„ 30. Rath dartin dſtüche lächen, tand. 5 99. amt. — befer Randant 5 bez. „Hoefer end den gungen durüc 99. th. reiner. — n. 1 gebt. poth ke. — mer Anzeiger Preis vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Mol Ladenburg. Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. Unter⸗ itor, für Ladenburg und Umgegend. Anzeigen: Raum 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Mo liter Die einſpaltige 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. 3 845 5 Ladenburg. — No. 78. eee eee erer Abonnemenkseinſadung. Mit dem 1. Oktober beginnt das 4. Ouartal unſeres Blattes und laden zum Abon⸗ nement freundlichſt ein. Der Abonnementspreis beträgt Mk. 1 — mit „Illuſtriertem Unterhaltungsblatt“ Mk. 140 und werden Beſtellungen in der Expedition ſowie von den Seitungsträgern entgegen- genommen. Auch nehmen alle Poſtanſtalten Beſtellungen an. Gleichzeitig machen wir auf das „Illu⸗ ſtrierte Unterhaltungsblatt“ aufmerk- ſam, welches ſich durch ſeinen reichen Inhalt der größten Beliebtheit erfreut. Für die ſeitherige Unterſtützung unſeres Unternehmens danken wir beſtens und bitten um ferneres Wohlwollen. Ladenburg, im September 1899, Hie Redaktion. KNMNNRNR NN NNRNNNN Fünfzig Jahre elekkriſcher Telegraphie. Aus Anlaß des am 1. Oktober d. Is. ſich vollendenten halben Jahrhunderts, ſeit in Preußen der elektriſche Telegraph in den Dienſt der Allgemeinheit geſtellt worden iſt, hat das Reichspoſtamt eine 99 Quartſeiten zählende Jubiläumsſchrift herſtellen laſſen, die einen Kückblick auf den Werdegang des für den Schnellverkehr Verkehrsmittels gewährt. Die Bedeutung der Baron Schillung von Cannſtadt einen Nadel⸗ ſeine Indienſtſtellung auf der Nordweſtbahn unentbehrlich gewordenen unter dem obengenannten Titel erſchienenen Schrift wird dadurch erhöht, daß die preußiſche Regierung die erſte in den Staaten des europäiſchen Feſtlandes geweſen iſt, die den elektriſchen Telegraphen dem allgemeinen Ver⸗ kehr zugänglich gemacht hat. Der in den nächſten Tagen zur Ausgabe gelangenden Schrift entnehmen wir folgende Einzelheiten: Der erſte praktiſchen Swecken dienende elektromagnetiſche Telegraph wurde von den PDrofeſſoren Gauß und Weber in Göttingen 1835 hergeſtellt und auf einer 3000 Fuß langen Leitung verwendet. 1857 conſtruirte Steintheil in München einen Schreibtelegraphen; auch fand dieſer Gelehrte 18358, daß die Erde die Stelle der Rückleitung einnehmen und daß daher von einer metallenen Rückleitung abge⸗ ſehen werden könnte. Zwei Jahre zuvor hatte telegraph hergeſtellt. Nachdem ein gleichartiger Apparat von den Engländern Cooke und Wheatſtone vervollkommnet war, gelang in London. Die älteſte elektriſche Telegraphenlinie Deutſchlands wurde daa von William Fardely aus Mannheim, längſt der Taunus⸗ dahn zwiſchen Caſtel und Wiesbaden erbaut. Es war dies eine 8800 Meter lange ober⸗ irdiſche Verſuchsſtrecke, die durch den Anſchluß von Bibrich Anfang 1845 eine Ausdehnung von 11 Ulmtr. erreichte. ö Ende 1844 hatte ein Berliner Uhren⸗ fabrikant, Ferd. Leonhardt, beim Kriegs⸗ miniſterium die Genehmigung zur Ausführung einer Telegraphenlinie zwiſchen Berlin und Sansſaucie nachgeſucht. Hönig Friedrich Hamstag, den 30. September 1899. 25 000 Thalern für den KHoſtenaufwand. Im Juli 1846 konnte die 5 ¾ Meilen lange Finie abgenommen und zu Telegraphierverſuchen benutzt werden. Das Ergebniß war ſo befriedigend, daß der Major O' Etzel vom Generalſtabe bald die elektriſch betriebenene Strecke als einen Theil der ſeit 1855 beſtehenden optiſchen Telegraphenlienie Berlin⸗Magdeburg⸗ Paderborn⸗Höln⸗Trier einſchaltete. Im Jahre 1849 ging die Staatstelegraphie auf das Miniſterium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten über und wurde vom 1. Oktober 1849 ab dem Generalpoſtamt unterſtellt, das eine Abtheilung dieſes Miniſteriums bildete. Der Bau der beiden Telegraphenlinien war inzwiſchen vorwärts geſchritten, ſo daß Ende Januar 1849 als erſte die Linie zwiſchen Berlin, Halle, Eiſenach, Haſſel, Frankfurt a. M. (8e Meilen) in Betrieb genommen werden konnte. Auf der Berlin⸗Höln⸗Aachener Anlage (94 Ateeilen) wurde der Betrieb im Sommer 1849 auf⸗ genommen, und bis Juni 1850 waren noch folgende Hauptſtrecken fertiggeſtellt: Berlin⸗ Hamburg, Berlin ⸗Stettin, Halle-Leipzig, Düſſel⸗ dorf Elberfeld, Breslau⸗Oderberg und Berlin-. Breslau. In Berlin mündeten die Hauptlinien in den fünf Bahnhöfen. 