der am Ahr, ng werden in del U Unserer Nu. zum Allr gliedecn. zu erſcheie, nis, daß el dien ö legt wicd galalh einer f 2 und In haltungsblatt frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg. Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. Preis vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem Unter⸗ e Raum 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Molitor, Die einſpaltige Corpuszeile oder dere 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Ladenburg. A5 525 10. J Der Reichstag ſetzt am Dienſtag ſeine durch die weihnachtliche Ferienpauſe unterbrochene Verhandlungen fort. So fleißig er auch in dem am 14. Nov. 1899 be⸗ gonnenen vorweihnachtlichen Seſſtonsabſchnitt auch geweſen iſt, ſo ſteht ihm doch jetzt der bei weitem größere Theil ſeiner geſetzlichen — Berlin, 8. Jan. Arbeit erſt noch bevor. Hat der Reichstag doch noch einen anſehnlichen Reſt von Vor⸗ lagen der Sommerſeſſion aufzuarbeiten, wie die Novellen zum Strafgeſetzbuch (Abg. Heinze) und zur Straf- und Civilprozeßordnung, ferner den Entwurf eines Keichsgeſetzes über die Einführung der obligatoriſchen Fleiſchbeſchau, wozu ſich dann die ganze Reihe der ganz neuen geſetzgeberiſchen Aufgaben geſellen, die dem Keichstage ſchon unterbreitet worden ſind oder die ihm im Caufe der nächſten Seit be⸗ ſtimmt zugedacht ſind. Su letzterer Kategorie gehört auch die ſignaliſirte große Flottenvor⸗ lage; die freilich noch nicht einmal dem Bundes rath zugegangen iſt, ſo daß der Seit⸗ punkt ihres Erſcheinens im Reichstag noch ziemlich ungewiß iſt; jedenfalls ſteht da eine parlamentariſche Entſcheidung in der Flotten⸗ vorlage erſt nach Oſtern zu erwarten. London, 8. Januar. General Buller meldet aus dem Lager von Frere: Ich er⸗ hielt von General Withe in Ladyſmith am 6. Januar 2.15 nachmittags folgende Nach⸗ richt: „Ich habe den Angriff auf den Feind erneuert, bin aber ſtark bedrängt. Ich habe keine weitere Informationen.“ Im Cager von Frere lief darauf das Gerücht um, Withe habe nachmittags 5 Uhr den Feind beſiegt und 400 Gefangene gemacht. Buller entſandte darauf alle verfügbaren Truppen aus dem Cager von Frere, und Demonſtrationen vor Tolenſo zu machen. Caurenzo Marques, 8. Jan. Reuter⸗ meldung vom 5. Vach einer Depeſche aus Pretoria hat die Harniſon von Kuruman nach erneuter heftiger Beſchießung durch dir Buren am 1. Jan. kapituliert. Die Buren namen 120 Mann, darunter 12 Offiziere gefangen. Die Garniſon beſtand aus Mannſchaften der KHappolizei. Verſchiedenes — Ladenburg, 8. Januar. Wie aus einer Bekanntmachung des Bürgermeiſteramts Ladenburg zu entnehmen iſt, wird der Landes⸗ geologe Herrn Thürach, am 14. Januar 1900, Nachmittags halb 4 Uhr im Schiffs⸗Saale hier einen Vortrag über die beſte Art der Be⸗ handlung des Bodens unſerer Gegend halten. Herr Thürach iſt infolge langjähriger Durch⸗ forſchung unſeres Bodens im Beſitze eingehend⸗ ſter Kenntniſſe üher die Beſchaffenheit, Zuſammen⸗ ſetzung und Schichtung desſelben, und in der Lage, dem Landwirte die wichtigſten Winke für Erreichung einer möglichſt großen Fruchtbarkeit und Ergiebigkeit der Ackerkrumme