it Rhe 8 9 tik 10 5 Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. icht ſahltz Preis vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem Unter⸗ 8 1 N Niederlage General guller's. Die Hiobspoſten für England vom ſüd⸗ afrikaniſchen Uriegsſchauplatze jagen ſich jetzt förmlich. Noch ſteht man jenſeits des Canals allenthalben unter dem ſchmerzlichen Eindrucke der ſchweren Niederlagen, welche die engliſchen Truppen erſt jüngſt bei Stromberg und am kommt eine neue ſchwerwiegende Unglücks bot⸗ ſchaft für England aus Südafrika. Sie beſagt in Geſtalt einer längeren Depeſche General Buller's, des oberſten Befehlshabers der eng⸗ liſchen Geſamtſtreitkräfte in Südafrika, ſelber, daß derſelbe mit ſeinem erſtmaligen Verſuche, die in Cadyſmith von den Boern ſchon ſeit Wochen eingeſchloſſene und hart bedrängte Truppenmacht unter General White zu ent⸗ 5 ſetzen, vollkommen geſcheitert iſt, daß er hiebei zehn Geſchütze einbüßte und ſchwere Verluſte ö an Mannſchaften erlitt, obwohl die näheren Siffern in letzterer Beziehung noch nicht bekannt ſind. Seneral Buller unternahm ſeinen Vor⸗ ſtoß gegen die Boern unter General Schalk Burger von Colenſo am Tugelafluſſe aus, er vermochte jedoch nicht, wie er in ſeiner Mel⸗ * f haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Mol Mittwoch, den 20. Dezember Adenburger 10 Anzeiger fü Raum it o „„ Ladenburg und Umgegend. Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszei Druck und Verlag von Ka e 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Ladenburg. — Der Krieg in Hüdafrika und die Modderfluſſe verzeichnen mußten, und ſchon gefährliche Umklammerung ſeitens des ſiegreichen Gegners abzuwehren. Mit der Surückwweiſung dieſes Unter⸗ nehmens General Bullers, Ladyſmith Hilfe zu bringen, haben ſich die Engländer faſt unmittel⸗ bar nachdem für ſie ſo unglücklich und verluſt⸗ reich verlaufenen Treffen bei Stromberg und am Modderfluſſe nun auch im Oſten des ſüd⸗ afrikaniſchen Uriegsſchauplatzes eine neue über⸗ aus empfindliche Niederlage zugezogen. Sie bedeutet, daß der erſte ernſthafte Verſuch des engliſchen Generaliſſimus Buller, die ſchon ſeit vielen Wochen in Ladyſmith von den Boern eingeſchloſſen ekleine Armee des Generals White zu befreien, geſcheitert iſt, womit man vielleicht das Geſchick des tapferen Generals White und ſeiner Truppen endlich als beſiegelt betrachten kann, giengen doch in Cadyſmith nach den letzten Meldungen von dort die vorhandenen Vorräte ganz bedenklich auf die Neige, während zugleich allerhand Krankheiten unter der eingeſchloſſenen Beſatzung graſſirten. Welche Wirkung aber eine Capitulation der auf 7000 bis 8000 Mann geſchätzten Truppenmacht General White's nach mehr als einer Richtung ausüben müßte, das ließe ſich ſchon heute ziemlich genau beurteilen. Vor Allem würde die von General Buller er⸗ griffene Offenſive vollſtändig ins Stocken ge⸗ raten, höchſt wahrſcheinlich ſich in eine ſtrenge Devenſive verwandeln, und es erſcheint noch ziemlich fraglich, ob die jetzt in England Hals über Hopf mobiliſirte neue Diviſion für Süd⸗ afrika genügend wäre, General Buller zur Wiederaufnahme ictkt noch rich dung zugiebt, trotz aller Anſtrengungen