ſerthaler Walde 240 000 Mk, für die Entwäſſer⸗ ung der Umgebung der neuen Kaſernen und der Käferthalerſtraße 549 000 Mk. und für die Er⸗ richtung einer Umformerſtation zum Betrieb der elektriſchen Straßenbahnen 260 000 Mark. Mannheim, 18. Jan. Panorama am Friedrichsring. Die Verwaltung des Pano⸗ ramas theilt mit: Zur Vereinfachung des Ver⸗ kehrs und um dem Publikum eine weitere Er⸗ leichterung zu verſchaffen haben wir uns ent⸗ ſchleſſen, den Garderobezwang von heute an auf⸗ zuheben, obwohl ſolcher in allen übrigen Pano⸗ ramen theils ſeit Jahrzehnten eingeführt iſt, und für deren Exiſtenz ſehr triftige Gründe geltend gemacht werden könnten. Wenn wir trotzdem dieſe hergebrachte Einrichtung im Mannheimer Panorama verſuchsweiſe fallen laſſen, vertrauen wir darauf, daß die für vereinzelnte Beſucher vorhandene Verſuchung, das plaſtiſche Bauwerk oder ſonſtige zugängliche Theile des Rundge⸗ mäldes mit dem Schirm oder Stock auf ſeine Aechtheit zu prüfen, unterbleibt und ſodann der vorläufig proviſoriſche Wegfall der Garderobe zu einem dauernden gemacht werden kann. Gleich⸗ zeitig erlauben wir uns darauf hinzuweiſen, daß bei Benützung der neuerdings eingeführten Abonne⸗ mentskarten zum Preiſe von % 6.— für 12 Beſucke der Eintritt ſich auch an Werktagen nur auf 50 Pfennig ſtellt. Dabei lauten die Abonne⸗ mentskarten nicht auf Namen und ſind daher übertragbar, auch können ſolche von mehreren Perſonen zum gleichzeitigen Eintritte benutzt werden. — Mannheim, 17. Jan. Das hieſige Schwurgericht hatte ſich heute mit dem Unter⸗ ſchefflenzer Luſtmord zu befaſſen. Auf der An⸗ klagebank befand ſich der 23 Jahre alte Schreiner ink aus Lauda wegen Sittlichkeits ver⸗ brechens, Mordes und Diebſtahls. Am 20. Oct. war er auf der Wanderſchaft neckaraufwärts. In der Nacht vom 21. zum 22. Okt. übernachtete er m „Schwanen“ in Mosbach. Am 22. wanderte r Mittags auf der ſog. alten Mosbacher Straße. Hier traf er ein kleines Mädchen, daß ſechsjährige Töchterchen des Hafners und Landwirths Georg üttler von Unterſchefflenz. Link fragte das ind nach dem Weg nach Oberſchefflenz. Daſ⸗ elbe konnte es ihm nicht ſagen. Er ging darauf egen Unterſchefflenz zu, um ſich dort nach dem Weg zu erkundigen. Unterwegs kam er auf den edanken, an dem Kinde ein Sittlichkeitsdelikt zu begehen. Er überlegte aber auch, daß ihn eine ſchwere Strafe treffen würde, wenn die That entdeckt würde. Alſo das Kind tödten, ſchloß er ſein Raiſonnement. Er lief dem kleinen Mädchen nach, packte es unter den beiden Armen und trug die Kleine, welche fortwährend weinte und bat: „Laß mich gehen!