ſieben eines mit Kohlen beladenen Wagens be⸗ ſchäftigten. Raſch griff er in die Speichen und half. Auf die Bemerkung des Fuhrmanns „Das iſt mir nech nicht vorgekommen, daß mir Jemand geholfen hat,“ antwortete Herr Müller: „Ich bin auch ein Bauer, kennt Ihr mich denn nicht, ich bin ja Euer Abgeordneter.“ — Die Leute hatten ihn nicht gekannt, und der Abgeordnete Müller auch ſie nicht, — es waren nämlich Mitglieder der Kohlenkaſſe mit ihrem Vorſtand Karl Sommer.“ Sommer war ſein ſozialdemokratiſcher Gegenkan⸗ ditat bei der Landtagswahl. Waſhington, 3. Dez. Heute haben Staatsſekretär Hay und der deutſche Botſchafter von Holleben, ſowie der engliſche Botſchafter Julian Panucefote das Abkommen unterzeichnet, durch welches die Vereinigten Staaten von Amerika der deutſch⸗engliſchen Vereinbarung über Samoa beitreten. Eingeſandt. Gemüthlichſteit C Ontra Geſaugverein. Dem ſehr verehrten „ennewe hopp“-⸗Arsikel⸗ ſchreiber des Geſangvereins haben wir zu er⸗ wiedern, daß wir in der edlen Dichtkunſt leider nicht bewandert ſind. Wir werden alſo den Pegaſus nicht beſteigen und ziehen es vor mit dieſem Herrn gründlich in Proſa abzurechnen. Vor allen Dingen wollen wir dem Artikelſchreiber doch verrathen, daß er ſeine indirekten perſönlichen Beleidigungen an die unrichtige Adreſſe gerichtet hat und demſelben dringend Vorſicht anempfehlen. Der Pegaſus⸗Artikelſchreiber fragt, mit Be⸗ zugnahme auf die Erklärung des Geſangvereins⸗ Vorſtandes vom 22. November, auf welcher Seite nunmehr die Gehäſſigkeit wäre; wir dagegen fragen den Artikelſchreiber, mit Bezugnahme auf die Erklärnng des Vorſtandes der „Geſellſchaft Gemüthlichkeit“, auf welcher Seite ſich die Wahr⸗ heit befindet. Heraus mit der Sprache. In dieſen beiden Erklärungen liegt ein Wiederſpruch, wie er ſich graſſer gar nicht gedacht werden kann Der Artikelſchreiber des Geſangvereins ſpricht in ſeinen Ausführungen von „Blech“ und geiſtreichem Verfaſſer. Wir überlaſſen es anderen Leuten Blech zu ſchreiben. Wir finden es z. B. nichts weniger als geiſtreich eine Gelegenheit zu be⸗ nutzen, um den Angehörigen einer hieſigen acht⸗ baren Familie öffentlich blosſtellen zu wollen. Dieſer junge Mann war durch Berufsgeſchäfte zu beſuchen und wurde deshalb gegen denſelben Ballotage beantragt, welche zu ſeinen Ungunſten ausfiel. a f Damit iſt dieſer Fall doch endgültig erledigt höchſten Potenz, auf dieſen Fall in einem Ein⸗ geſandt zurück zukommen. Wir haben die feſte Ueberzeugung, die Ge⸗ müthlichkeit würde ſolch brave Landwirte noch mehr aufnehmen. Was den modernen Muſik⸗ kritiker betrifft, ſo haben wir keine ſo hohe Meinung von uns, wie gewiſſe andere Leute; wir ſind vielmehr beſcheiden und haben ja auch über⸗ haupt keine Kritik an dem Programm des Ge⸗ ſangvereins geübt. Wir haben es allerdings ſchon erlebt, daß werk auch betreiben zu müſſen, dabei aber ganz gründlich hereingefallen ſind. Ein moderner Muſikkritiker könnte übrigens gewiſſen Geſangsſoliſten abſolut nichts ſchaden. Die Erklärung des Geſangvereins⸗Vorſtandes vom 2. Dezember in Nr. 96 veranlaßt uns, verſchiedene Punkte klar und richtig zu ſtellen. n Der Geſangvereins⸗Vorſtand erklärt, daß durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 30. Sept. der 19. November für ſeine Unterhaltung beſtimmt wurde. Wir zweifeln hieran abſolut nicht. Die Hauptſache in der ſtreitigen Angelegen⸗ heit iſt der Inhalt der Unterredung der beiden Vereinsvorſtände vom 26. Oktober. Der Vorſtand der Gemüthlichkeit erklärt in Nr. 95 dieſer Zeitung, daß bei jener erſten Unter⸗ redung am 26. Oktober der Vorſtand des Ge⸗ ſangvereins ihm den 2. Sonntag im November als den Tag bezeichnet hat, an welchem der Ge⸗ ſangverein ſeine Unterhaltung abhalten werde. Mit Rückſicht auf dieſe Mittheilung, beſchloß beſtimmt war am 12., ſondern am 19. November abzuhalten. Nachdem