45 ene 5 Raum 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Molitor, Die einſpaltige Corpuszeile oder deren 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Ladenburg. s 8 zeiger fi 1 Anzeiger für g und Umgegend. e: Omg Erſcheint ienſtag und Freitag Abend Anz cher ſin, Preis vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem Unter⸗ 1 0 11 g 9 haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. ce n H Far die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, olg, un Ladenburg. men, welche de r 5 Mittwoch, den 30. Auguſt K — 5 — — 0 2 falt Ne Göthe- Feier in 5 1 0 die großen Hotels, viele Geſchäfts⸗ . 8 a rivathäuſer haben ebenfalls reichen vorbeidefilierten. l. Frankfurt a. Al. Schmuck angelegt und zwar herrſcht überall 1 Frankfurt, a. M., 27. Auguſt. die elektriſche Glühlampe vor, In vielen chung. f Fällen hat man die Büſte Göthe's ſowie die Die Redensart: „Wenn Frankfurt aus⸗ alhan g fährt, fährt es vierſpännig“, hat ſich in den u gedrannten As mittel fi. letzten Tagen und beſonders heute zu Beginn 85 Aut der offiziellen Feierlichkeiten zum 150. Geburts⸗ nene 0 lage des großen Sohnes unſerer Stadt wiederum ſct, eit glänzend bewährt. Ein klarer Himmel, eine Aberaus reich geſchmückte Stadt, eine feſtlich * ungen für ein glänzendes Gelingen der ſeit langem ſorgſam vorbereiteten Feier waren 5 gegeben, Von Auswärts ſind viele Tauſende Anzeige ach der Geburtsſtadt des großen Meiſters um zu ſehen, wie man in Frankfurt a den Geiſtesherden feiert, welcher vor 150 Jahren hier das Licht der Welt erblickt hat. Seiden früheſten Morgenſtunden durchwogt Straßen eine ungeheure Menſchenmenge, ſdets, fan dane ill Hur , Hawk u den dig ene dum roine alpacung ud Ausſchmückungen der Straßen und beſonders s Sötheplatzes, auf welchem das Standbild Geburtstagskindes gewiſſermaßen die Gralulanten empfangen ſoll. Hier iſt aus ädniſchen Mitteln eine Ausſchmückung zu ſelher noch nicht geſehen hat. Um das Denk⸗ al hat man einen griechiſchen Tempel Ekichtet, der Platz ſelbſt wird eingeſäumt von Huirlanden tragenden Säulen. Einen gewaltigen geſtimmte Bevölkerung, kurzum alle Vorbeding⸗ treter der ſtädtiſchen Hörperſchaften (Magiſtrat treter der deutſchen Univerſitäten und die Mit⸗ Veche ſich nicht ſatt ſehen kann an den reichen fande gekommen, wie Frankfurt eine ſolche die „1 fla Eintruck wird dieſes Arrangement am Abend 9 n Machen, denn Tempel ſowohl wie auch Säulen * und Guirlanden ſind überſät mit elektriſchen c tronn Glühlampen. Außerdem iſt der Kaſen des n 80 Jin Götheplatzes mit andern Illuminationskörpern förmlich überſchüttet. Die Staats- und ſtädtiſchen Weiſe verwendet. Sogar am Hauptbahnhof prangt ein elektriſcher Stern innmitten der Jahreszahlen 1749 und 1899 in elektriſchen Glühlampen. Vormittags von 10 Uhr ab verſammelten ſich die Vertreter von ungefähr 200 Vereinen, die meiſten mit ihren Fahnen, auf dem Pauls⸗ platz und zogen unter Vorantritt eines Muſik. korps nach dem Göthehaus wo ſich die Ver⸗ und Stadtverordnete,) die Mitglieder der Handelskammer, des freien deutſchen Hofſtifts, die Abordnung der Göthe-Geſellſchaft, die