fortgeſetzten krampfhaften militäriſchen Anſtreng⸗ ungen der Engländer, der Boern endlich Herr zu werden, erhellt; nun, auf alle Fälle würde j doch das ſtolze Albion eine ſchließliche Beſiegung der Boern überaus theuer bezahlen. Verſchiedenes Ladenburg, den 18. Dez floſſenen Samstag, Abends veranſtaltete das hieſige freiwillige Feuerwehrkorps, bei ſehr zahlreicher Beteiligung der Mitglieder, zu Ehren ſeines neuen Kommandanten, Herrn Friedrich Agricola, einen Lampionzug. Herr Haupt; mann Maurer begrüßte den nunmehrigen Kommandanten mit herzlichen Worten. Er ſrach die Freude und auch den Dank des Corps aus und ſchloß mit einem Hoch auf Herrn Ag ri⸗ cola, in welches ſämmtliche anweſenden Feuer⸗ wehrleute begeiſtert einſtimmten. Hierauf ergriff Herr Kommandant Agricola das Wort. Er dankte zunächſt für die ihm entgegengebrachte Ovation ferner auch über das ihm Seitens des Gemeinderaths und der Feuerwehr geſchenkte Vertrauen. Er gab die Verſicherung ab, ſeine ganze Kraft der Feuerwehrſache zu widmen. Von ſeinen Feuerwehrleuten verlange er indeſſen treue Pflichterfüllung und unbedingten Gehorſam. Sein Hoch galt der Stadtgemeinde mit ihrem Ober⸗ haupte, Herrn Bürgermeiſter Petermann. Dieſe Feierlichkeit, wel e durch Muſikvorträge der Kapelle Hertel eingeleitet und abgeſchloſſen wurde, bot einen impoſanſanten Anblick. Hieran anſchließend fand im „Adler“ ein Feſtbankett ſtatt. Daſelbſt waren als; Ehrengäſte erſchienen: Herr Bürgermeiſter Petermann, einige Herren Gemeindleräthe und Ehren⸗ mitglieder. Herr Bürgermeiſter Petermann eröffnete dieſe Feier mit einer längeren Rede. Mit warmen und wohlmeinenden Worten ſchilderte Redner — anknüpfend an entſprechende Ereigniſſe in der Natur — die Vorgänge innerhalb des Corps während der letzten Zeit. Er iſt erfreut über den Frieden, der jetzt wieder in das Corps eingetreten iſt. In ſeinen weiteren Ausführungen weist der Herr Bürgermeiſter nach, daß Herr Agriccla ing Anbetracht ſeiner vorzüglichen Eigenſchaften in jeder Bezie ung die richtige Per⸗ ſönlichkeit für die Kommandantenſtelle iſt. Er entdigte mit einem Hoch auf den neuen Komman⸗ danten. Die hochintereſſante Rede des Herrn Am ver⸗ Bürgerm in der nächſten Nummer d. 5 geführt zu werden. Herr Kommandant Agricola ſprach dem Worte ſeinen tiefgefühlten lauf ſeiner Anſprache wies die Verantwortung ſeines Dank aus. Im Ver⸗ Herr Agricola auf ordnungsgemäßen Vollzug ihrer Aufgaben dazu beizutragen, daß ihm ſeine Stellung erleichtert werde. Ausbildung der Feuerwehrleute eine bedeutend beſſere wird und wie die Feuerwehrübungen inte⸗ reſſanter geſtaltet werden können. Er beendigte ſeine Ausführungen mit der Verſicherung, daß er für Förderung der Feuerwehr unermüdlich ſtreben werde. Ungetheilter Beifall folgte ſeinen Worten. Während der übrigen Zeit des Abends wurden noch von verſchiedenen Herren Toaſte ausgebracht, die Gleichgiltigkeit der wohlhabenderen Einwohner⸗ unterzog, auf den neuen Kommandanten, von Kommandant Agricola auf Herrn Bürgermeiſter Petermann und den Gemeinderath, von Obmann Höflein auf Kaiſer Wilhelm II., ferner noch auf den dermaligen Kommandanten, jetzigen Po⸗ lizeidiener, Herrn Jakoh Frey, von Wehrmann J. Stumpf auf den neuen Kommandanten, von Hauptmann Maurer auf die Ehrenmitglieder und von Adjutant Heiden auf die älteſten activen Kameraden. Herr Frey dankte für bie Pflichten gegenüber dem neuen Kommandanten hin. Sein Hoch galt dem guten Einvernehmen mit der Wehr. Herr Ehrenmitglied Bauer dankte im Namen der alten und brachte auf den Verwaltungsrath und die Chagierten ein Hoch aus. Durch humoriſtiſche Vorträge der Herren Maurer, Urban, Heiden und Friedrich wurde zur Feſtesſtimmung weſentlich beigetragen. Die Leiſtungen der Kapelle Hertel unter der be⸗ währten Leitung ihres tüchtigen Dirigenten, Herrn P. W. Hertel ſind als