— Karlsruhe, 10. Aug. Ein großer kriegsmäßiger Diſtanzritt, wie er in der geplanten n tehmen und durch ein ganzes Kavallerie-Regiment ur Ausführung gebracht werden. In Ausſicht genommen iſt hierfür das Königs⸗Ulanen⸗Regiment (No. 13) in Hannover. Daſſelbe begiebt ſich in fünf Extra⸗Zügen, die jedoch nicht hintereinander olgen und die Kleinigkeit von ca. 60 000 Mark oſten, nach Gießen. Nachdem es hier zuſammen⸗ ezogen, erfolgt der Ritt zunächſt über Butzbach, Nauheim, Friedberg, Vilbel. In der Nähe Frankfurts wird dann die erſte größere Station gemacht. Von hier wird der Marſch über Darm⸗ zur Theilnahme an den Kaiſermanövern. Die Bockenheimer Huſaren, die Hanauer Ulanen, ſowie die Dragoner in Darmſtadt planen, dem Regi⸗ ment in irgend einer Form einen großen Empfang das militäriſche Intereſſe von ganz Deutſchland vereinigen wird. — Tuttlingen, 9. Aug. barſtadt Villingen rüſtet ſich zum hiſtoriſchen Feſte anläßlich ihres 900jährigen Beſtehens. Samſtag, den 12. Auguſt findet in der Tonhalle ein Feſt⸗ bankett mit geſchichtlichem Vortrag des Profeſſors Dr. Roder aus Ueberlingen ſtatt. ſtantiſchen Kirche Feſtgottesdienſt und Nachmit⸗ wirkende und einige hundert Pferde benötigt. ſche Vergangenheit der alten Zähringerſtadt zur Darſtellung und nimmt ſeinen Weg durch die Straßen der Stadt zum außerhalb des oberen wird mit einem Bankett der Zugstheilnehmer ab⸗ ſchließen. Am Montag, den 14. Auguſt, findet auf dem Feſtplatz allgemeines Kinderfeſt ſtatt. Das Villinger Feſt wird ausgezeichnet ſein, durch die Anweſenheit des Großherzogs und der Groß⸗ Fürſtin von Fürſtenberg. den Feſtbeſuchern Fahrpreisermäßigung gewährt. Sonnta;, den 13. Auguſt iſt im Münſter und in der prote⸗ tags hiſtoriſcher Feſtzug, welcher 6 700 Mit⸗ 1 5 e ae 5 wohnhafte Großbauer Treiber in das Pfuhlloch Derſelbe bringt in 23 Gruppen die Verleihung g der Stadtrechte an Villingen durch Kaiſer Otto III. im Jahre 999, ſowie die überaus reiche hiſtori⸗ Thores gelegenenen Feſtplatz. Der Hauplfeſttag Ausdehnung in der deutſchen Armee in Friedens⸗ zeiten noch niemals vorgenommen wurde, wird ſtadt, Heidelberg bis nach Straßburg fortgeſetzt 0 — Vom Neckar, 9. Auguſt. Die Be⸗ ſchaffenheit des bisherigen Schifffahrtsbetriebes auf dem unteren Neckar hat nunmehr mit der Einführung eines regelmäßigen Eilgutverkehrs 14 Tagen von Gießen aus ſeinen Anfang eine Verbeſſerung erfahren, die bei den Export⸗ firmen, die auf dle Schifffahrt angewieſen ſind, überall Anklang finden. Nachdem der Verſuch, dieſen Eilgutverkehr mit der Perſor en⸗Dampf⸗ ſchifffahrt zu verbinden, durch den unbefriedigen⸗ den Ausfall der Probefahrt dieſes Dampfers im Frühjahr mißglückt war, wird ſeit 1. Juli d. J. unter Benützung von Benzin⸗Motorbooten, welche das für den Eilgüterdienſt beſtimmte Frachtſchiff allwöchentlich zweimal zu Thal befördern, ein Schiffsverkehr nach Mannheim bewerkſtelligt, der, was die Schnelligkeit der Beförderung anlangt, außerordentlich günſtige Reſultate liefert und ſo ſtark in Anſpruch genommen wird, daß eine Ver⸗ mehrung der Fahrten wohl in Bälde erfolgen muß. Mährend früher die Fahrzeit eines Fracht⸗ ſchiffes nach Mannheim zwei bis drei Tage betrug, zu bereiten; iſt es doch eine Uebung auf die ſich iſt es mit der jetzigen Einrichtung, möglich, dieſe Strecke in einem halben Tage zurückzulegen, ſelbſt dann, wenn der Waſſerſtand ungünſtig iſt. Dabei Unſere Nach⸗ iſt die Erhöhung der Frachtſätze bei Inanſpruch⸗ nahme des Eilſchiffs eine ganz minimale; ſie beträgt nur 6 Pfennige für den Doppelzentner gegenüber der einfachen Betriebsweiſe, nach deren Tarif die 100 Kilogramm nach Mannheim mit 40 Pfennigen berechnet werden. — Oftersheim, 4. Auguſt. Auf dem nahen Pleikartsförſterhof