1 * 1 1 1 1 1 2 VW—— — ... .. —ä 2 — n Feudenheim⸗Ilvesheim⸗Ladenburg⸗Schriesheim, für e gewieſen werden, daß die Bahn nur bis zur Kreuzung mit dem Kreisweg auf ſtädtiſchem Ge⸗ einem furchtbarem Krach das Gewehr und flogen nes Subjekt verübt haben kann, wurde geſtern velche das Projekt gefertigt iſt und nunmehr zur Vorlage an die Großh. Regierung gelangen kann, noch nicht ermittelt. Dabei muß darauf hin⸗ Gelände verlegt iſt, von da aber den Kreisweg benützt, ſo daß die Notwendigkeit der Erſtellung einer neuen Trace nicht ausgeſchloſſen iſt. Der Stadtrat beantragt die Bewilligung von 600 000 Mark zur Beſtreitung der Ankaufskoſten und des Kauſſchillings. — Schwetzingen, 8. Jan. Ein gräß⸗ liches Unglück paſſirte geſtern Mittag kurz vor 12 Uhr dem ledigen Schloſſer Joſeph Kürſchner Derſelbe wollte in dem Garten ſeiner elterlichen Wohnung mit einem Flobertgewehr einen Haſen rſchießen. Beim Losdrücken zerſprang unter dem unglücklichen Schützen mehrere Theile in das Auge und den Kopf. Der ſofort herbeigerufene Arzt legte einen Notverband an. Der Verletzte mußte mittelſt Chaiſe in die Klinik nach Heidel⸗ berg verbracht werden. — Weinheim, 7. Januar. Die hier ſtattgehabte Fiſchereiverpachtung der beſſ. Ober⸗ föſtereien Rimbach und Wald⸗Michelbach war von 70 Luſttragenden beſucht. Es kamen in ſechs Looſen die Gewäſſer des ſüdlichen Odenwalds zum Ausgebote, welche ſeither in Summe jähr⸗ lich 505 Mark eintrugen, in der Folge aber 2272 Mark einbringen werden. Es bedeutet dies einen Preisaufſchlag von rund 350 Prozent. Karlsruhe, 8. Januar. Geſtern Abend 7 Uhr 40 Minuten ſprang auf der Station Mü hlacker ein hier in der Marienſtraße wohn⸗ hafter, 35 Jahre alter, verheiratheter Maſchinen⸗ arbeiter von dem von Bietigheim kommenden Perſonenzug ab, kam zu Fall und 4 Wagen gingen über ihn hinweg. Der Körper wurde in der Hüſtgegend in zwei Theile getheilt, ſodaß der Verunglückte ſofort todt war. — Ludwigshafen, 7. Januar. Eine nichtswürdige That, die nur ein ganz verkomme⸗ Abend um 9 Uhr am Ausgang des Rangirbahn⸗ hofs in der Richtung nach Mundenheim verübt. Von unbekannter Hand wurde nämlich ein Stück von einer Eiſenbahnſchine, ca. 50 Centimeter lang, Schwurgerichtsſeſion zur wiſchen eine Weichenzunge geſteckt, welche der um 9 115 21 Min. Abends hier eintreffende Schnell⸗ zug Baſel— Berlin paſſiren mußte. Das Eiſen⸗ ſtück wurde indeß von der Maſchine ca. 40 Mtr. weit fortgeſchleudert, ohne daß dadurch Unheil wegenden Train entſtand. Der in den Abend⸗ ſtunden herrſchende Nebel begünſtigte die Aus⸗ führung des Bubenſtücks, das unter Umſtänden namenloſes Unheil hätte anrichten können. Der Thäter muß mit den Verhältniſſen des Bahn⸗ verkehrs nicht ganz unbekannt ſein. — Achern, 7. Jan. Ende September 1898 wurde bei Milspe der Arbeiter Hofacker ermordet und beraubt aufgefunden. Trotz der ausgeſetzten Belohnung gelang es