ger mußte trinken, als ich ihm den 5 letzten 15 und meine Pflicht; und obgleich er ſo wird uns das weder irre machen noch nieder⸗ Ruhig thätig und energiſch müſſen und Und nun ſoll dieſes ſchöne Schiff einen Namen er⸗ beugen. ſch n wollen wir dem Endziel entgegenſchreiten. halten. Der Name, den das Schiff erhalten ſoll, iſt der Name, den auch das erſte Schiff der Hamburg⸗Amerika⸗Linie getragen hat, jenes kleine Segelſchiff, das am 15. Okt. 1848 von Hamburg nach Newyork mit 220 Paſſagieren in See ge⸗ gangen iſt — iſt derjenige Name, der von irdiſchen uns der teuerſte, höchſte und heiligſte iſt: „Deutſch⸗ land“. Ich taufe dich auf den Namen „Deutſch⸗ land“! Nachdem die Champagnerflaſche am Schiffe zerſchellt war, fuhr der Staatsſekretär fort: Segne Gott dieſes Schiff, das den Namen unſeres Landes trägt! Er ſchütze es auf allen Fahrten! Er ſchütze die Freundſchafts⸗ und Ver⸗ kehrsbeziehnngen zwiſchen uns und den Vereinigten Staaten und ſchütze deutſche Arbeit, deutſchen Fleiß, deutſche Tüchtigkeit! Er gebe uns Frieden und Eintracht im Innern, ſichere Wehr und Macht und Stärke nach außen! Er ſchirme und ſegne Deutſchland und dieſes Schiff, das anderen Schiffen voran ſein ſoll, ſo viele ihrer die Meere durch⸗ queren! Wir aber vereinigen uns in dem Rufe, der zuſammenfaßt was wir fühlen, hoffen und er⸗ ſtreben: Der Führer der Nation Se. Maj. der Kaiſer und König — er lebe hoch! Verſchiedenes — Ladenburg, 12. Jan. Ein Herr G. Dähne, K. S. Leutnant a. D., wel jer ſchon ſeit mehreren Jahren in größeren und kleineren Städten Leutſchlands phyſikaliſche Experimental⸗ vorträge hält, beabſichtigt auch hier in dieſem Winter zwei Vorträge zu veranſtalten. Der eine N würde das Licht als Wellenbewegung und die Grundzüge der Farbenlehre (Spektralanalyſe) unter beſonderer Berückſichtigung der Pgotogra⸗ phie in natürlichen Farben behandeln; der andere den Zuſammenhang von Licht, Wärme und Elektricität und die neueſten Entdeckungen auf dem Gebiete der elektriſchen Fernwirkungen (Tel e⸗ graphie ohne Drath), alſo zwei Themas, welche im Mittelpunkt des wiſſenſchaſtlichen und praktiſchen Intereſſes ſtehen. Herr Dähne ſoren der Phyfik aus Deutſchland, Oeſterreich und der Schweiz zu. Nach allen dieſen ſind die Vor⸗ 1 3 ſandte mir die Urteile von 32 Univerſitätsprofeſ⸗ ö ) träge muſterhaft und geradezu als brillant zu be⸗ zeichnen. Gerühmt wird zunächſt die Sicherheit und Eleganz, mit welcher der Vortragende expe⸗ rimentiert. Die Experimente ſelbſt zeichnen ſich durch glänzende Schönheit. Die große Sammlung werthvoller und neuer Inſtrumente ermöglichen es, die Verſuche auch der größten Zuhörerſchaft deutlich ſichtbar auszuführen. Einige Arteile geſtehen zu, daß viele Verſuche in dem Maßſtabe, wie ſie H. Dähne anſtellt, ſelbſt in Fachkreiſen noch nicht geſehen worden waren. Die Erklärung der Verſuche ſetzt keine Fach⸗ kenntniſſe voraus und kann von Jedermann verſtanden werden. Gerühmt wird allgemein die Klarheit des Vortrags, wodurch es gelingt, ſelbſt ſchwierige Gegenſtände dem Verſtändnis eines La ienpublikums zu erſchließen. Als Vorzug wird endlich noch beſonders hervorgehoben, daß der Vortragende bei ſeinen Experimenten wieder holt Gelegenheit nimmt, das Publikum auf die allgemeine Bedeutung der Phyſik für die Praxis hinzuweiſen. Alles in allem genommen ſtünden uns alſo hier zwei lehrreiche aber auch äußerſt genußreiche Abende in Ausſicht, die ſich niemand entgehen laſſen ſollte und die ich den Damen be⸗ ſonders empfehlen möchte. Selbſt jüngere Schüler fänden ihre Rechnung in dem Glanze der Er⸗ ſcheinungen und in der Anſchauung, die ihnen doch für den ſpäteren Unterricht nützlich iſt. Es leuchtet ein, daß wegen der großen Anzahl und der Koſtbarkeit der Apparate und der erheblichen laufenden Unkoſten (u. a. eine Batterie von 70 Platin — Zink — Elementen) H. Dähne eine Stadt nur dann