weſende Erbauer dieſer Anſtalt, Herr Architekt Schweickhardt von Karlsruhe, übernahm die Führ⸗ ung. Ihre Königlichen Hoheiten ſprachen, lt. Krlsr. Ztg., in anerkennendſter Weiſe Ihre Be⸗ friedigung über die geſammte Anſtalt, ſowie über die zweckmäßigen, nach den neueſten Anforder⸗ ungen der Hygienie und bautechniſchen Errungen⸗ ſchaften günſtig gewählte Lage des Bauplatzes, ſowie die einfache, aber ſehr ſollde Ausführung der Gebäude und inneren Einrichtungen derſelben wurden in anerkennenſter Weiſe betont. Ihre Königlichen Hoheiten ließen ſich bei dem Rund⸗ gange die ſchon in Thätigkeit befindliche Frau Oberin der Anſtalt, die Rothe Kreuzſchweſter Fräulein Schmidt, vorſtellen, auch die beim Bau beſchäftigten Aufſichtsperſonen und Arbeiter wurden durch huldvolle Anſprachen beehrt. Die Verſicherungsanſtalt Baden als Bauherrin, ins⸗ beſondere deren derzeitiger Vorſtand, Herrn Geh. Regierungsrath Raſina, wurde die 10 Aner⸗ kennung ausgeſprochen. Mit den Wünſchen, daß die Anſtalt den auf ſie geſetzten Hoffnungen, der darin Heilung ſuchenden Kranken in jeder Weiſe entſpreche, verließen die hohen Herrſchaften, ſicht⸗ lich befriedigt, die Bauſtelle. Un tergimpern, (A. Sinsheim), 25. Oct. Obwohl unſere Gemeinde mit ihren 477 Einwohnern zur Deckung der Gemeindeausgaben im letzten Jahrzehnt von 100 Mark Steuerkapi⸗ tal Umlageſätze bis zu einer Mark und 43 Pfg. erhoben hat, hat ſie doch im vorigen Jahre mit nicht unbedeutenden Koſten eine gewerbliche Fortbildungsſchule eingerichtet und zu dem pro⸗ jektirten Bahnbau Neckarbiſchofsheim⸗Hüffenhard 7000 Mark bewilligt. Fetner hat die Gemeinde⸗ verſammlung den Bau einer neuen zweckmäßigen Waſſerleitung beſchloſſen. Berlichingen, 24. Okt. Vor etwa einem halben Jahre hatte ein hieſiges in Mann⸗ heim dienendes Mädchen ein Eheverlöbnis mit einem jungen Mann daſelbſt eingegangen. Die Vorbereitungen zur Hochzeit wurden ſeitens des Mädchens getroffen, auch beehrte der Herr Bräutigam wiederholt ſeine hier Schwiegereltern in spe mit längeren Beſuchen und pumpte dabei unter an erem den künftigen Schwiegervater unter dem Vorbringen an, er habe ſein Portmonaie mit Inhalt verloren u. ſ. w. Die glückliche Braut wurde nun kürzlich durch eine Nachricht von befreundeter Seite dahin wohnenden ihr Bräutigam längſt verheiratet Kindern ſei, nicht wenig war natürlich gehend, daß ö und Vater 1 5 le Aon überraſcht und die Folg die 1 Löſung der Verlobung. Heute kam der elegant gekleidete Heiratskanditat wieder hierher, um ſich, wie er ſagte, an ſeiner Braut zu rächen und mit ihr zu ſterben Dieſe Freude wurde ihm jedoch nicht zu teil, denn einigen jungen Burſchen gelaug es, des auf freiem Felde ſich herumtreibenden Schwindlers der ſich als Schuſtersgeſelle entpuppte, habhaft zu werden und ihn in die Hände der heiligen Hermandad zu verbringen, von welcher er dem Gericht über⸗ geben wurde. 