nach Mannheim fahrenden Localzug der Neben⸗ bahn überfahren. Der Tod trat ſofort ein. Mannheim, 5. Nov. (Ponorama in Mannheim.) Der Ausſtellungsſchluß des „Gefecht bei Nuits“ iſt nunmehr definitiv auf Sonntag, den 12. November Nachmittags 5 Uhr feſtgeſetzt. Wer das prächtige intereſſante Koloſal⸗Rund⸗ gemälde der wirkungsvollen plaſtiſchen Staffage bisher noch nicht beſichtigte verfäume daher nicht, dem Panorama rächſter Tage einen Beſuch ab⸗ zuſtatten. Sicher wird dies Niemanden gereuen. — Karlsruhe, 6. Nov. Ueber die nenen Freimarken bringt die poſtaliſche Verkehrszeitung heute folgende amtlichen Angaben: Die Marke zu 1 Mk. bringt das Bild des Reichspoſtgebäudes in Berlin Die Farbe der Marke iſt roſa, ähnlich der 10 Pfg⸗Marke. Das Motiv zu der 2 Mk. Marke iſt dem ſiebenten Bilde des von Antonio v. Werner in den Jahren 1878 bis 1881 für das Rathaus in Saarbrücken gemalten Bilder⸗ zyklus Victoria entnommen. Es veranſchaulicht die Siegesfeier des deutſchen Nordens und Sü⸗ dens: zwei altgermaniſche Recken begraben durch feſten Handſchlag das Erbübel der deutſchen Stämme den alten Hader; über ihnen ſchwebt in leuchtender Schöne die Siegesgöttin und hält in der erhobenen Rechten die erkämpfte Kaiſerkrone. Im Hintergrunde links ragen die Berge Süd⸗ deutſchlands, rechts dehnt ſich des Nordens Meer, aus dem die Inſel Rügen auftaucht; die Verſinn⸗ bildlichung des geeinten Deutſchlands vom Fels zum Meer. Die Farbe der Marke iſt blau. Den Marken zu 3 und 5 Mark ſind Motive aus 2 größeren Bildern von W. Pape zu Grunde ge⸗ legt. Die 3 Mk.⸗Marke zeigt die Enthüllung des Denkmals Kaiſer Wilhelms I. in Berlin. Die einfache, jedem Deutſchen verſtändliche In⸗ ſchrift lautet: 1797 — 22. März 1897. Die Farbe iſt violett. Die Marke zu 5 M. feiert den Erinnerungstag der Neubegründung des Reichs. Es iſt der Moment gewählt, in dem der Kaiſer, die rechte Hand auf die Fahne des 1. Garde⸗Regiments gelegt, ſeine an die Fürſten und Volksvertreter gerichtete Rede mit den Worten ſchließt: „Ein Reich, ein Volk, ein Gott!“ Das Markenbild enthält nicht weniger als 51 Figuren und hat die Kleinkunſt vor eine ſehr ſchwierige Aufgabe geſtellt. Das Bild iſt Karminrot, der Rahmen in Schwarz ausgeführt. Die Marken der höheren Werte ſind (mit Ausnahme der zu 1 Mk. die in der Gravierabtheilung der Reichs⸗ druckerei angefertigt worden iſt) vom Geh. Re⸗ gierungsrath Profeſſor Wilhelm Roeſe, dem Vorſteher der chalkographiſchen Abtheilung der Reichsdruckerei, hergeſtellt worden; ihre Verviel⸗ fältigung erfolgt durch Kupferdruck. Die Aus⸗ gabe der Marken wird ſchwerlich vor dem 1. April 1900 ſtattfinden können, da die Herſtellung mit nicht geringen Schwierigkeiten verbunden iſt. Zu demſelben Zeitpunkte wird hoffentlich auch die neue Marke für die Verkehrsanſtalten in den Kolonien und Schutzgebieten ausgegeben werden können, für die einheitlich das Bild eines Schiffes mit „Volldampf voraus“ vorgeſehen iſt. — Karlsruhe, 6. Nov. Samſtag Abend ging eine Frau in ein Haus der Waldſtraße, ſtieg dort bis zum 4. Stock empor und ſtürzte ſich aus dem Treppenfenſter in den Hof hinab. Die Unglückliche, in der eine Wittwe Fiſcher von hier erkannt wurde, war ſofort todt. — Paris, 4. Novemb. Telegramme aus Rimes und Privas melden große Ueberſchwemm⸗ ungen. Der Verkehr iſt auf den Wegen unter⸗ brochen. Mehrere Brücken und viele Häuſer ſind fortgeriſſen. Die Rhone ſteigt ſchnell und be⸗ ginnt bei Avignon aus den Ufern zu treten. Ohm Krüger. Unter dieſem Titel ſendet der bekannte Dichter Philipp Langmann der „N.“ Fr. Pt.