eme rr 4 e lohnte den trefflichen Redner, der ſich durch ſeinen Vortrag ein beſonderes Verdienſt um die Land⸗ wirtſchaft erworben hat. — Ladenburg, 14. Jan. Die hieſige freiw. Feuerwehr hielt am Samſtag, den 13. l. Mts., in den Lokalitäten des Gaſthauſes zum „Anker“ ihre Abendunterhaltung pro Winter 1899/1900 ab. Der feſtlich geſchmückte Saal war dicht beſetzt. Von den eingeladenen Ehren⸗ gäſten waren erſchienen: Herr Bürgermeiſter Petermann und Frau Gemahlin, Herr Profeſſor Wollenſchläger, die Herren Fabrikanten Franz und Auguſt Agricola, Herr Fabrikant Rath etc. Die Herren Ehrenmitglieder fanden ſich in großer Anzahl ein. Auch waren Vertreter der ſämmt⸗ lichen eingeladenen Vereine unſerer Stadt ſowie Abordnungen der freiw. Feuerwehren unſerer Nachbarorte Friedrichsfeld und Großſachſen an⸗ weſend. Das reichhaltige Programm nahm einen glanzvolleu Verlauf. Die Leiſtungen der Ka⸗ meraden Friedrich, Heiden, Keßler, Seitz, Stumpf und Urban waren in jeder Hinſicht befriedigende. Der Einakter „Nur für die Feuerwehr“, der den Glanzpunkt des Abends bildete, wurde in vor⸗ — Laden burg, 15. Jan. Der Afrika⸗ reiſende Oberleutnant a. D. Weſtmark zum Schiff einen Vortrag halten. Derſelbe wird u. a. folgende Punkte enthalten: nana M'Suata, die Schwiegermütter von Las Palmas, ein Krokodil unter meinem Bett, Stanley⸗ beiterverhältniſſe, Sklaven, falſche Haare Schmuck, Religion, Menſchenfreſſerei, Mahlzeiten, Gaſtereien der Kanibalen, Menſchenopfer und Begräbniß⸗ ſeierlichkeiten, Leichentanz, ein Boot von einem Flußpferd umgeworfen, Handelsſklaverei. In Marſeile erhielt Weſtmark als Mitglied der Geo⸗ graphiſchen Geſellſchaft die goldene Ueber Weſtmarks Vorträge ſchreiben: „Schwäb. Merkur“: Die Schilderung, wie man 15 Mon. lang unter den Menſchenfreſſern am oberen Kongo leben und mit heiler Haut davonkommen kann, hat dem Vortrag Weſtmark einen ſehr lebhaften Beifall im zweiten Saale des oberen Muſeums eingebracht. — Das „Kath. Volksblatt“: Zu⸗ gleich bot der Vortrag, wie nicht anders zu er⸗ trefflicher Weiſe aufgeführt. In dieſem Stück haben ſich namentlich die beiden Damen Frl. Dina Mentle und Frl. Marie Stumpf durch verſtänd⸗ nißvolle Darſtellung ihrer Rollen ausgezeichnet. Die Klavierbegleitung bei den einzelnen Piécen, welche in den Händen des Herrn Muſikdirigenten P. W. Hertel lag, kann nur als eine vorzügliche bezeichnet werden. Erwähnt ſei hier noch, daß die Abordnung der Friedrichsfelder Feuerwehr die Darſteller zur Aufführung der einzelnen Stücke bei ihrer Abendunterhaltung angegangen hat. Dieſes Anerbieten iſt gewiß ein Beweis von den trefflichen Leiſtungen der betreffenden Mitwirkenden. Auch waren die muſikaliſchen warten war, vieles Intereſſante, manches Heitere Komiſches und auch Derbe, ſo daß er die Zuhörer ſehr feſſelte. „Württemb. Volksztg.