8 Mainz, 25. Okt. Eine Mainzer Wein⸗ händlers Gattin verlor in Mainz auf dem Markt ein Täſchchen mit zweitauſend Mark Inhalt. Ein junger Gonſenheimer war der glückliche Finder und freudeſtrahlend brachte er der Dame das Täſchchen zurück. Er ſollte aber auch für ſeine Ehrlichkeit reich belohnt werden, er bekam als Finderlohn ſage und ſchreibe dreiß ig Pfennig! London, 24. Okt. Die „Times“ ſchreibt in ihrem Leitartikel: „Das Vorrücken General Jouberts und der Hauptkolonne der transvaal⸗ ſchen Buren zuſammen mit der Zerſtörung der Eiſenbahnbrücke über den Waſchbank hat augen⸗ ſcheinlich die Zurückziehung der britiſchen Truppen aus Dundee und Glencoe und die Konzentrierung um Ladyſmith zu einer militäriſchen Notwendig⸗ keit gemacht. Solange die 40 Meilen Eiſenbahn zwiſchen Ladyſmith und Glencoe intakt waren, wäre es möglich und auch wohl wünſchenswert geweſen, den Schauplatz von General Symons Sieg zu halten. Der Kampf vom letzten Sams⸗ tag vertrieb den Feind aus Elandslaagte, allein Elandslaagte war unglücklicherweiſe nicht der einzige Punkt an der Eiſenbahn, welchen die Buren beſetzt hatten. Die Bahnſtrecke über⸗ ſchreitet den Waſchbank, einen Nebenfluß des Tugela ungefähr in der Mitte zwiſchen Elands⸗ laagte und Glencoe und einer Abteilung Buren gelang es Freitag nachts, augenſcheinlich unbemerkt die Eiſenbahnbrücke zu zerſtören oder wenigſtens ſo ſtark zu beſchädigen, daß ſie nicht ſofort re⸗ pariert werden kann. Glencoe und Dundee hätten vielleicht noch einige Zeit ſelbſt einem an Zahl ſehr überlegenen Feinde gegenüber als vorge⸗ ſchobene Poſten gehalten werden können, ſolange „3 ſie nötigen Falles ſchnell von Süden her versie werden konnten. Nachdem einmal 110 laden unterbrochen, war dies nicht länger möglich General Nule hat ſich darum nach Ladyſmitt zurückgezogen und geſtern war die Truppe 9 Glencoe wieder in Berührung mit der Truppe von Ladyſmith.“ London, 26. Okt. Das Kriegsbild ſüng an, ſich weſentlich zu Gunſten der Buren verſchieben. Die Engländer haben geflunler ſie haben von Siegen gedrahtet, die keine ware und wo ſie anſcheinend Vorteile errangen, haben ſie dieſe bis ins ungemeſſene aufgebauscht, Eh nicht von anderer als engliſcher Seite Nach richten vom Kriegsſchauplatz einlaufen, wied mau nach wie vor den Meldungen mit Mi trauen begegnen müſſen. Auch in London laß der Jubel nach. Immerhin iſt es erbaulich e paar Preßſtimmen zu hören. „Daily Graphſe erklärt mit der Großmütigkeit eines Siegers „Wenn wir die Tapferkeit unſerer eigene Krieger ehren, ſo iſt es nur recht und billig, daß wir auch die Verdienſte ihrer Feinde anerkeunnen. Bei Glencoe am Freitag und noch mehr bei Elandslaagte am Samstag fochten die Buren mit einem Mut, der gewiſſermaßen ihr Vertrauen in ihre Fähigkeit, den britiſchen Soldgſen Widerſtand leiſten zu können, rechtfertigk, () Die tödtliche Verwundung, die General Symons bei Glencoe empfing, iſt durch den Tod des Buren⸗ generals Jan de Kock gerächt. Bei Elands⸗ laagte haben die Buren nicht bloß viele tapfere Krieger, ſondern auch die Elite ihrer ausländischen Bundesgeuoſſen verloren. London, 