e „ O . u ſtag, 00 Abends i große nde rnkräfte lektriſche he Tele⸗ Farben Farben⸗ 50 Mk. 50 Mk. Mk. 50 Mk. Mk. 70 Mk. Abende 50 Mk. Mk. Mk. Abends rhalten mer electr. zildeten Auf zäheres — — ao ard, Caſſel zößnöck enz. ö 8 11 1 enz. — — lt ſich Hilden Bäſche tel. SSGGGGG GGS haltungsblatt frei ins Haus. kr die Redaktion verantwortlich: Karl M Ladenburg. 9 Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. 0 Neis vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem Unter⸗ olitor, 13. Anzeigen: Raum 10 P Die einſpaltige Co fg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor Ladenburg. Mittwoch, den 14. Lebrnar eee * ——————— ů —— E Floltenvorlage im Neichslage. Der Keichstag hat nunmehr zum erſten die wichtigſte Vorlage ſeiner geſammten wärtigen Seſſion, diejenige über die Ver⸗ zung der deutſchen Uriegsmacht zur See, er Form berathen, wohl Niemand wird behaupten wollen, daß die erſte Leſung tuen Flottengeſetzes einige Klarheit be⸗ ſeines muthmaßlichen Schickſals geſchaffen Aieien und Keichstagsgruppen hierbei Slellungnahme in der Flottenfrage im einen bereits zu erkennen gegeben. Einer⸗ ließen die Sozialdemokraten, die freiſinnige Partei, die ſüddeutſchen Demokraten, die Welfen und Elſäſſer durch die von ihnen keffen geſchickten Generalredner bekunden, fämmtlich entſchiedene Gegner der ge— Flettenverſtärkung ſeien, während ander⸗ die Nationalliberalen, die freiſinnige Ver⸗ Ii, die beiden conſervativen Fraktionen die Antiſemiten ungeachtet mancher auch gen vorhandenen Bedenken durch ihre eine im Großen und Ganzen freund⸗ Haltung gegenüber den neuen Ukarine⸗ der verbündeten Regierungen zeigen. das Centrum auf welche bei Weitem und darum maßgebendſte Partei des lages es ja auch in der Flottenangelegen⸗ eder ankommt, hat ſich ſeine Stellung⸗ noch vorbehalten, und ſo lange nicht Hartei ihre endgültigen Beſchlüſſe in der frage faßt, ſo lange wird auch der parla⸗ iſche Ausgang derſelben in der Schwebe Wenn man freilich lediglich nach der unwirſch klingenden Rede urtheilen allgemeinen Marinedebatte, Abg. Dr. Allerdings haben die meiſten Reichs- welche der offizielle Centrumsſprecher e ee eee Schädler, gehalten hat, ſo müßte auch das Centrum ſchon jetzt zu den Gegnern der neuen Flottenvorlage gerechnet werden, und dann wäre an ein Suſtandekommen derſelben natür⸗ lich nicht zu denken. Indeſſen, trotz der Be⸗ ſtimmtheit, mit welcher ſich Herr Dr. Schädler gegen Umfang wie Inhalt der jetzt vorge⸗ legten Novelle zum Flottengeſetz von 1898 er⸗ klärte, herrſcht doch allſeitig die Ueberzeugung vor, daß dieſe Erklärung noch durchaus nicht einer Feſtlegung des Centrums gegen das neue Flottengeſetz bedeutet, die Centrumspartei wird eben nach ihrer ſchon wiederholt bewährten parlamentariſchen Strategie ihre Harten auch in dieſer wichtigen Angelegenheit ſo lange wie möglich verdeckt halten, unter welchen Um⸗ ſtänden eine erſtmalige Entſcheidung in der Flottenfrage ſicherlich noch nicht ſo bald er⸗ folgen wird. g Hat ſonach die Generaldiskuſſion über die Flottenvorlage