den N Tugela zu überſchreiten, ſondern mußte ſich Kapuzen in infolge des fürchterlichen Feuers der in ſtarken Habihe Stellungen ſtehenden Boern zuletzt auf ſein 1 15 Hauptquartier bei Chieveley. zurückziehen. An⸗ e u. fu geblich ging der Kückzug der Buller'ſchen Truppen ei⸗Crabutle in guter Ordnung vor ſich, ſie wurden hierbei St u jedoch den ganzen Tag, wie die Depeſche Bullers u den fit weiter zugeſteht, von einer beträchtlichen Streit⸗ Tic macht des Feindes in der rechten Flanke be⸗ Tasche bedroht, offenbar iſt es dem engliſchen Oberſt⸗ kommandirenden nur mit Mühe gelungen, dieſe le . Ein VDaterherz. anti wat 2 i 1 Gch . Roman in Originalbearbeitung nach dem Engliſchen eile. 00 von Klara Rheinau. 2 71. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) 0 Helene ſetzte ſich ihr gegenüber und ſtudirte 00 ihre Züge. Sie konnte ſich leicht vorſtellen, daß en l dieſe Frau unter günſtigen Umſtäuden etwas Tüch⸗ 1 62 tiges hätte leiſten und einen fleißigen ordentlichen aaf il d Mann recht glücklich machen können. So aber war ihr Leben ein verfehltes und der Umgang mit ihr nicht ſehr angenehm und erquicklich. Frau Ba⸗ retti fühlte Helenens forſchende Blicke auf ſich ruhen und ſchaute plötzlich von ihrer Arbeit auf. „Ah, Sie möchten wiſſen, warum ich Sie ſo lange ge⸗ 1 täuſcht, Fräulein — warum ich Ihnen nicht gleich e 1 unſerer erſten Begegnung die Wahrheit geſagt abe!“ „Ja, unter Anderem dachte ich eben auch daran,“ verſetzte Helene, überraſcht über den Scharf⸗ ſinn der Frau. „Es ſchien mir, als ſei der Name Baretti keine gute Empfehlung für mich,“ erklärte dieſe „und ich wünſchte, ganz vergeſſen zu werden. Ich dachte, Elſie habe Ihnen erzählt, vor welcher Ver⸗ ſuchung ſie mich errettet, und Sie hätten die 15 ſchlimmſte Meinung von mir.“ ill, „Warum kamen Sie überhaupt zu mir? 90 . „Ich hatte ſo viel von Ihnen gehört. 1 5 ſeines vorerſt geſcheiterten Vormarſches in Stand zu ſetzen. Sicherlich wird aber ſeine jetzt erlittene Niederlage auf die engliſchen Operationen im Norden des Caplandes und im Weſten des kriegsſchau⸗ platzes lähmend beeinfluſſen, wo ja durch die ſchmählichen Mißerfolge der Generäle Gatacre und Cord Methuen die Chancen der Engländer ſowie ſo verzweifelt niedrig ſtehen. Außerdem jedoch erwächſt den Engländern immer deut⸗ licher die drohende Gefahr eines allgemeinen Aufſtandes der ſogenannten Afrikander, der in Capland und Natal lebenden Einwohner holländiſcher Abſtammung. Schon jetzt gährt es unter denſelben infolge der fortgeſetzten Siege ihrer Stammesgenoſſen, der Transvaal⸗ und Oranjeboern, bedenklich, kämpfen doch bereits tauſende von Capboern gemeinſchaftlich mit ihren Brüdern aus den beiden Boernrepubliken gegen ihre bisherigen Herren, die Engländer. Namentlich hat die Niederlage General Gatacres bei Stromberg der Boernarmee viele neue Hämpfer aus den Reihen der Capboern zugeführt, und iſt es leicht möglich, daß die Hunde von der Surückwerfung der Truppen Buller's bei Colenſo die Afrikander nun ver⸗ anlaſſen wird, in hellen Haufen zu den Boern überzugehen. Jedenfalls ſpitzt ſich dergeſtalt die Lage in Südafrika für England immer mehr zu, und man ſollte meinen, die engliſche Regierung