“ nach dem Straßengraben. Hier verübte er an dem hilfloſen Mädchen ſtraf⸗ bare Handlungen. Dann ſtieß er dem Mädchen noch die Klinge ſeines Taſchenmeſſers in den Hals. Nach dem Stich bewegte ſich das unglück⸗ liche Schlachtopfer nur noch ein wenig. f Nun ergriff der Mörder, in der Meinung, es kämpfe mit dem Tode, die Flucht, ohne noch an ſeinen Stock und die um die Hände des Kindes gebundene Schnur zu denken. Statt nach Oberſchefflenz, zu gehen, wandte er ſich querfeldein dem Thale zu. In Laudenberg kehrte er in der Wirthſchaſt „zum grünen Baum“ ein. Am nächſten Morgen machte er ſich auf den Weg nach Buchen, wurde aber bei Langenelz von dem Gendarm Leppert, der unterdeſſen genaue Informationen erhalten hatte, verhaftet. — Die heutige Verhandlung dauerte bis 9 Uhr Abends. Die Beweisaufnahme ergab keine weſentlich neueren Momente. Nachdem die Geſchworenen die Schuldfragen des Mordes und des Sittlichkeitsverbrechens bejaht, erfolgte die Verurtheilung des Angeklagten zum Tode und zu 1 Jahr Zuchthaus. — Reichenau i. S., 15. Januar. Zu einer furchtbaren, unnatürlichen That hat ſich die 35 Jahre alte Fabrikarbeitersehefrau Pauline Weber hinreißen laſſen Sie hatte in einer hieſigen Wirtſchaft ſich eines Diebſtahls verdächtig gemacht und war deshalb auf das Gemeindeamt geladen worden. Das hatte die Frau derart in Aufregung verſetzt, daß ſie zu ſterben und ihr einziges Kind, ihr fünfjähriges Söhnchen Paul, in den Tod mitzunehmen beſchloß. Statt aus der Fabrik auf das Amt zu gehen, begab ſie ſich ach ihrer Wohnung zurück, holte den ahnungslos ſpielenden Knaben von der Straße herauf und ſchloß die Thüre hinter ſich ab. Als ihr Mann am Abend nach Hauſe kam und vergebens Einlaß begehrte, ließ er die Thür ſprengen. Ein gräß⸗ licher Anblick bot ſich dem Eintretenden dar. Auf dem Fußboden lag in einer großen Blutlache ſeine Ehefrau mit durchſchnittener Kehle, daneben in ſeinem Bettchen die Leiche des Knaben; auch ihm war der Hals durchſchnitten. Neben der Frau lag ein gewöhnliches Küchenmeſſer, mit dem ſte * 7 die grausige That vollbl nachbarn hatten zwar das al Kindes gehört, als die eigene waffe gegen dasſelbe zückte, aber nicht weiter beachtet, da ihnen jede. fern lag. Der hübſche Knaße war weg ⸗ munteren, artigen Weſens im aue, W. Nachbarſchaft überall gern geſehen. — Waſchen ein Vergnügen. Kreuz war doch früher das Waſchen der als es bloß feſte und Schmierſeife gab! ſtand tagelang am Waſchfaß und ſeifte und mit einer Ausdauer, die eines beſſeren Zwed, wert geweſen wäre. Jetzt hat man nicht mehr die Hälfte der Anſtrengung jener Zeiten. Sei man die bequemen Waſchpulper hat, lößt man einfach eine entſprechende Men ze davon auf und wäſcht die wollenen und wenig gebrauchten ah deren Sachen ſofort in dieſer Löſung, was ſeht ſchnell von ſtatten geht. Nur ganzbeſonders ſchmutzige Stellen müſſen eingeſeift werden Hierzu bereitet man ſich eine weiche ſchöne Seife durch Auflöſen von Seifenpulver mit etwas heißem Waſſer, welche Miſchung man erkalten laßt Mit leinenen Wäſche verfährt man na ebenſo. Die Schaumwellen dring in die Gewebe, die fremden An die Arbeit auf ein Minimum beſ dankbar genug können wir desha findung der Seifenpulver ſein, die das Waſchen zum Vergnügen