a tterie 11 Nen h M. 31000 00, Joch, bd 5 Nfz. erehnigeh 8 Staff Verkaufeſth 0 — danzeig, 3 b 8 2 Ml. Pfund, 4 Wurd de hochfein k Mk. 14, zelee Pfg. inge riedrichsdonn 23 fd. 35 Mf. waren 40 Pfg. Toleun eiſen empfeh Scola. ein ſorlict Weln elwein klaſche. J. Scola. rer& e 9e 0 bar, g npfohlen. reislagen. 8 tikelten. Mk. 5.—. k. 3.—. nde und stelle folg. ork 0 85 —— n ind leiuene cell 2 immer fle Ma. 9 Fur die Redaktion 5 Ladenburg. No. 86. Anzeiger für Laden 8 Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. Preis vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem Unter⸗ haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. e —— ä — —— — — Politiſches. SRK. Karlsruhe, 26. Oct. Die Ham⸗ burger Haiſerrede hat Accorde angeſchlagen, deren Wiederhall in den Herzen aller Vater; landsfreunden noch lange nachklingen wird, wenngleich man auf oppoſitioneller Seite aus naheliegenden Gründen ſich den Anſchein giebt als ſei das öffentliche Intereſſe ſchon längſt wieder auf andere Fragen hingelenkt, wie ſte ja allerdings vom raſch dahinfließenden Strom der Ereigniſſe des Tages bald hier bald dort an die Oberfläche getrieben werden. Wer in⸗ deſſen nicht an der Außenſeite der Erſcheinungen haftet, ſondern den Dingen auf den Grund geht, verfehlt ſich nicht, daß der Kaiſer in Hamburg Anlaß nahm zur Entwicklung eines Programms ſeiner perſönlichen Politik, welches ebendeshalb ein Anrecht auf allgemeine, dauernde Nachachtung erheben darf. Die Politik, welche Kaiſer Wilhelm in engſter Fühlung mit den deutſchen Fürſten und den freien Städten verfolgt, will, kurz geſagt, Deutſchland in den Stand ſetzen, ſeine Stellung im Hinblick auf die Zukaenft rechtzeitig ſo zu wählen und auszubauen, daß was auch immer kommen möge, es uns wohl vorbereitet und gerüſtet finde. unſer Volk ſeine moraliſchen und materiellen Mräfte in der Richtung auf ſeine nationalen Intereſſen koncentrirt und aufgehört, ſeine foſtbare Seit und Willens energie in Partei- ungen und in zügeloſer Hritik zu vergeuden. Das deutſche Volk ſoll nicht die Partei über das Vaterland ſtellen und wenn die oppoſt⸗ kHonellen Blätter um dieſen Kernpunkt der Haſſerrede wie die Katze um den heißen Brei herumgehen, ſo beweiſen ſie nur, daß ſie nicht um Stande noch Willens ſind, ſelbſt angeſichts Eein Daterherz. 9 oman in Originalbearbeitung nach dem Engliſchen von Klara Rheinau. 59. Fortſetzung. Machdruck verboten.) Ihr ſchönes Geſicht rug einen leidenſchaft⸗ lichen Ausdruck, und der Logenwärter, der einige Damen den Corridor entlang geleitete, war über⸗ raſcht, ſie hier zu ſehen. „Die Loge von Ma⸗ dame iſt —“, begann er mit einer tiefen Ver⸗ neigung, aber Frau Baretti antwortete ihm in engliſcher Sprache, was ihn in Verwirrung ſetzte. „Schon gut,“ ſagte ſie. „Sehen Sie nur weiter, bitte.“ Sie ſelbſt ging nun mit raſchen Schritten auf die andere Seite des Theaters und bor die Thüre der Loge, welche Frank Nord inne hotte. Schon erhob ſie die Hand, um anzuklopfen, als ſie zu zittern anfing und von einer plötzlichen Augſt erfaßt, davon abſtand, um nochmals die Sache zu überlegen, die ſie bedrückte. „Wenn ich cher wäre, daß dieſer Mann ſich zwiſchen mich und Paulo ſtellen würde — ſtellen könnte — oder daß der Schurke feſtgenommen werden könnte,“ murmelte ſie vor ſich hin — „aber ich weiß es nicht? Mie