die Firma Stotz und Co. in Mannheim erbauen; als Sachverſtändiger für die Gemeinde fungirt Herr Civil⸗Ingenieur Carl Stenz aus Mannheim. Das Leitungsnetz iſt durchweg oberirdiſch durch⸗ geführt und zeigte es ſich hier bei uns ſpeziel, daß man auch ein oberirdiſches Netz ohne, die für das Auge ſo ſtörende Holzmaſte zu verwenden, ausführen kann. Die ganze Anlage wurde in ſehr kurzer Zeit fertiggeſtent und iſt es hierdurch möglich geworden, daß wir auf dem am nächſten Sonntag hier ſtattfindenden Kirchweihfeſte unſere Gäſte bei elektriſchem Lichte bedienen können, wodurch der Beſuch ein ſehr reger ſein dürfte. Die definitive Betriebseröffnung iſt auf den 2. September feſtgeſetzt. 95 — Adels deim, 29. Aug. Die Familie des Herrn Stabhalters Hügel auf dem nahen Wemmershof beſindet ſich in großer Sorge. Seit Sonntag iſt nämlich der 27 Jahre alte Ludwig Frank, Schwager des dortigen Stabhalters, ſpur⸗ los verſchwunden. Der Vermißte war am letzten Sonntag auf dem Bezirksturnfeſt in Osterburken und wurde das letztemal in Begleitung eines Handwerksburſchen auf der Straße Oſterburken⸗ Boxberg oberhalb der Steige bei Oſterburken geſehen. Zweckdienliche Nachrichten beliebe man der Familie mitzuteilen. — Karlsruhe, 31. Aug. Einige der im Elſaß liegenden Jägerbataillone, unter ihnen das rheiniſche, ſind in dieſem Jahre mit ſogenann⸗ ten Maximſchen Maſchinengewehren ausgerüſtet worden. Es ſind dies, wie die „Str. P.“ erzählt, Schießmaſchinen, die wie kleine Kanonen ausſehen, auf einer in zwei Rädern liegenden Lafette ruhen und von zwei Mann getragen oder geſchleift werden können. Die Patronen ſtecken je 240 auf einem langen Gliederbande, das ſich ſchnell von rechts nach links durch die Maſchine bewegt und in raſender Geſchwindigkeit Schuß auf Schuß geſtat⸗ tet, während nur ein Mann zum Zielen und B⸗ wegen des Laufes nothwendig iſt. Solange er auf die beiden Handhaben drückt ſchießt die Ma⸗ ſchine ununterbrochen. Lieſe Maſchinengewehre werden auf pferdebeſpannten Protzwagen bis möglichſt nahe an die Jägerſtellung gefahren, dann von je zwei Soldaten bis an die Schützenlinie getragen oder geſchleift, um ſie ſchnell an günſti⸗ gem Orte aufſtellen zu können. Je zwei Mann tragen oder ſchleifen ebenſo an Riemen eiſerne mit gefüllten Patronenbändern ſich befinden. und niedrige Behälter, worin mehrere Kiſtchen — Aus Baden, g. diesjährige Lehrkurs an den Hufbeſchlagſchulen zu Tauberbiſchofsheim, Mannheim, Karlsruhe Frei⸗ burg und Meßkirch wird am 1. Oktober ds. Is. beginnen. Geſuche um Aufnahme in die Schulen ſind alsbald an den Vorſtand derjenigen Schule zu richten, welche beſucht werden will. Auskunft über die Aufnahms bedingungen, über die Koſten des Unterrichts und den Lehrplan ertheilen auf Anfragen die betreffenden Großh. Bezirksämter. — Waibſtadt, 30. Auguſt. Heute Morgen 8 Uhr 20 Minuten traf per Extrazug direkt aus Berlin eine Luftſchiffer⸗ Abteilung (9 Offiziere, 133 Mann 9 Pferde) hier ein. Ihre