Het Reynold.“ „Wollen Sie mir denn ſagen,“ drängte dieſet einen letzteu, verzweifelnden Verſuch wagend Sie glauben, mir in dieſer Sache dienſtlich dienlich ſein zu können?“ i Fortſetzung folgt. Ausſicht, ſein — ful. du Sinlag 4A — un die F nba K ir dan Nutze 9 10 Lana ia Hanh gg „Aaderſh en ehen