macht. Einige der vielen Fa⸗ brikate, unter denen man die Wahl hat, ſind von ganz geringen Fetten hergeſtellt und teilen der Wäſche einen Andere wieder ſind wenig und haben 5 en ſo eingreifend ſätze löſend, daß chränkt iſt. Nicht mit Mehl gefälſcht ſchäumen nicht viel Reinigungkrgft, Schließlich giebt es ſolche Bulver, welche stark richende chemiſche Beſtandtheile beſitzen und ſich dadurch im Hauſe unliebſam machen. Von allen dieſen Uebelſtänden frei iſt das „Triumph⸗Waſch⸗ pulver“ der Firma Aug. Jennes, Leizig⸗Eutlitzſch und Köln⸗Ehrenfeld, Marke Engelskopf.“ Dag ſeines gehörigen Terpentin⸗ und Salmiakzuſagzes und guter Kernfeifenzuthat zeigt es ſich vorzüglich greifend, ohne die Wäſche oder Haut zu ſchädigeß Mit wenig anderen Fabrikaten kann man ſo viel Wäſche für ein Packet reinigen, wie mit diesen, das durch keinerlei bleibenden Dunſt beläſtigt, im Gegentheil einen friſchen Geruch verleiht. Preis 15 Pfennig. „O, Du haſt Deine emerkte Paulo ſpöttiſch. „Ja, denn meine Lehrmeiſter meinten es ernſt: Trübſal und Frank Nord.“ „Zu allen Teufeln mit Frank Nord!“ ſchrie Paulo mit ſeiner alten Heftigkeit — „dem Mann, der Dich Deinen Vater verabſcheuen gelehrt, der Dich mir geraubt und Alles gethan hat, was in ſeiner Macht ſtand, damit Du mich haſſeſt. Ich fluche dem Nichtswürdigen! Ich —“ Er rang nach Athem und Antonio legte ihm beſchwichtigend die Hand auf den Arm. „Müſſen wir eben von Frank Nord ſpeechen 2“ fragte er. „Ich ſpreche von ihm, wann ich will,“ war die trotzige Erwiederung. „So denke an ihn, als an den mir das Leben gereitet, der viel für m und nie an ſich ſelber gedacht hat, als lag.“ 5 Lektion gut gelernt,“ Mann, der ich geopfert ich in Paris „Wo iſt er jetzt — bei Dir 2“ mißtrauiſch. „Er iſt im Auslande Paulo kicherte in ſich wort. Er wußte es beſſer, Sohn über die Anweſenheit des Oberſten in Wolſton in Unwiſſenheit zu laſſen. Er zog die Schultern bis über die Ohren in die Höhe und überdachte die Lage, bis Antonio bemerkte: „Warum wünſchteſt Du zu wiſſen, ob ich arm ſei, Vater?“ „Nun, ich meinte nur — ſchließlich wird Dir die Geduld ausgehen, und Du wirſt wieder um⸗ ſatteln. Ich weiß es — ich ſpreche aus Erfahrung und Du magſt ſo ſchlecht werden, als ich es in, ehe Du ſtirbſt,“ „Ich hoffe es nicht.“ a „Nicht, als ob ich ſehr ſchlecht geweſen wäre — die Leute deuteten nur meine kleinen Schwächen fragte Paulo mit ſeiner Tochter.“ hinein bei dieſer Ant⸗ gedachte aber, ſeinen ſeinem Vater den gewünf gleich ſo ſchlimm,“ ſagte Panlo raſch; „es iſt ſo ihre Art, wenn ſie Zeit haben, abzuſchneiden. Willſt Du mir Brandy miſchen, Tony? Den ich keinen Tropfen bekommen; ſchelten, daß ich es verſäumte. geſprochen, glaube ich.