worfen hat, wurde der 16. März als der Tag der Hinrichtung feſtgeſetzt. — Schwetz ingen, 12. März. Ihre goldene Hochzeit feierten geſtern der Schloßgarten⸗ arbeiter Joh. Krieger und deſſen Ehefrau Eliſa⸗ betha geb. Centmaier. Der Jubilar, der im Jahre 1818 geboren iſt, iſt ſeit 67 Jahren am hieſigen Schloßgarten beſchäftigt. — Heidelberg, 11. März. Die na⸗ tionalliberale Partei veranſtaltete heute Vormittag halb 12 Uhr in dem der Feier entſprechend ge⸗ l r „Germania“ für ſchmückten großen Saale der „Germ f l er del ihre, vorige Woche verſtorbenen hervorragenden Kongregationen in Baden, dergeſtalt, Mitglieder Geh. Rath Georg Meyer und Stadt⸗ rath Karl Leimbach, eine erhebende Trauerfeier, an der etwa 600 — 700 Perſonen aus Stadt und Land theilnahmen. Auch mehrere Landtagsabge⸗ ordnete und Freunde der Verblichenen waren von auswärts erſchienen. Die in Form und Inhalt glänzende Gedächtnißrede hielt Gymnalſtalprofeſſor gnädigſt bewogen gefunden, Rohrhurſt. Derſelbe ſchilderte den großen Verluſt, den die nationalliberale Partei am Aſchermittwoch durch den Tod dieſer beiden hervorragenden An⸗ gehörigen erlitten hatte. Zwei ſich unvergängliche Verdienſte erworben haben. arbeitsfrohe Männer, die um das Wohl von Stadt und Land mit Bayern und Württemberg, unter folgenden In treuer, raſtloſer Arbeit ſind ſie ſtets einge⸗ treten für Kaiſer und Reich, für Fürſt und Va⸗ terland. Stadtrath Leimbach hat ſich beſonders durch ſeine Unterſuchungen der Wohnungsver⸗ hältniſſe der Stadt und ſeine Bemühungen behufs Herſtellung und Beſchaffen von geſunden Wohnungen namentlich für die minderbemittelte Klaſſe der Bevölkerung hervorgethan. Wie Leimbach einer der thätigſten Mitarbeiter in der Partei, ſo war Georg Meyer berufeu, ein mit ſeltenen Gaben ausgeſtatteter Führer derſelben zu ſein, der der Partei den Stempel ſeines reichen Geiſtes auf⸗ drückte. Durch ſeine Studien des parlamentari⸗ ſchen Lebens in England hat der Dahingeſchiedene den Werth einer ſtarken Parteipolitik erkannt. Aber nicht Herrſchſuckt habe ihn an die Spitze der Partei geführt, es war vielmehr die lauterſte und reinſte Liebe zum Vaterland, deſſen Wohl allein ſeine opferfreudige und arbeitsreiche poli⸗ Auf den verſchiedenſten tiſche Thätigkeit galt. Gebieten des öffentlichen Lebens hat ſich G. Meyer hervorragend bethätigt. Ferner rühmte der Redner die Beredſamkeit des Verſtorbenen und das Benehmen ſeinen Gegnern gegenüber. Die — würdige Feier wurde eingeleitet und geſchloſſen mit 1 des ſtädtiſchen Orcheſter und des hieſigen Geſangvereins Liederkranz unter der Direktion des Muſikdirektors Weidt. f — Karlsruhe, 11. März. Die Erſte Kammer lehnte den von der zweiten Kammer mit knapper Mehrheit ee 1 5 f rden und ordense wegen Zulaſſung von Ord 50 9er der Niederlaſſung ſolcher Orden der Regierung nur Anzeige zu erſtatten iſt, einſtimmig ab. Eben⸗ ſo einen Antrag, der die Regierung erſucht, von Recht