Ausrüſtung beſteht aus 10 Wagen, worunter 6 Gaswagen à 20 Behälter. hält ca 20 Centner Gas für 2 Ballone und einen Reſerve Ballon. Die Uebungen werden auf einer Wieſe in der Nähe der Stadt vor⸗ genommen und beginnen täglich morgens halb 7 Uhr bis zum 9. September. Die Ballons werden an derſelben Stelle mittels Drahtſeils auf und abgelaſſen und ſteigen mehrere Tauſend Meter. Es ſollen auf denſelben die Bewegungen der Truppen von beiden Diviſionen beobachtet werden. — Berlin, 30. Aug. Ein Poſtpacket⸗ Uebereinkommen zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Staaten von Amerika iſt zu New⸗ York vom Geſandten Mumm von Schwarzenſtein und dem Generalpoſtmeiſter Charles Emory Smith unterzeichnet worden. Demzufolge wird vom Jeder Wagen ent⸗ 1. Okt. ab zwiſchen beiden Staaten der Poſtpackel⸗ Verkehr eingeführt, jedoch nur bis zu dem Gewicht von fünf Kilogramm. Der Tarif beträgt von den Verein. Staaten nach Deutſchland 12 Cents für jedes Pfund, von Deutſchland nach den Verein. Staaten werden für jedes Packet von 5 Kilogr. 2 M. 40 Pfg. berechnet. Aus den Alpen, 31. Aug. Aus Chamonix wird der Abſturz des Dr. Cauro, Mitarbeiter am franz. Labaratorium des Phyſikers Lippmann, gemeldet. Dr. Cauro beſtieg mit Freunden und Führern eine Höhe des Montblank, als er plötzlich ausglitt und abſtürtzte. Er war ſofort tot. Man nimmt an, daß er einen Schwindelanfall gehabt habe. Dr. Cauro war auf einer Reiſe behufs Erforſchung einer wichtigen telegraphiſchen Frage begriffen, zu welcher ihn die franzöſiſche Telegraphenver ; waltung ausgeſandt hatte. beſtehenden Räuberſchaar 75 l 5 8 5 15 8 . — Lugos (Ungarn), 29. Aug, Der preußiſche Ingenier Robert Thiem wurde bei der Ortſchaft Anina von einer aus 5 Mitgliedern angegriffen, lebens⸗ gefährlich verletzt und beraubt. Gendarmerie verfolgt die Räuber. — In der Behandlung der gefunde⸗ nen Sachen tritt mit dem 1. Januar 1900 durch das Bürgerliche Geſetzbuch eine neue rechl⸗ liche Beſtimmung ein. Wei einen verlorenen Gegenſtand an ſich nimmt und den Verlierer oder ſeinen Aufenthaltsort nicht kennt, muß den Fund unverzüglich der Polizei anmelden, falls der Gegenſtand über drei Mark werth iſt. Der Finder kann ſich hierzu an jede beliebige Lokal⸗ polizeibehörde wenden. Letztere ſtellt alle Umſtände feſt, die für die Ermittelung des Verlierers er⸗ heblich ſein können, ſo Zeit, Ort und Hergang des Fundes, Name und Wohnort des Finders, den Werth der Sache ꝛc. Wenn die Polizei den Verlierer nicht erfährt, macht ſie Zeit, Ort und Gegenſtand des Fundes in ortsüblicher Weiſe bekannt, und zwar innerhalb eines Monats nach der Anzeige des Fundes. Die Sache wird unter⸗ deſſen von dem Finder oder der Polizeibehörde aufbewahrt. Iſt letzteres der Fall und meldet ſich der Verlierer innerhalb eines Jahres nicht, ſo fordert die Polizeibehörde den Finder zur Er⸗ klärung auf, ob er die Herausgabe der gefundenen Sache verlange und händigt ihm die Sache auf Verlangen dann