Laden burg. — in Erfolg Haiſerlicher b ik, 5 SRK. Als eine wichtige wirtſchaftspolitiſche Siegesdepeſche aus dem Lager der deutſchen bezeichnet werden, datz es dem deutſchen Hon⸗ ſortium gelungen iſt, die Honzeſſion für die Bagdad⸗Eiſenbahn zu erhalten. Leſer mag ſich vielleicht kopfſchüttelnd fragen, wieſo denn dieſer, unſeren landsmänniſchen Intereſſen ja von Herzen zu gönnende Vorteil die nationalen Intereſſen als ſolche angehen d 5 Wer ſo fragt, überſieht, den engen urſächlichen e deen gz Suſammenhang der heutigen Nationalpolitik Mähen u mit der Weltpolitik, der Nationalwirthſchaft mit der Weltwirtſchaft; er überſieht, daß das Gedeihen des deutſchen Volkes mit abertauſend Fäden an den Fortgang des Weltkampfes der führenden Kulturnationen um einen möglichſt hnuß 9 vortheilhaften „Platz an der Sonne“ geknüpft 1 75 5 10 iſt, und daß gerade in der Levante und Meſo⸗ g wil potamien eine der allerwichtigſten Phaſen des f. . Umwandlungsprozeſſes ſich abſpielt, denen die 8 Weltverkehrswege unterworfen ſind, ſeitdem der Bau des Suezkanals den Schwerpunkt des Nun oceaniſchen Verkehrs der öſtlichen Hemiſphäre — von der Fahrt um das Kap wieder in die . Jung! uralten Geleiſe zurückzudrehen begann, welche u benin“ das Mittelmeer und deſſen Grenzländer zur udo Hauptdurchgangsſtation des internationalen Handels verkehrs machten. Die Kückverlegung des Tranſits zwiſchen Abendland und Morgen⸗ land gewährt auch dem deutſchen Volke die Möglichkeit, um nicht zu ſagen die Gewißheit, ſich den hervorragenden Platz zurückzuerobern, den es vor Seiten im europäiſch⸗orientaliſchen haun „ beſteheah nehtt Ja kten. albert Sr! KHulturpioniere in Uleinaſien muß die Nachricht So mancher Güter⸗ und Ideenaustauſch beſaß, und mit ihm Anzeiger für Ladenburg und Umgegend. Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. Preis vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem Unter haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl M 5 55 6 Pfg., Neklamen 20 Pfg. 5 K olit e Ladenburg. , Famstag, den 2. Dezember een nme die Erneuerung der Blütezeit wirtſchaftlichen und kulturellen Aufſchwunges aus den Tagen der Hanſa. Aber unter einer Bedingung. Es muß auf dem Poſten ſein, muß jeden Dorteil raſch und entſchloſſen wahrnehmen und muß ſich gewöhnen, ſeinen Blick auf große und hohe Siele zu lenken, ſtatt koſtbare, unwiederbringliche Beträge an Seit und Kraft auf kleinliche Parteizwiſtigkeiten zu verſchwenden, von denen Niemand außer unſeren fremdländiſchen Mitbe⸗ werbern Vortheil hat. Haiſer Wilhelm, deſſen Herrſcherblick in überſeeiſche Fernen dringt, unabläſſig bemüht, dem Unternehmungsgeiſt des deutſchen Hauf⸗ manns, des deutſchen Induſtriellen, des deutſchen Hapitaliſten neue Wirkungsgebiete zu eröffnen, hat bei Seiten die hervorragende Bedeutung er⸗ kannt, welche der Gewinn einer geſunden ver⸗ kehrs⸗ und wirthſchaftspolitiſchen OGperations⸗ baſis in Kleinaſien und Meſopotamien für die materielle, und daran kulturelle Wohlfahrt unſeres Vaterlandes haben muß. deutſchen und dem ottomaniſchen Reiche ein möglichſt enges Einvernehmen zu ſchaffen, trug