Gebrauch zu machen und in der nächſten Zeit Ordens niederlaſſungen zu geſtatten. Für dieſen Antrag ſtimmten nur Antragſteller. — ö Großherzog haben ſich unter dem 1. März d. J. den evangeliſchen Pfarrern Friedrich Fath in Seckenheim und Theodor Nüßle in Rüppur das Ritterkreuz erſter Klaſſe Höchſtihres Ordens vom Zähringer Löwen zu verleihen. — Karlsruhe, 12. März. Geſchäfts⸗ papiere werden vom 1. April ab im inneren deutſchen Verkehr einſchließlich des Wechſelverkehrs Bedingungen zugelaſſen: 1. Zuläſſig zur Ver⸗ ſendung als Geſchäftspapiere ſind: alle Schrift⸗ ſtücke und Urkunden, ganz oder theilweiſe mit der Hand geſchrieben oder gezeichnet, die nicht die Eigenſchaft einer eigentlichen und perſönlichen Korreſpondenz haben, wie Prozeßakten, von öffent⸗ lichen Beamten aufgenommene Urkunden jeder Art, Frachtbriefe, oder Ladeſcheine, Rechnungen, Quittungen auf geſtempeltem Papier, die ver⸗ ſchiedenen Dienſtpapiere der Verſicherungsgeſell⸗ ſchaften, Abſchriften oder Auszüge außergericht⸗ licher Verträge, gleichviel ob auf geſtempeltem oder ungeſtempeltem Papier geſchrieben, hand⸗ ſchriftliche Partituren oder Notenblätter, die ab⸗ geſondert verſandten Manuſkripte von Werken oder Zeitungen, korrigirte Schülerarbeiten mit Ansſchluß jeglichen Urtheils über die Arbeit, Militärpäffe, Lohn⸗, Dienſt⸗ oder Arbeitsbücher uſw. 2. Geſchäftspapiere unterliegen, was Form und äußere Beſchaffenheit betrifft. den für Druck⸗ ſachen geltenden Vorſchriften. Die Aufſchrift muß die Bezeichnung „Geſchäftspapiere“ enthalten⸗ 3. Geſchäftspapiere, welche den vorſteheuden Be. ſtimmungen nicht entſprechen, werden nicht be⸗ Seine Königliche Hoheit der 55 0 e fördert. 4. Die Vereinigung von Geſchäftspapieg mit Druckſachen und Wagrenproben zu e Sendung iſt unter der Bedingung geſtattet, daß; 1. jeder Gegenſtand, für ſich genommen die g ihn anwendbaren Grenzen des Gewichts und Ausdehnung nicht überſchreitet, 2, das eigen gewicht einer Sendung 1 Kilogramm nicht über⸗ ſchreitet. 5. Geſchäftspapiere müſſen kraut ſein. Die Gebühr beträgt, gleichviel oh Geſchäftspapiere ſür ſich allein verſendet erde oder ob Druckſachen und Waarenproben dan vereinigt ſind: bis 250 Gramm einſchließlich Pf., über 250 bis 500 Gramm einſchließlich 0 Pf., über 500 bis 1 Kilogramm einſchließlich 30 Pf. Unfrankirte Geſchäftspapiere gelangen ig zur Abſendung. 6. Für unzureichend fraß Geſchäftspapiere wird dem Empfänger das do pelte des Fehlbetrags angeſetzt, nöthigen Fal unter Abrundung auf eine durch 5 helle Pfennigſumme aufwärts. — Aus Württemberg. Der Hahe Johannes Kegreiß in Bonndorf bei Herrenteg war wegen Schulden gepfändet worden, Ag März Nachmittags ſchloß er ſein Haus aß ii ſich mit ſeinen 7 Kindern hinein, hole Sig vom Dachboden, machte Schleifen, gus denſelgg und erklärte ſeinen Kinder, daß ſie jet er müßten, da er fie nicht betteln laſſen wolle ie Kinder ſchrieen, wodurch die Frau im Si