London, 29. Januar. Die Depeſche des Generals Buller vom 27. ds. lautet ausführlich wie folgt: „Am 20. Januar trieb General Warren den Feind zurück und beſetzte den ſüd⸗ lichen Kamm des Tafellandes, das ſich von Akton Homes nach den weſtlich bei Ladiſmith liegenden Hügeln ausdehnt. Er blieb in enger Fühlung mit dem Feinde, der auf einem Zuge kleiner Hügel eine ſtarke Stellung einnahm. Die Stell⸗ ung Warrens war durchaus zu halten aber nicht geeignet zu weiteren Vormärſchen, da die ſüd⸗ lichen Abhänge zu ſteil ſind. Ferner konnte Warren für ſeine Artillerie keine wirkſame Stel⸗ lung einnehmen; es fehlte auch an Waſſer. „Nur ſchwer entſchloß ich mich, am 23. ds. meine Zu⸗ ſtimmung dazu zu geben, daß ein Angriff auf den Spionkop gemacht werde, der offenbar der Schlüſſel der feindlichen Stellung iſt, der aber von Norden zugänglicher iſt, als von Süden. Warren bemächtigte ſich am Dienſtag des Spion⸗ kop fand es aber ſchwierig, ſich zu halten, da der Umkreis des Spionkop zu groß iſt. Die Gipfel des Höhezuges wurden dann den ganzen Tag über gehalten gegenüber einem heftigen feindlichen Granatfeuer. Unſere Mannſchaften fochten hierbei mit großer Tapferkeit. General Wootgate wurde verwundet. Der nach ihm den Befehl übernehmende Offizier begann in der Nacht zum 25. ſeine Stellung aufzugeben. Ich erreichte das Lager Warrens am 25. früh 5 Uhr und kam zu der Anſicht, daß ein zweiter Angriff nutzlos ſei, denn der rechte Flügel des Feindes war zu ark, um von uns aus forcirt zu werden. Ich eſchloß deshalb die Truppen ſüdlich der Tugela, hne irgend welche Verluſte zurückzuziehen. Die Thatſache, daß die Truppen ſo zurückgezogen werden konnten und die vortreffliche Art, wie ſich nſere Truppen ſchlugen, iſt ein genügender Beweis on ihrer guten Haltung und daß wir ferner it unſerem ſchwerfälligen Train unbeläſtigt über en Fluß gehen konnten, beweiſt, daß dem Feinde or der Kriegstüchtigkeit unſerer Soldaten Achtung eigebracht iſt. (Die Thatſache aber, daß Buller eder die Mannſchaftsverluſte Warrens erwähnt, och ein Wort über Warrens Artillerie verliert, noch ſich der Brigade Dundonald erinnert, beweiſt, daß über die Engländer geradezu ein Verhängniß hereingebrochen ſein muß.) hat. Die Buren erbeuteten den ganzen Artillerie⸗ park Warrens. Die Niederlage der Engländer artete in eine wahre Kataſtrophe aus. Verſchiedenes — Ladenburg, 30. Jan. Am Sonn⸗ tag Abend den 11. Februar d. J. wird die Theater⸗Geſellſchaft Lyra in Mannheim, beſtehend aus Herren und Damen (Kaufleuten, Beamten) unter Leitung des Herrn Mathias Voigt, Mit⸗ glied des Großh. Hof⸗ und Nationaltheaters in Mannheim, eine aus 3 Luſtſpielen beſtehende Vorſtellung im hieſigen Bahnhotel geben, deren Reinertrag den Armen von Ladenburg u. Neckar⸗ hauſen zu Gute kommen ſoll. Die Geſellſchaft welche außer in Mannheim, ſchon in Schwetz⸗ ingen mit durchſchlagendem Erfolg aufgetreten iſt, darf im Hinblick auf den Zweck auch hier ohne Zweifel einme guten Erfolg entgegenſehen. Die Herrn Krauß, Haßelbach, Beidinger zur Krone und Frau Lehlbach zum Schwanen haben den Vorverkauf der Eintrittskarten übernommen, außer⸗ dem ſind bereits zahlreiche Beteiligungen auf der Subſkriptionsliſte eingetragen. a Mannheim, 29. Jan. Heute Vormittag iſt der Präſident des hieſigen Landgerichts, Rein⸗ hold Baumſtark geſtorben. Der Verblichene lag ſchon ſeit längerer Zeit krank darnieder, doch iſt ſein Tod ziemlich unerwartet und raſch eingetreten. Reinhold Baumſtark bildete in den früheren Jahren eine der markanteſten Erſcheinungen des politiſchen Lebens Badens. Der Verblichene war als Schrift⸗ ſteller ganz hervorragend thätig. Eine große An⸗ zahl Bücher kirchenpolitiſchen ſowie rein geſchicht⸗ lichen Inhalts ſind aus ſeiner gewandten Feder gefloſſen. — Hüfingen, 28. Januar. Wie das „Don. Wchbl.“ berichtet, hat die Frau des Waſenmeiſters St. ihr noch nicht ljähriges Kind ſo ſchrecklich vernachläſſigt, daß das arme Weſen bei lebendigem Leibe verfault iſt. Infolge Anzeige des Leichenſchauers wurde gegen die Rabenmutter deren Roheit allgemein Abſcheu und Entrüſtung hervorgerufen hat, gerichtlich eingeſchritten. — Frankfurt, 28. Jan. Der Berlin⸗ Frankfurter Schnellzug überfuhr bei Langgäns einen Streckenkrontrolleur, der erſt vor Kurzem dorthin verſetzt worden iſt. Der Kopf wurde ihm Bote wurde zwiſchen Freiſtett und Membrechte hofen angepackt. Während der eine das Pferd anhielt, ſchlug der andere auf den Boten ein und ſuchte ihn vom Wagen zu reißen. ſich aber mittelſt eines Eiſenſtabes aufs äußerste ſodaß die Beiden die Flucht ergriffen. 5 Aus Roßdorf bei Darmſtadt kommt die Mitihel ung, daß die dort lebende Frau Karoline May Bodenheim. Frau May iſt geboren im Johtz 1794 in Momart im Odenwald, in der Nähe von Michelſtadt. Sie iſt ſeit einigen Jahren erblindet, ſonſt aber geiſtig und körperlich noch rüſtig und bei ausgezeichnetem Appetit. Sie en ſinnt ſich auch genau der Zeit, als die Ruſſen im Odenwald waren, und ſingt und zählt heute noh ruſſiſch, was ſie damals gelernt hat. Frau May dürfte wohl die älteſte Frau in Deutſchland ei, — Zimmertreibe rei. Während draußen die Natur ihren Winterſchlaf hält und weit und breit noch keine Spur des wiedererwachenden Lebens bemerkbar iſt, wird ſich der Blumenfreund zur rechten Zeit nach Erſatz umgeſehen haben, Er ſtellte einige Blumenzwiebeln in Gläſer, pflanzt einige Stauden ein und freut ſich jetzt über ſeiye mit blühenden, duftenden Frühlingskindern he ſtellten Fenſter. Aber auch diejenigen, die nicht rechtzeitig daran dachten, ihr Heim in der blume u. ſ. w. zu ſchmücken, können noch jetzt einen Treibverſuch vornehmen. Ja, man kann jeh unter dem Schnee weg Veilchen aus dem Erde boden