nur vorzügliche zu be⸗ zeichnen. Das Bankett hatte einen ſchönen Ver⸗ lauf und wird jedem Theilnehmer in angenehmer Erinnerung bleiben; denn eiſters fand allgemeinen Beifall. Die⸗ ſelbe verdient ihres ausgezeichnern 1 5 wegen 5 lattes näher aus 8 f 505 Unglück ereignete ſich geſtern hier. Herrn Vorredner für die aufrichtigen die Familie Sack, Vater, Mutter und zwei Kinder übernommenen Amtes d erſuchte die Kameraden, ihrerſeits durch ihn, ae en So weit feſtgeſtellt iſt, rührt das Gas von einem Rohrbruch her, welches in das Haus eindrang, Er deutete noch an, auf welche Art und Weiſe die praktiſche, wie auch die theoretiſche 1 8 De einſtimmig beſchloſſen, eine ſtädtiſche Verbrauchs⸗ von Leuchtgas eingetreten. „s war halt doch ein ſchönes Feſt, kein Einziger war voll geweſt.“ — Eberbach, 18. Dez. Ein ſchreckliches Man fand Der Tod war durch Einathmen Nur das älteſte Kind, ein Knabe von 8 Jahren, gab noch Lebenszeichen von ſich, man hofft ihn, am Leben zu erhalten. todt im Bette. was ſelbſt aber keine Rohrleitung hat, — Lahr, 17. Dez. Der Stadtrath hat ſteuer für Bier, Wein und Obſtwein einzuführen, — Donaueſchin gen, 17. Dez. Die zwei Dienſtmädchen des Herrn Kammerrath Künzig erſchienen heute früh nicht zur beſtimmten Zeit und da ſie auf Klopfen und Rufen keine Antwort ſo von Wehrmann Colombara, der insbeſondere ſchaft an der Feuerwehrſache einer ſcharfen Kritik gaben, ließ Herr K. um 7 Uhr die Thüre er⸗ brechen. Beide lagen im Nachtgewand am Boden. Die Unterſuchung ergab, daß die Mädchen mit dem Klappenſchluß des Ofens unvorſichtig umge⸗ gangen waren, das Kindermädchen Thereſta Horcher, 20 Jahre alt, von Lauf bei Bühl, war infolge Einathmens von Kohlenoxidgas erſtickt, die 28 jährige Martha Fiſcher erlangte nach vielen Be⸗ mühungen ihr Bewußtſein wieder. — Gebweiler i. E., 17. Dez. Die große Seifenfabrik von Wunſch iſt am letzten Donners, tag abgebrannt. Bei den großen Vorräthen an Oel, Fett und Seifen konnte an ein Eeſticken der Flammen nicht gedacht werden. Nur 200 im Hofraum liegende Fäſſer Oel und das Wohn⸗ ihm entgegengebrachte Ehrenbezeugung und wies in kernigen Worten die Feuerwehrleute auf ihre aus Rom: katholiſchen Kirchen der Welt um Mitternacht des haus konnte gerettet werden. Nahezu 300 000 Kilo Oel ſind verbrannt. Der Schaden beläuft ſich auf 350 bis 400 000. Das Anweſen iſt mit 500 000 bei 5 Geſellſchaften verſichert. — Paris, 18. Dez. Der Figaro meldet Der Papſt ordnete an, daß in allen 31. Dez. zu Beginn des Jahres 1900 Gottesdienſt abgehalten werden ſoll. — Angouleme, 18. Dez. Heute Nacht iſt auf der Eiſenbahn Bordeanx⸗Orleans zwiſchen den Stationen Montmoreau und Charmont ein Schnellzug mit dem von Bordeaux kommenden Expreßzug zuſammengeſtoßen. Eine Perſon wurde getödtet, 22 verletzt. das Fenſter, an welchem das Trommeln immer heftiger und ungeduldiger wurde. „Wer iſtdraußen?“ fragte ſie. „Ein Freund — Ihr beſter Freund, Fräulein Dering,“ ſagte eine leiſe Stimme. „Was wünſchen Sie von mir? Warum kommen Sie in dieſer Weiſe an mein Haus?“ „Ich möchte nicht von den Dienſtboten ge⸗ ſehen werden,“ war die raſche Antwort. „Ich bin zu Tode gehetzt — am Sterben!“ „Am Sterben! wiederholte Helene Dering. „Ja, dem Tode nahe. Laſſen Sie mich ein — ich bin ein alter Freund — Antonios Vater. Ich habe Ihnen viel zu ſagen.“ „Ich kann Ihnen nicht trauen,“ ſagte Helene Dering. „Ich habe kaum ſoviel Kraft, als eine Maus,“ rief Paulo flehend; und ein heiſeres Lachen kämpfte einem hohlen, verzweifelten Huſten, ehe er beifügte: wenn ein Menſch auf der Welt jetzt noch Sie das Fenſter „als Angſt vor mir hätte. Oeffnen — werfen Sie einen Blick auf mich — das wird genügen, ſage ich Ihnen.