haltungsblatt frei ins Haus. Ladenburg. enburge Anzeiger für Ladenburg und Umgegend. Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. Freis vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem Unter⸗ ür die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Anzeigen: Raum 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Molitor, k Die einſpaltige Corpuszeile oder deren 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Ladenburg. . Samstag, den 24. Februar Puolitiſches. London, 20. Febr. Ein aus Jacobsdal etroffenes Telegramm beſagt: Die Buren arkt, bisher alle Angriffe ab, trotzdem Lord erts fämmtliche Truppen ins Feuer ge⸗ den äußerſten Anſtrengungen zu nehmen 3 Bei dem geſtrigen Sturme der Hoch⸗ Fats länder wurden die Generäle Macdonald und dei Knox ſchwer verwundet. ſind bisher ſchwer, beſonders an Offizieren. unter Tronje ſchlugen, off enbar bedeutend ver⸗ 1 hatte und ſeit drei Tagen ihre Stellungen 1900. welche nach Himberley gelangte, von den Buren geſchlagen wurde und daß er ſich nach Kiver⸗ ton, nördlich von Uimberley, zurückzog, wobei er alle Kanonen verlor und 8 Tote hatte. General French hat auf ſeinem Marſch Hunderte von Pferden verloren. Die Mann⸗ ſchaft war furchtbar ermüdet. London, 21. Febr. Reutermeldung über Loureneo Marques aus Prätoria von geſtern: Für den Dienſt an der Grenze wurden viele Bürger, für den aktiven Dienſt zahlreiche Frei⸗ Die engliſchen Ver⸗ ud. Mannſchaften ſind völlig erſchöpft. 5 Fondo n, 22. Febr. Lord Roberts ſchweigt immer über ſeine Hämpfe mit Tronje hat ſich damit begnügt, die heute Morgen unt gegebene Liſte von 48 toten und ver⸗ imenter Wales und Eſſex, ſowie der be⸗ nen Infanterie nicht einſchließt. noch ein erheblicher Nachtrag zu erwarten. Aus Transvaalſcher Quelle verlautet es über die Kämpfe, woraus zu entnehmen daß Tronje wahrſcheinlich nicht umzingelt Die Meldung aus Drätoria, daß General et am Sonntag in der Nähe von Paarde— ankam und mie, welche die Engländer, die nje Verſtärkungen erhalten hat. Weiter wird gemeldet, daß es Cronje ge— en iſt, eine Depeſche nach Uoffpyfontein chzubringen, die mitteilt, daß er alle Stell⸗ en hält und daß der Gürtel von Kimberley der geſchloſſen iſt. Derſelbe Korreſpondent meldet noch, daß t letzte Wille der Alillionärin. Roman von A. Michola. (Nachdruck verboten.) Lady Hamilton hatte keine Kinder, alſo ſind tliche Verwandten die Kinder von Sir Ha⸗ tons und Fräulein Cravens Geſchwiſter. Wenn Sie inlerefirt, kann Theodora Ihnen noch weitere lärung geben.“ „Ich bitte darum,“ war die höfliche Entgeg⸗ ig, und Fräulein Trent beeilte ſich, ihre Er⸗ lung wieder aufzunehmen. „Sir Felix' Schweſter hatte zwei Söhne, inen Vater und Felix' Vater, und ſein Bruder de eine Tochter, Frau Reynold von dem Erlen⸗ fin unſerer nächſten Nähe. Die alten Reynolds d todt, aber ihre Kinder wohnen im Hauſe. ur Reynold iſt Notar und Rechtsanwalt in Kim⸗ 1g, und ſeine Schweſter hält ihm Haus. Dies d Felix' Nachkommen. Fräulein Cravens Bruder d Schweſter hatten je eine Tochter, des Bruders chter werden Sie heute Abend noch hier