denn nachher würde für die Engländer der Ein⸗ ſatz in demſelben nichts Geringeres als die Er⸗ haltung ihrer politiſchen Vorherrſchaft in Süd⸗ afrika ſein. Politiſches. e New⸗Caſtle, 15. Oktober. „Daily Telegraph“ wird von hier und Natal vom geſt⸗ rigen Tage gemeldet: der Nacht Laings Nek beſetzt und ſtehen in großer Zahl auf den Bergen ſüdweſtlich von Volksruſt. He er Vormarſch der Buren mit einer i N 0 wir auch in ihnen das Vertrauen erhalten. Wir müſſen ihnen mit ehrlichem Gewiſſen ſagen können: Artillerie Vorwärtsbewegung der betreffende allgemeinen Wie der ſeinen Anfang genommen. Korreſpondent hört, werde Majuba Hill morgen beſetzt werden. Die nächſten britiſchen Truppen ſtehen in Ladyſmith. Die Engländer ſchicken ſich an, Natal von der Grenze bis nach Glencoe zu - ifall.) 1 General Sem hat 9 Weſtfalen, in Herne in dieſem Sommer haben etroffen, Neweaſtle binnen 24 Stunden zu räumen. htmittel gent e . 8 iſt nun eine große Agitation in dieſem Sommer räumen. — London, 19. Okt. Der Berichter⸗ ſtatter der „Times“ in Südafrika meldet, daß 300 Gepäckwagen der Buren nach Landyſmith unterwegs ſind, während 5000 Buren ſich bereits auf engliſchem Gebiet befinden. Verſchiedenes — Hockenheim, 16. Okt. hierſelbſt eine zahlreich beſuchte nationalliberale Verſammlung ſtatt, die einen für die Kandidatur Treiber äußerſt günſtigen Verlauf nahm. Herr Profeſſor Treiber entwickelte ſein inhaltreiches Programm. Seine Rede machte auf die Zuhörer einen vorzüglichen Eindruck. Sodann ſprach, von Werſaue der Verſammlung mit ſtürmiſchen Jubel begrüßt, Werſauer Herr Reichstagsabgeordneter Baſſermann über die Reichspolitik. In ſeinen hochintereſſanten, gedankenreichen Ausführungen, die wiederholt von großen Beifallsbezeugungen unterbrochen wurden, f erklärte er u. A., daß die Vorgänge in dieſem Sommer und die von den Freunden der Zucht⸗ hausvorlage entfaltele Agitation ihm keine Ver⸗ anlaſſung gegeben habe, ſeinen in ſeiner Reichs⸗ tagsrede eingenommenen Standtpunkt zu modifi⸗ Wir dürfen keine ziren. Er betonte hierzu: Politik treiben, welche das Vertrauen der Arbeiter⸗ kreiſe in die deutſche Reichsgeſetzgebung erſchüttert. Es giebt nicht nur ſozialdemokratiſche Arbeiter, ſondern auch eine große Reihe Arbeiter, die auf reichstreuem Boden ſtehen, Leute, die abſolut Die Buren haben im Laufe induſtrie und ihrer Preſſe. nichts wiſſen wollen von der Sozialdemokratie. Es giebt in der ſozialdemokratiſchen Partei auch viele Hunderttauſende von Mitläufern, die in dem Moment, wo ſie das Vertrauen zurückgewinnen, in den Reihen der nationalen Parteien zurück⸗ kehren. Dann iſt noch ein Geſichtspunkt zu be⸗ rückſichtigen. Deutſchland iſt nicht beliebt im europäiſchen Völkerkonzert. Es kann einſt der Moment kommen, wo ein Weltkampf ſich entfacht, in welchem die deutſche Nation um ihre Exiſtenz kämpfen muß. In dieſem Kampfe bedünfen wir auch der deutſchen Arbeiter, und deshalb müſſen Wir treiben keine Klaſſengeſetzgebuug zu Gunſten der Großinduſtrie, wir wollen auch Eure Rechte und Eure Intereſſen ganz und voll wahren. (Großer ſtürmiſcher Beifall.) Die Vorgänge in gezeigt, daß wir Machtmittel genug haben Es für die Vorlage entfaltet worden. Aber ſie iſt ausgegangen einzig und allein von der Groß⸗ Ihr Ruf „Schutz den Arbeitswilligen“ iſt eitel Heuchelei. Nicht um den Schutz der Arbeitswilligen handelt es ſich, ſondern um den Schutz der höchſteigenen Heute fand Intereſſen und die Pflege ihrer eigenen Macht⸗ bedürfniſſe. (Bravo!) Wir müſſen ſein eine volksthümliche Partei im beſten Sinne des Wortes, die vor allem Verſtändniß hat für alle Klaſſen, für alle Bevölkerungskreiſe unſeres Volkes, auch für die Arbeiter.