i in der nachhaltigen Sicherung deutſchen Einfluſſes in den verſchiedenſten Sweigen der türkiſchen Staats- und Volkswirt⸗ ſchaft, nicht zum in der Anlage wenigſten deutſchen Kapitals in kleinaſiatiſchen Eiſeubahn⸗ und Handelsunternehmungen. Die deutſchen Erfolge weckten den Neid und die Nebenbuhler⸗ ſchaft der auswärtigen Konkurrenz. Engländer, Franzoſen, Kuſſen bemühten ſich, uns aus dem Sattel zu heben, namentlich um die meſopota⸗ miſchen Eiſenbahnen wurde ein Intriguenkrieg bis auf's Meſſer in Scene geſetzt. Daß dieſer Krieg von den deutſchen Intereſſenten mit Nachdruck geführt werden konnte, iſt das ganz Ein VDaterherz. Roman in Originalbearbeitung nach dem Engliſchen von Klara Rheinau. 8 66. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) „Gut; ich freue mich, dies aus Ihrem Munde zu hören.“ Der Oberſt ranchte mit dem gleichen ernſten Ausdruck ſeine Pfeife, ohne etwas von Freudigkeit merken zu laſſen, und Antonin unter⸗ brach ſeinen Gedankengang nicht. Er ſelbſt ſtarrte ſehr nachdenklich vor ſich hin, als Nord ihn plötzlich mit der Frage überraſchte: „Und warum halten Sie mich ihren Gefühlen zurück?“ „Weil ich Sie nicht betrüben möchte; Sie dedburg würden Ihr Glück beeinträchtigen und Ihr Ver⸗ L. Stenk, trauen erſchüttern.“ 5 . 11 „Sie denken an das Verſprechen, das Sie ideen mir gaben, nie den Verfuch zu machen, durch Wort 55 b oder Blick eine alte Romanze aufleben zu laſſen riesbein: und mich ſo in letzter Stunde von meinem Kinde 1 11 zu trennen. Reut Sie das Verſprechen?“ 1 „Nein; dies wäre undankbar von mir. Ich ſehe, daß Ihr ganzen Glück in Elſie gegründet iſt und ein Leben, fern von ihr, Ihnen troſtlos dünkt.“ „Und dennoch lieben Sie mein Kind?“ „Ja, war die ruhige, aber feſte Erwiderung. „Und glauben Sie ſich wiedergeliebt?“ fuhr der Oberſt fort. . 5 5 75 5 25 * 8 nicht der falſche, grauſame Schwächling bin, „Nein, dies glaube ich nicht. Ich habe jeden Anſpruch auf ihre Liebe verwirkt.“ „Möglicherweiſe,“ ſtimmte der Andere bei. „Aber —“ Antonio hielt zögernd inne. „Fahren Sie fort,“ rief Nord gereizt; „daß iſt es, worüber ich mich beklage. Sie halten zurück — Sie wollen zurückhalten.“ „Aber ohne mein Wort zu brechen, möchte ich nicht von Elſie ſcheiden, ohne ihr zu ſagen, 1 ür den ſie mich bei meinem Weggehen von Wolſton hielt. Ich möchte, daß ſie meiner gedenke,“ fuhr er mit ſteigender Wärme fort, „als eines Mannes, der ihrer früheren Neigung nicht unwürdig war, der ſie wahrhaft liebte, wie er nie eine Andere wiederlieben wird. Ich möchte ihr dies Alles ſagen, wenn — wenn ich könute — wenn ich wagte — wenn es wirklich ehrlich gehandelt wäre.“ „Warum ſollte es nicht ehrlich gehandelt ſein, Antonio?“ „Ah, könnte ich ihr von früherer Liebe ſprechen ohne meinem Verſprechen untreu zu werden, ohne ihr zu ſagen, daß auch jetzt mein Herz für ſie allein nur ſchlägt!