kennen nen. Mama giebt ihr gern Gelegenheit, ſich in wenig feinerer Geſellſchaft bewegen zu kennen, d Felix bemüht ſich ebenfalls, ihr die linkiſchen anieren abzugewöhnen. Aber Agnes iſt keine r gelehrige Schülerin, wie ich leider ſagen muß. känlein Cravens Schweſtertochter iſt Greta Parker i kindiſches, einfältiges Ding, noch langweiliger willige einberufen. Präſident Steyn meldet, er habe geſtern in der Nähe von Koodosrand mit den engliſchen Truppen, welche das Lager Cronje's zu umzingeln verſuchten, ein Gefecht gehabt und die Engländer zurückgeſchlagen. Ge⸗ neral Dewey berichtet über die Kämpfe, welche zwiſchen Paardeberg und Koodosrand ſtattgefunden deten Offizieren zu ſchicken und dabei zu erken, daß dieſe Verluſtliſte die Verluſte der haben, und bei denen die Buren mehrere von den Engländern beſetzte Kopjes nahmen. der engliſchen Seite betragen die Verluſte mehre⸗ Es iſt re Todte und Verwundete, ſowie 40 Gefangene. Die Buren hatten 2 Todte und 4 Verwundete. London, 22. Febr. Aus Lorenzo Mar⸗ quez wird vom 21. d. M. gemeldet, der Buren⸗ Kommandant Dewey berichtet, er habe die Ar⸗ riere-Garde der Kolone des Generals French an⸗ gegriffen und 80 Wagen ſowie 2800 Ochſen den ſofort verſchiedene Hügel Tronje ehen wollten, beſetzt hatten, beweiſt, daß ö Engländern abgenommen. Außerdem ſeien 58 Engländer gefangen genommen worden. Verſchiedenes. — Ladenburg, 23. Febr. in der Mittwochausgabe erwähnte Umzug der Narren⸗Geſellſchaft „Bruder Luſtig“, ſcheint, wie aus dem Anzeigeteil erſichtlich, alle frühere der⸗ artige Umzüge an Größe und Pracht zu über⸗ treffen. Die Geſellſchaft ſcheut keine Mühe und nerxal Du Toit, von der engliſchen Kavallerie, Opfer um wirklich Gediegenes zu bieten, und ſind 8 Auf Der bereits ſeitens der Einwohnerſchaft nahmhafte Beträg hierzu geſpendet worden. Eine weitere Beteiligun namentlich der älteren Herren, die in frühere Jahren bei derartigen Unternehmen mitgewirk haben, wäre wünſchenswert und dürfte dazu bei tragen, den Feſtzug noch großartiger zu geſtalter Der Eintrittspreis beträgt V 1. — und berechtig zum Beſuche des Feſtballes. — Ladenburg, 22. Febr. Eine gemüt liche Unterhaltung hielt der Medizinal⸗Verban Ladenburg⸗Edingen⸗Neckarhauſen (gegründet 1896 am Sonntag den 19. ds. im Würzburger Ho hierſelbſt ab. Für muſikaliſche, geſangliche und humoriſſtiche Unterhaltung war ausreichend Sorge getragen. Sowohl Herr Hertel mit ſeiner „Kleinen“ Kapelle als auch der hieſige „Arbeiter⸗ Sängerbund“ ernteten reichen Beifall. Die humoriſtiſchen Vorträge der einzelnen Herrn riefen wahre Lachſalven und ſtürmiſchen Applaus her⸗ vor. Beſonders verdienen unſre Edinger Mit⸗ glieder durch ihre launigen Soli⸗Duetts und Terzetts rühmend erwähnt zu werden. Der Be⸗ ſuch dieſer Unterhaltung durch unſre Ladenburger, Edinger und Neckarhäuſer Mitglieder war ſo zahlreich, daß der Saal mit den Trinkſtuben nicht vollſtändig ausreichten, um immer genügende Sitzgelegenheit zu bieten. Aber dies ſtörte die durchaus vorherrſchende gemütliche Stimmung keineswegs. Auch kein Mißton trübte das fröh⸗ liche Feſt. Unſre