zum Eigenthum aus. — In Zukunft hat jeder Finder auch Anſpruch auf einen Finderlohn, und zwar bei Sachen unter 300 Mk. auf 5 Proz ihres Werthes, bei Sachen über 300 Mk. auf 1 Proz. des Mehrwerthes. Erprobte Rezepte. Felchen mit Rahmtunke. * Nachdem die Felchen geſchuppt, ausgenommen und ge⸗ 5 waſchen ſind, werden ſie mit reinem Tuche abge⸗ trocknet, eingeſalzen und mit Citronenſaft beträufelt 1 Lib Trop Hierauf dünſtet man ſie mit feingeſchnittener Hindkleisch Zwiebel und Peterſilie etwa 10 Minuten, ſtreut ganz wenig Mehl darüber und gießt nach und nach ſoviel ſauren Rahm dazu, daß ſich eine kleine Sauce bilden kann, in der man die Fiſche Tu bezieh noch 5 Minuten dämpft. Dann ſetzt man etwas Ire „Maggi“ zu und richtet mit in Butter geſchwenk⸗ 3 ten neuen Kartoffel an. 5 5 irregeleiteten Bruder auf ſeinem Sterbebette ver⸗ geben haben? Es war alles meine Schuld; ich war es, die Ihr Bild in den düſterſten Farben ihrer Tochter ſchildern half; ich war es, die in Ihnen einen zu allem fähigen Menſchen ſah, der aus Rache und nicht aus väterlicher Liebe ſeine Tochter beanſpruchte. Ich war es, die, abſichtlich der Wahr⸗ heit die Augen verſchließend, Ihnen den Weg zu Elſie verſtellte und jene Güte, jenen Edelmuth nicht ſah, welche ſie gerettet und geſchont haben würde. Ich bildete mir ein, die Menſchen beurtheilen zu können, als ob ich ſie erſchaffen habe, und glaubte an meine eigene Unfehlbarkeit. Die Erkenntniß des Gegentheils war eine harte Strafe für mich. ch kenne Ihre Geſchichte und die meines Bruders; ich ſehe Sie jetzt in Ihrem wahren Lichte, Gott hat mir die Augen geöffnet. Vergeben Sie mir, denn ich bin entſetzlich unglücklich!“ N Sie neigte ihr Haupt auf ſeine Hände, und Nord fühlte heiße Thränen darauf niederſtrömen und bewegte ſich unbehaglich auf ſeinem Stuhle. „Fräulein Dering hat nicht nöthig, ſich vor einem ſo armen Menſchen zu demüthigen,“ ſagte er, „ich flehe ſie an, ſich zu erheben. Wenn ich etwas zu vergeben habe, ſo vergebe ich Frühere Irrthümer und frühere Beleidigungen mögen dazu geholfen haben, meinen Charakter zu verändern, aber ich brüte nicht darüber nach.“ b Helene kehrte auf ihren Platz zurück. Sie fühlte ſich erleichtert, und dennoch lag noch ſo vieles vor ihr, wofür ſie eine Verzeihung zu er⸗ bitten hatte. Selbſt jetzt, da er freundlich ge⸗ ſprochen, hatte er ſeiner Tochter mit keiner Sylbe erwähnt. 8 „Sie werden heute Abend ſpät nach Hauſe kommen, Fräulein Dering,“ ſagte er, in ſeinem früheren ruhigen Tone. „Wo wohnen Sie?“ i „Ich bin im Hotel du Louvre abgeſti 0 , „Sie werden Schwierigkeiten haben, ſich zu⸗ rückzufinden, wenn Sie das alte und das neue Paris nicht ſehr gut kennen.“ „Ich habe keine Furcht; ich — ich gehe noch nicht weg.“ „Wirklich?“ „Ich warte auf Herrn Baretti's Rückkehr.“ „In der Zbwiſchenzeit mich bewachend, damit ich bei einem etwaigen Rückfalle nicht allein bin,“ bemerkte Nord trocken. „Sehr ſchön.