1850 wurden die Leitungen unterirdiſch weiter in das Berliner Hauptpoſtgebäude in der Hönigſtraße geführt und dort zu einer Centralſtelle vereinigt. Der erſte „vorläufige Tarif“ berechnete durchgängig annähernd 1,7 Sgr. für die Meile und ſtieg nach den erſten 20 Wörtern von zehn zu zehn Wörtern um 1½ des urſprünglichen Betrages. Für Telegramme, die in der Seit von 9 Uhr Abends bis 7 Uhr morgens aus⸗ geliefert wurden, kam das Doppelte der Sätze Wilhelm IV. genehmigte die Anlage einer oberirdiſchen Leitung unter Bewilligung von zur Erhebung. Schließlich war auch für Ein Daterherz. u Originalbearbeitung nach dem Eugliſchen bon Klara Rheinau. 52. Fortſetzung. (ẽNachdruck verboten.) „Noch nicht; aber ſie können nicht mehr lange bleiben, denn allenthalben ſind Kundſchafter in unſerem Dienſte thätig. ö Helene brachte ihm jetzt die Fleiſchbrühe, mit deren Zubereitung ſie den ganzen Morgen be⸗ ſchäftigt geweſen, und Nord fragte raſch: „Was iſt dies?“ „Eine kräftige, wohlſchmeckende Brühe, welche der Arzt Ihnen für heute erlaubte. Sie ſind doch nicht böſe, daß ich ſie bereitet habe?“ fügte ſie demüthig bei. „Ich bin Ihnen ſehr verbunden,“ verſetzte der Oberſt mit ernſter Höflichkeit, „und wenn ich auch bedauere, Ihnen ſo unendliche Mühe verurſacht zu haben, und zugeſtehe, daß ich dies für ein ver⸗ längnißvolles Verſehen Anderer halte, ſo haben Sie mich nichtsdeſtoweniger durch Ihre Sorge für mich ſehr verpflichtet. Nichts deſtoweniger ſehr verpflichtet,“ wiederholte er, als ob dieſe Thatſache ſeiner auf⸗ opfernden Pflegerin nicht tief genug eingeprägt werden könne. „Sie irren, Herr Oberſt,“ verſetzte Helene „Ich bin es, die Ihnen zu unendlichem für Ihre große Güte und 7 weich. Danke verpflichtet iſt, 73 3 Hochherzigkeit, die je zu vergelten außer dem Be⸗ reiche der Möglichkeit liegt. Es iſt ſo,“ bekräftigte ſie, Nord's ablehnende Miene bemerkend, „ich habe es Ihnen ſchon vor Ihrer Erkrankung geſagt, Herr Oberſt; ich will es nicht wiederholen. Es beläſtigt Sie, mich dankbar zu finden. Trinken Sie dies, bitte.“ Der Kranke ſchlürfte langſam ſeine Fleiſch⸗ brühe, nachdem er ſich mit großer Mühe auf ſeinen Ellenbogen geſtützt hatte, Helenens Beiſtand höflich, aber entſchieden ablehnend. Dabei beobachtete er verſtohlen über den Rand der Taſſe ſeine Wärterin mit einem ſehr ernſten, faſt ängſtlichen Geſichts⸗ ausdrucke. „Zu welcher Stunde kommt Antonio zurück, Fräulein Dering ?“ fragte er, erſchöpft von der Anſtrengung in ſeine Kiſſen zurückſinkend. Helene hatte, ſeinen ſtillen Wunſch errathend, ihren alten Platz beim Fener wieder eingenommen und kehrte ihm den Rücken zu. „Das iſt ganz unbeſtimmt, Herr Wenn er das Opernhaus verläßt, wandert er in den Straßen umher, in der Hoffnung, irgend eine Spur von Elſie zu entdecken.“ „Ein guter Junge! Ernſt und treu, nur zu ſchwach in mancher Beziehung. Ich ſchloß mich an ihn an, als er auf dem Krankenbette lag und voller Reue war über das Leid, das er Elſie und — Ihnen zugefügt. Sie zürnen ihm doch nicht mehr?“ Oberſt. einem beſſern Menſchen gemacht hat. Das Leid, das er mir angethan, habe ich ihm ſo bereitwillig vergeben, wie wir einander ſtets die Fehler ver⸗ geben ſollten, welche in jener eitlen Selbſtkenntniß, die ſchlimmer iſt als Unwiſſenheit, begangen werden.“ Sie ſchaute nicht um, aber Nord bemerkte deutlich, wie ein Zittern durch ihre Glieder lief „Sie denken, ich hätte Ihnen nicht vergeben?“ fragte er langſam — „ich hegte in meinem Herzen Groll gegen Sie?“ „Nein, keinen Groll. Gott verhüte das!“ „Wenn Sie mir auch durch Ihre unrichtig Beurtheilung ſchweren Kummer bereiteten,“ fuh der Kranke mit großer Anſtrengung fort, glaube ich, dies überwunden zu haben. Es war eine grauſame Buße, Sie hier als Wärterin z verwenden, Fräulein Dering, und obſchon ich die bei klarem Bewußtſein nie zugegeben haben würde ſo haben Ihre Dienſtleiſtungen doch alles früher Freund Geſchehene ausgetilgt, und wir ſind ſo gute wie wir je ſein können.“ „Ich hoffe nicht,“ ſagte Helene freimüthig „denn Ihre Zurückhaltung läßt jene Freundſchaf nicht aufkommen, auf die ich ſo großen Wert legen würde.“ „Freundſchaft! Ich habe in meinem Leben nie Freundſchaft mit einer Frau geſchloſſen, auße O nein; ich ſehe im Gegentheil, daß die „Trübſal ſeinen Charakter geläutert und ihn zu in meiner früheſten Jugend,“ fügte er bei, Elſie's längſtverſtorbene Mutter denkend; „und e