angelangt waren. Eine heftiger Artilleriekampfe begann um 4 Uhr früh und dauerte bis gegen 7 Uhr. Die engliſchen Truppen mußten ſich ſodann zurückziehen, da die Stellung uneinnehmbar war. London, 21. Dez. Reuters Bureau be⸗ richtet vom 10.: Nach weiteren Meldungen über das Gefecht bei Stromberg haben von den Trup⸗ pen des Generals Gatacre die „Royal Iriſh Rifles“ und die „Northumberland⸗Füſilire“ am ſchwerſten gelitten. Das erſte Regiment verlor 7 Offiziere und 122 Verwundete, während drei Offiziere und 290 Mann vermißt werden, vom letzteren Regiment werden 6 Offiziere und 306 Mann vermißt. (Bei der verhältmäßig geringen engliſchen Regimentsſtärke iſt dieſer Verluſt na⸗ mentlich an Vermißten, d. h. ſolcher, die in Ge⸗ fangenſchaft der Buren geriethen, ganz außeror⸗ dentlich groß. Verſchiedenes Ladenburg, 10. Dez. Anläßlich der nahenden Weihnachtszeit ſei auf die Poſtvor⸗ ſchriften bezüglich der an Soldaten gerichteten Sendungen hingewieſen, wonach Poſſkarten und gewöhnliche Briefe an Soldaten einſchließlich Unteroffiziere überhaupt kein Porto koſten. Für die an Soldaten gerichteten Poſtanweiſungen bis 15 Mk. beträgt das Porto ehne Unterſchied der Entfernung 10 Pfg. Soldatenpackete bis 3 Kilo Gewicht koſten überallhin 20 Pfennige Porto Dieſe Vergünſtigungen kommen aber nur dann zur Geltung, wenn die Poſtkarten, Brief uſw. den Vermark haben: „Soldatenbrief. Eigene Angelegenheit des Empfängers.“ Ohne dieſen Vermerk zahlen die Sendungen tarifmäßiges Porto. 5 — Mannheim, 11. Dez. Die Großh. Staatsanwaltſchaft hier erläßt nachſtehende Be⸗ kanntmachung: Am 6. Dezember d. Js., Nach⸗ mittags um 3 Uhr wurde zwiſchen Käferthal und Viernheim in der Nähe des erſtgenannten Ortes eine Frauensperſon vergewaltigt. Der unbekannte Thäter, welcher ſich in der Richtung nach Virnheim flüchtete, wird beſchrieben wie folgt: 20 bis 25 Jahre alt, etwa 1,70 m groß, blond, bartlos; er war bekleidet mit bräunlicher Hoſe, bräunlicher Juppe und einem weichen Filzhut von ähnlicher Farbe. An ſeiner länglichen Cravatte befand ſil eine Spange, Nadel oder dergl. Er trug einen Schirm bei ſich. Ich bitte um Fahndung und um Mitteilungen, der Stadt Mannheim zu übernehmen. griff genommen werden. mit dem 1. Januar 1901 in Betrieb ſetzen zu 0 die zur Ermittlung des Thäters führen können, wobei ich bemerke, daß ich für Ermittlurg des Verbrechers eine Belohnung erwirken werde. Mannheim, 11 Dez. Wie der „Mhm. G.⸗Anz.“ hört, beſteht die Abſicht, die hieſige Trambahn mit dem 1. Januar 1901 in den Beſitz Im Laufe des nächſteſt Jahres ſollen zuerſt die neuen Straßen⸗ bahnlinien gebaut werden und zwar iſt in vor⸗ erſter Reihe die Strecke Waldhof⸗Neckarbrücke vor⸗ geſehen, die mit dem 1. Juli 1900 in Betrieb geſetzt werden ſoll. Weiter ſoll ſofort die Er⸗ dauung der Straßenbahn um den Ring in An⸗ Man hofft, dieſe Strecke können. Die Umwandlung der Trambahnlinien 5 Jungbuſch⸗Bahnhof