“ Helene blickte ängſtlich zu ihm hin und ſagte: „Darf ich Ihnen eine Taſſe Thee bereiten?“ „Ach, Sie haben entdeckt, daß Antonio und ich unſere engliſchen Gewohnheiten hier beibehalten. Ich danke, ich würde es vorziehen, auf ihn zu warten, Fräulein Dering.“ „Gut; auch ich werde warten.“ Wieder beobachtete er ſie verſtohlen, irgend ein neues Komplott befürchtend, vielleicht ein Kom⸗ plott zu ſeinem Vortheil, das ſeinen Stolz verletzen würde. Er ſah ſehr leidend aus, ja, es ſchien Helene, als ſeien nach ihrem Eintreten ſeine Züge grauer und verfallener geworden, und ſie konnte ſich noch nicht enſchließen, ihm ihre traurige Mit⸗ theilung zu machen. Wenn er doch nur ſelbſt von Elſie ſprechen, nach ihrem Ergehen fragen, oder einen Auftrag an ſie geben würde, wenn er nur ſein altes Intereſſe für ſeine Tochter zeigen und ihr Gelegenheit geben wollte, ihm die volle Wahr⸗ heit zu erzählen! mehr über ſeine Lippen. Helene war überzeugt, daß er ihre Entfernung wünſche; ſeine unterdrückte Unruhe, ſeine forſchenden Blicke nach ihr, als ob er ſich frage, warum ſie noch bleibe, da er doch weit lieber allein ſein würde, verriethen es deutlicher als Worte. „Sie ſind ſehr ermüdet,“ ſagte Helene nach⸗ ſie ihn l ill be Aber Elſie's Name kam nicht 5 N 8 8 Wei! iu ſtiet Lage, b Alert iu verm Artunden. Näher „Ich ich bin ermüdet. Dies war ein langer und in mancher Beziehung aufregender Tag für mich. Ich hätte Alles ganz gut ertragen, wenn mich dieſes Fieber nicht ſo geſchwächt hätte aber trotzdem habe ich Stand gehalten. Ja,“ wiederholte er, mit großer Selbſtbefriedigung ſich die Hände reibend, „ich habe Stand gehalten.“ „Sie dachte nicht an die pekuniären Vortheile, welche Ihnen aus dem Auerbieten ihrer Freunde erwachſen wären,“ bemerkte Helene; „und doch find Sie arm.“ „Ja, arm genug für den Angenblick, Wenn ich kräftiger bin, werde ich ſchon Beſchäftigung finden; vielleicht als Sekretär, da ich auf meinen Wanderungen viele fremde Sprachen erlernt habe.“ „Aber Sie haben kein recht, arm zu ſein !“ „Warum nicht?“ „Sie erinnern ſich des Taſchenbuches, welches mein Bruder Sie in jener Unglücksnacht zu nehmen bat, und welches, wie Sie glaubten, eine große Summe enthielt, die Ihr Eigenthum war.“ „Ja, Sie dachten, ich hätte das Taſchenbuch geſtohlen.“ „O, mattern Sie mich nicht! Denken Sie daran, daß Sie mir mit Worten, wenn auch nicht mit dem Herzen vergeben haben. Ich kenne jetzt die ganze Geſchichte; ich erfuhr ſie aus einem Briefe den Friedrich am Tage ihrer Rückkehr nach Wolſton zu ſchreiben begonnen hatte. In jenem Briefe ſprach er von dem großen Unrecht, welches er Ihnen dor Ihrer Verheirathung zugefügt; er erflehte Ihre Verzeihung und bat Sie, die hunderttauſend Thaler zurückzunehmen, die er Ihrem Vater vor Jahreſ geſtohlen hatte. Und jene Summe iſt nie in Ihre Hände gelangt.“ 2 ber Frau ſſt 10 duch lleber kreder Hausarb fuer Artikel) A beschaffen. Ni tg 20 Made age gſonnen fi af dem Fes Men ſich im Wi m Wil 5 Fortſetzung folgt. 5