noch alles in der Schwebe ge⸗ laſſen, ſo kann von ihr das Weitere nicht be⸗ hauptet werden, daß ſie irgendwelche neue Ge— ſichtspunkte hinſichtlich des neuen Flottenver⸗ Was da aus ſtärkungsplanes gezeitigt habe. dem Hauſe über die Siele der Vorlage, über die Koſten der projektirten Flottenverſtärkung u. ſ. w. geſagt wurde, das konnte man be⸗ reits bislang in der Tagespreſſe bis ſchier zum Ueberdruſſe leſen, doch auch regierungs⸗ ſeitig wurden keinerlei neuen Aufſchlüſſe über die Marinevorlage gegeben, was vielleicht erſt in den Nommiſſionsverhandlungen in vertrau⸗ licher Weiſe geſchehen wird. Es wäre aber wohl auch ſchwierig geweſen, jetzt im Keichs⸗ tage noch neue Momente, die für oder wider das Flottenprojekt ſprechen konnten, aufführen, nachdem daſſelbe ſchon in der öffentlichen Tages⸗ diskuſſion ſo gründlich erörtert worden iſt; eee außerdem hat ja im Keichstag bereits bei der allgemeinen Etatsdebatte die damals offiziell allerdings noch nicht bekannte Flottenvorlage mit eine Hauptrolle geſpielt. Im Sonſtigen läßt ſich ſchwerlich behaupten daß die ſoeben ſtattgefundene erſte Berathung des Entwurfes des neuen Flottengeſetzes den Charakter einer wirklich großen und bedeut⸗ ſamen Debatte getragen hätte, denn die Ked⸗ ner vom Kegierungstiſche, von welchen natur⸗ gemäß der Staatsſekretär des Reichs marine⸗ amtes Admiral Tirpitz im Vordergrunde ſtand, wie jene aus dem Hauſe ließen in ihren Aus⸗ führungen faſt ſämmtlich Schwung und Tempera⸗ ment vermiſſen. Eine gewiſſe Verdroſſenheit lagerte über dem Reichstag bei dieſer drei⸗ tägigen Verhandlung, die Freunde wie die Gegner der Flottenvorlage gaben ſich im All⸗ gemeinen in ihren Ausführungen furchtbar nüchtern und ruhig, von einem leidenſchaftlich erregten Tempo der Disknſſion, wie ſich dies im Reichstage ſchon oft bei früheren „großen Anläſſen“ gezeigt hat, war nichts zu ſpüren. Vielleicht hat aber gerade dieſe einſtweilen leidenſchaftsloſe parlamentariſche Behandlung der Flottenvorlage das Gute, daß der Weg zu einer Verſtändigung hierüber offen bleibt; in⸗ wieweit eine ſolche ausſichts reich erſcheint, das wird man hoffentlich aus dem Verlaufe der Hommiſſionsverhandlungen über die Flotten⸗ vorlage erfahren. Verſchiedenes — Laden bu ka, 13. Febr. Vergangenen Sonntag fand hier im Saale des Bahnhofhotels von der Theater⸗Geſellſchaft Lyra⸗Mannheim eine Wohlthätigkeits⸗Vorſtellung für die Armen von Ladenburg und Neckarhauſen ſtatt. Die Auf⸗ führungen können als wohlgelungen bezeichnet lhle Wille der Alillionärin. Roman von A. Michola. (Nachdruck berboten.) A der breiten, wohlgepflegten Landſtraße, cher ſich meilenweit die hohen, epheuumrankten von Lichtenwalde dahinziehen, rollte an lhlen Septemberabeude ein geſchloſſener en in einem mäßigen Tempo. Eine kurze hon den vier mächtigen eiſernen Thoren welche einen Anblick der gothiſchen Park⸗ und der düſtern Allee gewährten, hielten ide an, Der Poſtillon, der quer auf ſeinem der Diener, der mit verſchlungenen Armen M dem Kutſcherbock ſaß, blickten unverwandt ue entlang, und