die Gemüthlichkeit dieſen Beſchluß und zwar hat der Vorſtand des Geſangvereins dieſe Unterredung eingeleitet. In dieſer Unterredung theilte der Vorſtand und wir halten es für eine Taktloſigkeit in der verhindert, die Geſangsſtunden des Geſangvereins würde, des Geſangvereins mit, daß ſein Verein nun auch ſeine Unterhaltung am 19. November abhalten worauf der Vorſtand der Gemüthlichkeit die Antwort gab: „Laſſen wirs halt rollen, rolltz wie's will. es Leute gab, welche glaubten, dieſes Kunſthand⸗ Die Geſellſchaft Gemüthlichkeit wollte per⸗ hüten, daß beide Unterhaltungen am gleichen Tage abgehalten werden, weil die Leiter dieſer Geſell⸗ ſchaft einen ſchwachen Beſuch ihrer Unterhaltung in dieſem Falle vermutet haben. Das iſt der Grund, warum auch Schritte gethan wurden. b Sämmtliche Mitwirkende und Sänger der Gemüthlichkeit ſind einſtimmig der Anſicht, daß es zu ſpät war, ihre Unterhaltung für den 12 November noch zu arrangiren, als die Nachricht kam, der Geſangverein werde nun auch feine Unterhaltung am 19. November abhalten. Dies iſt der wahre Sachverhalt. Wenn der Vorſtand des Geſangvereins den Fehler betreff Datumangabe gemacht hatte, ſo hätte ja der Geſangverein ſeine Unterhaltung am 12. November abhalten können; deſſen Chorlieder waren ja ſchon längſt einſtudiert. Der Vorſtand des Geſangvereins beſchuldigt in Nr. 96 dieſer Zeitung die Gemüthlichkeit, daß dieſelbe ihre Unterhaltung ſchon wiederholt einen Tag vor derjenigen des Geſangvereins abgehalten habe. Wir laſſen hier die Daten der letzten 2 Jahre der Unterhaltungsabende der Gemüthlichkeit folgen; dieſelben ſind: 14. Novb. 97, 23, Jannar und 27. Novbr. 98, 22. Januar 99; die früheren Jahre ſind belanglos. die Gemüthlichkeit, ihre Unterhaltung nicht wie bereits gefaßt hatte, fand die 2. Unterredung ſtatt 6 Wir fordern nun hierdurch den Vorſtand des Geſangvereins in aller Form auf, den Beweis für ſeine Behauptung zu erbringen. Warum die Gemüthlichkeit bei den Geſammt⸗ chören nicht mehr mitwirkt, dür fte aber doch den Geſang ereins-Vorſtandsmitgliedern bekannt ſein. Dieſe Herren ſcheinen jedoch ein ſehr kurzes Ge⸗ dächtnis zu haben und auch nicht ſo friedliebend zu ſein, wie wir annahmen. Die Gemüthlichkeit ſingt bei Geſammtchören nicht mehr mit, weil gleich nach dem erſten Ver⸗ ſuch ein Mitglied unſerer Geſellſchaft von einem Sohne des Geſangvereinsdirigenten beleidigt wurde, ſo daß ſolcher Abbitte leiſten mußte; ferner hat ſich der Dirigent des Geſangvereins hinreißen laſſen unſere Geſellſchaft an jenem Abend im Adler zu beleidigen. Dieſer Vorgang ſoll doch nicht hierher, um mit Ihnen zu ſprechen, bis er zurück⸗ kehrt oder ich zu ihm komme.“ „Warum? Er — er wird doch nicht krank ſein?“ Dieſen einſamen, ſchwergeprüften Menſchen war jedes Abweichen von dem gewohnten Pfade gleich bedeutend mit neuem Mißgeſchick; ſie hatten ſo wenig Freude gekannt in den letzten langen Monaten. Es war ſo vor wenigen Minuten mit Antonio geweſen, als er Frank Nord ganz uner⸗ wartet zu Geſicht bekam; es war ſo mit Oberſt Nord, mit Helene De ring. Friede, Glück in ner⸗ vöſer Angſt auf die düſtern Schatten zu warten. „Nicht krank, ſondern wohl und kräftig und hochherziger, als er je zuvor geweſen. Er wünſchte, daß ich zu Ihnen käme; er gab mir Erlaubniß einen Theil meines früheren Benehmens zu er⸗ klären, der Ihnen nie in rechtem Lichte gezeigt worden.“ „Aber aus welchem Grunde, da wir doch Alle die Vergangenheit ganz vollſtändig ausgelebt haben 2“ „Sie gehen von hier weg,“ ſagte mit bebender Stimme, „und ich könnte es nicht ertragen, von Ihnen falſch beurtheilt zu werden. Darf ich ſprechen?