“ die folgende Verſe: Sieben Söhne, fünfzig Engel, Burenjungen, eig' nes Blut, 1 Sendet Onkel Krüger wider Britiſche Freiheitshenkerbrut. Dum⸗Dum, Lyddit, Maximwerke, Inder, Nigger, Hottentotten Sammeln ſich am Tafelberge, Freie Bauern auszurotten. Onkel Krüger, Onkel Krüger, Ob dein altes Herz dir ſchlägt, Wenn ein Sohn ſich oder Enkel Hin zum letzten Schlafe legt. Halte feſte, alter Knabe. Als ein rechter Eichentrumm! Unzählbare Perſerpfeile e Bringen nicht die Freiheit um. . Schweiz und Holland ſind Europas Uubewegte Freiheitshut — „ Niederländ'ſche Schweizerſchützen Schießet langſam, zielet gut! 5 10,000.—, Unterſtützungsfond M. Neuban⸗Konto nächſte Jahr M. 47,428,13. belief ſich auf 84. 680 Hektoliter gegen 77052 Zur gefl. Beachtung. Bierbrauerei „Durlacher Hof“ A.-G. vorm, Hagen in Mannheim. Dem Bericht des Pyr⸗ ſtandes über das am 30. Sept. abgelaufene fünfte Geſchäftsjahr entnehmen wir, daß der Verkauf in dieſem Jahre die Höhe von 65 047 gegenüber 56 674 Hektoliter im Vorjahre erreichte. Der Vorſtand glaubt auch für das neue Geſchäfts⸗ jahr einen günſtigen Erfolg in Ausſicht ele zu können. Nach den im Statut vorgesehenen Abſchreibungen betrug der Gewinn Saldo ein⸗ ſchließlich des Vortrages von 33 399 20 Mark aus dem Geſchäftsjahr 1897 —98 M. 213 964,8, wovon ſtatutengemäß 200% Tantiémen aus . 180 564,98 in Abzug kommen M. 36 112,0, ſo daß M. 177.851,19 zur Verfügung der Ge⸗ neralverſammlung verbleiben. Der Aufſſichtsrath ſchlägt vor, den der Generalverſammlung zur Verfügung ſtehenden Saldo von M. 178 85/19 in folgender Weiſe zu verwenden: 1) 120 0 Di⸗ vidende auf M. 750 000 „ktienkapital 90 000 M. —, 2) Ueberweiſung auf Reſerve⸗Conto II M. 30 000.—. 3) Abſchreibung auf Wirthſchafts⸗ Mobilar⸗Conto M 6473,43, 4) Abſchreſbung auf Contor-⸗ und Brauerei⸗Mobiliar⸗Conto M. 1 482,28, 5) Abſchreibung auf Elektr. Lichtanlage⸗ Conto M. 13 646,55 und den verbleibenden Reſt von 36 248,98 auf neue Rechnung vorzutragen „Badiſche Brauerei“, Mannheim. Das mit dem 30. September d. J. abgeſchloſſene Geſchäfts⸗ jahr 1898/1899 ergab einen Reingewinn von M. 310,863,39 (einſchließlich M. 45,362,03 außerordentlicher Einnahmen aus Entſchädigung herrührend), ſo daß unter Hinzunahme des Vor⸗ trags vom Jahre 1897/98 (M. 41,5 15,05) M. 352,377,44 zur Verfügung ſtehen. Der Auſſichts⸗ rath wird der auf 23. Nov. zu berufenden Ge⸗ neralverſammlung folgende Gewinnvertheilung vorſchlagen: 10 pCt. Dividende M. 150 000 —, Tantiémen M. 54,950,31, Gratifikationen M. 10 000.—, Vortrag auf's Der Bierabſatz M. 80 000.—, im Vorjahre. Wenn die Bierbrauereien ſolch brill ute Geſchäfte machen, ſo iſt anzunehmen, daß der hieſige Bürgerausſchuß den richtigen Beſchluß gefaßt hat. bis heute zu der Stunde, da der Gedanke zur That wurde, bewachte ich jeden ihrer Schritte; ſeien Sie dankbar dafür, FrauBaretti.“ „Was konnte Ihnen an ihm gelegen ſein?“ fragte dieſe finſter. „Paulo Baretti iſt nicht ganz verdorben,“ verſetzte Elſte. „Ich war vollſtändig in ſeine Macht gegeben, und er behandelte mich gut nach ſeiner Weiſe. Aber hätte er mich auch auf das Unmenſch⸗ lichſte behandelt, ſo hätte ich dennoch den Verſuch gemacht, ihn zu retten — ihn und Sie.“ Frau Baretti lehnte ſich vor und ſtützte ihren Kopf auf ihre großen, weißen Hände. „Ich ſehe nicht ein, daß Sie etwas Gutes damit gethan haben,“ ſtöhnte ſie hervor. „Ich habe erfahren, was Sie in Herzen gegen den Mann empfinden, dem ſie am Altare Treue gelobt, Frau Baretti; ich weiß, wie Sie jedes erlittene Unrecht ſchweigend in Ihrer Erinnerung aufbewahrten und es zu rächen be⸗ ſchloſſen. Ich möchte, daß Sie Alles vergeſſen und — vergeben würden.“ „O, Sie haben gut zu reden!“ murmelte Frau Baretti, „Sie haben nicht ſoviel zu ertragen als ich.“ „Nicht ganz ſoviel.