— unt —— tolle ßenkleidern n — — . — Die Oligiun, werden fit und vor Ver Für die Redaktion A Exrſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. Preis vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem Unter⸗ 1 haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. verantwortlich: Karl Mol been ene; ns — — — ee, . Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren Raum 10, Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeig Druck und e 5 6 Pfg., Reklamen 20, Pfg. Verlag von Karl Moll Ladenburg. 1 1*¹ Mittwoch, den 8. November een gr 1899. Politiſches. Karlsruhe, 6. Okt. fanden die Wahlmännerwahlen zum badiſchen Landtage ſtatt, nach deren Ergebnis — ſoweit bis jetzt bekannt — eine weſentliche Veränder⸗ ung im Beſitzſtande des Landtages nicht her⸗ vorgerufen werden wird. Es wurden gewählt in Honſtanz⸗Stadt Uibel (natl.), Waldshut Blümmel (S.), St. Blaſien⸗Schönau Birken. meper (S.), Müllheim⸗Staufen Dr. Blanken⸗ horn (nail.), Stauffen⸗Freiburg Dieterle (S.) Breiſach⸗Freiburg Schüler (S.), Freiburg ⸗Stadt Fiſcher (F.) Emmendingen⸗Kenzingen Pfefferle (natl.), Cahr⸗Stadt Höringer (natl), Cahr⸗Land ungewiß, (8) Baden⸗Stadt Gönner (utl.), Kaſtatt⸗Stadt Franz (nil.), Gernsbach⸗Kaſtatt Zehnter (g.) Ettlingen Kaſtatt Wacker (S.), Karlsruhe⸗ Cand ungewiß, Durlach⸗Stadt Feudrich (Soz.) Bretten⸗Bruchſal Högler (natl.) Bruchſal⸗Stadt Hoffmann (Demokr.), Pforzheim⸗Stadt Opifi⸗ zius (Soz) Schwetzingen⸗Cadenburg Eder (Dem). Mannheim⸗Stadt Dreesbach und Seiß (Soz.), Weinheim⸗Cadenburg Müller (natl.), Heidel⸗ berg⸗Stadt Wilckens (natl.), Eppingen⸗Sinsheim Haßlach⸗Hengenbach Hennig (S.) Kehl Hauß (natl.), Oberkirch⸗Achern Geppert Weinheim gegen die Antiſemiten; dagegen ab⸗ gegeben Gberkirch⸗Achern an das Sentrum Am Samſtag Durlach⸗Stadt und Pforzheim Stadt an die Sozialdemokraten und Bruchſal- Stadt an die Demokraten. Das Sentrum hat ſich behauptet Staufen⸗Freiburg, Breiſach⸗Freiburg, Freiburg⸗ lingen und Tauberbiſchoffsheim; es hat ge⸗ wonnen Oberkirch⸗Achern von den Nationalli⸗ beralen. Die Sozialdemokraten haben ſich be⸗ hauptet in Mannheim 1 und II, ſie haben errungen Durlach⸗Stadt und Pforzheim⸗Stadt von den Nationalliberalen. Die Demokraten haben ſich in Schwetzingen und Offenburg be⸗ hauptet, Bruchſal⸗Stadt den Nationalliberalen abgenommen, dafür aber an dieſe Honſtanz abgegeben. Der bisher einzige antiſemitiſch Wittmer (natl.), Sinsheim⸗Neuwirth (natl.), Eberbach⸗Buchen Schmid (natl.) wahrſcheinlich, Mosbach Oberkirchner (natl.), Tauberbiſchofs⸗ heim Höhler (S.) und Offenburg⸗Stadt Muſer (Demokrat). Die Nationalliberalen haben ſich behaup⸗ let in Müllheim Staufen, Emmendingen⸗Henn⸗ ingen, Cahr⸗Stadt, Kehl, Baden⸗Baden⸗Stadt, Bretten⸗Bruchſal, Heidelberg⸗Stadt, Eppingen Sinsheim und Mosbach, wahrſcheinlich auch Eberbach⸗Buchen; ſie haben errungen Honſtanz und Kaſtatt⸗Stadt gegen die Demokraten, und vertretene Bezirk Weinheim wurde von den Nationalliberalen errungen. in Walds hut⸗Säckingen, St. Blaſten⸗Schönau, Stadt, Haslach⸗Hengenbach, Gernsbach, Stt⸗ Es haben ſomit das Sentrum 1 und die Sozialdemokraten 2 abgehaltenen Miniſterialſitzung legte Contre⸗ Admiral Tirpitz den neuen Flottenplan eigen⸗ 0 ö händig dar, und theilte mit, daß die Marinen⸗ . 