beſuchen kann, wenn ſich eine genügende Anzahl von Zuhörern verpflichtet für entſprechenden Eintrittspreis den Vorträgen bei⸗ zuwohnen. Wegen des letzteren ſtehe ich mit H. aus Dähne noch in Korreſpordenz. Sobald derſelbe feſtgeſtellt iſt, werde ich eine Liſte circulieren laſſen, in die ſich recht viele einzeichnen möchten. Die Zeit der Vorträge wird dann feſtgeſetzt werden, wenn ihr Zuſtandekommen durch genügende Beteiligung geſichert iſt. E. Weighardt, Profeſſor. f — Karlsruhe, 10. Jan. Heute Abend fand in der Aula der techniſchen Hochſchule zur Feier der Jahrhundertwende ein Feſtakt ſtatt, dem auch der Großherzog beiwohnte. Ferner hatten ſich eingefunden die Spitzen der ſtaatlichen, ſtäd⸗ tiſchen und militäriſchen Behörden, die ſtudentiſchen Corporationen in vollem Wichs und eine ſonſtige und ihm ſo viel Laſt und Angſt bereiten, daß er noch vor der Zeit ſterben müſſe. Ich ſah, wie des ihn quälte, und hielt meinen Mund. War dies denn böſe von mir. 5 „Oberſt Nord hätte ihn vielleicht gerne einen „Augenblick geſprochen und ganz gewiß nicht die Stunden jenes Mannes zu ſtören und zu Werſchweren geſucht.“ 1 bloßen Gedanken an ihn; er konnte nicht ruhen, Rücken kehrte; 1 Sie ſehen, wie er verändert iſt ſeit Frank Nords (Heimke r.“ 4 „Ja, zum Schlimmen verändert; J iſt nicht des Oberſten Schuld. ten es beſſer verſtehen.“ 5 . „Ah, Sie ſind böſe auf mich, weil ich Ihnen doch dies Sie wenigſtens ſoll⸗ (nur ein paar Tage warten, um den armen Tropf in Frieden ſterben zu laſſen. Es war ſein Wunſch U heute Abend iſagte, ich ſei ihm eine böſe Frau geweſen — was lich auch war — ſo konnte ich anthun. 5 5 „Laſſen wir dies jetzt; Sie haben in Abſicht gehandelt, und ich bin nicht hier, um Ihnen Vorwürfe zu machen. Ich habe erfahren vo Oberſt Nord und Elſie ſich befinden, und freue 45 nich darüber. Warum dachte ich nicht ſelbſt daran aß ſie in Wolſton ſein könnten? Und doch wa⸗ um haben Sie mich übergangen — ſo gänzlich Hei Seite geſchoben?“ Wieder verſank Helene n tiefes Sinnen, von Frau Baretti neugierig deobachtet. Ein langes Schweigen herrſchte in dem Zimmer, nur unterbrochen von Paulos ſchweren Athemzügen und dem Heulen des Windes, der im⸗ ner heftiger zu werden ſchien. 5 „Sie ſind ihm erſchwert ſchon durch den nicht Alles gleich erzählt habe; und doch wollte ich ihm das jetzt nicht guter zahlreiche academiſche Zuhörerſchaft. Nach einem intereſſanten Vortrag über den Mechaniker „Glorg von Reichenbach“ verlas der Prorektor die Ent⸗ ſchließung des Großherzogs, wonach der Tech⸗ niſchen Hochſchüle in Karlsruhe das Recht ver⸗ liehen wird: „Auf Grund der Diplomprüfung den Grad eines Diplom⸗Ingenieurs zu ertheilen; Diplom⸗Ingenieure auf Grund einer weiteren Prüfung zu Doktor⸗Ingenieuren zu promovieren; die Würde eines Doktor⸗Ingenieurs auch ehren⸗ halber als ſeltene Auszeichnung an Männer, die ſich um die Förderung der techniſchen Wiſſen⸗ ſchaften hervorragende Verdienſte erworben haben, zu verleihen.“ Redner ſchloß mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf den Großherzog, der alsbald das Wort ergriff, um die Arbeit der Techniker zu feiern, auf die Bedeutung und Ent⸗ wicklung der Techniſchen Hochſchule hinzuweiſen und aufzufordern, in dieſem Sinne thatkräftig weiter zu arbeiten. Mit einem Hoch auf den Kaiſer, deſſen Anregungen die deutſche Jugend ſtets folgen möge, ſchloß der Großherzog die mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommene Anſprache. — Aus der Schweiz, 8. Januar. In Wengen (Berner Oberland) iſt am Samſtag ein Doppel⸗Raubmord begangen worden, und zwar an dem früheren Wirt zum „Silberho rn“ auf Mengen, Ulrich Linder, und an ſeiner Frau, die beide ermordet unter Umſtänden aufgefunden wurden, die auf einen Raubmord und auf einen vorauf⸗ gegangenen Kampf mit dem Mörder ſchließen laſſen. Nach dem „Bund“ wohnten die Eheleute Linder im