Ver⸗ glieder des Ausſchuſſes, an die Spitze begaben und den Zug nach dem feſtlich dekorirten Sötheplatz. Hier bildeten die Schüler und Schülerinnen der höheren Lehranſtalten Spalier. Für die Vertreter der Preſſe, welche zum Teil von weit her hierher gereiſt waren, war gar nicht geſorgt, denn der für dieſelben reſervirte Platz war derart daß ſie weder etwas ſehen noch hören konnten. Vor dem Denkmal hatten ſich kurz vor Eintreffen des Zuges eingefunden: die Spitzen der ſtaatlichen Behörden. Wir bemerkten u. a. den kommandierenden General des 18. Armeekorps, Exellenz von Lindepuiſt, General-Leutnannt von Chapnis und Polizei⸗ präſident von Müffling. Als die Spitze des Zuges vor dem Denkmal angelangt war, hielt Herr Oberbürgermeiſter Adickes eine Anſprache. Nach Schluß der Anſprache ſtellte ſich das Muſikkorps an die Spitze des Zuges der Deputationen, welche nunmehr am Denkmal K Schleifen, ſowie mit Blumen und Palmen⸗ Namen Götheſcher Geſtalten in geſchmackvoller Hommers, bei welchem die Mitglieder der Muſeums⸗SGeſellſchaft, des Cäcilienvereins, des Söthe'ſcher Dichtungen zu Sehör gebracht; Die Vertreteter der einzelnen Vereine, an Sahl ca 200, legten ohne Anſprachen Hränze zum größten Theil mit wertvollen arrangements am Denkmal nieder. Beſonders hervorzuheben iſt eine goldene Cyra inmitten eines Palmenarragements, geſtiftet vom Germaniſchen Muſeum in Nürnberg. Während des etwa eine Stunde dauernden Vorbeimarſches wurden von der Frankfurter Sänger⸗Vereinigung verſchiedene Geſänge, zum Theil mit Söthiſchem Text zum Vortrage gebracht. Um 3 ½' Uhr begann die Auffahrt vom großen Feſtkommers im Hippodrom. Um 4% Uhr betrat die Kaiſerin Friedrich, geführt von den Herren des Feſt⸗Ausſchuſſes, die Loge und nahm zwiſchen Uronprinzeſſin von Griechen⸗ land und der Prinzeſſin Friedrich Karl von Heſſen Platz. In der Loge befanden ſich außerdem Prinz Friedrich Karl von Heſſen und das Gefolge der Haiſerin Friedrich, ferner Oberbürgermeiſter Adickes. In dem Feſt⸗ Kühl'ſchen Seſangvereins und der Sängerchor des Lehrervereins, außerdem vier Soliſten mitwirkten, wurden vier Kompoſtitionen ferner als Inſtrumental⸗ Nummern die Wagner'ſche Fauſt Ouverture und Beethoven's Ouvertüre zu „Sgmont“. Um 6 ½ Uhr kehrte die Haiſerin Friedrich mit Gefolge nach Cronberg zurück. Inzwiſchen hatte ein gelinder Gewitter⸗ regen einen wohlthätigen ſtaubreinigenden Erfolg erzielt. Um 61/ Uhr begann die Aufſtellung des Fackelzuges, an welchem über 1600 Perſonen 8 in N- fan A at die laen f keines a Ein Daterherz. mau in Originalbearbeitung nach dem Engliſchen von Klara Rheinau. 43. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Es iſt bekannt, daß wir nicht gegen das iſerreich arbeiten, mein Frennd, und in der That,“ lügte er flüſternd bei, „das franzöſiſche Kaiſerreich ſegnet im Geheimen unſer Unternehmen. ch wünſche Euch beſten Erfolg,“ ſagte Nord Mürde; „und nun nochmals, lebt wohl.“ In Alſako beſteht eine Bewegung unter den Slgatsbeamten — den ehrenhaften wenigſtens — Im Ihnen ihr Eigenthum, das beſchlagnahmt wurde Mieder zuzuſtellen. Ich werde dies hoffentlich noch erleben.