1 5 ö vorlage dem Keichstag jedenfalls noch vor Weihnachten zugehen ſolle. i Berlin, 6. Nov. Den Brenn⸗Punkt des Hriegs⸗Intereſſes bildet gegenwärtig das 530 Um. ſüdlich von Ladyſmith gelegene Colenſo, aus dem die britiſchen Truppen tach verſchiedenen über Brüſſel und Paris gekom⸗ menen und vom engliſchen Uriegsminiſterium — allerdings nur indirekt — beſtätigten Nach⸗ richten von den Oranje⸗Büren unter General Mandate gewonnen, die Vationalliberalen, Demokraten und Antiſemiten je 1 Mandat verloren. 8 Berlin, 6. Nov. In der am Samſtag 1 1 tucas Meyer endgültig hiausgeworfen Ein Vaterherz. Roman in Originalbearbeitung nach dem Engliſchen von Klara Rheinau. 60. Fortſetzung. „Wie lange iſt es ſchon ſo?“ wagte Frau Baretti zu fragen. „Einige Wochen — ſeit dem Abende, da ich meinen Vater im Theater geſehen habe. Ich glaube die Beſſerung hatte ſchon vorher begonnen — ich erinnerte mich an Manches, das mir Schmerz be⸗ keitete, und ſah einen ſchwachen Hoffnungsſchein aufleuchten. Es war, als ob meines Vaters Ant⸗ litz mich endlich der Welt zurückgegeben hätte.“ „Ah, im Theater waren Sie noch toll genug, Elſie; Sie ſtießen einen ſchrecklichen Schrei aus, kiſſen den Vorhang der Loge herab und fielen in Ohnmacht.“ „Ja; aber als ich wieder zum Bewußtſein kam, war der Schleier von meinem Geiſte gewichen.“ „Mein Gott, wie liſtig Sie waren, Kind! Es war nicht freundlich von Ihnen, wenn man bedenkt, wie wir für Sie ſorgten, und wie wir Uns un Sie ängſtigten.“ Frau Baretti ſchlug die Augen nieder, als Elſie ſie feſt anblickte, denn ſie ſpielte eine Rolle, und das junge Mädchen durchſchaute ſie klar. Fanny Baretti's Beſtreben ging dahin, Elſie zu verhindern, den ſchrecklichen Vorfall zur Sprache zu bringen. 5 5 8 2 12 (Nachdruck verboten.) Dingen redete, für Anderes Intereſſe, heuchelte, bis ſie wenigſtens Zeit gefunden, ihre Vertheidigung vorzubereiten. Es ſchien faſt, als denke Elſie nicht mehr daran, bei welcher Beſchäftigung ſte Paulo's Gattin überraſcht; ihr Geiſt war ja noch ſchwach, gewiß hatte ſie Alles wieder bergeſſen. „Ich war vollkommen klar, als wir in der Droſchke zurückfuhren,“ fuhr Elſte font, aber die Furcht, daß ich mich in ſchlechten Händen“ befinde und ſeit langer Zeit das Opfer niedrigſter Pläue ſei, legte mir Schweigen auf. Ich wollte erſt alle Gründ ekennen lernen, weswegen ich meinem Vater vorenthalten wurde; wußte ich doch, daß es in meiner Macht lag, jeden Augenblick zu ihm zu ge⸗ langen. Dieſe Beweggründe erfuhr ich wenige Stunden nach meiner Geneſung.“ a „Und dennoch gingen Sie nicht weg!“ ſagte Frau Baretti traurig. i „Ich war im Begriff, zu entfliehen, als ich eine Entdeckung machte, die mich ſehr betrübte,“ verſetzte Elſie, ihren Stuhl näher zu dem ihrer Gefährtin rückend, „ja, die mich noch auf der Schwelle dieſes Gefängniſſes, dem Herzen meines es war?“ 5 n „Nein, nein!