1 N ca. 140 Gruppen und 16 Muſik⸗Korps teil⸗ nahmen. Der Zug bewegte ſich vom Bahnhof durch die Hauptſtraßen der Stadt, am Göthe⸗ denkmal vorbei nach Sachſenhauſen und endete m Schaumainkai. Mit Eintreten der Dunkel⸗ heit begann die glänzende Illumination. Eine nach Hunderttauſenden zählende Volksmenge bewunderte bis in die ſpäten Nachtſtunden die zum Theil ganz überraſchenden Beleuchtungs- tungs⸗Effekte. . Verſchiedenes Mannheim, 28. Aug. Sonntag in der Seckenheimer Straße dahier verübt. Der Taglöhner Stumpf vom Waldhof gerieth gen Mitternacht mit dem 20 Jahre alten Gips⸗ putzer Karl Martine in einer Wirtſchaft aus ge⸗ ringfügiger Urſache in Wortwechſel, der aber bei⸗ elegt wurde. 9 8 Stumpf verließ zuerſt die Wirtſchaft Martine folgte ſpäter nach. Als Letzterer das der Wirthſchaft gegenüberliegende Haus, Secken⸗ Klaſſe heimerſtraße 29, in welchem er im Hinterhauſe betreten hatte, wurde er im Hofraume l 8 8 Stationen Karlsruhe Hptbhf., Karlsruhe Mühl⸗ von Stumpf, der ſich verſteckt hielt, überfallen, die Treppe, deren erſte Stufen er bereits betreten hatte, heruntergezogen und zu Boden geworfen. Damit noch nicht genug zog Stumpf in wilder Mordbegier das Meſſer und ſtach damit auf ſein wehrlos am Boden liegendes Opfer ein. Martine erhielt einen Stich in die Schläfe, außerdem wurde ihm die linke Pulsader durchſtochen. Martine gab ſchon nach kurzer Zeit ſeinen Geiſt Der Thäter wurde verhaftet. — Aus dem Amtsbezirk, 26. Aug. Zur Verhütung von Verluſten bei Viehkäufen auf. machen die Blätter die Landwirthe darauf auf- merkſam, daß nach den Beſtimmungen des Bürgerl. Geſetzbuchs jeder Einwand gegen die Rechtsgiltig⸗ ö keit des Kaufgeſchäfts innerhalb 6 Wochen ge⸗ richtlich vorgebracht werden muß. Da nun, wenn die Viehkäufer nicht vorſichtig genug Da könnte es ſind, in Zukunft manchmal wie es folgt gehen; Der Bauer kaufte vom Vieh händler oder ſonſt jemanden eine Kuh, ſelbe irgend einen Fehler hat. Er ſchreibt dem Verkäufer: „Die Kuh hat den und den Fehler, ich kann ſie nicht brauchen.“ merkt aber bald, daß die⸗ Der Verkäufer ſchreibt zurück: „Ganz recht; aber laſſet die Kuh Ein ſchweres Verbrechen wurde in der Nacht vom Samſtag auf Die beiden gaben ſich anſcheinend einſtweilen nur ſtehen, ich komme in der nächſten Zeit ſelbſt und ſehe darnach.“ Der Käufer läßt ſich damit zufriedenſtellen und — wartet auf den Verkäufer. Dieſer läßt die Friſt von ſechs Wochen vorübergehen bis er kommt, und — dann kann der Käufer nichts mehr machen. Denn vor Ablauf der ſechs Wochen muß die Sache gerich!