“: In dem Vordergrund ſeiner übe raus lebhaften, glänzenden Darſtellung ſtellte der Redner die Perſönlichkeit Stanleys in einem ſehr eigentümlichen, nicht ge⸗ rade günſtigen Lichte dar. Hoffen wir, daß auch hier der Vortrag des berühmten Afrikareiſe nden zahlreich beſucht wird. — Mannheim, 15. Dez. durcheilte die Trauerkunde unſere Stadt, daß der Landeskommiſſar Geh. Oberregierungsrat Freiherr Rudolf Rüdt von Collenberg⸗Hainſtadt infolge iener Herzlähmung geſtern Morgen 4 Uhr ver⸗ Leiſtungen der Kapelle Hertel unter der anfeuernden Leitung ihres Herrn Dirigenten ſehr zufrieden⸗ ſtellende. Insbeſondere durch den Vortrag des neuen Feuerwehr⸗Concert⸗Bolka errang die Ka⸗ pelle ſtürmiſchen Beifall. — Nach Beendigung der Pauſe für die Mahlzeit begann ein Tanzver⸗ ſtorben iſt. Der Veeblichene bekleidete ſeit dem Jahre 1891 in Mannheim hohe Staatsämter. Er kam im Jahre 1891 als Nachfolger des im Engadin plötzlich verſtorbenen Herrn Geh. Regier⸗ ungsrat Amtsvorſtand Benſinger nach Mannheim. Er hatte dieſes ſchwierige und verantwortungsvolle gnügen, an welchem ſich Jung und Alt in froher und heiterer Stimmung beteiligte. Die verab⸗ reichten Speiſen und Getränke ließen ebenfalls nichts zu wünſchen übrig. Das Winterfeſt der freiw. Feuerwehr nahm ſomit einen in allen Amt bis zum Sommer 1896 inne, wo er nach dem Tode des Herrn Landes kommiſſärs Geh. Oberregierungsrats Frech in die Stelle des höchſten Staatsbeamten Mannheims einrückte. Der Heim⸗ Theilen befriedigenden Verlauf. gegangene war ein Mann von vornegmer Ge⸗ ſinnung, der ſeines hohen Amts mit ſtrenger wird i bend im Saale des Gaſthauſes e e een ſtorbene hat ein Alter von 63 Jahren Reiſe von Ba⸗ Affaire, romaniſche Gemälde, Sitten der Kanibalen, Raſſen der Menſchenfreſſer ihre Palawres, Ar⸗ Medaille. Schlitten wird infolgedeſſen eifrig benutzt. Geſtern früh f Arbeiter des genannten Steinbruches mitSprengungs Pflichttreue, gepaart mit edler Herzensgüt waltete. Sein ſchnelles Hinſcheiden wird in Man heim ſchmerzliche Gefühle hervorrufen. Der Ve erreich Die Ueberführung der Leiche vom Trauerhu nach der Bahn fand Dienstag Vormittag 1 Uhr ſtatt. Die Beiſetzung erfolgt am Mittwoch u 1 Uhr vom Bahnhof Hainſtadt aus. — Mannheim, 14. Jan. Den Kohler diebſtahl per Waggon hat nach berühmten Muſte der Vorarbeiter der Kohlenhandlung Pottkämpe und Cie., Taglöhner Ph. Hörz, getrieben. dirigirte mit Hilfe des Taglöhners Benno Hell . zwei Waggons Kohlen im Werthe von 450 N nach Waldhof und ließ ſie dort verkaufen. Da Schöffengericht verurtheilte geſtern Hörz zu 1 Wochen, den vorbeſtraften Heller zu 12 Woche Gefängniß. 5 — Karlsruhe, 14. Jan. Der Landes verband der badiſchen Schutzvereine für entlaſſene Gefangene führt von jetzt ob als neue Amtsbe zeichnung a. die ſchutzvereinliche Centralleitung den Titel: „Centralleitung des Landesverbands 9e badiſchen Bezirksvereine für Jugendſchutz un Gefangenen⸗Fürſorge.