“ mit deſſen Zuſtande er war, und rieß dann mit b Futter ſeines Rockes. Worte Frau Baretti's m Anderen die Ehre nicht ein wenig der Doktor wird Ich habe zu viel durchaus nicht zufrieden eiden Händen an Autonio erinnerte ſich der id machte keine Auſtalten, chten Brand Paulo beſtand diesmal nicht darauf, Brauen ſenkten ſich tief über die unruhigen Augen bis er den Gegenſtand, der ihn am meiſten be⸗ ſchäftigte, von Neuem aufnahm. „Ich möchte, daß Du reich wäreſt, Tony, daß Du für mich ſorgteſt, jetzt, da ich alt werde. Denn ich glaube nicht, aß meine früheren Kräfte wiederkommen — ich möchte das Verſprechen von Dir, daß Du bis zu meinem Ende bei mir bleibſt.“ „Ich verſpreche es Dir,“ ſagte Antonio kum⸗ mer voll. „Gut; gieb mir die H ſeine buſchigen and darauf. Ich denke ich kaun Dir glauben. Eifrig ſtreckte er die Hände nach dem Sohne aus; Antonio reichte ihm die ſeinigen und als er ſie wieder wegzog, hatte der Vater ihm eine Menge zerknitterter Papiere hineingelegt. „Was iſt dies 2“ fragte Antonio, als ein feuriger Blitzſtrahl die ganze Stube erleuchtete. „Es iſt es iſt ein Vermögen, daß Du aufbewahren ſollſt, und von dem Niemand etwas weiß — denn ſie halten mich für arm — ein Vermögen, das ich für Dich zuſammengeſchart, falls mir etwas zuſtoßen ſollte und Ein furcht⸗ barer Donnerſchlag unterbrach Paulos Rede. Erſt als das Rollen in der Ferne berhallte ſprach er ganzen Tag habe Er befühlte ſich das Herz, Di dem Y zu ſervieren. g daß Du nicht draußen biſt, Tony — ſehr froh „Und dieſe Papiere 2“ „Aktien — türkiſche,“ flüſterte Paulo. „Nicht mehr ſo viele, als es ſein könnten, aber immerhin noch Dir Jedecmann dafür geben wird.“ „Dein Eigenthum 2“ a „Ja — thue es weg — ſage keiner Seele ſonſt wird es Dir geſtohlen. Hebe es auf, Tony E hebe es gut auf,“ ſagte Paulo mit Fieberhaſt. Antonio neigte ſich vor und blickte ängſtlich in ſeines Vaters Geſicht. Tag heute iſt?“ fragte er. „Nein,“ antwortete Paulo zerſtreut. „Sie — Fräulein Deriug erinnerte mich darg als ſie wegging.“ „Erinnerte Dich an was 2“ „An eine Nacht wie die Nord nach Wolſton zurückkehrte Himmels Blitzen umſpielt, Broad öffneteſt.“ „Sprich nichts mehr davon — was iſt dies nun Alles für Dich oder mich, Tony?“ winſelte der Kranke, an allen Gliedern zitternd. „Es war Friedrich Dering, der damals ſeinen Tod fand, wie er ſich nicht hatte träumen laſſen; und dieſe Papiere gehörten Frank Nord, dem Dering ſie bringen wollte, gerade heute vor zwei Jahren.“ „Ge gerade heute?“ murmelte Paulo. „Das iſt ganz merkwürdig! Ich dachte nicht, daß es heute ſich jährte. „Sie war barmh „Und Du thuſt e „O Vater Ende geht.“ erzig und ſchonte Dich.“ 8 nicht 2“ weiter. „Ja — · iſt ein Wetter heute Abend, dem nicht Jedermann Trotz bieten möchte, ich bin fr 55 VVV 17 7 5 Fortſetzung folgt. ch dem Koche lb für die Er⸗ unangenehmen Geruch mit im Werth von ſechszigtauſend Thalerp, die „Weißt Du, welcher heutige, als Frauk f und Du, von des die Brücke über den Sie ſprach gar nichts davon.“ böre mich au, ehe dieſe Nacht zu 9 A , a an, glag 0 ſilige Natio Valbe e nmfibrit un f. 1 Mane fl 1 m4. i gifts. .. 1 8e * 8 7 1