⸗ lich anhängig gemacht ſein, wenn ſie nicht vorher auf gütlichem Wege erledigt wurde. ſäume kein Landwirth bei Viehkäufen, bei denen es einen Anſtand gegeben hat, ſtreng darauf zu ſehen, daß vor Ablauf von ſechs Wochen die Sache entweder in's Reine gebracht oder bei Gericht angezeigt iſt. i — Karlsruhe, 28. Aug. (Fahrpreis⸗ vergünſtigung). Aus Anlaß der am 8. Sept. bei Karlsruhe ſtattfindenden Kaiſerparade wird den zur Theilnahme an derſelben zureiſenden Mitgliedern des Badiſchen Militärvereins⸗Ver⸗ bands, welche ſich durch Tragen des Verbands⸗ abzeichens ausweiſen, Hin- und Rückfahrt in 3. gegen Entrichtung des einfachen Fahr⸗ preiſes geſtattet. Die Benützung von Schnell⸗ zügen iſt ausgeſchloſſen. Die Militärvereinsmit⸗ glieder werden hauptſächlich Fahrkarten nach den burger Thor, Ettlingen und Durmersheim löſen, die Ermäßigung ſoll auf Wunſch aber auch nach anderen Stationen der Strecke Karlsruhe⸗Raſtatt bewilligt werden. Dieſe Vergünſtigung wird nur für die Zeit vom 7. bis 8. September eingeräumt. Dager ver⸗ 5 Uhr wurden die Bewohner unſerer Stadt durch Sturmgelé ute und Allarm aus dem Schlafe ge⸗ ſtört. Man glaubte erſt eine militäriſche Hebung ſei im Gauge, bis man die Flammen im ſüdlichen Stadtheil hoch gen Himmel ſchlagen ſah. Es brannte in der weltberühmten Maßſtab⸗ und Fein⸗ mechanik⸗Fabrik von Albert Neſtler in der Bahn⸗ hofſtraße. Auf bis jetzt unaufgeklärte Weise iſt der Brand beim Maſchinenhauſe ausgebrochen und fand in den großen Vorräthen von ausge⸗ trockneten feinen Hölzern reichliche Nahrung, Dank den Bemühungen der ſchnell herbeigeeilten Feuerwehr gelang es, das Wohnhaus und die nördlichen Fabrikräume, welche die feinen Ma⸗ ſchinen enthalten, zu ſchützen und das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Der Schaden iſt ſehr bedeutend, aber durch Verſicherung gedeckt. Frankfurt, a. M. 26. Auguſt. In dem D-Zug 12, der Abends von Darmſtadt in Frank⸗ furt eintrifft, wurde ein Kaufmann von Homburg um 4000 Mk. beſtohlen. In Heidelberg hatte ſich ein Herr zu ihm ins Coupe geſetzt. Der Kaufmann ſchlief unterwegs ein. In Frankfurt entfernte ſich der Fremde bei der Ankunft ſchleunigſ, Hiernach dürfen Karten zum ermäßigten Preis deren Giltigkeit mit Ablauf des 9. September erliſcht. — Offenbach, 27. Aug. Ein Bild regen Gewerbfleißes bietet dem Beſucher die heule eröffnete Gewerbeausſtellung. Gar Mancher mochte beim Bekanntwerden des Projekts einer Gewerbe⸗ ausſtellung mit lediglich lokalem Charakter Be⸗ denken bekommen haben an dem Zuſtandekommen nur am 7. und 8. September ausgegeben werden, überführt. gleich darauf bemerkte der Käufmann ſeinen Ver⸗ luſt. Bis jetzt fehlt jede Spur von dem Dieb. — Heilbronn, 28. Aug. Der ſ. Z. für den Neckar als ungeeignet befundene Hinter rad⸗ Dampfer „Heilbronn“ gelangt nun auf der Oder zur Verwendung. Die Erbauer Gebrüder Sachſen⸗ berg haben ihn an die Rederei vereinigter Schiffer in Breslau überlaſſen und bereits nach der Oder Der Dampfer, welcher jetzt nach dem Etabliſſement der gedachten Rederei den Namen „Wilhelmshafen“ trägt, hat Vorrichtung erhalten, welche ihn auch zur Verwendung im Schleppdienſt des Projekts; heute mußte ſich indeß jeder beim Anblick der Mannigfaltigkeit, Reichhaltigkeit und Gediegenheit der Ausſtellung ſagen, daß die Be⸗ denken unbegründet und das Unternehmen in einer alle Erwartungen