“ — b. die Bezirksſchutz vereine den Titel: „Bezirksverein für Jugend ſchutz⸗ und Gefangenen⸗Fürſorge.“ zahrit — Furtwangen, 14. Jan. In de dn letzten Tegen iſt reichlich Schnee gefallen, ſo da derſelbe ſtellenweiſe faſt ein Meter hoch liegt. Ee Kaiſerslautern, 14. Jan. Auf dei Steinbruch Heinzeldelle bei Eiſen berg wurden zwei arbeiten beſchäftigt. Vie Zündſchnur, welche i das Sprengloch führte, wurde abgebrannt, di Arbeiter warteten dann einige Zeit, doch de Schuß ging nicht los. Nun glaubten die Leute es mit einem verſagten Schuß zu thun zu habe und gingen hin, um den Schuß wieder anzu bohren. In dem Augenblick als die Arbeiter an die Sprengſtelle kamen, ging der Schuß los und der eine von den beiden Arbeitern mit Name Fiſcher aus Ramſen wurde ungefahr 810 in die Höhe geworfen und kam mit den geſprengte Steinen zerſtückelt und tot herunter. Dem anderen Arbeiter erging es zwar etwas beſſer, doch wurde auch ihm unter anderen ſchweren Verletzungen die eine Hand vollſtändig abgeriſſen. ſeines traurigen Lebens aufgenommen, vergaß ſeinen Gegenſtand und kehrte zu dem erſten Eindrucke zurück, unter welchem er erwacht war. „Ich meinte Tonnys Stimme zu hören, als ich aufwachte. Als ob dies jetzt wahrſcheinlich wäre!“ „Ihr Sohn kann ganz bald kommen,“ ſagte Helene, „er hat Zeit genug, Sie hier zu beſuchen.“ „Jetzt, da es mir beſſer geht, meinen Sie — hm, vielleicht haben Sie Recht. Obſchon, wenn meine verwünſchte Krankheit ihn nicht hierher bringt, ſo kommt er überhaupt nicht. Warum ſind Sie überhaupt noch hier, Fräulein Dering 2“ a „Hören Sie, wie ſtark der Wind draußen heult! „Ach ja — und Frauenzimmer werden ſo ſo leicht krank — beſonders die beſten von ihnen,“ grübelte Paulo, „und — was muddelt die Frau dort vor dem Feuer? Kann ſie nicht ſehen, daß ich wach bin und Hülfe brauche und etwas gutes zu trinken? etwas Belebendes,“ fügte er bei, als zarten Wink, den Brandy für ihn zu holen. Frau Baretti erhob ſich und ſchickte ſich an, dieſen in den homöopathiſchen Gaben zu verabreichen, gegen welche Ihr Herr und Gebieter eine beſondere Abneigung hatte. g Dies nahm Zeit in war durſtig und ein Doktor ſagte, nehmen, ſo —“ „Ein wenig ſchwachen Brandy und Waſſer ge⸗ legentlich,“ verbeſſerte Frau Baretti mit großer Sanftmuth. „Schwachen Brandy und Waſſer, meinetwegen,“ fuhr der Kranke fort; „ſo meinte er nie, daß ich . in ſo lächerlicher Weiſe damit verſorgt werden ſolle; er hat mir heute Nachmittag auch nicht geſchadet, Fanny.“ i Anſpruch, denn Paulo ſchwer zu befriedigen. „Wenn ich dürfe Brandy und Waſſer und an allen Gliedern bebend wartete er morgige Rückkehr Ihres „Er iſt Dir nicht gut bekommen; er ſtieg Dir in den Kopf und hätte Dich erſticken können.“ „Was verſteht Du davon Weib? Was haſt Du — Sie ſprachen von Tony, Fräulein Dering unterbrach er ſich plötzlich, „und hielten es für möglich, daß er ſchließlich doch noch komme.