durch zweckmäßige Bebauung und Bewirtſchaftung zu geben. Möchte daher Niemand, der Intereſſe an der Landwirtſchaft hat oder ſelbſt Beſitzer von Grund⸗ und Boden iſt, es unterlaſſen, den in Ausſicht geſtellten Vortrag anzuhören um Nutzen aus den zu erwartenden Darbietungen und Demonſtrationen zu ziehen. *LLadenburg, 8. Jan. Seit Kurzem hat unſere Nachbargemeinde Schriesheim Tele⸗ phonverbindung und haben ſich daſelbſt ca. 12. Firmen mit Anſchlüſſen betheiligt, hier hört man ſchon ſeit zwei Jahren 5 auch der gieſige Platz an das Telephonnetz angeſchloſſen werden ſoll, bis heute aber iſt ſolches noch nicht erfolgt, ob⸗ ſchon ſicher anzunehmen iſt, daß ſich mehr Theil⸗ nehmer als in Schriesheim anſchließen würden. Es wäre Sache der hieſigen Gemeindebehörde dafür zu ſorgen, daß alsbald der Anſchluß erfolgt, da es leider eine andere Vertretung der hieſigen Verkehrs⸗ und Kaufmänniſchen Intereſſen nicht giebt, wäre es ſehr angebracht, wenn ſich hier ein Kaufmänniſcher Verein bilden würde, wo hin und wieder über die einſchlüfſigen Sachen verhandelt werden könnte. An Betheiligung würde es ſicher nicht fehlen. Laden bur g, 9. Januar. Nach Mit⸗ theilung des Kaiſ. Poſtamtes hier ſind nunmehr auch in Ladenburg und Neckarhauſen (Amt Mannheim) öffentliche Fernſprechſtellen eröffnet worden die dem allgemeinen Fernſprechnetz des Ober⸗Poſtdirektions⸗Bezirks Karlsrußſe (Baden,) angeſchloſſen ſind. Mannheim, 8. Jan. Der Stadttrath hat dem Bürgerausſchuſſe für deſſen am Dienſtag, 16. Januar, ſtattfindende Sitzung eine Vorlage wegen Erwerbung der Mannheim⸗Feudenheimer Dampfſtraßenbahn unterbreitet. Nach den ver⸗ tragsmäßig getroffenen Abmachungen hat die Stadtgemeinde, wenn die Entrichtung des Kauf⸗ preiſes auf Ende dieſes Jahres erfolgt, zu be⸗ zahlen: 1. Kaufpreis 600000 Mark, 2. 5 % Zins hieraus für 1898 und 1899 60 000 M., 3. Gehalt an Herrn M. Lutz: 2200 Mark, zu⸗ ſammen 662,200 Mark. Dagegen erhält die Stadtkaſſe: für 1898: Reingewinn 42,536 Mark, Abſchreibungen 8029 Mark, für 1899: Reingewinn ca. 34,000 Mark, Abſchreibungen: ca. 8000 Mark, zuſammen 103,565 Mark, ſo daß nur bar zu leiſten ſein werden ca. 558,435 Mark. Wie hoch fich die Koſten für den Umbau der Bahn wegen Einführung des elektriſchen Betriebes ſtellen werden, iſt noch nicht feſtgeſtellt Ein Daterherz. Roman in Originalbearbeitung nach dem Engliſchen von Klara Rheinau. 76. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) So kam es, daß auch die armen Leute von Barſtoft ſich einer friſchen Brieſe erfreuten, die bei ſtürmiſchem Wetter zwiſchen den engen Häuſerreihen ſeltſam klagende, ſtöhnende Töne hervorbrachte. Helene wußte nicht, daß ſich ein ſtarker Wind er⸗ hoben, bis ſie die Salzgaſſe erreicht hatte und ein ſcharfer Luftzug ihr entgegenſtrömte, der unheim⸗ liche Echos zu erwecken ſchien. Stunde fur ein junges Mädchen, das ſelten um dieſe Zeit ſeine ſchützendes Dach zu verlaſſen pflegte, aber Helene hatte bis zum letzten Augenblicke auf Frank Nord gewartet, vor dem ſie geflohen war, als es in ihrer Hand gelegen, ein Wiederſehen herbeizuführen. Welch bittere Vorwürfe machte ſie ſich über dieſe Feigheit, ſeitdem ſich ihr die ſchmerz⸗ liche Ueberzeugung aufdrängte, daß es ihr auf ge⸗ heimnißvolle Weiſe entgangen war! Im erſten Augenblicke hatte ſie vor ſeinen Vorwürfen die Flucht ergriffen, aber wie gerne würde ſie dieſelben jetzt angehört haben! Frau Green, die Geſchäftsinhaberin Fanny Barettis, öffnete der ſpäten Beſucherin die Thüre. „Iſt Herr Baretti drinnen ?