“ Elſie gerieth in ſichtliche Er⸗ regung; ihre Hände ſpielten nervös mit den Blär⸗ tern der Blumen, aus den blauen Tiefen ihrer Augen ſprach ein klein wenig Furcht vor ihm. Aber all dies dauerte nur eine Minute. In der nächſten ſetzte ſie ſich ſehr ruhig nieder und be⸗ trachtete ihren früheren Verlobten mit vollkommener Gelaſſenheit. „Ich bin ganz Ohr, Antonio,“ ſagte i Antonio gaun nicht ſogleich mit der Selbſt⸗ ertheidigung, die er ſo ſorgſam ausgedacht und vorbereitet hatte. ihn, obgleich er durchaus nicht wünſchte, ihren Seelenfrieden ernſtlich zu ſtören. Er hatte ein ſchweres Bekenntuiß abzulegen und mochte lange bei Einzelheiten deſſelben verweilen; er war weit weniger ruhig als ſeine Zuhörerin; ſein Herz pochte in raſchen, ſtürmiſchen Schlägen. Jetzt erſt fühlte er, wie theuer im das Mädchen war, das ihm ſo geduldig gegenüberſaß, wie raſch der Be⸗ rechnung die Liebe gefolgt, und wie wenig er da⸗ rauf gefaßt war, Elſie für immer zu verlieren. Und einſt hatte er den erſten Platz, den Platz ſelbſt nor dem Vater, in ihrem Herzen eingenommen. O, wie viel Boden hatte er ſeitdem verloren! Und wie verſchieden von jener war dieſe, welche anzu⸗ reden er kaum den Muth hatte. Doch er mußte ſprechen; vielleicht gelang es ihm, ſich ihre Liebe, ihr Vertrauen zurückzugewinnen. Für die nächſten Minuten vergaß Antonio vollſtändig den Expräſi⸗ denten von Alſako, und dieſer ſaß ſinnend bei ſeiner Taſſe Kaffee und dachte bereits, es ſei Zeit daß, der junge Mann zurückkehret um ihm vielleicht zu ſagen, daß Elſie ihm verziehen und den alten Vater an ſeinen richtigen Platz geſetzt habe. „Elſie — ich darf Sie wohl ſo nennen bis zum Ende?“ ſagte Antonio bittend, „es iſt mein ſehnlichſter Wunſch, ehe Sie weggehen, von un⸗ ſerem gemeiuſchaftlichen Leben in Wolſton zu ſprechen.“ „Iſt das nothwendig? fragte Elſie. „Ja; ich glaube es; um meiner ſelbſt willen, hoffe ich es ſogar, denn ich möchte Ihnen ben eiſen, daß ich nicht mehr der eitle, berechnende Abend⸗ r bin, wie vor einem Jahre.“ „Sie haben dies bereits bewieſen.“ „In welcher Weiſe?“ war ſeine eifrige Frage. „Judem Sie meines Vaters Freund wurden; er hat Sie richtiger beurtheilt, als ich dies ver⸗ Elſie's plötzliche Ruhe entmuthigte nicht nicht Sie das Vergangene bereuen. Warum alſo uns ö Elſie machte keinen mochte, ſonſt wären Sie nicht an ſeiner Seite, wie ſein eigener Sohn. Ich theile meines Vaters Hochſchätzung für Sie, denn ich ſehe, wie ſehr Sie ſich verändert haben, ich weiß, wie tief beide durch eine Wiederholung früherer Irrthümer betrüben?“ Elſie ſprach dies Alles ſauft und freundlich, aber mit einer Ruhe, welche etwa auf⸗ ſteigende Hoffnungen in Antonios Bruſt im Keime erſtickten. „Und dennoch würde ich es vorziehen, Ihnen Alles nach meiner Weiſe, zu meiner eigenen Ver⸗ theidigung zu erzählen,“ drängte Antonio, und weiteren Einwand mehr da⸗ gegen. Als ſie in einer kleinen Eutfernung von einander Platz genommen hatten, berichtete Antonio über ſein Leben in Wolſton von den Tage an, da er in eine Familie eingeführt worden, deren Glück und Frieden er zerſtört hatte. Er ſprach raſch und ernſthaft, ohne ſich mit Einzelheiten aufzuhalten; er ſchrack vor nichts zurück, was ſeinem Charakter Eintrag that, aber erwähnte auch Alles, was ihn in ein helleres Licht zu ſetzen vermochte; und Elſie hörte ihm traurig und gedankenvoll zu. war es ihr unmöglich, ihre Erregung zu verbergen, aber Autonio ſo ſehr von ſeiner Erzählung in Anſpruch genommen, daß er kaum darauf achtete. Er bemerkte den ernſten Ausdruck ihrer Züge und ſah, daß keine Thränen, durch die Liebe zu ihm erpreßte in ihren blauen Augen ſchimmerten. Schien ſie auch flüchtig bewegt, als er von ihrer leßten Trennung in Wolſton ſprach, ſo war es doch ſicher nur die ſchreckliche Erinnerung, welche ſich an dieſen Und ſein heißeſter Wunſch war es doch, ſie vor der 1 f ür Tag knüpfte und ihr Gemüth bedrückte⸗ heit und Innigkeit ſeiner damaligen G ſie überzeugt zu ſehen. Fortſetzung folgt. 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