des Feindes, deſſen Feldlager, Ausrüſtung, Pferde und Wagen gewonnen. Kavallerie verfolgt den Feind. Es verlautet, einige britiſche Soldaten ſeien verwundet, doch liegen keine Einzelheiten vor. auf 1000 geſchätzt, für nachmittag waren weitere 1000 erwartet worden. Kapſtadt, 23. Oktober. Burenführer Kook iſt ſeinen Wunden erlegen. Der Abtheilung Buren, welche bei Elanslaate ge⸗ ſchlagen wurde, gehörten auch das deutſche, hol⸗ begründeter Ueberzeugung. ndiſche und die andern fremden Streitkorps an. Kapſtadt, 23. Okt. Elands⸗Laagte ſind die Verluſte der Buren be⸗ rächtlich. Pict Joubert, ein Neffe des Generals. avallerie attakierte dreimal. Verſchiedenes — Ladenburg, 24. Okt. Bei dem diesjährigen Preisſchießen des hieſigen Schützen⸗ vereins errang den 1. Preis Schnittſpahn, 2. Ewald, 3. Eberle, 4. Twele, 5. J. Vogel III. 6. Fr. Stenz, 7. Faller, 8. Joſef Wolf, 9. L. Kaufmann und den 10. K. Geyer. — Karlsruhe, 22. Okt. Erzbiſchof Dr. Thomas Nörber traf heute Abend 5⅛ Uhr hier ein, um morgen und übermorgen das Sa⸗ krament der Firmung zu ſpenden. Abends fand in der Feſthalle ein Bankett ſtatt, zu dem 2500 Karten ausgegeben waren. Während desſelben erhob ſich Erzbiſchöf Dr. Nörber zu einer An⸗ ſprache, in welcher er u. a. ausführte: Die Katholiken möchten ſich nicht etwa aus Voreilig⸗ keit und Ungeduld Handlungen Die Sie ſollten dem Sauerteig gleichen, der ja auch nur ein Weniges in der Maſſe ſei und doch ſeine Wirkung übe. Es gehöre heute freilich zum guten Ton, die Katholiken als rückſtändig zu be⸗ zeichnen, in Wahrheit jedoch ſtehe die ganze mo⸗ derne Kultur auf den Schultern der katsoliſchen Vergangenheit. Man werfe den Katholiken vor, ſie ſeien zu konſervativ, allein ſie ſeien nur zu konſervativ wie das Einmaleins, indem ſie an den Grundwahrheiten feſthielten, die längſt mit unfehlbarer Sicherheit erwieſen ſeien. ſeinen Einfluß ausüben auf die Welt. Es drohe allerdings da und dort das Geſpenſt einer Um⸗ geſtaltung unſerer 5 fen denke aber darüber nur f N a Wetterkundige wiſſe, daß Gewitter ſich verziehen Morgens wurde die Stärke des Feindes Berichten aus een, 1755 0 umſtrahlt ſei, von dem Glanze, den die göttliche Unter den Verwundeten befindet ſich Vorſitzende Eben darum werde auch in Zukunft der Katholicismus zu peſſimiſtiſch. Der und Spannungen ſich ausgleichen, und an der Ausgleichung gerade dieſer Spannungen werde der Katholicismus hervorragend betheiligt ſein. Die Katholiken hätten niemals Veranlaſſung gehabt Der verwundete 0 n ſie bildeten den monarchiſchſten Stamm der Welt ihre monarchiſchen Geſinnungen zu revidiren; Und monarchiſch ſeien ſie nicht aus Opportunitäts⸗ rückſichten, ſondern aus innerſter, im Glauben Sie brächten dem Staats⸗Oberhaupte ihre Huldigung dar, weil es Autorität verleihe. — Baden⸗Baden, 22. Okt Der Ausſchuß des Landesverbandes Badiſcher Gewerbe⸗ vereine tagte heute unter dem Vorſitz des Präſidenten Oſtertag⸗Karlsruhe in unſerer Stadt. Her Verband welcher in acht Gaue, Seegau, Schwarzwald, Oberbaden Breisgau. Ortenau, Mittelbaden, Pfalz und Kreis Mosbach, eingetheilt, umfaßt 172 Vereine mit 12848 Mitgliedern, gegenüber den Stand von drei Jahren eine Zunahme mit 98 Vereinen mit 6271 Mitgliedern. Die Verhandlungen erlangten noch beſondere Bedeutung durch das Erſcheinen des Großherzogs, der kurz nach 11 Uhr erſchien und von dem Landesverbandsvorſtand empfangen wurde. Der Oſtertag begrüßte in warmen Worten den Großherzog, ihn als Schützer des Handwerks und des Gewerbes feiernd. Der Großherzog ſprach hierauf: „Ich danke Ihnen herzlich für die freundliche Begrüßung, die Ihre zu Schulden kommen laſſen, welche ſie ſpäter bereuen könnten. Verſammlung bei meinem Eintritt hat zu Theil werden laſſen. Seien Sie überzeugt, daß die Gefühle die Sie mir ausgedrückt haben, mir tief in das Herz eingegraben ſind, weil ich