und Neckarbrücke⸗Ludwigs⸗ hafen in elektriſche Bahnen ſollen ſofort nach der Uebernahme der Trambahn durch die Stadt erfolgen. — Mannheim, 9. Dez. Es hat ſich hier or einiger Zeit ein Konſortium uit einem Kapital von 5 Millionen zum Zwecke der Gründ⸗ ung einer Bank gebildet, deren Aufgabe neben dem gewöhnlichen Bankgeſchäfts die finanzielle Unterſtützung der Klein⸗Induſtrie, des Handwerks und auch in rationeller Hinſicht wie bisher der Landwirthſchaft erſtrebt. auch hauptſächlich die kommandiſtiſche Betheiligung gewerblichen Unternehmungen ſein. Die Durch⸗ Zweck dieſer Bank ſoll führung dieſes geſicherten Projekts wurde nur mit Rückſicht auf den gegenwärtigen Geldmarkt bis Anfang nächſten Jahres verſchoben. — Bruchſal, 11. Dez. Der Bahnhof in Karlsdorf war am Samstag Abend der Schau⸗ platz eines entſetzlichen Unglücks. Als der von Bruchſal kommende Zug auf dem einen Geleiſe herangefahren war und die in Karlsdorf aus⸗ ſteigenden Perſonen di Wagen eben verlaſſen hatten, brauſte von Graben her der Güterzug heran und erfaßte die Tochter des Herrn Bürger⸗ meiſters Schlittwein von Karlsdorf, die in Bruch⸗ ſal die Haushaltungsſchule des Marienhaufes be⸗ ſucht. Das 14 Jahre alte Mädchen wurde buch⸗ ſtäblich zermalmt und in Stücke geriſſen. Wie der „Krchg. Ztg.“ weiter mitgeteilt wurde, iſt ein junger Mann, ein Gymnaſiaſt, deſſen Mantel vom Zuge erfaßt wurde, nur mit knapper Not dem gleichen Schickſal en ronnen. — Gerlachsheim, 6. Dez. Geſtern waren 25 Jahre verfloſſen, ſeit die Taubſtummen⸗ F anſtalt in den Räumen des ehemaligen Prämon⸗ ſtratenſer⸗-Kloſters errichtet wurde. An dieſem Tage kamen 3 Hauptlehrer und 4 Unterlehrer mit 52 Zöglingen von Mersburg hierher und wurden von der ganjen Einwohnerſchaft mit Freuden begrüßt. Seit dieſer Zeit hat zwiſchen der Gemeinde und der Anſtaltslehrerſchaft das beſte Einvernehmen beſtanden, hat die Anſtalt zum Wohle unſerer nur vierſinnigen Mitmenschen ihre ſegensreiche Thätigkeit entfaltet. Zur Zeit werden in der Anſtalt 100 Zöglinge beiderlei Geſchlechts von einem Vorſtande, 8 Reallehrer 3 Unterlehrer und einer Induſtrielehrerin unter⸗ richte. Die Haushaltung wird unter Leitung des Vorſtandes und ſeiner Gemahlin durch eine Köchin, 2 Mägde und einen Aufſeher beſorgt. erner wirken an der Anſtalt im Nebenamte ein katholiſcher und ein evangeliſcher Geiſtlicher und auch ein iſraelitiſcher Religionslehrer. Die Stelle des Hausarztes iſt dem Großh. Bezirksarzte über⸗ tragen; die Rechnung und die Kaſſe wird von einem ſtaatlichen Reviſionsbeamten geführt. — Wertheim, 10. Dez. Dieſer Tage iſt die Frau eines Steinbruchbeſizres unter Mit, nahme von 7000 Mk. durchgegangen. In ihrer Begleitung befanden ſich die beiden Kinder der Frau. Gleichzeitig verſchwand mit ihr ein Mu⸗ ſiker, ebenfalls verheirathet, welcher in der Famil e des Steinbruchbeſitzers Muſikunterricht ertheilte. — Stanz (Schweiz), 11. Dez. Auf dem Vier waldſtätter See verunglückte geſtern im Schnee ſturm ein Motorboot. Fünf Perſonen ertranken. — Tacoma, 11. Dez. (Waſhing ton.) In einer Kohlenzeche bei Carbonnada fand geſtern eine Exploſion ſtatt. 