aufmerkſam wurde und um Hilfe rief, Es kai Nachbarn herbei und ſchlugen Thüren und en ein, durch die 2 Kinder entflohen. Ein Made hatte der Vater ſchon auf einen Stuhl geſzeg und war eben daran, es an einen Haken an dez Wand zu hängen, als es gerettet wurde. fegte wurde feſtgenommen. — Oden burg, ſind über 100 Wohnhäuſer niedergebraum ii viele Menſcheuleben umgekommen — New⸗Pork, 13. März, Die Wii meldet aus Waſhington, der hieſige niederkändi Geſaudte äußerte in einer Unterredung Der Stand der Dinge ſei ſo, daß es für ſede erg päiſche Macht unmöglich ſei, an England, oh die Gefahr einer Abweiſung, heranzutreten Wenn jedoch eine mit England auf dem aß herzlicher Intimität ſtehende nichteuropiſche Ma Unterhandlungen beginnen und den Weg öffnen ſollte, würden nach ſeiner Ueberzenge alle eurnpäiſchen Mächte den Plan fördern, 13. März. In Oſerng * „Nein, nein, kam es faſt heftig von den Lippen der Frau, während eine gewiſſe Augſt ſich in ihren Züge ausprägte. „Alſo nicht? Es iſt ein großes Anliegen, irgend eine Spur jenes Mädchens zu entdecken — ich ſage Mädchens, ſie iſt aber wohl jetzt eine Frau in den dreißiger Jahren, wie ich glaube.“ Keine Antwort erfolgte und Desmond ſprach noch angelegentlicher, von einem plötzlichen Verdacht erfaßt. „So wiſſen Sie auch nicht den Wohnort der Tochter, oder wenigſtens ihren Namen 2“ „Nein, nein.“ „Aber Sie können mir doch gewiß ſagen, ob eine Ihrer Nachbarinnen den Vornamen „Mar⸗ 0 trägt? Selbſt dies könnte mir von Nutzeu ein.“ Die Frau blickte ſtarr vor ſich hin, ihre Lip⸗ pen bebten und ihre Hände krampften ſich feſt in einander. „Ich habe keine Nachbarinnen,“ endlich. e „Danke, dann hat es keinen Zweck, Sie soeiter zu fragen.“ Desmond ſprach ſehr ruhig, aber ein ſcharfes Ohr würde noch anderes darin entdeckt haben. „Guten Abend,“ fügte er freundlich bei, die aufſteigenden Gedonken hinter einem Lächeln bergend. Mehrere Miunten, nachdem er ſie verlaſſen, ſtand die Frau wie angewurzelt noch auf derſelben Stelle, dann wandte ſie ſich ſchaudernd nach dem Feuer, den Namen, deu er genannt, leiſe vor ſich hinmu rmeld: „Margaret Territ! ſagte ſie Margaret Terriet!“ flü⸗ ſterte ſie in ihrer zerſtreuten Weiſe, ſanft das Köpfchen ihres fchlafenden Kindes dabei ſtreichelnd 88 „was kann er von ihr, von Margaret wollen? Sie ſtarb — ſtarb vor vielen Jahren — vor zehn Jahren — ganz plötzlich ſtarb ſie am Tage jener Gerichtsverhandlung. Er war des Mordes ſchuldig, ſagten ſie. O, welch ein Doppelmord! Kein Wunder, daß ſie ſtarb — arme Margaret!“ Das ſtehende, träumeriſche Lächeln wurde momentan durch einen anderen Ausdruck, einen Ausdruck von Schlauheit, ja Verſchmitztheit ver⸗ drängt, der auf dieſem verhärmten Antlitz ſeltſam berührte. „Er rettete mein Kind — ich denke daran; aber er hätte nicht von Margaret ſprechen ſollen.