müßte herzensfroh ſein, wenn ihr von dritter Seite eine freundſchaftliche Intervention zu einer für beide Teile ehrenhaften Beendigung des Hrieges in Südafrika angeboten werden würde. Aber angeſichts der hochmütigen Erklärung von maßgebenden Londoner Stellen, England müſſe ſich jede etwaige fremde Intervention in Süd⸗ afrika entſchieden verbitten, wird wohl niemand von den neutralen Mächten Luſt und Neigung verſpüren, den Engländern einen ſolchen Dienſt zu erweiſen. Auch ſitzt man in England noch immer auf dem hohen Pferde, wie erſt wieder die prahleriſche Rede des Herzogs von Devon⸗ ſhire in Vork beweiſt und wie auch aus den Mann war in beſtändiger Angſt, von Ihren nach Elſie ſuchenden Spionen entdeckt zu werden, in Ihrer Nähe dachte ich ſicher zu ſein — und bin es doch nicht,“ als Elſie beſſer wurde, ſprach ſie viel von Ihnen, als von einer theuern Freundin, die ſie verloren hatte.“ „Arme Elſie!“ ſeuſzte Heleue. „Ach, ſie war ein gutes Mädchen,“ ſuhr Frau Baretti fort; „eine große Laſt in vieler Beziehung, aber — ſehr gut. mein Kind nach ihr. So kam es mir in und als es mir gar zu hart erging — denn wo Paulo ſein Geld aufbewahrte, konnte ich nie heraus⸗ bringen, und es war kein Pfennig davon im Hauſe war 0 Ich ich es that, bis zum heutigen — dachte ich an Sie und kam hierher. daß Abend.“ „Kann Ihr Mann einen Grund haben, nach Barſtoft zu kommen?“ fragte Helene. „Ich kenne ſeinen Grund,“ war die düſtere Eutgegnung. „Er will mich umbringen und die Kleine dazu, wenn er Gelegenheit findet. Sie können ſich Sie nicht vorſtellen — was für ein ſchrecklicher Meuſch er iſt.“ „Ja, ich kanu es,“ ſagte Heleue. „Vor einem Monat laſen wir in einem frau⸗ mals gerade 1 705 und fügte ſie unzufrieden bei; „und Sie rettete mich, und ich nannte den Sinn, daß Sie eine gütige, mitleidige Dame ſeien, große Aufregung darüber. Viermal hatte er ſchon ver⸗ wegzukommen. Er war der ſchlechteſte Menſch in all den franzöſiſchen Gefängniſſen, und wenn er wild wurde, mußte man ihm mit dem Gewehr zu Leibe gehen, um ihn zum Gehorſam zu zwingen. Und doch, wenn er nüchtern war, Fräulein Dering — ganz nüchtern [ ich kann mich erinnern, daß dies ein⸗ oder zweimal vorkam — ſo war er ganz ruhig.“ Frau Baretti ſeufzte wieder. Wie ein Kraupf erfaßte ſie eine gewiſſe Zuneigung für ihn und ließ ſie für den Augenblick ſeine frühere Wild⸗ heit bei der Erinnerung an ſein beſſeres Betragen vergeſſen. 5 „Sie können ihn noch bemitleiden — ihm vielleicht verzeihen?“ fragte Helene mit Theilnahme. „Wenn ich ſicher wäre, daß er — aber nein ich könnte ihm nicht vertrauen. Wenn er keinen Rauſch hätte, würde ich ihm hier vielleicht einmal ſeine Tochter einen Augenblick anvertrauen; vielleicht auch — Gott ſtehe mir bei! Da iſt der Menſch ſchon wieder, ganz gewiß! Verbergen Sie mich 3 berſtecken Sie mich irgendwo, von wo ich ent⸗ fliehen kann.“ 1 Sie nahm ihr Kin,d ihren Hut und Shawl mitſammt der Näharbeit und ſtürtzte durch die nur angelehnte Thür in das Nebenzimmer als draußer Jemand ungeduldig gegen die Fonſterſcheiben be, vor denen die Läden inwendig geſchloſſen waren g Helene fühlte ſich etnen Augenblick beunruhigt ö e ihr Muth kehrte raſch zurück 2 trat an