1 4 45 75 . 5 f 0 l 4 5 3 Anzeiger für Cad 5 ö 5 „% unden 5 1 5 E 1 N EGeſceeint jeden Dienſtag und Freitag Abend. 2 5 Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren 9 Preis vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem Unter⸗ 7 3 Raum 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeige . 16 N . haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. 6 Pfg., Neklamen 20 Pfg. 0 RX Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Druck und Verlag von Karl Molitor, 4 Ladenburg. . 3 burg und Umgegend. Ladenburg. 5 % e As. 74. 6 Famstag, den 16 September 1899. 1 gewißermaßen für den Ausgang des neuen Dreyfusprozeſſes zu ſtrafen. Etwas anders Nie Pariſer Weltausſtellung f 4. L 0 im Lichte der nimmt ſich aber die Sache denn doch, aus, — neuen Dreyfu suerurth eilung. wenn man ſie mit un befangenem Blicke betrachtet. * e 1 8 a Die wiederum erfolgte Verurtheilung Dreyfus 1 Das gerichtliche Urtheil im Dreyfusprozeß auf das wirthſchaftliche Gebiet hinüberzu⸗ 88 den Rennes hat wegen ſeiner offenbaren Un- ſpielen, das heißt offenbar die Bedeutung des gerechtigkeit einen wahren Entrüſtungsſturm in Vorganges übertreiben, ſpeziell hat doch die der ganzen gebildeten Welt hervorgerufen, in a a 10 kommende Pariſer Weltausſtellung mit der 0 welchem die wenigen Stimmen, welche die Drepyfusſache an ſich nicht das Mindeſte zu I Abermalige Verurtheilung des Hauptmannes thun. Und um eines Einzelnen willen, wenn 10 Mepfus billigen, völlig verſchwinden. Unter er auch noch ſo viel Mitgefühl verdient, See en Eindrücke dieſer Stimmung iſt denn auch dürfen ſicher nicht die Intereſſen unmittel 2 Heelfac) der Gedanke erwacht, Frankreich und bare und mittelbare, von Tauſenden und a den Franzoſen auf eine recht fühlbare Weiſe Abertauſenden leiden was nicht nur von 2 das zernige Erſtaunen des Auslandes über Frankreich ſelber, ſondern auch vom Auslande Prebe den ſchmachvollen Kichterſpruch von Rennes gilt. In letzteren ſind ja allenthalben, wo = NN zum Bewußlkſein zu bringen, nämlich durch die man ſich zur Beſchickung der Pariſer Welt⸗ 6 118 Richtbeſchickung der für 1900 zur Feier der ausſtellung entſchloſſen hat, die Vorbereitungen R- Jahrhundertwende vorbereiteten Weltausſtellung hierzu längſt unter theilweiſe recht — Paris; ja weiter durch eine förmliche erheblichen Hoſten getroffen worden, ſo daß . Bopeottirung aller aus Frankreich kommenden die letzteren für nichts bei einer etwaigen kausselk Waaren. Bereits ſind hie und da die erſten Zurücknahme des Entſchluſſes zur Theilnahme 5 enleſtenden Schritte zur Verwirklichung haupt⸗ an dem Weltausſtellungsunternehmen verurſacht Naeh ſachich des erſten Vorſchlages geſchehen, ſein würden, abgeſehen von noch anderen Scberz namenklich in Belgien, Ungarn, England und unangenehmen Nachwirkungen einer Surück⸗ 272 Nordarmerika; in beiden letzteren Staaten wird ziehung dieſes Entſchluſſes. Außerdem blieb 5 ſagar für eine Furückziehung der offiziellen noch ſehr abzuwarten, ob ſelbſt nur ein — Erklärungen der engliſchen Regierung und der Theil der Staaten, in denen jetzt ſo eifrig für das Unions regierung bezüglich ihrer Betheiligung an Fernhalten von der Pariſer Weltausſtellung der