“ „Hoffentlich auch ich,“ verſetzte Nord faſt heiter, ann habe ich noch ein langes Leben vor mir.“ „Sie ſind arm — wenn“ „Jg, ja — arm, aber ſtolz, unterbrach ihn der Kranke. „Ich habe es Euch bereits geſagt.“ i „Ja 8 ich weiß es.“ Manuel entfernte ſich jetzt ebenfalls, als der Aizte der Deputation. Als ſich die Thüre hinter Ihm geſchloſſen, faltete Frank Nord ſeine Hände in⸗ einander und ſeufzte tief auf; ob wegen der Stell⸗ ung, die er ausgeſchlagen, oder aus Erleichterung, daß die Beläſtigungen, die ihm daraus eutſtanden, Vokſiher ſeien, blieb ſchwer zu entſcheiden. dbandlunz da cola. — vergeſſen zu haben. lange er es duldet.“ ö 29. Kapitel. Antonio und Helene Dering warteten geduldig, ob der Kranke jetzt das Wort an ſie richte. Sie verriethen beide, wie nothwendig er der Ruhe bedürfe nach all' den Aufregungen und Störungen des Nach⸗ mittags, und wollten ihn durch eine Anrede nicht ſtören. Allein Frank Nord ſchien ihre Anweſenheit Nach wenigen Minuten ſank ſein Haupt tiefer auf die Bruſt herab, und die tiefen Athemzüge verkündeten, daß er vor Erſchöpf⸗ ung eingeſchlafen war. Antonio ſprach mit ge⸗ dämpfter Stimme zu Helene. „Sie werden ihn ſo viel als möglich ſchonen, Fräulein Dering?“ „So viel als möglich; aber muß er nicht auf alle Fälle die Wahrheit erfahren? Wäre es recht, ihn über Elſie's Geſchick im Unklaren zu laſſen?“ „Sagen Sie mir Alles und laſſen Sie mich urtheilen. Er hat mir das Leben gerettet und mich während eines heftigen Fiebers, das dann auch ihn erfaßte, gepflegt. Ich widme ihm mein Leben, ſo Helene war überraſcht; aber es war ein Tag der Ueberraſchungen und jetzt nicht die Zeit zu weiteren Erklärungen. Sie fühlte, daß ſie in dieſen bleichen, verfallenen Antonio Baretti volles Vertrauen ſetzen könne. Sie erzählte in kurzen Worten von Elſie“s Geiſtesſtörung und Flucht, und als ſie in ihrem traurigen Berichte fortfuhr, neigte Antonio ſich immer tiefer herab und ſtöhnte leiſe. „Alle. meine Schuld Alles, Alles,“ murmelte er „Was iſt zu machen? In welcher Art können wir auf ihre Spur gelangen?“ „Ich weiß es nicht,“ habe bis jetzt vergeblich nach ihr geſucht. daß es mir endlich gelungen, Elſie's Vater aufzu⸗ finden, giebt mir neue Hoffnung. Und das wird er —“ ſie hielt inne und fuhr dann zögernd fort: „Und doch wird er mir nie vergeben; er iſt ein unverſöhnlicher Mann.“ „Er iſt ſtolz, aber hochherzig.“ „Iſt er ſehr arm?“ flüſterte Helene kaum vernehmlich. 5 FC „Wir müſſen ihn retten. Wollen Sie mi dabei behülflich ſein, Herr Baretti?“ „In jeder Weiſe, glauben Sie mir.“ „Folgen Sie jenem Herrn, den ſie Manuel nannten; machen Sie ſeine Adreſſe ausfindig; ſagen Sie ihm, daß ich ihn ſprechen müſſe, ehe er nach Alſako zurückkehrt. Sie werden es für Frank Nord thun, wenn nicht für mich.“ „Für beide, ſagte Antonio. Er erhob ſich raſch und ſchritt geräuſchlos nach der Thüre; aber dann zögerte er, und kam wieder zurück. „Es wird verſetzte Helene; „ich Aber ihm nicht erwünſcht ſein, bei ſeinem Erwachen Sie hier zu finden, Fräulein Dering. Ich glaube ſogar, daß er mich vermiſſen wird.“ „Sie ſind nicht geeignet zum Krankenwärter