“ Mehr als eine Stunde ſaß die Arme auf dem dürftigen Teppich vor dem Jamine, ſo tief in Gedanken verloren, daß ſie, als der Kleine endlich laut weinend erwachte mit einem Schreckensſchrei anf ihre Füße ſprang und voll Entſetzen zur Thür eilte, um zu ſehen, ob ihrer klei Heimſtä ir⸗ gendwelche Gefahr drohe. 5 i 9 8 Die Bureauräume des Herrn Moritz Reyeold lagen in der bedeutendſten Straße von Kimburg, dem Hotel Fürſt — Erich Desmond Abſteigequartier — gerade gegenüber und beſtanden aus drei von einander getrennten Zimmern, Das kleine Gemach zu ebener Erde hatte als Ausſtattung ein rieſiges Doppelpult, zwei hohe Stühle, zwei Karten und zwei ſpaßhafte, ziemlich faule Schreiber, die ſechs Stunden des Tages mit müßigem Geplauder ausfüllten. Im zweiten Stock befaud ſich, mit der Ausſiche nach dem Hofe, Herrn Gibſons Bureau, ein Zimmer, in dem das blaſſe, ſchmächtige Herrchen ſowohl ſeine eigenen Geſchäfte wie die ſeines Prinzipals beſorgle. Die Eiurich⸗ tung war bequem und comſortabel, wenn auch nicht elegant, und Wenzel Gibſon verſtaud die Kunſt ſich mit großem Behagen auf dem ſchwellenden Sopha auszuſtrecken, während er ſeine niedrigen Pläne auheckte. 1 Aber der Lieblingsaufenthalt) des leite Schreibers war das Sanctum des Prineipals zei und au dem Morgen nach dem Tage, in eiche das Picknick in Lichtenwalde ſtattgehavt, ai Weuzel dort eingefunden und ſtand mit fichte Hochgenuß auf dem weichen Teppech do de Kamin. Herrn Reynolds Privatdureau war ein großes Gemach, deſſeu Feuſter gerade nach dein Weh des Hotels Fürſt hinausgingen, rnd jeder, der en dem Zimmer umblickts, mußte die Meberzengez gewinnen, daß die Geſchäfte des Anwalts dan ei unbegrenzten Ausdehenung waren. Allen z es klar, daß Moritz Reynold im Beſitze der Ge⸗ heimniſſe zahlloſer guter Familien war und da ſeine großartige Praxis auch goldene Schae e trug, konnte niemand bezweifeln. Abr del vermochte in dermochte auch das ſchärfſte Ah keine Spur von Verſchwendung in der Ausſtattem des Ztmmers zu entdecken, ein Umſtand, welcher die Clienten, deren Vermögen in ſeinen Heeg ruhte, mit Vertrauen erfüllte, während er ih fel den Namen eines „ächten Fleming“ eintrug. Moritz Reynold hatte ſeinen hochlehnigen 2 3 * Stuhl von dem Schreibtiſch zurückgerückt und gann nun in nervöſer Weſſe ein leeres Colbert z Zeichen, daß er ſeine Unterredung mit Wenzel Gibſon als beendet betrachtete. Aber als dieſer im Begreff war, ſich zurückzuziehen, begaum fen Prinzipal nochmals mit unterdrückter Erregung; Feſanntme u Aftnoch, de pormittags an auf dem Rath. ie in der 1 6 legende, e ts der . ffetlch verſe Abenburg, 10 Bürgermeiſt geter ne falten und wieder zu entfalten, ein unverkennbares ſangberem ale Mittwoch !. 0 Uhr im Lola Haengverein ate Tienſta; A Gesang Agendlicher 15 Närz event ehloſſerei vollſt ih brent. zum iert Beſchöftig Tun lchiſchen en. Meldung Eiſenwer Aer! face ſür For N Lehrl 0 Mic Faufbu i. Mi geſn Eiſenmerh Alxand Miche a d Lehr un kau u guter e dun Familien . nen einrei. Aran