keiner von beiben drehte wenig den Kopf als die Wagenthür hinter At von innen geöffnet wurde. Keine Miene daß ſie überhaupt wußten, warum der zum Stehen gebracht worden war. Herr ſtieg aus, ſprach einige Worte in ſſe hinein und ſchloß daun wieder die Thür. heilte er dem Diener ſeine Befehle, das ſetzte ſich wieder in Bewegung häherte ſich langſamen Schrittes den Thoren htenwalde. ch dieſe waren ſämmtlich verſchloſſen, und dem Beſinnen ließ der Herr einen lauten gen Pfiff ertönen, der nicht uugehört ver⸗ und der hallte. deren Licht faſt gänzlich erloſchen war. 8 „Ich vernahm Ihren Pfiff, Herr. Hören kann ich noch genug, aber mit den Augen ſtehts ſehr ſchlecht, ſo weiß ich nicht, wen ich vor mir habe.“ „Einen fremden Reiſenden, der nicht an Lichtenwalde vorüberfahren wollte, ohne ſich das Haus angeſehen zu haben,“ verſetzte der Herr während der Alte mit ſeinen roſtigen Schlüſſeln raſſelte. „Dafür iſt's ſchon etwas ſpät,“ meinte der Thorwärter, ſich vergeblich bemühend, den ſchweren Schlüſſel im Schloſſe umzudrehen; „es kommen Aus dem Parkhäuschen hinkte ein alter „Mann und fixirte den ſpäten Beſucher mit Augen Alte wie ſelbſtvergeſſen vor ſich hin. „Ihre Stimme klingt mir ſo vertraut, Herr, etwas darin erinnert mich an die fremden Länder, die ich mit meinem früheren Herrn durchreiſte. Und doch — und doch — des fernen Weſtens Zunge müßte ich kennen, war doch mein eigener Vater ein Ameri⸗ kaner.“ „Aber Sie brauchen doch ſicher nicht das Thor hinter uns zu ſchließen,“ unterbrach ihn der andere. „Wer ſollte in der Dämmerung hier ein⸗ treten?“ „Ja wer? Sie haben Recht, Herr,“ war die mißmuthige Entgegnung. „Es geſchah nur nach alter Gewohnheit, zehn Jahre ſind eine lange Zeit.“ nur wenig Fremde hierher, aber niemals nach Sonnenuntergang — und kein Wunder.“ „Sie haben dieſes Thor gewiß ſchon tauſend⸗ mal geöffnet; aber dennoch glaube ich, es wird mir beſſer gelingen,“ ſagte der Fremde. „Laſſen Sie mich probiren.“ Mit dieſen Worten griff er zwiſchen den Eiſenſtäben durch und drehte mit Leichtigkeit den Schlüſſel um, indem er über des alten Mannes erſtauute Miene lächelte. Mit dem größten Intereſſe verfolgten deſſen matte Augen jede. Bewegung des Fremden, der jetzt ohne weiterts Zögern den Park betrat. „Mein Gehör iſt noch ſcharf genug, um den Unterſchied der Stimmen zu bemerken, aber meine Augen wollen Niemand erkennen,“ murmelte der „Zehn Jahre,“ wiederholte der Fremde nun ſtehen bleibend und gedankenboll vor ſich hinblickend; „erſt zehn Jahre. Alſo waren ſie zur Zeit, da der alte Herr Fleming ſtarb, noch nicht hier?“ „Nein, Herr — unſerm Herrgott ſei Dank dafür. Damals war ich mit meinem Herrn in Deutſchland. Erſt als ich ſo georechlich wurde, übertrug mir Herr Reynold, der Sachwalter und zugleich entfernte Verwandte der Familie, dieſen Poſten hier. Nicht jeder hätte ihn übernommen, ſelbſt halbblinde Krüppel wie ich, hätten gezögert jetzt, da ein ſo düſterer Schatten auf dem Ort hier ruht.“ „Wer wohnte zur Zeit des Mordes hier?“ fragte der andere, ohne aufzuſchauen.