5 Gleisanſchluſſes in die Erbſenweg⸗Gewann behufs ie Neuwieder Firma, welche daſelbſt Gelände erworben, leiſtet ſelbſt 10000 Mk. und verzinſt noch 10 000 Mark von dem Kapital, welches die Opfern, welche die fragliche Firma macht, beab⸗ ſichtigt dieſelbe keinen kleinen Betrieb und iſt damit der Anfang gemacht, zu einem induſtriellen 8 Außerdem wird durch nehmungen günſtiger Gelände eröffnet und iſt jetzt zu erwarten, daß noch mehr Gütererwerb⸗ ungen in dieſen Gewannen bis zum Neckar erfolgen. In derſelben Sitzung gab unſer hoch— verehrter Bürgermeiſter Herr Petermann der Verſammlung die Mittheilung ſeines hochherzigen Entſchluſſes, daß nach ſeinem ünd dem Ableben ſeiner Frau Gemahlin aller von der Gemeinde bezogene Gehalt wieder rückerſtattet wird. Wir haben alſo nicht nur einen tüchtigen und uner⸗ müdet fleißigen, ſondern auch einen außergewöhnlich billigen Bürgermeiſter und iſt nur zu wünſchen daß wir recht lange uns ſeines Beſitzes erfreuen können. — Mannheim, 15. Sept. Der deutſch⸗ ruſiſche Verein, dem die hieſige Handelskammer als Mitglied beigetreten iſt, hat bei letzterer beantragt die ruſſiſche Sprache als facultativen Lehrgegen⸗ ſtand in den Unterrichtsplan der hieſigen kauf⸗ hieſige Handelskammer hält dieſe Anregung für ſehr beachtenswerth und hat beſchloſſen, ſich des⸗ halb mit dem Kaufmänniſchen Verein ins Be⸗ nehmen zu ſetzen. — Mannheim, 18. Sept. Geſtern abend halb 12 Uhr wurde der ledige 20 Jahre alte Schloſſer Ernſt Pretſch aus Moßbach, wohnhaft Jungbuſchſtraße Mosbacher Bierhalle, G 7, 42, mittelſt eines Tod alsbald eintrat. Der Thäter, der 29jährige Maurer Mathäus Hauck, ſowie noch 4 weitere Betheiligte, wurden verhaftet. Der Blutthat ging ein kurzer Wortwechſel vorauf. — Geſtern Abend gegen halb 11 Uhr wurde der hier beſchäftigte 22 Jahre alte ledige Tapezier Konrad Lehn von Karlsruhe in das Allgemeine Krankenhaus ver⸗ bracht. Derſelebe hatte einen lebensgefährlichen Stich im Rücken. Wie die Sache ſich zugetragen männiſchen Fortbildungsſchule aufzunehmen. Die 29, vor der Wirthſchaft zur Ermöglichung der Errichtung einer größeren Fabrik. Gemeinde leiſtet. Nach den großen materiellen Unterſchlagung von weſenheit in dieſer Körperſchaſt Taſchenmeſſers in die Bruſt geſtochen, ſo daß der hat, weiß man noch nicht, da der Verletzte nicht vernehmungsfähig iſt. Von dem oder den Thätern hat man noch keine Spur. Die Meſſeraffaire trug ſich auf der Rheinbrücke zu. — Karlsruhe, 16. Sept. Die Mi⸗ niſterialpräſidenten Eiſenlohr und Buchenberger wurden zu Miniſtern ernannt. — Eine Verſamml⸗ ung des Landesausſchuſſes der nationalliberalen Partei wird auf Sonntag, den 1. Oktober hierher einberufen werden. Blankenloch, 18. Sept. Geſtern Abend wurde ein junger Mann von 18 Jahren bei einer Streitigkeit erſtochen. Der Getödtete heißt Grimm ſein Mörder iſt ein gewiſſer Gierig. Die beiden Brüder Gierig wurden verhaftet. — Offenburg. 17. Sept. Geſtern früh iſt dahier in ſeiner Wohnung der ehemalige Sparkaſſier Baur geſtorben. Er verbüßte im Zuchthaus Bruchſal eine achtjährige Strafe wegen circa 400 000 M. Dieſe Strafe hatte er etwa zur Hälfte verbüßt, als er hoffnungslos erkrankte. Geſtern Abend um 5 Uhr war er in faſt ſchon ſterbendem Zuſtande hierhergebracht worden. Er hatte durch ſeine Unterſchlagungen viel Elend über Stadt und Umgebung gebracht. — Mainz, 18. Sept. Kreiſen bekannte frühere nationalliberale Der in weiten Reichs⸗ tags⸗ und Landtagsabgeordnete F. Kalle⸗Wiesbaden wurde von Seiner Majeſtät dem Kaiſer zum Profeſſor ernannt und zwar in Anerkennung der erfolgreichen, insbeſondere auch ſchriftſtelleriſchen Wirkſamkeit auf dem Gebiete der Volks- und Jugenderziehung. Kalle war von 1873 bis 1876 und von 1879 bis 1882 Mitglied des Abgeord⸗ netenhauſes und von 1884 bis 1890 Mitglied des Reichstags. In