ſog. „Wurmiſchopf“ halbwegs zwiſchen Lauterbrunnen und Wengen ziemlich abgelegen. Sie wurden am Samſtag morgens vom Brief⸗ träger tot aufgefunden. Die Sachlage läßt darauf ſchließen, daß der Mörder zuerſt den Ehemann niedergeſcheſſen hat. Linder wurde nämlich außer⸗ halb des Hauſes neben einer erloſchenen Laterne mit Schußwunden am Kopfe und Stichwunden am Halſe in ſeinem Blute liegend aufgefunden. Erſt nachher ſcheint der Thäter ins Haus eingedrungen zu ſein. Die Leiche der Frau Linder fand man im Wohnzimmer am Ofen zuſammengeſunken vor. Alle Kaſten und Komoden waren vom Mörder durchſtöbert) worden. Da das Ehepaar Linder ziemlich vermögend war und erſt jüngſt eine Erb⸗ ſchaft angetreten hatte, iſt anzunehmen, daß der Mörder eine anſehnliche Summe erbeutete. Vom f „Wie alt iſt dieſer Oberſt Nord?“ fragte Frau Baretti plötzlich. Helene fuhr zufammen. „Vierzig — beinahe einundvierzig, glaube ich warum fragen Sie 2“ ö „Ich häite ihn für älter gehalten,“ gemerkte Fran Baretti, er ſcheint ſo viel in der Welt herum⸗ gekommen zu ſein. Sie ſind erſt vierundzwanzig, n icht wahr?“ Helene eröthete bei dieſer Frage und ärgerte ſich darüber, antwortete aber ſehr ruhig: Ich bin gerade vierunzwanzig.“ „Als ich Paulo heirathete, dachte ich, der Unterſchied im Alter hätte nicht viel zu bedeuten,“ fuhr Frau Baretti fort; „und Vielleicht war es auch ſo, obſchon er mich nie gut behandelt hat. Aber ach das Kind!“ 1 wacht war und die Sprecherm von weiteren unan⸗ genehmen Fragen ablenkte. Als dieſe wieder das Kind in Schlof gelullt hatte und zu ihrem früheren Platz zurückkehrte, erhob ihre Beſucherin ſich, um wegzagehen. „Sie wollen gehen! Ich dachte, Sie ſeien gekommen, um ihm ein bischen einzureden — ihm vorzuleſen, wie Sie es berſprochen.“ „Ich will ihm morgen vorleſen; heute Abend iſt es mir unmöglich.“ Helene wollte um jeden Preis verhindern, daß Frau Baretti ihr peinliches Kreuzverhör wieder aufnehme und Fragen an ſie richte, deren eine gebilde te Frau ſich enthalten ö hätte. „Der Wind hat uns einen tüchtigen Regen gebracht,“ bemerkte Fanny; „und an Ihrer Stelle würde ich ein bischen warten,“ bis er vorüber iſt. Lange kanns ja nicht dauern, bei dieſem Sturm. Hören Sie nur!“ Helene lauſchte auf das Klatſchen des gegen die Fenſterſcheiben, auf das Rauf Regens chen der Helene war froh, daß die Kleine plötzlich er⸗ 1 Thäter fehlt jede Spur. 5 die Anhöhen hinabſtürzenden Waſſermaſſen, abe das ſchreckte ſie nicht zurück. „Ich danke Ihn en ich möchte dennoch fort,“ ſagte ſie ruhig; in der Hochſtraße werde ich mir eine Droſchke verſchaffen können.“ „Wie Sie wollen. Ich wäce dankbar ge⸗ weſen für ein Plauderſtündchen mit Ihnen, Fräulein Dering, jetzt da er ruhig iſt und das Kind ſchläft, aber ich darf nicht immer auf ihre Geſellſchaft rechnen, Frau Green iſt ſo unwiſſend, und das in nicht meine Sper — Sphäre wollte ich ſagen. Allein, holla, warum kommen Sie ſo ſonderbar herein, Frau Green?“ Frau Baretti's Hauswirthin war mit ſo feierlicher und wichliger Miene auf den Fußſpitzen in die Stube getreten, daß es ſelbſt Helenen über⸗ raſcht hatte. „Er iſt da,“ flüſterte ſte. „Ich ſollte es Ihnen vorſichtig ſagen. Er möchte ihn jetzt ſehen.“ „Herrgott im Himmelreich! wieder dieſer Nord,“ rief Frau Baretti, verzweifelt die Hände ringend; „und nach all meiner Mühe, die Beiden getrennt zu halten!“ „Nord — Frank Nord hier!“ ſagte Helene und wieder erfaßte ſie die alte Furcht vor ihm und trieb ihr Alles Blut nach dem Herzen. „Sagte ich denn, es ſei einer Namens Nord?“ fragte Frau Green; „es iſt der Sohn — aus dem franzöſiſchen Land, glaube ich. Er ſagte mir ſo.“ „Alſo hat er ſeinen Weg hierhergefunden.“ bemerkte Frau Baretti ruhig. „Nun, wenn er ſich auch gehörig dazu genommen hat, ſo bin ich doch froh, daß er da iſt.“ ö „Führen Sie ihn herein.“ 8 71 6 . it . Zeil denke F. un h mn Lune idr — m D e