26. Okt. Die Blätter beſprechen ſämmtlich die jetzige Lage in Natal nach dem geſtrigen Kampf von Rietfontein. Die Blätter ſagen: der ſüdafrikaniſche Krieg geſtalte ſich nicht zu einem militäriſchen Spaziergang, wie man anfangs angenommen habe. Die Vertheidigung der Natalkolonie wird vielmehr noch heftige Kämpfe koſten, Das Vordringen des General Buller wird nichts weniger als eine Promenade ſein. 5 9 2 Ladenburg, 26. Okt. Für die Waſſer⸗ beſchädigten in Baiern ſind eingegangen. Von Fr. M. A. 3 Mark, Fr. H. Sch. 3 M. Fr B. 2 M., Fr. M. W. 2 M., Fr. Sch. 1 , Fr. W. W. 1 M., Fr. D. 2 M. Summa (8 Mark. Um weitere Gaben wird gebeten. 3 regung und machte mehr Lärm, bis irgend ein An⸗ derer. Er vergaß ſelbſt die Anweſenheit Elſie's, und die Verwünſchung, die er damals auf dem Barſtofter Hafeudamm ſeinem Sohne nachgeſchickt, waren längſt aus ſeinem treuloſen Gedächtuiß ent⸗ ſchwunden. „Tony! Tony!“ brüllle er halb von Sinnen, aber der Name ging unter in dem allgemeinen Getöſe. Er lehnte ſich halb über die Loge hinaus und ſchwenkte ſeinen Hut, bis die Leute über ſeine Heftigkeit lachten, aber durch unaufhörliches Ver⸗ langen nach dem Komponiſten die Aufregung im Gange hielten. Endlich erſchien Antonio, von donnerndem Bei⸗ fall begrüßt; aber er hörte nnr ſeines Vaters Stimme, ſah nur ſeines Vaters Angeſicht in die ſem Augenblicke redlich verdienten Triumphes. los blickte er hinauf nach dem unförmlichen Manne der die weißbehandſchuhten Hände in der Luft hin⸗ und herſchwenkte und brüllend und tobend ſein ganzes weißes Gebiß zur Schau trug. Es war das Geſicht, das in jener Uunglücksnacht in Wolſton zwiſchen den Binſen hervorlugte, das Geſicht, welches er ſpäter in Friedrich Derings Hauſe geſehen, und das immer eine ſchlimme Vorbedeutung für ihn ge⸗ weſen war. Er vergaß ſeinen Triumph beim An⸗ blicke deſſelben und machte dem Publikum eine un⸗ geſchickte Verbeugung, welche jedoch als natürliche Verlegenheit ſeiner großen Jugend gutgeſchrieben und ebenfalls beklatſcht wurde. Antonio bemerkte den Oberſten nicht, der in ſeinen Beifallsbezeugungen weniger auffällig war und nicht ahnte, daß ihm in dieſem Hauſe die größte Ueberraſchung ſeines Lebens bevorſtehe. Denn als Antonio Baretti ſich zurück⸗ gezogen, wurde der Vorhang an Paulo's Loge von zwei weißen, bebenden Händen bei Seite geſchoben, und ein bleiches, blondes Mädchen in Adendtoilette erſchien plötzlich an Paulos Seite, während eine Faſt hülf⸗ große dunkelhaarige Frau im Hintergrunde ſie zu⸗ Lrückzuziehen ſuchte. „Er iſt es — haltet mich nicht! Vater!“ tönte Elſie's Stimme durch das Haus, und der gellende Schrei durchzuckte die Anweſendeu, während Frank Nord wie verzaubert von ſeinem Sitze auf⸗ ſprang. 5 Er hörte die Stimme und erkaunte ſie auf der Stelle. „Elſte!