“ Es lag etwas in des Mannes Stimme, das die Wahrheit ſeiner Ausſage beſtätigte; Helene öffnete langſam den Fenſterladen und zog die Blende auf. Sie konnte dieſem Manne nicht ohne Weiteres den Eintritt wehren; vielleicht brachte er gute Nach⸗ richten für Frank Nord, Antonio oder ſie Ja, er war ſehr harmlos jetzt — eine Sekunde genügte, um Helene davon zu überzeugen. Das Licht aus dem Zimmer fiel gerade auf ſein ma⸗ geres, verfallenes, Egeiſterhaftes Geſicht, auſ ſeinen elenden, abgezehrten Körper. Mit langeu krallen⸗ ähnlichen Fingern hielt er ſich an die Fenſter⸗ brüſtung gellammert um nicht umzuſinken, und es ſelbſt. ſchien nur wenig Grund verhanden, ſeine Ausſage er ſei dem Tode nahe, zu bezweifeln. Helene ſchauderte zögerte eine Sekunde und öffuete dann, unerſchrocken wie ſie war, die Glasthüre, um dem Manne, der ihr eigenes Leben und das Leben ihrer Lieben verdüſtert hatte, Ein⸗ laß zu gewähren 49. Kapitel. Die Prophezeihung Paulo Bar letzten Zuſammentreffen mit Antonio ſchien wirklich in Erfüllung gehen zu wollen — das Gefäaͤngniß⸗ leben brachte ihn ins Grab. Er war ein Trunkes und böſe Leidenſchaften einen Menſchen ſtürzen, in welch elenden Zuſtand ſie ihn verſetzen können, als er jetzt auf einen Stuhl niederſank und verzweifelt nach Athem rang, um zu Helene zu können. Seine ſchädigen Kleider waren ſchmutzig und mit Reiſeſtaub bedeckt, und ſein Geſicht drückte ſoviel Leiden und Elend aus, daß ſelbſt Helene ihn bemitleidete, obgleich ſie bor ihm zurückwich und ſich fragte, was ſeine Gegenwart in ihrem Zimmer wohl für Folgen haben möchte. Paulo hatte die abgezehrten Hände auf die Bruſt gedrückt und keuchte ſchwer, als ob jeder Athemzug ein Dolchſtoß für ihn ſei, und als Helene ihn anreden wollte, bat er mit einer Gebärde um Schweigen, bis er Kraft genug zum Antworten habe. Als er ſich einwenig erholt hatte, nahm er einen alten Matroſenhut vom Kopfen und ſagte mit mit hohler Stimme: „Ich bin nicht gekommen, um etwas zu verlangen — haben Sie keine Augſt. Ich erwarte keine Gunſt vou Ihnen — ich kann es auch nicht erwarten. O, wie krank bin ich!“ Sehen Sie, dieſe ver⸗ wünſchte Tatze an,“ rief er mit einem Anflug ſeiner alten Wildheit; „ſelbſt die kann nicht ruhig bleiben, ſondern zittert wie Eſpeulaub. Sehen Sie, was aus mir geworden iſt, und ich bin noch keine fünfzig Jaher alt!“ Paulos Thränen floſſen von a ſchreck⸗ licher Beweis, in welchen Abgrund das Laſter des paar Tagen, die ich noch zu leben, habe, jeher reichlich in Augenblicken der Erregung, aber nie hatte er mit ſo ungekünſteltem Schmerze, mit ſo tiefer Wehmuth gen eint, als bei dieſer Gelegen⸗ heit, da er Helene ſeine zitternde Hand als einen Gegenſtand des Mitleids zu beſchauen gab. „Ja, Sie haben ſich verändert,“ ſagte Helene gedankenvoll. „Wollen Sie nicht die Blende herablaſſen?“ fragte er; „es iſt ſicherer. Ich bin überall in Gefahr, ſeitdem dieſe höll — hoͤlliſchen Steckbriefe in der Mode ſind.“ Helene erfüllte ſeine Bitte nicht; ſie war noch nicht klar über den Grund ſeines Hierſeins und an ihr war es nicht, den Verbrecher zu ſchirmen. „Sagen Sie mir, was Sie hier wollen,“ ſagte ſie gebietend. 8 Paulo blickte beängſtigt nach dem Fenſter und rückte ſeinen Stuhl noch näher an die Maurer, um von draußen nicht geſehen werden zu können; dann ſagte er leichtfertiger: „Mich der Polizei ſtellen wegen des Mordes an Ihrem Bruder Friedrich. Mir liegt nichts daran, was aus mir wird in den Nein mir liegt nichts daran — gar nichts.“ Helene überlief ein unwillkürlicher Schauder. „Sie geſtehen es mir ein — mir — daß Sie meinen Bruder gemordet?“ rief ſie entrüſtet. ü „Man hat es Ihnen ſchon geſagt, wie ich weiß,“ verſetzte er; „aber ich dachte ich wollte es Ihuen ſelöſt wiederholen und Ihnen ſelbſt wieder⸗ holen und Ihnen auf Leib und Seele verſichern, daß ich ihm kein Haar gekrümmt hätte, daß er SSD D — Dee ſtatt und An mitgliedel Auswah. Chawl bol Nädcher Kinderk Regat f Umlegkt 1 lauſt wg g ö 1 0 ———