nicht, den Thäter zu er⸗ mitteln. Im Juli v. J. fand man den Ham⸗ merſchmid Egen ebenfalls bei Milspe ee mordet auf. Auch hier handelte es ſich um einen Raubmord. Als der That verdächtig wurde der 24 Jahre alte Schloſſer Max Kreitler, ein geborener Badener von Achern, feſtgenommen u. Ende Juli vorigen Jahres nach Hagen überge⸗ Gefängniß ausgebrochen war. Trotz eines faſt erdrückenden Judizienbeweiſes leugnete Kr. die That entſchieden ab, ſo daß zur weiteren Vervollſtändigung ſtattgehabten Schwurgerichtsſeſſion nicht mehr zur Verhandlung kommen konnte. Nachdem nun Verhafteten ſo ohne Zweifel beiden Verbrechen in der im Febrnar beginnenden Aburtheilung kommen können, hat Kr., wie nach der „Hag. Ztg.“ be⸗ ſtimmt verlautet, jetzt eingeſtanden, die beiden Raubmorde verübt zu haben. — Kaiſerslautern, 6. Januar. In dem Nachbarort Spesbach im Sägewerk von Kautz fiel der Arbeiter Heber in die Gatterſäge und wurde lebendig zerſchnitten. — Sankt Ingbert (Pfalz), 7. Januar. In der Grube König bei Mittel⸗Becbach wurden durch herabfallendes Geſtein 5 Bergleute ver⸗ ſchüttet. Einer iſt todt, die übrigen ſind ſchwer verletzt. — Giengen a. Br., 7. Jan. Im An⸗ weſen des Zimmerm. Schweizer war Feuer aus⸗ gebrochen, das ſehr raſch um ſichgriff. Schweizer drang wiederholt in das brennende Haus ein, um Mo⸗ Näherin, Du ungeſchicktes Schenkmädchen, das ich dummerweiſe heirathete! Warum giebſt Du nicht Acht, was Du thuſt ?“ Nach dieſem milden Verweis widmete Fran Baretti ihre ganze Aufmerkſamkeit dem erzürnten Batten, bis daß das Gelee verzehrt war. Helene etzte ſich nieder und blickte gedankenvoll in das Feuer. Plötzlich ſchaute ſie auf. „Wolſton ?“ agte ſie. „Was wollten Sie heute Nachmittag in Wolſton?“ Frau Baretti erwiderte nichts, und ein ver⸗ egenes Schweigen trat ein, das der Kranke zuerſt interbrach. „Ich war noch Geld ſchuldig in dem Pirthshauſe dort,“ erklärte er bereitwillig. „Vor wei Jahren bei der Regatta trank ich tüchtig und ſezahlte nicht Alles. Der Wirth wies mich hinaus — ich habe vergeſſen, wie es kam, aber ſehr grob dar er — und die Schuld lag mir auf dem Ge⸗ iſſen. Funny ging nach Wolſton, und bezahlte n Mann. Nicht wahr, Fanny ?“ Die Gefragte nickte mit dem Kopfe, antworte⸗ aber nicht. „Wenn ich ſterben muß, Fräulein fuhr Paulo fort, „was ich aber jetzt cht mehr glaube, trotz all Ihrer düſtern Prophe⸗ „Es thut mir leid um Ihren Bruder — wie ich Ihnen ſchon geſagt habe,“ knurrte Paulo hervor; „vielleicht thut mir auch alles Andere leid. Ich weiß es nicht — ich kümmere mich nicht darum. Stelle dies pappige Zeug weg, Fanny und gieb mir ein Schlückchen Brandy.“ 5 „Du haſt ſchon zu viel Brandy heute gehabt, Paulo.“ 5 „Das iſt gelogen! 's iſt —“ 5 „St! rege Dich nur wieder auf; hier iſt ein Schlückchen. Mache den Mund auf, ſo!