beiden Körperſchaften gehörte Kalle der nationalliberalen Fraktion an; im Reichstag war faſt während ſeiner ganzen An⸗ Mitglied der Budgetkommiſſion und fungirte in dieſer als Referent für die Marine. Von 1879 bis 1882 war Kalle Mitglied der Miniſterialkommiſſion für das techniſche Unterrichtsweſen und ſchließlich von 1887 bis 1890 Mitglied des Volkswirt⸗ ſchaftsrates (u. A. Referent für die Grundzüge des Unfallverſicherungsgeſetzes). Die Thätigkeit Kalle's auf dem Gebiet der Volks⸗ und Jugend⸗ erziehung reicht bis in das Jahr 1870 zurück, denn die im März 1871 unter dem Vorſitz von Schulze⸗Delitzſch erfolgte Gründung der Geſellſchaft für Verbreitung von Volksbildung iſt auf die Initiative Kalle's zurückzuführen; Auch die im Jahr 1878 erfolgte Gründung des Vereins zur Förderung des Wohles der Arbeiter Concordia geſchah unter Mitwirkung und auf Veranlaſſung Kalle's. Was die ſchriſt⸗ ſtelleriſche Thätigkeit anbelangt, ſo verdanken wur ſeiner Feder die bis jetzt in ſechs Auflagen er⸗ ſchienen „Wirtſchaftlichen Lehren“ (1877), die Schrift „Wie nährt man ſich gut und billig“ (1891) die in nahezu 160 000 Exemplaren gb⸗ geſetzte Brochüre des Reſerviſten Begleiter in die Heimat, (1895) und die Schrift „Wie erhält man ſich geſund und erwerbsfähig?“ Pie wurde bis jetzt in 150 000 Exemplare abgeſeh Weiter ſind noch zu erwähren die für den Schul untericht beſtimmten Nahrungsgmittel⸗Tafelg (große Wandtafel mit Erläuterungen für den Gebrauch des Lehrers; kleine Nahrungsmittelkafel für die Hand der Schüler). Schließlich keit hierzu noch die praktiſche und ſchriftſtelleriſche Wirkſamkeit Kalles für Einführung des allge⸗ meinen Forlbildungsunterrichts und des Hans⸗ haltungsunterrichts für Mädchen. Der Feder Kalle's entſtammen endlich Diverſe Aufſätze und Referate, welche er in den Vereinen für öffentliche Geſundheitspflege, dem Verein für Armenpflege und Wohlthätigkeit uſw. über die Wohnungsfrage ebenſo über die Ernährungsfrage erſtattet hat. — Poſtanweiſungen mit Poſtkarten. Betreffs der am 1. Okt zur Ausgabe kommenden Poſtanweiſungen mit auhängender Poſtkarte iſt neuerdings noch beſtimmt worden: 1. Im Verkehr mit Bayern und Württemberg ſind dieſe Poſt⸗ karten wie Antwort-Poſtkarten zu behandeln. 2. Bei Nachſendung der Poſtanweiſung nach einem Orte außerhalb Deutſchlands wird dieſe Karte zur Benachrichtigung des Abſenders über die erfolgte Nachſendung ſeitens der Poſtanſtalt be⸗ nutzt. 3. Bei unſtellbaren Poſtanweiſungen iſt die angehängte Karte dem Abſender zu über laſſen, — St. Johann, 17. Sept. Auf der Grube Reden entſtand geſtern Mittag eine fuürchk⸗ bare Exploſion, wobei 8 Arbeiter und ein Steiger den Tod fanden. Die Exploſion iſt durch Dämpfe veranlaßt, die ſich beim Verputz einer gegen ein brennendes Flötz neuerrichteten Schutzmauer gez 9 haben. Die Unglücklichen ſind L. Fft. Zig erſtickt. „Nein; ich habe mich bei Madame Chara⸗ mante eingemiethet, denn ich ſah wohl, daß er ſehr krank ſei. Ich beſttze einige Erfahrung bei Fieberkranken und fürchtete heute Abend ernſtlich für ihn. Ich habe gewartet, bis man mich rufen würde.“ „Aber dieſes Fieber — die Gefahr 2“ „Kommt nicht in Betracht. Ich kenne keine Furcht, ſo lauge ich Frank Nord von Nutzen ſein kann.“ Kranke ſchwacher „Elſie,“ Stimme. „Wenn er mich nur jetzt für ſeine Tochter halten würde,“ flüſterte Helene, an das Lager herantretend. Als ſie ſich niederſetzte, fuhr der Oberſt fort: „Verlaſſe mich nichi mehr, Elſie. Paul Baretti war hier — ein gefährlicher Menſch, wenn man leidend iſt und nicht auf ſeiner Hut ſein kann. Trage Sorge für mich, bis ich wieder wohler bin. Helene neigte ſich herab und drückte einen Kuß auf ſeine Hand; wie ein Kind ſchlummerte er dann n, ſeine heiße Hand von der ihren umfaßt. f Antonio ſtahl ſich aus dem Zimmer und urde auf dem Vorplatz von Meere Charamante überraſcht. „Wohin gehen Sie?