wäre es möglich, daß ich etwas wüßte! Und Panlo würde mich ganz gewiß umbringen — ich tte keine Zeit, mich aus dem Staube zu machen. Nein, es geht nicht. Frau Baretti machte Kehrt und führte die Anweiſung ihres Gatten aus, ſich der bedeutſamen politiſchen Wetterzeichen, die den ganzen Horizont umſäumen, ihre Sonder ⸗ intereſſen und Beſtrebungen zurückſtellen. Um ſo mehr muͤſſen alle die es treu mit dem Vaterland meinen, darnach trachten daß das Volk ſich den Bannkreis jener faktiöſen Preſſe und ihrer Drahtzieher entwindet und ſich möglichſt kompakt um den Banner von Kaiſer und Keich ſchaart. Die öffentliche Dis kuſſion um das Problem des Schutzes der Arbeitswilligen wird fortge⸗ ſetzt. Es zeigt ſich, daß die Gegner, ſoweit ſie nicht der ſocialdemokratiſchen Partei zuge · hörig oder dienſtpflichtig ſind, die Nothwendig ⸗ keit des Schutzes der Arbeits willigen vereinen, um ihre ſpäteren Wahlchancen nicht zu gefährden. Denn einer fachlichen Belehrung muß jeder von vornherein für unzugänglich gelten, der trotz aller entgegenſtehenden Thatſachen immer noch flottweg leugnet, daß ein Bedürfniß nach ſtärkeren geſetzlichen Garantien für den Schutz der intivituellen ſtaatsbürgerlichen Freiheit vor⸗ handen iſt. Die nationalliberale Partei beweiſt auch hierin wieder ein ihrer ſtaatsmänniſchen Be⸗ fähigung zur Ehre gereichendes Verſtändniß Dazu aber iſt es nöthig, daß für die Tebensintereſſen der nationalen Arbeit daß in ihren Reihen die Segenſtrömung gegen die Baſſermann'ſche Verne inungspolitik an nachhaltiger Mraft gewinnt. Der Beſchluß der ſächſiſchen Nationalliberalen zu Gunſten des Orinzips des Arbeitswilligenſchutzes wird nicht ermangeln, der Ueberwindung ſeines durchaus einſeitigen Doktrinarismus Vorſchub zu leiſten. Zu den Ereigniſſen in Südafrika ſtellt ſich die deutſche Politik nach wie vor abwar⸗ tend und ſtreng neutral. Unſer dortiges In⸗ tereſſe beruht auf ganz andern Dorausſetz⸗ ungen, als die ſind, welche für den Sang der 1 mit dem Gedanken tröſtend, daß ihr ja an Elſie Nords weiterem! Geſchicke gar nichts gelegen ſein könne. Inzwiſchen hatte Frank Nord, ahnungslos, wie nahe er ſeiner Tochter war, volles Intereſſe für die kleine Operette gewonnen. Er ſpendete lauten Beifall bei Allem, was des Beifalls werth, auch bei Manchem, was deſſelben unwerth war, nachdem er ſich von ſeiner erſten Ueber raſchung bei dem Aublicke Paul Barettis erholt hatte. Den verkommenen Menſchen, der, wenn er ſeine Kerker⸗ haft abgeſeſſen, ſtets, ſo lange ſein Geldvorrath reichte ſinnlos betruuken geweſen war, in Lumpen von Thür zu Thüre bettelnd gehen zu ſehen, wäre natürlich geweſen; aber den Mann, der niemals gearbeitet hatte, keine Freunde beſaß und ſtets zu böſen Thaten verſucht war, im Gala⸗Anzuge, von Brillanten funkelnd, in einer Theaterloge ſitzend zu finden, erregte das gerechte Staunen des Ex⸗ Präſidenten von Alſako. Er ahnte nicht, daß auch er ſeinerſeits ſeinen Gegner ſehr überraſchte Die Ausdauer, mit der er jede Arie beklatſchte, befremdete Baretti, und er blickte mit weit aufge⸗ riſſenen Augen und offenem Munde auf Nords Heftigkeit, bis er ſchließlich ſelbſt in den Beifalls⸗ ſturm mit einſtimmte. „Das iſt ein Triumph, Elſie!