“ „Hatten Sie Nachricht über ihn, wä rend ich ſchlief?“ „Wären Sie darauf vorbereitet, wenn etwas Neues über ihn erfahren hätte?“ Helene. „Ja — ja warten Sie ein wenig. Ja, ich glaube, es wäre ſo,“ ſagte er, große Erregung zeigend, „aber ſagen Sie mir nicht Alles auf einmal. Ich ſoll ruhig gehalten werden — s iſt meine letzte Hoffnung, ſagen ſie — meine aller⸗ letzte.“ Er faltete ſeine mageren Häude feſt ineinan⸗ der, um ihr Zittern aufzuhalten, aber ohne Erfolg auf weitere ich fragte Mittheilungen. „Wären Sie dankbar für die — ſagen wir Sohnes?“ fuhr Helene mir einigem Jutereſſe fort; aufrichtig dankbar, Ihm der ihn ſenden wurde, um Ihre letzten Stunden weniger einſam zu geſtalten?“ Mit überraſchender Schnelligkeit verfiel Paulo wieder in mürriſche Laune. „Ich ſpreche nicht von meinen letzten Stunden,“ ſagte er; „s iſt nicht freundlich von Ihnen daran zu erinnern, als ob ſie gerade bevorſtünden — was noch nicht der Fall iſt. Wo iſt Tony?“ „Er iſt heute Abeud in Barſtoft angekom⸗ men.“ „Dem Himmel ſei gedankt!“ b 5 rief Paulo unter Lachen und Weinen; „ſo iſts recht, ſo habe ich erwartet. Ich fühlte, daß ich ihnz ſehen müſſe — und er kommt nun bald, ur f f T aus der Muſik zieht das iſt nicht wahrſcheinlich Vielleicht iſt er ausgelacht, ausgeziſcht worden, als nicht grollt — der gute Menſch, der er iſt. Ach was für einen Mann hätte ich aus meinem Sohne gemacht, wein ſeine Mutter ſich nicht ſoviel in die Erziehung gemiſcht hätte! Er war ſo klug und geſcheidt; — er kannte auch die Welt und wußte ſeinen Vortheil darin wahrzunehmen, bis jene dumme Wandlung mit ihm vorging und einen Milch⸗ bart aus ihm machte. „Sprechen Sie nicht weiter,“ unterbrach He⸗ lene ihn ernſt; „bedauern ſte nicht, daß er ein beſſerer Menſch geworden, als Sie ihn je zu finden gehofft hatten, ſondern ſeien Sie dankbar für die Umwandlung.“ „Wann kommt er?“ fragte Paulo, ohne auf den Verweis zu achten; „wird er bis zum Morgen ferubleiben?“ „Nein; er wird ſehr bald hier ſein.“ us Pod st! iber! J „Das iſt recht — das iſt recht.“ Er wieder⸗ N de hr holte dieſe Worte mehrmals vor ſich hin, und An⸗ Mage tonio trat leiſe aus dem Hindergrunde der Stube U 10 hervor. Er blieb ſtehen, als ſein Vater wieder J: zu ſprechen begann. „Iſt er arm?“ fragte dieſer. 0 AN „Ich weiß es nicht,“ verſetzte Helene. „Ich habe mir ſtets eingebildet, er werde arm zurückkehren; denn daß ein Mann ſeinen Unterhalt ich nicht da war, um ihn den Beifall zu ſichern. Aber wie ewig lange er ausbleibt! Gewiß würde ihn doch der Regen nicht von dieſem Loche fern halten 2 „Er wird ſogleich hier ſein.“ „Ha er iſt ſchon ihm Hauſe! — ich weiß es, He! Toni — komme zu mir — ich warte auf Dich!“ Er ſchrie dies alles mit der letzten Kraft ſeiner kranken Lunge, und Tony trat raſch vor ihn hin, um ihn vom Aufſtehen zurückhalten. 5 Fortſetzung folgt. 2