“ ſodann noch die Herren Fabrikant Ritzhaupt vom Hofe, Kaufmann Baſſermann von Schwetzingen, Prof. Behaghel von Mannheim und Dr. Erckenbrecht von Hockenheim, der den Vorſitz in der Verſammlung führte. Die ganze Verſammlung nahm ſomit einen glänzenden Verlauf. — Münſter, 16. Oktober. Das Droſte Viſchering'ſche Stammſchloß in Darfel iſt geſtern faſt vollſtändig niedergebrannt. Bei dem Brande verunglückten 2 Feuerwehrleute; einer iſt todt. — Pan, 16. Okt. Geſtern fand hier in Gegenwart der Spitze der Behörden, zahlreicher Generäle und einer großen Volksmenge die Ein⸗ weihung des Denkmals des Generals Bourbaki ſtatt. — Niſchni⸗ Nowgorod, 16. Okt. In der Nacht vom Samstag. zu Sonntag hat bei Es ſprachen a ſie werden durch Regen grau und unanſehnlich ſtarkem Winde der Paſſagierdampfer Dymitiy i vollem Lauf den Güterdampfer Kommerſant an gerannt. In dem erſteren wurden einige Kajütte vollſtändig zertrümmert. Die darin befindliche Paſſagiere ertranken. 1870 — Aufruf — 1900. Der über gan Deutſchland verbreitete Verband der Kriegsfrei willigen von 18701871 (Sitz Berlin) läßt ſich angelegen ſein, die Namen und näheres Adreſſen aller jener noch lebenden und bereit todten Mitkämpfer von 1870/71 (auch der Seel ſorger, der Mitglieder der Sanitäts⸗Corps, de männlichen wie weiblichen Mitglieder der Johan niter⸗Colonnen uſw.) feſtzuſtellen, welche einſt in hoher Zeit — dem Triebe ihres Herzen folgend, nicht der Pflicht gehorchend, kriegsfrel⸗ willig den großen Krieg mitgemacht haben. Der Schatzmeiſter des obigen Verbandes (Adreſſe Herr Banquier Ernſt Zeeden, Berlin W ODerf linger Str. 194) nimmt, um allſeitige Unter ſtützung dieſes Vorhabens bittend, diesbezügliche nähere Angaben dankend entgegen. Landwirthſchaftliches. Die neueſte Nummer des praktiſchen Rat gebers im Obſt⸗ und Gartenbau bringt allgemei intereſſante Angaben, wie Wallnüſſe zu reinige und aufzubewahren ſind. Sie werden wieder hol in reinem Waſſer gewaſchen — durch Umrühre mit der Hand werden ſie von ſelbſt ſauber. Das Trocknen hat in der Sonne, niemals im Backofe zu geſchehen. Vor Regen ſind ſie zu hüten — ebenſo dürfen ſie nachts nicht dem Tau aus geſetzt werden. Erſt wenn die Sonne die Nüſſe völlig abgetrocknet hat, ſind ſie zu lagern. Gu gereinigte Nüſſe behalten ihr gutes Ausſehen und den angenehmen Geſchmack ein volles Jahr. Der heutigen Nummer unſeres Blattes liegt der Jahres⸗Preiscourant 1899/1900 des Erſte Münchener Verſandt⸗Geſchäftes und Spezialge ſchäftes für Wiederverkäufer von Gebrüder J P. Schulhoff in München, Thal 71, bei. Das⸗ ſelbe hat ſich durch ſeine reelen Waaren zu enor billigen Preiſen in der ganzen Umgegend einge⸗ führt und iſt der Bezug in Partien von dieſem Verſandtgeſchäfte ſehr zu empfehlen. gehabt, bis ſie gegangen und ihm nur die Erinnerung an ihre Güte und Sanftmuth geblieben war. Er erklärte ſich das Räthſel ſchließlich ſo: Lena war Elſies Freundin geweſen und hatte ihn fortwährend au ſein Kind erinnert, ja ihm dies durch i r Ver⸗ weilen au ſeiner Seite gleichſam näher gebracht. Doch dies war vorüber; während ſeiner Suche nach Elſie, auf ſeinen Wanderungen durch Paris ſchien er in der letzten Zeit ſeine Wärterin, welche bis zur letzten Stunde daran gezweifelt hatte, daß er ihr wirklich und aus vollem Herzen verziehen. Es war Anfang Juni, als endlich beſſere Zeiten für den Oberſt anzubrechen ſchienen. Er erhielt einen Brief von Manuel da Coſta mit Nachrichten aus Alſako, mit der triumphirenden Kunde, daß das Streben ſeiner Partei mit Erfolg gekrönt ſei, und daß ſie denen, die zu lange ungerechterweiſe ge⸗ herrſcht, nach unblutigem Kampfe eine Niederlage bereitet habe. daß ſein alter Kamerad nicht an der Spitze ſeiner Genoſſen ſtand, daß er im letzten Augenblick vor der Verantwortlichkeit zurückgeſchreckt war, welche er dem Ex⸗Präſidenten wieder hatte aufbürden wollen. Aber er beſaß großen Einfluß bei Leuten, die be⸗ reit waren, Frank Nord Gerechtigkeit wiederfahren Ihnen nur friſchen Muth machen, Ihnen