Pariſer Weltausſtellung agitirt. agitirt wird, an dem Vorhaben feſtgehalten würde, wenn beſtimmte Beſchlüſſe gefaßt werden ſollten; vermuthlich dürfte, wenn nur der erſte Forn über den Renneſer Urtheils⸗ ſpruch wieder verraucht ſein wird, kann hie und da noch ernſtlich die Rede von einer Vom rein menſchlichen Standpunkte aus scheint es nun ganz begreiflich, wenn die Entrüstung über die abermalige Verurtheilung des früheren Gefangenen der Teufelsinſel im fänge einer hierauf zielenden Bewegung, wie es heißt, ſoll ein Ausſchuß mit dem Sitz in Berlin gebildet werden, der das Fernbleiben der deutſchen Induſtrie und Kunſt von der franzöſiſchen Veranſtaltung zu betreiben hätte. Serade für Deutſchland liegt indeſſen kein zwingender Grund vor, in dieſer Angelegenheit etwa eine führende Rolle zu ſpielen, letztere wäre vielmehr andern Ländern zu überlaſſen, die es wohl nicht gern ſehen würden, wenn Deutſchlund in dem Gppoſitionsfeldzuge gegen die Pariſer Weltausſtellung eine offenkundig feindſeelige haltung gegen Frankreich einnähmen, Trotz des Urtheils von Rennes gebieten aber Kückſichten, die auf verſchiedenen Gebieten liegen, für das deutſche Reich Surückhaltung in der begonnenen Agitation, zumal die Reichs⸗ regierung in ihren Vorbereitungen für die Pariſer Weltausſtellung bisher das artigſte Entgegenkommen auf amtlicher franzöſiſcher Seite gefunden hat. Solange ſich das nicht ändert, und ſolange die franzöſiſche Regierung für Aufrechterhaltung der Ordnung und Ruhe in Paris und im ganzen Lande während der kommenden Weltausſtellung bürgt, beſteht für die deutſche Regierung und für die deutſchen „Privaten kein ernſtlicher Anlaß, von dem großen friedlichen Völkerwettſtreit des nächſten Jahres fern zu bleiben. Nur wenn es wirklich noch zu einer umfaſſenden Bethätigung der erwachten feindlichen Strömung im Auslande gegen die Pariſer Weltausſtellung kommen ſollte, etwa unter dem Einfluſſe einer weiteren ſchmählichen Entwicklung der Dreyfusſache dann würde auch Deutſchland eine Entſcheidung in dieſer angebrochenen Frage zu treffen haben. rig Auslande dazu geführt hat, derartige Schritte, b 5 n habe . wie genannten, gegen Frankreich anzuregen beſchloſſenen Beſchickung der Pariſer Welt⸗ Mindeſtens hat man es aber deutſcherſeits . 8. und dieſes Land hierdurch an einer ſeiner ausſtellung ſein. 5 f 8 durchaus nicht nöthig, in der eutſtandenen . pfad. empfindlichſten Seiten, der wirthſchaftlichen, Auch in Deutſchland zeigen ſich die An⸗ Bewegung voran zu marſchiren, die vielleicht 21 1 ſo gehen ſie zu ihm und ſuchen das Gute in ihm klar und weitſehend, wie ſie mich in Alſako nannten 5 lber Ein Vaterherz. auf, welches in jedem Menſchen zu finden iſt.“ obſchon ich ſelbſt ſehr oft an mir zweifelte. Arme Looſt Roman in Originalbearbeitung nach dem Engliſchen Antonio ſagte ihm nicht, daß ſein Vater der Elſie!“ Er ſchien ſeltſamer Weiſe Alſako ſtets mit r 2000 4 5 „ Paul Baretti aus den Tagen von Alſako ſei, ein dem Namen ſeiner Tochter in Verbindung zu 1898 10 bon Klara Rheinau. Mann ohne alle Grundſätze, der Frank Nord Un⸗ bringen, und Autonio beobachtete ihn ſcharf. 8 3 Sm 48. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) recht zugefügt hatte, wie alle Welt — er wollte „Warum ſtarren Sie mich ſo an, dungen —— 3 17% dieſe Eröffnung für eine paſſendere Zeit aufſchieben. fragte Nord plötzlich, als Antonio ihn ſchon ſchlum⸗ 2 Le. 1 1 den e fe Er 5 Sab 15 8 1 war das na⸗ mernd glaubte. i S ö 2 rakter ö 0 N 1 N ſchütz Sie ſchlief, Oberſt 20 f und 5 8 155 5 0 818 55 f 110 51 ſchien türliche Verlaugen eines Sohnes, ihn zu ſchützen „Ich wollte ſehen, ob Sie ſchliefen, Oberſt g genes Leben voll Hoffnung 0 und das Geheimniß der Wolſtoner Brücke vor dem „Noch nicht — aber bald. Warum läutet 15 . . 1 5 5 ee ee Manne zu, bewahren, dem er ſo viel verdankte. ſeines neugewonnenen Freundes war er unendlich dankbar, aber als dieſer ſeinen letzten Schilling ausgeben wollte, um ihm einen kräftigen Imbiß zu 0 . Haff 7 i von ſeinem Vater loszuſagen. berſchaffen, da ſträubte er ſich ernſt dagegen. Doch fei 5 1 0 Nord erinnerte ihn an jene Zeugenausſage in Bar⸗ In 1591 . e 0 0 ee ſtoft, wodurch er ſich ſeinen gegenwärtigen Kranken⸗ Kranken Wohnzimmer in ein Schlafgemach debe wärler geſichert habe, und gab ſich alle Mühe, An⸗ wandelt. Ein wie ein Schrank ausſehendes Möbel io erdienſ 15 en, st lbſt war geöffnet und eine Bettſtelle heruntergelaſſen tonio's Verdienſte um ihn hervorzuheben, ſich ſelbſt bene Lon eine, l bet Mie e aber in ein möglichſt ſchlechtes Licht zu ſetzen. worden; von einer, in d gte ihn fragen, ob er unrecht gehandelt habe, ſich ganz S 0 1 (Sie »niaſtens i He 7 2 2 7 132 da, e e 2 ee 900 5 1 1 1 , — 15 5 51 * hy 1 1 0 0 un erlauben wollen,“ hatte Antonio eines Tages auf 1 0 0 0 e ee e ſeinem Krankenlager gemurmelt, und Nord's Er⸗ auf ſeinem Lager, ſeinem großen buschigen widerung w ie F ſen: „Haben S mit f g war nie Frage geweſen: „ Bar e abet ähnlich 10 ; 13 arte dem Löwe in der Fabel nicht unähnlich. denn keinen eignen Vater, Antonio?“ N ö 1 ö U 8 8 255 So,“ rief der junge Mann triumphirend, „ich „Ja, leider;“ verſetzte dieſer. . f „ 10 1 „ dachte ſchon, Sie würden heute gar nicht zu Bette „Einen ſchlechten Vater, Ihrer Anſicht nach? e „ Jd.“ gehen. Und nun ſchlafen Sie, lieber Freund.“ „Ich will es verſuchen; denn ich möchte morgen „Wenn Sie wieder geſund im Beſitz all meiner geiſtigen Fähigkeiten erwachen. 80 Später wollte er Frank Nord Alles erzählen und des hing ein weiter Vorhang herab, der den Kranken man mit allen Glocken?“ 8 Antonio erſchrack, denn draußen war Alles ruhig; die Aufregungen des Tages mußten dem Kranken heftiges Ohrenſauſen verurſacht haben. Er war ſichtlich auch mehr zum Sprechen als zum Schlafen aufgelegt, was Antonio mit großem U behagen bemerkte, denn er war entſchloſſen, di ganze Nacht außer Bett zu bleiben. „O, es iſt Feiertag Abend,“ verſetzte er gelaſſen. f i „Ah, ich dachte mir's. Doch warum gehen Sie nicht in Ihr Zimmer, Antonio?“ i „Ich warte, bis Sie eingeſchlafen ſind, Oberſt.“ „Richtig, ſo manchen's Wäxterinen mit de kleinen Kindern, Tony.“ 0 Antonio fuhr zuſammen bei dieſer Benenunn Nord bediente ſich deren manchmal, bei beſonders guter Laune, aber ſie erinnerte Antonio zu ſehr an ſeinen Vater, um ihm angenehm zu klingen. i „Sie haben mir noch gar nichts von de Leuten der Oper erzählt,“ begann Nord wieder.