“ „Sie ſind nicht geſchlagen, nicht blutend und ohnmächtig auf dieſem Teppich worden. der Heftigkeit. „Er war meiner müde und ver⸗ ſuchte, mich durch Mißhandlungen umzubringen. Ich wollte nur mein eigenes Leben retten, indem ich ihm das ſeinige nahm. Ich warnte ihn längſt davor, aber er achtete nicht darauf. Und nun iſt es ſo weit gekommen.“ J „Sie vergeſſen in Ihrer Selbſtvertheidigung Ihrem ich ihm vergebe, meinem Vater denken, Elſie, aber Sie ſehen nicht ein, daß Paulo ein zurückgelaſſen Sie ſind nicht gehaßt, geſchimpft und zu Boden getreten worden!“ rief ſie mit zunehmen⸗ daß ich hier geblieben bin, um Paulo Bartti's Leben zu beſchützen, und daß ich auch jetzt noch bleibe, um ihn zu warnen.“ „Sie — Sie ihn warnen!“ Voll höchſten Staunens blickte Frau Baretti auf Elſie. „Ja, er muß jetzt die Wahrheit erfahren,“ ſagte dieſe ruhig; „wenn nicht von Ihnen, dann von mir.“ „Er wird mich tödten,“ murmelte die Andere ſchaudernd; „Sie wiſſen ſo gut, als ich, welcher Schurke er iſt.“ „Nein; ich denke und hoffe, er wird es be⸗ reuen.“ „Ach, dann ſind Sie noch lange nicht geſund,“ war die bittere Entgegnung. „Ich glaube, daß ich ſein hartes Herz er⸗ weichen und durch die Erzählung dieſes Vorfalls im richtigen Augenblicke viel Gutes erreichen könnte,“ ſagte Elſie voll Hoffnung. „Er würde einſehen, zu welch verzweifelter That er Sie durch ſein ſchlechtes Leben gebracht, und ſich vielleicht zu beſſern ſuchen. Ich würde ihm auch durch mein Ver⸗ bergen ſo ſchweren Kummer verurſacht zu haben, und Alles könnte ein gutes Ende nehmen.“ „Es iſt ſehr edel von Ihnen, dies Alles zu Teufel und kein Menſch iſt. Wäre er ein Menſch, ſo hätte ich bis zuletzt die Hoffnung nicht aufgegeben — aber wie er nun einmal iſt, ſo dachte ich nicht, daß es eine große — ſehr große Sünde wäre — ihn zu beſeitigen.“ „Sagen Sie mir, daß Sie jetzt auders denken, Sie arme, unglückſelige Frau!“ rief Elſie flehentlich. „Ich habe es ſchon ſeit Monaten und Mona⸗ ten verſucht, anders zu denken,“ ſagte Fanny ver⸗ umgeht. gehen, ſtockt; „aber der Gedanke kam immer wieder, und ſo wird es auch bleiben, wenn Sie einmal weg ſind und er mich nicht bald unter die Erde bringt. Sie würden beſſer die Polizei hierherrufen und mich ihr ausliefern, als mich allein mit ihm laſſen.“ „So gehen Sie eine Weile weg von ihm, bis Ihre beſſere Natur wider die Oberhand gewinnt, wie es ſicher bald geſchehen wird, denn Sie ſind jung und nicht hartherzig. Schmerz und Ver⸗ zweifluug, nicht Rache, leiteten Sie bei Ihrem Thun — und wenn Sie weggehen und des Himmels Verzeihung erbitten, ſo wird es Ihnen leid ſein daß Sie an ſo etwas gedacht haben.“ „Es iſt mir leid,“ verſetzte Frau Baxetif wieder unruhiger werdend; das iſt ja die Sache In der einen Minute iſt mir's leid, in der andern bin ich wieder ganz hart und kalt, doch ich weiß die Reue hält nicht Stand, während er ſo mit mir Hätte er heute Abend bei ſeiner Heim kehr nur ein freundliches Wort zu mir geſprochen ſo hätte ich ihm das Glas noch vor den Lippen weggeriſſen und villeicht ſeine Verzeihung erbeten ſagen, daß aber wäre er als Dämon zurückgekommen, ſo hätte er ſterben müſſen.“ „Fliehen Sie von hier,“ drängte Elſie von 1 Neuem; „ſchreiben Sie ihm, und überlaſſen Sie alles Weitere meinem Ermeſſen. Wenn Sie gleich werden Sie in eing en Tagen gebeſſerk wiederkehren können.“ „O, ich weiß, wie die Leute über mein Weg' gehen reden werden,“ ſagte die Unglückliche, welcher die Meinung der Welt über Alles ging; „doch ich glaube, es muß ſein. Ich kann ihm nicht ent⸗ gegentreten, wenn Sie ihm Alles ſagen wollen.“ „Ich würde ihn warnen,“ verſetzte Elſte, ich kann nicht ſehen, daß er ermordet wird.“ 2 . 2 9 . — Dalat ſegulie guum Jeuet Spar ufd U Nauheit: fie — ſhr