30 Perſonen theils Walliſer theils Irrländer wurden getödtet. — San Remo, 10. Dez. Heute früh erfolgte in einem Tunnel zwiſchen Bergeggi und Spotorno in der Nähe von Savona ein Zuſam⸗ menſtoß von zwei Eiſenbahnzügen. Vier Per⸗ ſonen wurden getödtet, zwölf ſchwer verletzt, da⸗ runter 5 vom Fahrperſonal. Zwanzig Per ſonen erlitten leichte Verletzungen. Der Schaden an Material iſt ſehr erheblich. — Nikola je w, 11. Dez. Ein entſez⸗ licher Mord iſt hier verübt worden. Ein Ehe⸗ paar mit 5 Kinder und Dienſtmädchen wurde nachts von Unbekannten überfallen und ermordet. Die Ermordeten waren im ganzen Gouvernement Gerſon als Wucherer bekannt. Es dürfte ein Racheakt vorliegen. „Hat man ſie hierhergewieſen?“ fragte Helene. 8 Nein, dem war nicht ſo. Die Fremde kannte Niemanden in Barſtoft. Früher hatte ſie einmal von Fräulein Dering gehört und war zu Fuß von Cheſtwich nach Wolſton gekommen, um Wolſtonhaus in anderen Händen zu finden. a Dort hatte man ihr Fräulein Derings Adreſſe gegeben. „Es iſt nicht Sitte bei mir, Fremde unter⸗ ſtützen,“ ſagte Helene, „und ich finde es eigen⸗ thümlich, daß Sie, ohne mich zu kennen, ſich all' dieſe Mühe machten mich aufzufinden.“ 5 „Ich dachte mir, Sie würden einer ſo tiefge⸗ beugten Frau, wie ich es bin, wieder aufhelfen,“ war die leiſe ſchwache Erwiderung. „Man ſagte es mir.“ „Was hat Sie ſo ſehr niedergebeugt!?“ „O vieierlei Misgeſchick, ein böſer Mann und ein böſes Temperament.“ „Hat ihr Mann ſie verlaſſen?“ „Ja, ich glaube nicht, daß ich je wieder ihm hören werde.“ „Haben Sie keine Zeugniſſe?“ ö „Nein, ich verſuchte, eines zu bekommen von meiner letzten Stelle, aber ſie ſagten, ich ſei zu lange weg geweſen —, und dann hatte ich auch mein hübſches Geſicht eingebüßt, das mir früher leicht einen Platz als Büffetmädchen verſchaffte. Vielleicht macht ſich das wieder, wenn es mir N beſſer geht, wenn ich überhaupt Geduld habe, darauf zu warten — wenn nicht ich und mein Kind näch⸗ ſtens einen Sprung ius Waſſer machen.“ „Reden Sie nicht ſo,“ verwies Helene ent⸗ rüſtet. „Hier iſt Geld — kaufen Sie Nahrung für ſich und Ihr Kind, wenn Sie wirklich ein ſolches haben.“ Die Frau blickte einige Sekunden Stirnrunzelnd von — auf die Silbermünzen in Helenens Hand, als ſie darnach griff. s „Danke Ihnen,“ ſagte ſie ſchließlich; „allein ich wollte lieber einen ortentlichen Platz, kein Geld obgleich dies den Hungertod noch ein paar Tage hinausſchiebt. Danke Ihnen,“ wiederholte ſie, etwas weniger ſchroff, als das erſte Mal „Wo iſt Ihr Kind denn?““ „Eine Frau in der Salzgaſſe ſorgt dafür, bis ich zurücklehre. Die Kälte ſchadet der Kleinen.“ „Wie alt iſt Ihr Kind?