“ Was haben Sie if dieſen kalten Gängen zu thun, Sie unvorſich⸗ rief der mit 8 ger junger Mann?“ „Ich rufe den Doktor, Madame.“ „Zu dieſer Stunde und bei ſtrömendem Regen; hören Sie nur! Bah! Daraus wird nichts — als ob ich es leiden würde, daß Sie ſich aber⸗ als ein Fieber holen und all' meine Miether auf einmal vertreiben! Gehen Sie zu Bett, Antonio 5 ich will den Mann holen. Ich kenne das Haus — drei Straßen entfernt. Ich bringe ihn mit. Sehen Sie nur nach der hübſchen Engländerin die uns alle retten wird. Bleiben Sie bei Ich gehe.“ Damit klapperte die redſelige alte Franzöſin mit ihrer Lampe wieder die Treppe hinunter, und Autonio hörte ſie das Haus verlaſſen und die Thüre hinter ſich abſchließen, damit während ihrer Abweſenheit ſich Niemand entferne. Er kehrte in das Krankenzimmer zurück und fand Helene noch auf ihrem früheren Platze, ängſtlich in des Oberſten Zügen forſchend. Antonio bemerkte, daß ſie ge⸗ weint hatte. „Ich habe nach dem —“ begann er, aber ſie unterbrach ihn. „St.! ſprechen Sie nicht, Laſſen Sie mich noch einige Minuten allein bei ihm, Herr Baretti. Darf ich Sie um dieſe Gunſt bitten?“ „Ja. Er iſt —“ „Ruhiger — viel ruhiger,“ rief ſie nervös. „Bitte, gehen Sie.“ Antonio begab ſich leiſe auf ſein Zimmer, verwirrt durch dieſe neue Erſcheinung im Kranken⸗ zimmer, und Helene wandte ſich ihrem Patienten wieder zu. „Ja, ja; Du ſagteſt, Du habeſt mich arm gemacht, aber es ſei ſo am beſten geweſen,“ flüſterte ſie. „Willſt Du Deiner Elſie erzählen, wie es kam?“ „Es war nur gerecht gegen die kleine Dering und ich glaubte, ich hätte immer genug für Dich, mein Kind,“ murmelte Nord. „Ich bat Deinen Onkel auf ſeinem Sterbebette, mich das Teſtament verbrennen zu laſſen.“ „Das thateſt wirklich?“ „Ja — warum nicht? Was ſollten wir Nords mit ſeinem Gelde thun? Ich nahm das Teſtament aus dem eiſernen Kaſſenſchrank, wo er es aufbewahrte, und er gab endlich zu, daß ich es verbrannte. Du verzeiheſt mir dies noch, Elſie? Ich dachte nicht, daß wir je ſo arm werden könnten.“ ihr. hielt. „Ich verzeihe Dir,“ murmelte Helene. „Ver⸗ ſuche nun zu ſchlafen, um meinetwillen.“ „Ich will es verſuchen. Aber verlaſſe mich nicht wieder, Kind.“ „Nein, Vater — nie wieder.“ Als er die Auͤgen geſchloſſen hatte und wieder von andern Dingen phantaſirte, ſank Helene lang⸗ ſam auf ihre Kniee nieder, ohne den Kranken aus dem Auge zu laſſen. Aber nicht vor ihm kniete ſie, wie am Nachmittage, ſondern vor deim, der das Leben des edlen Mannes in ſeiner Hand Sie betete insbrünſtig, daß er geneſen — daß ihr ſelbſt die Kraft verliehen werden möge, ſein Leben weniger troſtlos zu geſtalten und nach Kräften das Unrecht gut zu machen. Sie rief den Himmel zum Zeugen, daß ſie alle Hinderniſſe, die ſein Stolz ihr in den Weg ſtellen würde, beſtegen und ihm ihr ganzes Leben widmen, einzig darnach ſtreben wolle ſeine Zukunft ſo glücklich als möglich zu machen. Es war ein ſeltſames Gelöbniß, aus ihrer tiefen Dankbarkeit hevorgegangen, aber der Ausdruck in ihren Zügen ſchien demſelben eine ge⸗ wiſſe Weihe zu verleihen in dieſer Stunde xeuiger Zerkuirſchung und leidenſchaftlicher Hingebung, Und wie lange würde es ſchließlich Geltung haben! Vielleicht nur für wenige Stunden. Der franzöſiſche Doktor war dieſer Anſicht, als er, von Antonio gefolgt, in das Zimmer trat und ſich neben dem Kranken niederſetzte, von He⸗ lene Dering aufs Schärfſte beobachtet. Er war erregter, als es ein engliſcher Kollege geweſen wäre aber er wußte, daß Frank Nord allein in der Welt ſtand und keine zarten Gefühle zu verletzen ſeien. A 5 7 b S 100 Pferd Il. Muſik 12. Turnſ 18. Vettle ö . Muff Wahrer Abends s i Mr ſtatt. ilch an! ö Finttit 1 matſene n 6 80 Air beihrt Anslag, A eult des G 6 1 b M eirzulad lag wafelben.