“ fragte Helene. „Drinnen?“ wiederholte eine Stimme aus der Es war eine ſpäte vorderen Stube, „natürlich bin ich N — wo ſollte ich ſonſt um dieſe Stunde ſein?“ Es war Paulos Stimme, und ſie klaug weniger ſchwach und hohl als in den letzten Tagen. „Pſt! Paulo!“ ließ ſich nun Frau Baretti vernehmen; „das iſt Fräulein Dering, ganz gewiß.“ „Einerlei, wer es iſt,“ verſetzte Paulo mürriſch ohne ſeine Stimme zu dämpfen. „So iſt er nun ſchon ſeit drei Stunden, Fräulein,“ erklärte Frau Green; „er ſchimpft und knurrt und quält ſeine Frau halb zu Tode.“ „Geht es ſchlimmer mit ihm?“ „Eigentlich nicht, Fräulein; aber er erwiſchte meinen Kleinen heute Mittag und ließ ſich Schnaps von ihm holen, ohne daß wirs merkten. Und nun iſt er nicht gerade betrunken — aber ganz wieder⸗ ſpenſtig.“ Kommen Sie herein, 3 Dering,“ rief Frau Baretti aus der Stube. „Der Alte iſt et⸗ was aufgeregt, aber er wird ſich gewiß freuen, Sie zu ſehen.“ Dann flüſterte ſie dem Gatten einige Anweiſungen zu, und Helene fand ſie dabei be⸗ ſchäftigt, dem Kranken in einem Theelöffel Fleiſch⸗ gelee zu reichen, nach dem er in widerlicher Weiſe ſchnappte. Paulo ſah womöglich noch ſchlimmer aus, als an jenem Nachmittag am Strande, da Helene ihn zum letzten Male geſehen; dem Wrack, das zuſammengekauert neben dem Kamine ſaß, in welchem ein ſchwaches, an dem kühlen Abende ſehr wohlthuendes Feuer brannte, ſchien der Tod auf den Ferſen zu ſitzen. „Sie dürfen ſich nicht an Paulo ſtören, Fräulein Dering,“ ſagte Frau Ba⸗ retti entſchuldigend; „er iſt nicht ſo wohl — er iſt mürriſch und gereizt und ganz durcheinander. Sie werden ihn auch nicht ſo reuhig finden über all das Unheil, daß er in ſeinem Leben aufgeſtellt hat, denn er iſt nicht wie ſonſt heute Abend. Sein Sohn hält ſich von ihm fern, und das ſetzt ihm arg zu, dem Alten.“ Demnach haben Sie bon Antonio noch nichts gehört?“ fragte Helene. „Kein Wort,“ antwortete Paulo nun ſelbſt; „ich bin zu arm, ein zu ſchlechter Kerl, als daß mein feiner Herr Sohn ſich die Mühe machen würde, zu mir zu kommen. Er muß ſeine Muſik beſorgen in dem verwünſchten Paris, und ich kann ſeinetwegen ruhig ſterben. Doch ich erhole mich wieder, Fräulein Dering, erhole mich ganz bald wieder. „So ſchwätzte er in einem fort,“ ſagte Frau Baretti auf Helene blickend, während ſie fortfuhr den Kranken mit Gelee zu füttern; und trotzdem ſcheint mir, daß er ſehr nahe am — daß er heute viel ſchlimmer iſt. Er verſprach mir im Bett zu bleiben, aber als ich heute Mittag von Wolſton zurückkam, ſaß er, wie gewöhnlich, angekleidet beim Feuer.“ 2 „Ich war doch kräftig genug, aufzuſtehen, nicht wahr 2“ rief Paulo. „Ich war — nächſtens wirſt Du mir den Löffel ins Auge ſtoßen, Du einfältige