“ „Und damit ihre Liebe zu gewinnen,“ fügte Nord bei; „denn ſie iſt jung und ſchwach, und nur ein grauhaariger Vater ſteht auf dem Spiele? Und dennoch — verſuchen Sie Ihr Glück; ich bin öhnt, daß eine mehr anſchließend, für die Sein zielbewußtes Streben, zwiſchen dem — beſondere Verdienſt der Orientpolitik Haie Wilhelms, der noch im vergangenen Jahr di⸗ perſönlichen Anſtrengungen einer Keiſe in jene Cänder nicht ſcheute und nunmehr den Seit punkt erſcheinen fieht, wo das deutſche Volk ernten kann, was der Deutſche Haiſer ſtaats⸗ männiſch vorausſchauenden Geiſtes geſäet. Der Kaiſer ruft das Volk zu einem Eroberungs⸗ zuge von weltgeſchichtlicher Tragweite auf. Nicht zu einem Eroberungszuge mit den Waffen des Urieges, ſondern zu einer Friedensthat, zu einer kulturellen Arbeit mit Maßkette und Nivellirinſtrument, mit Eiſenſchienen und Loko⸗ motive, zu bahnbrechender Thätigkeit behufs Erſchließung weitausgedehnter, ſeit Jahrhunder⸗ ten verödet liegender uralter Culturgebiete. Deutſches Kapital, deutſches Wiſſen und Hönnen, deutſche Beharrlichkeit und Arbeit finden in den Gefilden Uleinaſiens und Meſopotamiens ein Thätigkeitsfeld, das für die Beſchäftigung, und zwar die reichen Gewinn verbürgende Be⸗ ſchäftigung von Generationen ausreicht — ge⸗ wiß ein würdigeres Siel männlichen Strebens, als die kleinlichen parteitaktiſchen Katzbalgereien um ſtrittige politiſche Dogmen oder ſonſtige untergeordnete Parteifragen. Das ſollte alle jene Elemente unſeres Volkes zu innerer Ein⸗ und Umkehr bewegen, welche jetzt, weil ſte nichts Beſſeres zu thun finden, ſich Hals über Kopf in die Tageszänkereien ſtürzen, nur um ihrem Beſchäftigungsdrange einen Ausweg zu ſchaffen. Dort im Orient, geſchirmt von den Fittichen des Reichsadlers, zeigt ihnen ihr Haiſer ein höheres Siel. Wird unſer Volk den Augen⸗ blick erfaſſen und nach Sebühr würdigen d Politiſches. — Karlsruhe, 28. Nov. Nach dem heute vorgelegten Budget werden verlangt 3 650000 3 * „ „ „ „ „ „ 2 „ „ 0 5 2 2 ö j „O mein Freund, mein beſter, mein einziger Freund!“ rief Antonio, ihm die Hand entgegen⸗ ſtreckend, ich weiß, was es Ihnen koſten würde, — ich werde es niemals thun.“ f „Aber ich wünſche es.“ „Sie — Sie wünſchen es.“ „Ja; ich könnte mich nicht entſchließen weg⸗ zugehen, ohne die feſte Ueberzeugung, daß Elſie das Leben an meiner Seite vorziehen und wirklich glücklich in meiner Geſellſchaft ſein würde. An ſie denke ich zuerſt: offen geſtanden wäre ich erfreut wenn Sie eine Abweiſung erhielten; aber ich will es nicht auf mein Gewiſſen nehmen, daß ich in irgend einer Weiſe oder zu irgend einer Zeit meines Lebens eine Hoffnung durchkreuzt hätte, welche mein Kind ſtill für ſich gehegt hat. Gehen Sie zu ihr; thun Sie Ihr Beſtes, um ſie zu ge⸗ winnen. Ich ſpreche Sie frei.“ Antonio ſprang auf, ſetzte ſich aber gleich wieder. „Nein, es wäre unedel, undankbar von mir gehandelt!“ murmelte er. „Laſſen Sie mich: überlaſſen Sie es der Zeit — bis wir einander wiederſehen. Dies eine Mal wehren Sie es mir nicht, Frank Nord, ein Opfer bringen zu dürfen. „Ich habe Ihnen geſagt, daß ich nicht weg⸗ gehen könnte, ohne die Wahrheit erfahren zu haben,“ rief der Oberſt ärgerlich, und ich denke an meines Kindes Glück, nicht an das Ihrige. Ein Frauen⸗ herz iſt unergründlich, es mag noch für Sie ſchlagen meiner zeugung, daß ſie Ihrer Liebe e . e —