Mitglieder werden ſich jederzeit gern der gehabten freudigen Stunden erinnern, welche ſie an dieſem Sonntag mit einander ver⸗ lebten. Eine ſtattgehabte Gabenverloſung hat für manchen glücklichen Gewinner auch noch materiellen Nutzen gebracht. Der Medizinal⸗Verband ſieht mit Zuverſicht — beſtärkt durch das einmütige Wollen and Können ſeiner Mitglieder — der Zu⸗ kunft entgegen. — Ladenburg, 23. Febr. Nach uns faſt, als ihre Couſine Agnes. Beide Mädchen wohnen, ſeitdem ſie die Schule verlaſſen, auf dem Erlenhofe unter der Vormundſchaft Herrn Reynolds. Doch wir verkehren nur wenig mit den Reynolds, blos um den Schein aufrecht zu erhalten. Sie bewegen ſich in ganz anderen Kreiſen als wir.“ Ein ganz eigenthümlicher Ausdruck, der Theo⸗ dora faſt in Verwirrung ſetzte, ſprach aus Herrn Desmonds Zügen bei dieſer Schlußbemerkung, und ſie begrüßte es beinahe freudig, als ſich in dieſem Augenblick die Thür öffnete und Agnes Craven, das junge Mädchen, das ſo langſam die Garten⸗ allee hinaufgeſchleadert war, eintrat. Wie gebannt, blickte Erich Desmond, der Mann der die halbe Welt bereiſt und die Schön⸗ heiten unzähliger Nationen geſehen und ſtudirt hatte, auf die reizende Erſcheinung, die mit der unbefangenen Grazie eines Kindes, welche von Theodoras läſſiger Eleganz himmelweit verſchieden war, ſich den Anweſenden näherte. Vergebens ſuchte er nach den linkiſchen Manieren, die der ſchöne Offizier der armen Couſine abgewöhnen ſollte. Agnes Craven war bei all ihrer natürlichen Aumuth, ihrer einfachen, ungekünſtelten Redeweiſe, eine vollendete Dame. Mit Intereſſe beoabachtete Erich Desmond, der ihr beim Diner gegenüber ſaß, das wechſelnde Mienenſpiel des liebenswürdigen jungen Mädchens, dem ein ſchelmiſcher Zug um die f feingeſchnittenen Lippen noch einen ganz beſonderen Reiz verlieh. Die Herablaſſung, mit welcher ihre Verwandten ſie behandelten, ſchien ſie eher zu er⸗ götzen als zu kränken, und erſt, als Herr Desmond wie zufällig abermals die Unterhaltung auf den Herrn Fleming lenkte und nach den näheren Um⸗ ſtänden der Mordthat ſich erkundigte, legte ſich ein ſinniger Ernſt über Agnes Cravens reizende Züge. III. „Sie waren zwar ſehr lange nicht in dieſem Theil des Landes, Here Desmond,“ begann Fräu⸗ lein Trent bereitioillig die verlangte Auskunft gebend, „aber von dem alien Fleming, von der Art und Weiſe, wie er ſparte und Schätze auf⸗ häufte, bis ſein Reichthum faſt ſprichwörtlich wurde, werden Sie ohne Zweifel gehört haben. Doch ich wünſchte, Sie hätten Lichtenwalde geſehen, ehe ich Ihnen die Geſchichte erzähle. Sie müſſen nächſten Donnerſtag an unſerm dort ſtattfindenden Picknick theilnehmen, und ich werde Ihnen das Fenſter zeigen, durch welches der Mörder in das Haus eindrang. „Ich habe Lichtenwalde geſehen, ich kenne das Fenſter,“ bemerkte Desmond gelaſſen. 5 Ueberraſcht blickte Fräulein Trent in ſein un⸗ bewegliches Geſicht und rief faſt ärgerlich: „So iſt wohl Lady Sommerſon unſerm Picknick zuvor⸗ gekommen, nicht wahr?“ Das war nicht liebens⸗ würdig von ihr.“ „Ich war allein dort,“ verſetzte der Gaſt in