“ rief er laut. „Toni hat das ganze Haus toll gemacht. Drunten im Parterre ſteht Einer auf dem Stuhl und ſchwenkt ſeinen Hut. Ich möchte ihm einen halben Napoleon geuburger Wochenblatt. burg und Umgegend. „ f Anzeigen: f Raum 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen e e Die einſpaltige Corpuszeile oder deren 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Verlag von Karl Molitor, %% ade nbus sg, 1899 Hriſe zwiſchen Engländern und Buren beſtimmt waren. Auch im Hinblick auf etwaigen Kück⸗ wirkungen, welche der ſüdafrikaniſche Feldzug auf die Geſammtkonjunktur der auswärtigen Politik haben könnte, gereicht es Deutſchland zum Dortheile, wenn es die Freiheit ſeiner Entſchließungen ſich nach allen Seiten intakt bewahrt. Verſchiedenes. — Ladenburg, 27. Okt. Nachdem am vergangenen Mittwoch durch den Bürgerausſchuß die Verbrauchsſteuer auf Bier für hieſige Stadt mit großer Majorität genehmigt wurde, gelangt dieſelbe am 1. Januar 1900 zur Einführung. Karlsruhe, 25. Oct. Die kirchlich liber⸗ ale Vereinigung Badens befaßte ſich in ihrer heutigen Jahresverſammlung mit der Stellung der evangeliſchen Kirche zur Feuerbeſtattung. In einer Reſolution ſpricht die Vereinigung ihr Einverſtändniß mit allem aus, was ſchon geſchehen iſt und geſchieht, um die Fenerbeſtattung von dem ihr bis jetzt noch anklebenden Vorurtheilen zu befreien und ſie zur Würde einer mit Erd⸗ beſtattung gleichberechtigten Beſtattungsform zu erheben. Die Vereinigung erwartet, von den Kirchen⸗Regierungen werde die Feuerbeſtattung bald als eine chriſtlich und ſiitlich berechtigte anerkannt werden, daß zu ihrer Vornahme die Mitwirkung der kirchlichen Organe ohne klein⸗ liche Vorbehalte geſtattet wird in vollem Ver⸗ trauen, daß der Geiſt des Herrn auch hier durch die Freiheit zur Wahrheit leiten werde. — Marxzell, 23. Okt. Heute Nach⸗ mittag wurde die in drei Wochen zur Einweih⸗ ung gelangende Lungenheilanſtalt „Friedrichsheim“ oberhalb Marxzell von ihren Königlichen Hoheiten dem Erbgroßherzog und der Erbgroßherzogin auf das Eingehendſte beſichtigt. Der zur Zeit an hinunterwerfen. Beim Himmel, mein Tony iſt ein, geſcheidter Junge, der immer auf die Füße fällt⸗ wohin man ihn auch wirft. Mein Junge, mein Tony! Verſuchen Sie, ihn ſich vorzuſtellen, liebe Elſie.“ „Es iſt ſehr hübſche Muſik. Ich glaube, ich werde mich morgen noch daran erinnern,“ murmelte Elſie. — „Ich hoffe es, denn ich möchte jede Note da⸗ von noch einmal hören. Ich verſtehe nichts von Muſik, aber dieſe iſt vortrefflich, ſonſt würden ſie da unten nicht unaufhörlich brüllen. Ich bin glück⸗ lich. Ich möchte den Jungen ſehen. Hoffentlich bringen ſie ihn zum Vorſchein, mit Lorbeeren ge⸗ krönt. Ich bin entſetzlich glücklich heute Abend.“ Die hellen Freudenthränen ſtrömten aus ſeinen Augen und in das Parterre hinunter auf den kahlen Schädel eines ſtattlichen Franzoſen, der vor Wuth mit den Zähnen knirſchte und mit heftigen Ge⸗ berden zu Paulo hinaufdrohte. Aber deſſen Augen waren verſchleiert, er bemerkte es nicht. Die Operette war vorüber; der Vorhang fiel, und ein raſender Beifallsſturm brauſte durch das Haus. Antonio Baretti war Einer unter Tauſenden, der auf dieſe Weiſe Erfolg errang; und die Kritiker, welche Zeugen ſeiner Niederlage hatten ſein wollen, waren von Begeiſterung hinge⸗ riſſen. Laute Rufe nach dem Komponiſten erſchollen, in welche Paulo Baretti mit der vollen Kraft ſeiner Lungen einſtimmte. Er war in der höchſten Er⸗