nehmen, in Töpfe pflanzen und wird bald ſeine Freude an Veilchenduft und Veilchenblüten haben. Ueber dieſe ſo anregende Zimmertreiberz findet ſich in der neueſteu Nummer des praktiſcheg Ratgebers im Obſt⸗ und Gartenbau zu Frank furt a. Oder eine intereſſante Anleitung, die feder Intereſſent vom Geſchäftsamt des Ratgebers auf Verlangen koſtenlos erhält. i „Eine geſunde Taſſe Kaffee, wie man e „uud ſchön von Farbe erzielt man durch Gebral „von Pfeiffer & Dillers Kaffee⸗Eſſenz, die „allen großen Kolonial⸗ und Materia lwar ene „ſchäften zu haben iſt. Um nicht durch minder Brüſſel, 29. Jan. Alle Nachrichten be⸗ abgefahren, ſodaß der Tod ſofort eintrat. Er „wertige Nachahmungen getäuſcht zu werden, ber, „ ſtätigen die Verluſte des Generals Warren, welcher hinterläßt eine Frau mit ſechs Kindern. „lange man beim Einkauf aber ansdrücklich 1 mindeſtens 3000 Todte und Verwundete verloren — Lichten au, 29. Jan. Der allwöchent⸗ „Pfeiffer & Dillers Kaffee⸗Eſſenz in Dosen 3 c 3 4 it einer tiefen Fenſterniſche, die ganz mit Blumen „Ich hätte den Paul Baretti von Alſako gerne „Und Ihre Tochter Elſie, der ich gerne Lehe 1 ngefüllt war. Ein bärtiger Mann ſaß leſend am noch einmal geſprochen, doch ich wußte nicht, daß er wohl ſagen möchte, da ich morgen frü) uach London iſche und blickte bei ihrem Eintreten von ſeinem in England ſei. Was veranlaßte ihn, an jenem abreiſe — ſie iſt alſo wohl 2“ 1 uche auf, um ſie mit einem Paar großer, brauner Abende nach Wolſton zu kommen? — Wollte er „Sie iſt viel beſſer — viel beſſer als zubhk, 5 Augen zu betrachten. „Sie ſind wahrſcheinlich irre mich aufſuchen ?“ jetzt, da ſie wieder in der Heimath weill. Wien ö gegangen, Madame,“ ſagte er nicht unfreundlich, „Ja, ich glaube es,“ verſetzte Frau Baretti Sie geſtern gekommen, ſo hätte ich Ihnen nicht . ls Frau Baretti die Thüre hinter ſich zumachte. langſam. 5 erlaubt, ſie zu ſehen.“ 1 „Nein, das bin ich nicht. Sie ſind doch Frank „Um zu guter Letzt eine Verſöhnung herbei⸗ „Warum nicht?“ fragte Frau Barekti ſehr 3 ord.“ 1 zuführen?“ fragte Nord. neugierig. ö 5 Ja; ganz richtig.“ „Vielleicht dachte er dies — vielleicht auch „Ich verſuchte etwas in den letzten Wochen 5 „Und Elſie — wo iſt Elſie 2“ fragte die nicht,“ war die borſichtige Entgegnung. — bollkommene Ruhe und vollkommene Ab 115 Wittwe, ſich im Zimmer umblickend; „o, doch nicht 5 „Und dann auf der Wolſtonuer Brücke zu geſchloſſenheit in dem Hauſe, in welchem ſie zun 14 5 dt, 1 75 Nord? f f 5 ö ſterben — das war das Seltſamſte von Allem.“ Welt grkommen; und ich hoffe, es iſt mir gelungen, f 1 5 „Todt, Frau! — nein, Gokt. ſei Dank! „Ja, dies war es ſagte Frau Baretti. Sie [Es wurde mir von einem Arzt in Paris ange⸗ f „ ief der Oberſt erbleichend; „was bringt Sie auf ſprach nicht gerne über jenen Vorfall, und der rathen, der mich einſt von dem Fieber kurirke, u 5 0 ieſen Gedanken? Meine Tochter iſt in der Kirche Oberſt erkaunte dies ſofort, wenn er ihren Gefühlen einen höheren Preis,“ fügte er trocken bei, lg 10 — was können Sie ron ihr wollen — was wiſſen auch größere Zugeſtändniſſe machte, als nothwendig ich jemals werth war.