“ Paulo öffnete den Mund, und Frau Baretti goß ihm aus dem klebrigen Löffel ein Tröpfchen ſtark verdünnten Brandy henein. Der Kranke murrte ein wenig über die kleine Portion, ſank aber unmittelbar darauf in einen leichten Halb⸗ ſchlummer, mit dem zurückgeworfenen Kopfe, den großen Mund weit geöffnet, einen abſtoßenden Anblick darbietend. Frau Baretti zog ein niederes Srühlchen herbei und ſetzte ſich vor das Feuer zu Helenens Füßen nieder. Sie hatte den Abend ließen ein paar kräftige Arme ſehen, mit welchen ihungen,“ fügte er höhniſch bei; ſo wollte ich nigſtens ohne Schulden ſterben. Da geht nichts über in meiner Lage.“ „Sie ſprechen im Spott,“ ſagte Helene ihn unend betrachtend, „warum dies? Bereuen Sie un nicht aufrichtig Ihre ſündhafte Vergangenheit?“ „Ich bin nicht gut behandelt worden,“ war halb mürriſche Eutgegnung, „Tony hat mich cht gut behandelt — Jedermann war gegen mich. 0 habe zwei Frauen gehabt, und beide waren ſe. Warum ſollte ich bei alledem ein vollkom⸗ ner Chriſt geworden ſein? Es iſt wahrſcheinlich nicht natürlich.“ „Alſo kein Bedauern — keine Reue?“ ö 3 ſie ſich in der Welt weiterhelfen konnte, wenn Paulo todt war. „Ich glaube, es geht raſch mit ihm zu Ende,“ bemerkte ſie mit dem Kopf zu Paulo hin nickend; „und daß er ſeinen Sohn nicht mehr ſehen ſoll, wegen deſſen er ſo viel Spektakel macht! Das Kind kümmert in garnicht und iſt doch ſo gut ſein Kind, wie jener Antonio.“ f „Er hat zu viel getrunken, wie mir ſcheint,“ Brandy, als —“ ſagte Helene. „Ja — er verſchaffte ſich Als Sie nach Wolſton gingen, aber nicht um Schulden Ihres Mannes zu bezahlen, Frau Baretti,“ fügte Helene bei. „Warum ſucht er nur bis zuletzt mich zu hintergehen? Und warum thun 1 über gewaſchen, und die hochaufgeſchürzten Aermel Sie es ?“ 7475 M 8 für ben mit halber Fahrgeſchwindigkeit ſich be⸗ führt, nachdem er vorher aus dem Schwelmer des Beweismaterials die Sache in der im Nov. durch die Beweisaufnahme die Thäterſchaft des feſtſteht, daß die biliar zu retten. Bei ſeinem letzten Verſuch ſtürzte die Decke der Stube ein, in welcher er ſich befand und begrub den Unglücklichen. Als halbyer⸗ kohlte Leiche wurde er aus den Trümmern dez uſes hervorgezogen. 55 1 weiler, 7. Januar. Der bei der Biſchweiler Eiſenbahnkataſtrophe ſchwerverletzte Lokomotivführer Baumgärtner iſt geſtern Früh ebenfalls geſtorben. Die Zahl der Opfer dieſer Kataſtrophe erhöht ſich dadurch auf fünf. — Berlin, 7. Januar. Im Laufe des geſtrigen Tages ſind beglaubigte Nachrichten über das Verhalten der Engländer gegenüber den deutſchen Handelsſchiffen nicht eingegangen und auch von ſonſtigen Meldungen liegt nichts vor, was auf eine ſchleunige Abhilfe der deutſchen Beſchwerden hinweiſt. Nach einer Meldung auz Hamburg hielt die Oſtafrika⸗Linie von ihrem Adener Vertreter geſtern die Beſtätigung der Nachricht von der Freigabe des Dampfers General zugleich mit der Meldung, daß die Fortſetzung der Reiſe vorausſichtlich Mittwoch, bis