übertreffenden Weiſe geglückt ſei. Die Eröffnungsfeier ſelbſt nahm nur kurze Zeit in Anſpruch. Der Gemeinderath und der Vertreter der Staatsbehörde, Herr Oberamtmann Behr hatten ſich dazu eingefunden. befähigen. — Mainz, 28. Aug. Dieſer Tage wurde ein Mann wegen Diebſtahls⸗Begünſtigung verhaf⸗ tet, der erſt 3 Tage vorher aus dem Gefängniß entlaſſen worden war. Er atte dort Kartongge⸗ arbeiten anzufertigen. Als er nun enklaſſen wurde, bat er den Aufſeher, ſeine noch nicht he⸗ endete Arbeit keinem anderen zum Fertigmgcheg zu geben, da er in wenigen Tagen doch wieder da ſein werde. Seine Vorausſicht hatte ihn nicht betrogen, denn nach 3 Tagen war er wieder dag, — Oporto, 27. Aug. Seit dem A treten der Peſt ſind 51 Perſonen daran erkrankt — Lahr, 26. Aug. Heute früh gegen 18 geſtorben. ſo lange Sie ſelbſt noch leidend ſind; ich habe Er⸗ fahrung genug, um zu ſehen, daß Frank Nord ſchwer krank iſt und ſorgfältigerer Pflege bedarf, als Sie beide glauben.“ Und Sie — Sie wollen ihn pflegen 2“ „Wie ich meinen eigenen Vater pflegen würde, Herr Baretti.“ „Aber —“ „Er wird mir vergeben, wie ich zuverſichtlich hoffe, wenn ich ſein natürliches Mißtrauen bezwangen und ihn gelehrt habe, beſſer von mir und von ſeiner Tochter zu denken. Und ſollte mir dies mißlingen, ſollte er mich gänzlich verabſcheuen, ſo bleibt mir nichts anders übrig, als wegzugehen,“ fügte ſie ſeufzend bei. „Ich laſſe ihn in guten Händen zurück. Es freut mich, daß Sie hier ſind, um für ihn Sorge zu tragen, Fräulein Dering. guten Erfolg davon.“ „Ich danke Ihnen, Herr Baretti.“ Antonio entfernte ſich, um Manuel aufzuſuchen — um an Elſie und das ſie umgebende Geheimniß zu denken und trotz Allem die feſte Hoffnung zu hegen, daß das Schlimmſte vorüber ſei, daß mit Elſie's Wiederfinden und mit Frank Nords Geneſung ue und beſſere Zeiten aubrechen würden. Die ue Wäcterin, die ſich an des kranken Expräſidenten Seite geſtohlen, ſchien ihm ſichere Gewähr dafür zu bieten. Als Antonio das Zimmer verlaſſen hatte legte Helene Mantel und Hut ab, als ob ſie hier zu Hauſe wäre und zu bleiben gedenke. Daun beo⸗ bachtete ſie den Schlafenden bei dem unruhigen Feuerſcheine und wartete geduldig auf ſein Erwachen. Die Schatten der Dämmerung erfüllten bereits das Gemach, als er ſich plötzlich auf ſeinem Stuhle be⸗ wegte, langſam die Augen öffnete und im nächſten Augenblicke wieder weiter ſchlummerte. Helene N Ich verſpreche mir Zimmer huſchte leiſe im Zimmer hin und her; ſie zündete ein Licht an und richtete den Tiſch zum Abendeſſen her, mit verſchiedenen Speiſenreſten, die ſie in einem der Schränke entdeckt hatte. Gerade ols ſie die letzte Hand an ihr Werk legte, erwachte der Kranke nun vollends und blickte mit verwunderten Augen um ſich. a Während ſeines Schlafes hatte Helene ſich ihr ferneres Verhalten genau vorgezeichnet; und wenn auch nicht hoffnungsvoll betreffs des Erfolges, ſo war ſie doch geduldig und entſchloſſen, ſich durch keinerlei