“ kam es heiſer und gepreßt von ſeinen Lippen, als er des bleichen Geſichtes ſeines Kindes anſichtig wurde, das ſich in hoher Erregung ihm zuwandte. Er vergaß Paulo Ba⸗ retti von Alſako; er bemerkte nicht, daß noch eine andere, kaum weniger als Elſte erregte Frau in der Loge ſich befand, oder daß das Publikum auf die ſeltſame Gruppe aufmerkſam geworden war. Er verließ ſeine Loge, raunte den Corridor entlang mit beiden Ellenbogen ſich ſeinen Weg durch die Menge bahnend, welche im Begriff ſtand, das Theater zu verlaſſen. Noch ein halbes Dutzend Herren, in eifrigem Geſpräch über den unerwarteten Erfolg dieſes Abends begriffen, verſtellten ihm den Weg zu ſeinem Kinde, und auch dieſe ſchob er ohne alle Rückſicht unſanft bei Seite. „Monſteur, ſind Sie von Sinnen?“ rief einer derſelben entrüſtet. „Ja, meine Herren! — der tolle Nord! — toll vor Freude! Platz da! Ich muß mein Kind ſuchen!“ rief er außer ſich, und die Wildheit des Mannes drängte weitere Vorſtellungen über ſeine Unhöflichkeit zurück. Der Logenwärter ſtellte ſich ihm in den Weg, aber Frank Nord riß ihn mit aller Macht bei Seite. „Die Loge mit der jungen Dame!“ ſchrie er. „Aufmachen — raſch! raſch! „Alle Logen auf dieſer Seite ſind im Augen⸗ blick leer, mein Herr,“ war die Entgegnung. „Es iſt nicht wahr!“ rief Nord; die Dame liche Bild. wartet hier auf mich. Sie rief mir — mein Tochter! Habt Ihr ſie nicht gehört, Mann s“ „Ah, die irrſinnige junge Engländerin! Vor einer Minute wurde ſie die Treppe hinabgetragen, Monſieur. Es war dieſe Loge hier. Voilg!“ fr öffnete die Thüre; ja, es war die richtige. Der Vorhang war herabgeriſſen und lag über den Stühlen, welche in der Verwirrung des Riickzuges umgeworfen worden waren. Mehrere Handſchuhe und zerdrückte Bouquets lagen auf dem Boden, und in einer Ecke glitzerte ein kleiner Brillantknopf wie ein feuriges Auge. Nord warf einen Blick auf die Loge und deren Inhalt und eilte dann haſtig hinweg. Unten auf dem Corridor ſtieg Antonie Baretti's Geſtalt wie aus dem Grabe vor ihm auf. „Elſie iſt hier!“ rief er aus. „Ich weiß es, Folgen Sie mir, um's Himmels willen, wir werden Sie noch einholen. Hier gilt es, ein abſcheuliches Komplott zu durchkreuzen.“ Mit derſelben tollen Haſt rannten ſie aus dem Theater auf die Boulevards, wo ein fröhliches Menſchengewimmel herrſchte. Auf der Straße drängten ſich die Equipagen; die Marmortiſchchen auf dem Pflaſter waren von Kunden umringt; die Kellner hatten alle Hände voll zu thun, um die Nachfragen nach Kaffe und Cognac zu befriedigen, Myraden von Gasflammen beleuchteten das abend Es war eine Welt voll heiteren Lebens und Treibeus, in welche die beiden Männer ſich ſtürzten, von Elſie Nord war keine Spur entdecken. 40. Kapitel. 155 Paulo Baretti befand ſich mit ſeinen beide Begleiterinnen längſt ſicher in ſeiner Wohnung, um erſten Stockwerke eines Hauſes der Vorſtadt St Honoré, als Frank Nord und Antonio noch eifrig nach ihnen ſuchten. 8 Fortſetzung folgt. 8 zonntag, de 1 0 ii Fomikerg Ufang 1 u recht zahlrei moe A Juhdem uns da h dh auch wir W, Adeitslöhne e in bamenden 1. N Inſezendes b en danden. Makenburg, den 1 defenigen A- Bing für Non fl . Muse nebſt tes unter — ad Gehod Dine 1