wohin 101 100 die Wiederverladung der Güter beendet ſein wird, 4 in Let erfolgen könne. i i N — Brüſſel, 8. Januar. Die Nachricht 14 % f, f 1 daß der der Oſtafrika gehörige Dampfer Herzog von einem engliſchen Kriegsſchiff aufgebracht und nach Durban gebracht worden iſt, erregt, da das Schiff außer einer Abordnung des deutſchen rothen Kreuzes auch die belgiſche Ambulanz für Transvaal an Bord hatte, hier und in Ant⸗ werpen große Senſation. Man erwartet einen a e energiſchen Proteſt von Seiten Deutſchlands und 1 1 ang auch von den belgiſchen Veranſtaltern der Ex⸗ I mſttibat pedition. 10 fut ar nit. London, 8. Jan. General French iſt bei dan . . Colesberg ein ernſter Unfall zugeſtoßen, wobei er 7 Offiziere und über 60 Mann des Suffolk⸗ l Regiments verlor. Vier Compagnien des Regt⸗ ments waren während der Sonntag⸗Nacht ausge⸗ me 2 ſchickt worden, um einen Hügel zu nehmen. Bei Tagesanbruch griffen ſie an. Oberſt Watſon gab den Befehl zum Angriff und fiel ſofort verwundet, dann ſollen die Buren das Signal zum Rückzug gegeben haben und drei der engliſchen Compag⸗ wurzelter Haß, der nicht weichen will. nien gehorchten dem Befehle. Eine vierte Com⸗ nden ud pagnie blieb und kämpfte weiter, bis ſie über⸗ f wältigt und gefangen genommen wurde. * Nur r 4 8 8 N dt iz Bont Frau Baretti neigte ſich tiefer über das Feuer ind in Naa fett herab und blickte iu nervöſer Angſt auf den Kranken. in fh ud 1 „Er würde Jedermann hintergehen,“ ſagte ſie,“ „er kann nicht anders — es liegt in ſeiner Natur. Und ich thue ihm ein wenig den Willen — bis er ſtirbt. „Das iſt Alles.“ 5 „Sie gingen nach Wolſton, um nach Frank Nord auszuſchauen 2“ Helene hatte, aus Rückſicht auf den Schlum⸗ cht 5. mernden, mit gedämpfter Stimme geſprochen, aber da un Frau Baretti drehte ſich raſch auf ihrem Stühlchen aN um und wehrte mit der Hand. „St! St!“ fli⸗ s ſterter ſie; „laſſen Sie ihn dieſen Namen nicht m Anf, hören. Er haßt ihn — es iſt ein langer, einge- Ich glaube, er wird ihn mit ins Grab nehmen.“ „Mir iſt dieſer Name ſehr theuer,“ verſetz Helene; „und was den Oberſten und ſeine Angelegen⸗ heiten betrifft, ſo will ich nicht hintergangen werden.“ Fanny Baretti blickte mit großer Ueberraſchung in Helenens Antlitz, das einen ſehr entſchloſſene Ausdruck zeigte. „Ich kam heute Abend hierher,“ fuhr die junge Dame fort, „in der Hoffnung, von Ihnen vielleicht Näheres über Oberſt Nord zu er fahren, da ſeine Anweſenheit in Barſtoft natürlich von Jutereſſe für Sie ſein muß. Ich habe zu Hauſe auf ihn gewartet, aber er hat mich nicht beſucht.“ f „Warum ſollen Paulo und ich uns um den Oberſten kümmern?“ murmelte Frau Baretti ganz zornig. 5 „Reden Sie nicht ſo —, verſuchen Sie nicht, mich irre zu führen,“ rief Helene mit ihrer frü⸗ heren Heftigkeit. „Iſt Frank Nord in Wolſton oder nicht 2“ g Er iſt dort,“ war die zögernde Erwiederung Fortſetzung folgt. . 175