abbringen zu laſſen. Furcht vor Frauk Nord empfand, oder fühlte, daß ſeine Charakterfeſtigkeit jeden Verſuch zu einer ver⸗ traulichen Annäherung ſcheitern machen würde, ſo wollte ſie dennoch ihre Aufgabe zu Ende führen und allen Hinderniſſen zum Trotz ſein Jutereſſe für ſeine Tochter, wenn auch nicht für ſie ſelbſt, die ihm ſein Kind entfremdet hatte, erwecken. eine alte, vertrocknete mit einem ab⸗ ſcheulichen Nerven des Kranken geräuſchvoll in das Zimmer. „Mon Dieu — wer ſind Sie, Mamſell ?“ Franzöſin rief ſie, Lena's anſichtig werdend, und trat vor Ueberraſchung wieder einige Schritte zurück. „Ich bin die Freundin und Wärterin des Herrn Oberſt,“ verſetzte Helene. „Bitte, ſprechen Sie nicht ſo laut; er ſchläft, nach all den Strapazen des heutigen Tages.“ „O gewiß — o natürlich, der große Mann darf nicht geſtört werden,“ ſagte die Hauswirthin ſpöttiſch; „der große Mann, der mit ſeinem gräß⸗ lichen Fieber mir alle Miether verſcheucht und mir — bo ich arme unglückliche Frau! — lauter leere gemacht. Es iſt ſehr gut von Ihnen, Schwierigkeiten von ihrem Unternehmen Wenn ſie auch eine gewiſſe Ehe Frank Nord noch eine Sylbe geſprochen hatte, wurde nach leiſem Klopfen raſch die Thüre geöffnet, und Kopfputz trat ohne Rückſicht auf die Mamſell, hierherzukommen, um ihn zu pflegen und ſeine Miethe zu zahlen, wenn er damit in Rückſtand kommt — Himmel! es iſt zweifelsohne ſehr, ſehr gut von Ihnen. „Was giebts denn, Charamante,“ fragte Frank Nord, ſich plötzlich umdrehend. „Sie ſind doch ſonſt nicht ſo grießgrämig, Mutter; und dazu noch an einem Feiertage, wenn die ganze Welt ſich freut und voller Liebeswürdigkeit iſt. „Was es giebt, Monſieur Nord!“ rief ſie mit gellender Stimme. „Viel giebts zu klagen, wenn ich alle dieſe Treppen heraufkommen muß, wegen meiner Stühle, die ich jenem armſeligen Antonio geliehen, nachdem er mir verſprochen, ſie mir wieder hinunterzubringen. Und ich, todtmde von dieſen Boulevards und Allem, kaum noch im Stande, ein Glied zu rühren!“ „Ja, es iſt undankbar, Mutter,“ ſagte Nord, „Laſſen Sie die Stühle; der nachläſſige Antonie darf nicht in dieſer Weiſe ſeiner Pflichten umgehen Wohin er gegangen, weiß ich nicht, aber ich will ihm die Leviten leſen, wenn er zurückkehrt. Vielleicht kann ich ſelbſt Ihnen helfen. Heute Morgen konnte ich, an des Jungen Schulter gelehnt, durch das Zimmer gehen. Er machte Anſtalten, ſich zu erheben, aber Meere Charamante lief ſchreiend und mit den Ab⸗ ſätzen klappernd auf ihn zu und ſtieß ihn auf den Stuhl zurück. „Ha, ſeien Sie nicht thöricht. Ruhen Sie ſchön, mein Sohn, und kehren Sie ſich an meine alte Zunge, die es nicht ſo ſchlimm meint, Ucberlaſſen Sie dies mir; ich bin nicht im Gering⸗ ſten ermüdet, und Antonio iſt fort, um Geld zu verdienen, und kann die Stühle morgen f ö bringen.“ much übe J Mitbelung J. Nach der 4 Pbaltuug J. Petifsage ullrich 110 Fan ali den? ele . 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