vorwärts helfen, wie Sie mir geholfen haben, bis die kleine kleine Ich muß heute Abend genau berechnen, zu laſſen, denn der Brief enthielt die Mittheilung, daß ſein ſeit Langem durch die Gegenpartei be⸗ ſchlagnahmtes Vermögen durch miniſierielle Ver⸗ fügung ſeinem rechtmäßigen Beſitzer wieder zugeſtellt werden ſolle; und daß man die Summe — von der böſe Zungen behauptet hatten, ſie ſei nicht das Ergebniß ehrlicher Erſparniſſe, ſondern durch des Erpäſidenten Hand der Kaſſe eutnommen — nach Paris geſandt und bei einem det erſten Bankhäuſer auf ſein Konto geſetzt habe. „Endlich wird mir Gerechtigkeit, Antonio, und ich athme wieder freier auf. Nacht nicht die hunderttauſend Thaler aus dem Nur Eins bedauerte Frank Nord: Hätte ich in jener gar f Taſchenbuche verloren, ſo könnte ich mich jetzt faſt f Doch auch ſo bin ich nicht arm und ſehe die Möglichkeit vor, mir, alte Schulden zurück⸗ reich nennen. zuzahlen — dem Himmel ſei Dank! Antonio, morgen ſchon wollen wir aus dieſer düſtern Höhle in eine freundlichere Gegend überſiedeln.“ „Sie vergeſſen, Oberſt, daß mir kein Ver⸗ mögen zugefallen iſt.“ „Mein Heim iſt das Ihrige, bis wir Elſie Ich kann nicht allein ſein; Sie ſind mir heit ſetzte und ich froh war, ſie loszuwerden — nicht wahr, Tony?“ auffinden. wie ein Sohn geweſen, Tony.“ „Ja, aber —“ „Keine Ausflüchte!“ rief Nord, den ſein un⸗ erwarteter Glücksfall in ſichtliche Aufregung ver⸗ ſetzte. „Wenn Ihre kleine Oper erſt ihr Glück macht, ſo werden auch Sie Ihr Glück machen. Geniale Komponiſten können ſich in Paris raſch ein Vermögen erwerben.“ Die ganze Sache iſt abermals aufgeſchoben,“ bemerkte Antonio traurig. „Für eine Weile uur. kleine Enttäu ſchung für einen Genius wie Sie?“ „Sie ſpotten meiner!“ rief Baretti vor— wurfsvoh. „Im Gegentheil, mein Junge; ich möchte Dering Ihre Stelle einnahm. Ah, jene Dering! was ich ihr ſchulde. Ich verlangte eine Aufſtellung ihrer Ausgaben, ehe ſie wegging Die Nords mögen nicht in der Derings Schuldbuch ſtehen — ſie mochten es nie. „Ich möchte nur wiſſen, wo ſie die Notizen hingelegt hat.“ „Es wird ſie ſehr verletzen, wenn Sie ihr Geld ſchicken.“ „Es gehört ihr mit Recht. o rückſichtsvoll gegen ihre Gefühle N 95 Blatt jetzt nicht finden. Thaler für einen Mann wie ich, den Beſitzer von hundert und ſo und ſo viel tauſend Thalern ? Ich Was bedeutet eine Sie brauchen nicht verſetzte Nord. „Welche Befugniß hatte ſie, meine Doktorsrechnungen zu bezahlen und Hofärzte hier herzurufen und dies Zimmer wie einen Palaſt für mich auszuſtatten? Ich habe es nie von ihr ber⸗ langt. Es gleicht ganz ihrer —“ „Güte,“ vollendete Antonio, als der Andere noch rechtzeittg ein undankbares Wort unterdrückte, das ihm ſchon auf den Lippen ſchwebte. „Ja, Güte,“ ſagte er; „ſchließlich war es auch nichts Anderes, obgleich ſie mich in Verlegen⸗ „Sie haben es wenigſtens mehrmals geſagt.“ „Und ich werde ihr jeden Pfennig der Schuld zurückzahlen; zwölf bis vierzehuhundert Thaler waren es wie ich mich erinnere,“ rief er, unter den Papieren in ſeinem Pulte wühlend; „ich kann das Was ſind vierzehnhundert habe auch hiervon eine Aufſtellung — wenn ich Nur gleich wüßte, wo.“ Als er etwas ruhiger geworden war, fand er auch richtig Helenes Aufzeichnung, die ſie auf ſein dringendes Verlangen abgefaßt, ohne jedoch ſehr gewiſſenhaft damit zu Werke zu gehen. Wenige Tage ſpäter erhielt ſie ihr Guthaben und einen freundlichen Brief, der ſie vollkommen befriedigte. Frank Nord ſchrieb von ſeinen guten Nachrichten aus Alſako, theilte ihr ſeine neue Adreſſe mit — er hatte eine Wohnung auf dem Boulevard der Italiener bezogen — ſprach von Neuem ſeigee Hoffnung aus, Elſie wiederzufinden und deutete unt in wenigen Worten au, welche Qual ihm die fork⸗ geſetzte Ungewißheit über das Schicksal ſeines Kindes bereite. e Fortſetzung folgt. Aer für bange Gebi 3