“ rief Frau Baretti erſchaudernd; „ich — ich will es nicht errathen. Ich brauche es nicht zu wiſſen.“ „Ich entdeckte eine arme, ſchwache Frau,“ Vaters ſo nahe, zurückhielt. Errathen Sie, was Vielleicht gelang es ihr, wenn ſie von anderen 1 5 Fran 9 ähnungslos den ihm drohenden Schickſale übe ſchon a worden ſind. Damit dem General Wühe nicht nur der Kückzug in ſüdlicher Richtung nach Pietermaritsburg abgeſchnitten, ſondern auch der einzige Weg verſperrt, auf dem ihm von der Müſte hülfe kommen konnte, da ohne Zweifel die Eiſenbahnbrücke welche über den Tugelage⸗Fluß führt, von den Buren zexſtört worden iſt. Es bliebe ihm nur noch der Durchbruch in ſüdsſtlicher Richtung über Brey⸗ town, aber das Schickſal Withes, der bei dem verzweifelten Durchbruchsverſuch am letzten Mittwoch vollſtändig geſchlagen wurde und nun in Ladpſmith vollkommen eingeſchloſſen iſt, ſcheint beſiegelt. Su einem nochmaligen Ausfall fehlen ihm die Truppen, deun nach den großen Vetluſten, die er am 20% 30, 581, Okt, und . Nov. bei Ladiſmith erlitten hat, ſowie deuen aus deu Treffen bei Elaudslaagte und Kielfontein am 2J. und 24 Okt, die im Ganzen mit 3000 Man nicht zu gering veran⸗ schlagt ſind, dürfte die Beſatzung von Ladpf⸗ mith kaum mehr die Stärke von 5000 Mann haben, ſo daß auch die Eroberung durch die Buren trotz der Ueberlegenheit der englischen Marine Geſchütze in kürzeſter Seit zu erwarten NVerſchiedenes Ladenburg, 7. Nov. In Folge plötzlich eingetretener Lungenlähmung verſchied heute Mittag Herr Thierarzt Georg Kohlhepp. Der Verblichene war ſowoöhl hier wie in weiten Hreiſen nicht nur als ein küchtiger Fachmann be⸗ kännt und geehrt, ſondern auch wegen ſeiilem 1 9 biederen Charakteb allgemein beliebt und gegchtet. Se cken heim, 6. Nov. Geſtern abend würde der vebheirathete Taglöhner Ehrhardt, der beim Gaswerk in Mannheim beſchäftigt ziſt, bei der Feudenheimer Fähre von einem ſägte Elſie ernſthaft, „am Abgründe eines großen Berbrechens ſtehend, ſchüchtern, aber Schritt für Schritt der Verſuchung unterliegend, die ſie erfaßt hatte. Ich ſah, daß ihre Ehe eine ſehr unglück⸗ liche war; aber ich hegte die Hoffnung, ſie vor dem Gedanken, ihrem Gatten das Leben zu nehmen, erretten und ſelbſt auf ihn etwas einwirken zu können.“ 5 „Dies war nicht ſehr waheſcheinlich,“ bemerk Baretti düſter. N 5 „Ich konnte nicht weggehen und Ihren Gatten läſſen. Ich ſah in Ihnen nur eine verzweifelnd Fraſf, die ich zur rechten Stunde vor dem Ve derben würde ketten können.“ Ja, ich dachte ſelbſt, Sie würden vielleicht auch ohne meine Einmiſchung Ihre ſündhaften Gedanken bereuen; und ſo wa tete, wachte, hoffte und betete ich, zu Zeiten vo Vertrauen, dann wieder von bangen Zweifeln g „ itält⸗ . g „War nicht mein Leben hart genug zu er tragen 2 fragte Fauny leidenſchaftlich. „Bin ich nicht ſchlechter behaudelt worden als ein Thier Sie hielt inne, als Elſte leicht ihren Arm berührte. „O, berſuchen Sie nicht, Ihre Schuld von ſich abzuwälzen,“ mahnte ſte ernſt, „ſonder danken Sie dein Himmel, daß ich Ihr Verbreche verhinderte. Von dem Tage au; da ich Sie a jenem Fenſter ein Buch über Gifte leſend fand