mit Ihnen fühle welche Bedeutung es hat, daß Sie ſich vereinigen, um ſich zu kräftigen,, In dieſem, Sinne begrüße ich Ihre Vereinigung ganz beſonders, da ich überzeugt bin, daß die Kraft, die Sie ſuchen, in der Einigkeit begründet iſt. Ihr Streben wird das herbeiführen, was Sie zu erreichen ſuchen, und dieſe Beſtrebungen zu unterſtützen, iſt eine der ſchönſten Aufgaben der Regierung und des Fürſten. Seien Sie über⸗ zeugt, daß, Ihten Verhandlungen zu folgen, mir eine beſondere Befriedigung gewährt. Dieſe Be⸗ friedigung wird aber geſteigert, wenn ich ſagen kann, ich ſtimme mit Ihuen überein. Ich wünsche Ihnen ſegensreiche Erfolge für Alles, was Si unternehmen. Gott behüte Sie.“ Der Großher⸗ zog wohnte über eine Stunde den Verhandlung, bei und legte großes Intereſſe für die behandelten Fragen an den Tag. Die Verhandlungen dauerten mit kurzer Unterbrechung 7 Stunden. Als nächſſr Vorort wurde Freiburg gewählt. — Auerbach, 22. Okt. Ein Luſtmord der heute Mittag gegen 4 Uhr in nächſter Nahe der Landſtraße Mosbach⸗ Adelsheim auf Scheff lenzer Gemarkung an einem 6jährigen Mädchen aus Unterſchefflenz verübt wurde, erregt al Gemüther. Der Thäter iſt flüchtig. In de Gehölzen und Wäldern werden Streifzüge unter⸗ nommen. — Mosbach, 23. Okt. Der Luſtmörder wurde im Buchener Bezirk heute verhaftet und ſchon heute Abend unter ſtarker Bedeckung i das hieſige Gefängniß eingeliefert. — Leipzig, 22. Okt. In dee Samſtag⸗ Nacht erwürgte in Schmiedefeld bei Stolpen der Wirthſchaf'sbeſitzer Hermann Winter zuerſt ſein⸗ beiden Kinder im Alter von fünf und einem Jihe dann erhängte er ſich auf dem Heuboden. — Davos, 23. Okt. Geſtern wurde hier die deutſche Heimſtätte für minderbemittelte Lungen kranke feierlich eröffnet. U. a. waren zugegen der Geſchäftsträger der deutſchen Geſandtſchaft in Bern, ſowie die Vertreter des Kantons⸗ und Ortsbehörden. . Auf der allgemeinen Ausſtellung für Haus und Küche in Frankfurt a. Oder erhielt di Maggi⸗Geſellſchaft in Berlin (Fabrik in Singen Baden) die Goldene Medaille als höchſte Aus zeichnung und einen Ehrenpreis für hervorragend Leiſtungen. Erprobte Rezepte. Gansleber mit Kaſtanien. / Kgr. Kaſtanſen ſchält man und dünſtet ſie in Butter mit etwg Bratenſauce und ein wenig Zu ler weich, jedoch ſo, daß ſie noch ganz bleiben und ſchön glasier ausſehen. 2 mittelgroße, nicht fette Ganzleben werden mit feingeſchnittener Zwiebel in Butter mit einem Glaſe Weißwein gedünſtet, mit Sal; und weißem Pfeffer gewürzt und mit Eitronen ſaft und Maggi abgeſchmeckt. Mau übergieß ſie auf einer Platte mit der kurzgehaltenen Sause und umlegt ſie mit den Kaſtanien. lief, ihn plötzlich eine unbehagliche Empfindung, für die er keine Erklärung finden konnte. Ein hef⸗ tiges Ohrenſauſen, ein Nebel krankhaftes Gefühl am Herzen, wie er dies bei früheren Gelegenheiten empfunden, ſehr merkwürdig in dieſem Augenblicke und an dieſem Orte. Er verwünſchte ſeine Schwäche und wiſchte mit den behandſchuhten Fingern dicke Schweiß⸗ tropfen von ſeiner Stirn. Was trug nur die Schuld an dieſem ſonderbaren Anfalle? ſo fragte er ſich. War es eine väterliche Beſorgnis um den Verſuch des undankbaren Sohnes, oder war es die ſich allmählich ihm aufzwingende Ueberzeugung, daß Frank Nords ſcharfes Auge nun endlich auf ihm ruhte? Paulo hatte ſich nicht gefürchtet, ſeinem alten Feinde die Stirn zu bieten; es war unmöglich, daß drei Inſaſſen der Loge ſich verbergen konnten, und Frank Nord konnte ihn ja ſehen, ohue ſich träumen zu laſſen, daß er Elſie in ſeinem Hauſe verſteckl oder gefangen hielt. Er hätte es vorge⸗ zogen, nicht erkannt zu werden, denn nun, da es geſchehen, überfiel ihn plötzlich die Angſt vor dem ſtrafenden Arm des Geſetzes, wenn ſeine Schuld entdeckt würde. Er mußte ſeinen ganzen Muth zuſammeuraffen, um nochmals nach des Oberſten Loge hinüberzublicken, aber er