“ „Sechs Monate. Gerade ſechs Monate nach⸗ dem ich — nachdem mein Manu mich verlaſſen kam es zur Welt. Alſo im Ganzen führe ich ſchon ein Jahr dieſes elende Leben.“ „Wie heißen Sie? Wohnen Sie in der Salz⸗ gaſſe und in welchem Hauſe?“ „O, in keinem Hauſe, das einer feinen Dame bekannt iſt. Die Frau heißt Green, und ich heiße Kelſey.“ a „Frau Green iſt Wäſcherin,“ „ich kenne ſie ſehr gut.“ Am folgenden Tage wurde die Fremde, welche ſich in ſo eigentümlicher Weiſe um eine Stelle be⸗ worben, durch einen Beſuch Fräulein Derings über⸗ raſcht. Helene überzeugte ſich hon der Armut der Fremden, ſowie von dem Daſein des Kindes und fühlte ſich etwas mehr geneigt, auch dem Reſt ihrer Erzählung Glauben zu ſcheuken. Die Frau war hart und verbittert und fing an, ihr Jutereſſe zu erregen; die zärtliche Sorge für ihe Kind, ein hübſches dunkeläugtges Mädchen, das aus Maugel an Pflege und Nahrung dahinſchwand, blieb nicht unbemerkt von Helene. . „Sie ſind krank und bebürfen der Ruhe,“ ſagte ſie und bezahlte an Frau Green im Voraus für eine Woche Wohnung und Uuterh und Kind. 6 ſagte Helene; 1 alt für Frau gründen. Aber trotzdem Helene die guten Eigen⸗ eigenthümliche Art, ihre Dankbarkelt zu Am Ende dieſer Woche fand ſie Frau Kelſe in der Wäſcherei ihrer Hauswirtim beſchäftigt, mit großer Energie und Gewandtheit ſich ihrer Arbeit hingebend. i „Ich bin jetzt ſtark genug, um ein wenig zu arbeiten,“ ſagte ſie; „und ich ſcheue mich nicht davor, obſchon ich auch ſchon andere Zeiten kannte. Aber die Seeluft bekommt der kleinen Elſie ſo gut daß ich hier bleibe, wenn es möglich it a „Der kleinen Elſie!“ wiederholte Helene, leiſe zu dem Bündel auf einem der Stühle hintretend und das darin ſchlafende Kind betrachtend. „Was veranlaßte Sie, ihr dieſen ſeltſanen Namen zu geben?“ 5 Frau Kelſey erröthete und arbeitete noch eif riger darauf los. „O, ich weiß es kaum, Es iſt ein Mädchen, das Elſie dieß.“ 1 „Nicht Elſie Nord?“ rief Helene ſtürmiſch, „o nein, dies konnte nicht ſein.“ „Nein es war Eiſie Schmidt, meine Nichke 8 „Ah, ſehr wahrſcheinlich,“ murmelte Heleue zerſtreut. Von dieſem Tage an verlor ie die Fremde nicht mehr aus dem Auge. Frau Kelſeh blieb in Barſtoft und lieferte den Beweis, daß ſte ehrlich und arpeitſam war. Gegen eine bestimme Summe, welche Helene an Frau Green zahlte, ließ dieſe ſich bewegen, die Fremde als Theilhaberin l ihr Geſchäft aufzunehmen und ſo vermochte ſie für ſich und ihr Kind eine beſcheidene Epiſteng zu ſchaften Frau Kelſey's nicht unterſchäßzte, ſo konnte ſie ſich mit deren Charakter nicht befreunden. 115 war ſehr launiſch und unveränderlich, nicht undank⸗ bar für empfangene Wohlthaten, halle aber eine eigen. fiöckigt Tabakſche Abtrilt, neben Fr Feſchibk Ladenb Bewer haben ih Mittwe ſchriſtlich Mannhei Loosei bedingun Rathauſe wird das dem Elec behufs 6 auf dem Martini öffentlich Lade Bek Am Samſt l läßt die ſchrieben gelegener — Zim von 6 5 wozu St gärten, derſeſtz