“ 111 Sie von ihr? 5 war. Dennoch ließ er daß mißliebige Thema nicht! „Alſo iſt Elſie krank geweſen ?“ 1 „Ich bin Frau Baretti.“ augenblicklich fallen. „Wenigſtens leidend — immer leidend.“ 4 „Sie ſind willkommen,“ ſagte der Oberſt „Sie ſind ſeit einiger Zeit bei ihrem Gatten „Doch nicht der Geiſt?“ 10 2 e noch ſchäfer in's Auge faſſend, „Nehmen Sie geweſen?“ fragte er ruhig. Ob er dabei jener „Nein, dem Himmel ſei Dank!“ 1 70 Platz. Elſie wird nicht lange bleiben.“ . ſchwachen Stunde der unglücklichen Frau gedachte „Und daß ich Elſie vor ihnen verborgen habe Frau Baretti nahm den Stuhl, auf den Nord oder nicht, war ſchwer zu entſcheiden, aber Faunh — daß ich nicht Alles that, um Sie ausfindig ebeutet hatte, und ſaß nun dem Manne gegenüber war überzeugt, daß er ſich ihrer Schuld erinnere. zu machen, wie ich ein paar Mal die Abſicht hatte i 1 5 Gatte ſo lange und ſo ausdauernd gehaßt 5 5 „Ja, während ſeiner Krankheit,“ verſetzte ſie — dafür haben Sie mir vergeben 2“ 1 5 eifrig; „und bitte, denken Sie deshalb ein wenig „Ja, ich trage Ihnen nichts nach.“ 5 57. Kapitel. ö e e 1 0 e „Ich danke e ſind großmüthiger⸗ f . 5 1 . dem Tode nahe, in 0 ich erwar 5 N 1 1 a Frank Nord fühlte einiges Intereſſe für die fand. Sie wiſſen Alles durch Elſie und haben 1 feen Aae 5 „ 5 10 b rau ſeines alten Feindes. Er ſchloß ſein Buch Recht, mir zu mißtrauen; denn er ſtarb plötzlich „Wer verzeiht Ihnen nicht?“ ete Fan j 1 Aeg 1 10 1 5 nd betrachtete ny Baretti einige Minuten mit und ich war nicht bei ihm. 5 %% Anton ich ſehe es deutlich.“ 1 „Alſo Paulos Frau?“ fragte er 5 a ich mißtraue Ihnen nicht.“ 8 4 12 iſt doch nicht unverſöhnlicher Natur.“ „ ö „Das freut mich. Ich danke Ihnen.“ O 1 i er ist . i N „Ja, Paulos Frau, Herr Oberſt.“ „Antonio iſt 105 abel gt wahr?“ nicht wie 5 1 1 8 5 55 19 W 0 5 3185 175 55 Zufall, der uns „Ja,“ verſetzte Frau Baretti in berändertem ich ſeines Vaters Frau war.“ 1 f i l 11 55 2 00 „ bringt, gerade wie „ wird vorausſichtlich auch nicht mehr 05 1 e Sie von ihm? Sie ſind ihm 8 11 4 3 ine Fremde 2“ „Ja es iſt merkwürdig. „Wirklich? 5 Piaovrtſetzung folgt. lich von Stollhofen nach Straßburg fahrende — Die älteſte Frau in Deutſchlahz 9 loſen Zeit mit einigen Hyacinthen, Maibluleg N „gerne wünſcht, voll und kräftig im Geſchmack Dieſer wehrte noch zwei Jahre älter iſt, als Frau Codin 0 j N Mute 5 N 5 118 en Lualenbrtg en eee n 0 M bg l pate Nun il l 0 1 0 Hafezi, ace 0 W. Hertel Feile, ce dh 0 f 1 gtola. tte Zimmer i 5 5 lung Coges „ 9 6% e Matiz — alleen Ehrung Alger dun ons lter . UN