hätte ſich doch gerne Gewißheit verſchafft, ob der erſte Eindruck ihn am Ende doch getäuſcht habe. Langſam endlich den Kopf. Ja, es war, wie er gefürchtet hatte — der Mann von Alſako ſchenkte der Bühne keine Aufmerkſamkeit mehr, ſondern blickte ſcharf und forſchend zu ihm herüber. wandlung ſeiner früheren Schwäche. einem Pariſer Schauſpielhauſe, begegneten dieſe i Männer, welche in Alſako als Todfeinde vor den Augen, ein wenn läugſtge⸗ hegte Wünſche und Pläne ſcheiterten — Alles war wandte er f Ihre Augen be— f gegneten ſich, und wieder fühlte Baretti eine Au⸗ Alſo hier in ſich gegenüber geſtanden, nach langen Jahren der Treunnng einander wieder. Wolſton ſeinen Lebenslauf niederſchrieb, war er von Paulo geſehen worden, aber ihm ſelbſt war der gewiſſenloſe Schurke ſeit deu Tagen von Alſako nicht mehr vor Augen gekommen. Trotzdem erkannte er ihn augenblicklich, und Antonio's Werk vermochte es. merkwürdige Begegnung, die Tag für Tag, Woche für Woche hatten dieſe beiden Männer nun ſein Intereſſe nicht mehr zu feſſeln. Es war eiue auch merkwürdige Folgen haben ſollte. ſich unbewußt einander genähert und damit zugleich die Kriſis in ihrem Leben beſchleunigt, Stunde heraukam und ſie dann in dieſem Hauſe zuſammenführte. 38. Kapitel. Paulo Baretti hatte ſehr raſch ſeine Faſſung wiedergewonnen. Hier galt es, der Lage gewachſen wägung, die alle ſeine Geiſteskräfte in Bewegung ſetzte. Was konnte dieſer Frank Nord ihn ſchließ⸗ kich anhaben. Vermuthlich trug er kein Verlangen dieſe Bekauntſchaft mit ihm zu erneuern, denn Paulo war ein Spion der Verſchwörer geweſen und hatte in Alſako den Präſidenten Nord mit kaltem Blute ermorden können, ſo ſehr haßte er denſelben. Ja ſelbſt in Paris, wenn er im Rauſche ſeiner Sinne nicht mächtig war, wäre er vor einer ſolchen Frevelthat nicht zurückgeſchreckt. Doch das gehörte nicht hierher. Vor Allem galt es, Elſie hinter dem Vorhang verborgen zu halten; auf dieſe Weiſe konnte er ja auch an dem beraubten Vater Rache nehmen, ohne ſich in deſſen Gewalt zu liefern. Ja, ſeine Ausſichten waren gar nicht ſchlecht. Die Operette nahm ihren Fortgang, und die 1. 0 Wagen bereit ſteht, zu ſein, oder für immer zu unterliegen, eine Er⸗ beiden Mäuner wandten faſt kein Auge don ei ander. In jener ſtürmiſchen Nacht des vergangenen Sommers, als Frank Nord in dem Wirtshauſe zu N Paulo hatte ſogar die Dreiſtigkeit, ſeinen Gegenüber vertraulich mit der Hand zu winken wovon der Oberſt mit einem Stirnrunzeln No nahm. „Stolz wie Luzifer!“ ſich in. a „Was giebt's ?“ flüſterte ſeine Gemahlin nen gierig. Etwas iſt nicht in Ordnun;! — ich wei Vertraue mir.“ Paulo blickte auf Elſie; ſie war ganz vo der Muſik in Auſpruch genommen. „Ja etwas i nicht in Ordnung,“ verſetzte er leiſe. „Ich ſagt murmelte Paulo vo Dir ſchon, das Mädchen müſſe nach Hauſe gebrag bis die werden. Jetzt muß ſie auf alle Fälle gehen, den wir werden vielleicht heute Abend noch ausfindi gemacht. Kanuſt Du nicht unbemerkt dieſe Log verlaſſen?“ „Ich denke es.“ a „Gut. Sieh, daß drunten an der Thüre eit nerſprich dem Kutſcher ein gute Trinkgeld, wenn er eine Weile wartet, und dam kehre hierher zurück. Frau Baretti befolgte genau die Anordnunge ihres Herrn Gebieters. Als das Haus mit Ju tereſſe und Anzeichen großen Beifalls der Muf lauſchte und von dem jungen Komponiſten eine tete günſtigere Meinung zu hegen begann; als Elſi wie verzaubert auf die Bühne blickte, welcher auc Frank Nord ſeine Aufmerkſamkeit wieder zuwandie nachdem er über die Perſönlichkeit ſeines Gegen übers im Reinen war — da ſtahl ſich Faum Baretti leiſe hinaus und machte die Logenthüre hinter ſich zu. Aber jetzt änderte ſich plötzlich ih Benehmen; in tiefes Nachdenken verſunken, blieb ſie ſtehen und nagte an den Spitzen ihrer Hand ſchuhe, offenbar unſchlüſſig, was ſie beginnen ſolle Fiovrtſetzung folgl. 0 i