ereignete ſich dieſe Nacht ein bedauerlicher Unglücksfall, indem der daſelbſt fiel und ertrank. Er hinterläßt eine junge Witwe mit einem erſt 14 Tage alten Kinde. — Memel, 9. Aug. In dem benach⸗ barten Kinten iſt in der letzten Nacht bei dem Brande eines Wohnhauſes eine aus beſtehende Familie verbrannt. i — Folkeſtone, 10. Auguſt. Ein fran⸗ zöſiſches Fiſcherbobt wurde auf der Höhe von Dungeneß in einer Entfernung von 2 Meilen ge⸗ ſichtet. Das engliſche Kanonenboot „Leda“ gab 6 Perſonen einen blinden Schuß ab, um das Boot zum Bei⸗ drehen zu bringen, was das Schifferboot nicht herzogin von Baden und des Fürſten und der ö Seitens der General⸗ direktion der badiſchen Staatseiſenbahnen wird beachtete. Hierauf gab das Kanonenboot einen ſcharfen Schuf ah, wodurch ein Franzoſe ge öd⸗ Der Kapitän wurde verhaftet und tet wurde. nach Folkeſtone geführt. Landwirthſchaftliches. i Der „Häusliche Ratgeber“ ſchreibt in Amer 29 unter „Ausſtellung für Krankenpflege in Berlin wie folgt: . „Als ein unvergleichlicher Net zur Kranken koſt tritt uns hier wieder „Maggi“ entgegen. Von Patienten und Rekonvaleszenten gern g nommen, beſteht ſeine hauptſächlichſte Wirkung darin, daß die mit Maggi angerichteten Speiſen beſſer verdaut und ausgenutzt werden; es erhöh ſomit den Nutzwert der mit ihm vermiſchten a rungsmittel. Aus gleichen Gründen wird di ſparſame Hausfrau auch Maggi bei Bereſtun des täglichen Mittags⸗ und Abendtiſches nich entbehren wollen; kann doch beiſpielsweiſe di an ſich ziemlich geſchmackloſe, aus Hammel ſleif oder Rindfleiſch gewonnene Brühe durch Magg ſehr vorteilhaft verbeſſert werden; ehenſo Braten Saucen, kurz alle Speiſen, zu denen man ſon Fleiſchbrühe verwendet. Für Waſſerſuppen und in Waſſer gekochte Gemüſe gilt daſſelbe. Eingeſandt. Wie nicht anders zu erwarten, hat die Volks ſtimme zu meinem Eingeſandt vom 8. Augu Stellung genommen, und macht in ihrer Ausgaß vom 10. Auguſt in allgemeinen Phraſen den ſchwächen Verſuch, die in meinem Eingeſandt guf⸗ geſtellten Behauptungen zu entkräften. Daß die von jener Seite gelehrte Theor e mit der geübten Praxis nicht übereinſtimmt, iſt nachgewieſen und daran ändern auch alle Witzeleien des Umſturz⸗ organs, das ſich Erwerb des werkthätigen Volkes nennt, kein Jota. Unſer Wahlſpruch heißt: „Gott ſegne das ehrbare Handwerk, viel Arbeit, wenig Lohn, viel Eſſen und Trinken, aber auch gleich bezahlen.“ Auf jener Seite, die das Handwerk ſchädigen will heißt es: „Für Freiheit, Gleichheit d Brüderlichkeit, wenig Arbeit großer Lohn, piel Eſſen und Trinken, aber das End vom Lied, nichts bezahlen“. Die Wahrheit des legten Satzes werden wohl alle Geſchäftsleute ſchon erfahren haben. Deshalb werte Einwohner kauft Euer Brod bei denen, die den erſten Wahlſpruch befolgen, wenn es auch eine Kleinigkeit mehr koſtet und nicht mit maſchineller und Badeein⸗ richtung fabrizirt iſt⸗ 1 Ein Bäcker. 1 ganz befriedigt, obgleich Baretti ſehr unbefangen geſprochen hatte. „Vielleicht würden Sie mir Ihre Adreſſe geben, Sir,“ ſagte er. „Gewiß. Ich verberge mich nicht in einer Nebenſtraße,“ rief Paulo großartig. „Hier iſt meine Karte. Signor Paulo Baretti von Cicheſter Gardens, Belgravia. Und nun gebt Raum, bitte; das arme Kind darf nicht die halbe Nacht hier draußel bleiben. Kommen Sie, Elſie.“ Die Droſchke, welche Baretti angerufen, fuhr jetzt dicht herbei, und Elſie ſtieg ein, gefolgt von ihrem neuen Beſchützer. „Wohin bringen Sie mich?“ fragte ſie matt, als der Wagen ſich in Bewegung ſetzte. „Nach Hauſe, Kind,“ verſetzte Paulo haſtig. „Ich danke Ihnen.“ Elſie lehnte den Kopf in die Wagenecke und war in der nächſten Se⸗ kunde feſt eingeſchlafen. Paulo Baretti kreuzte über während der ganzen Fahrt, er kämpfte mit großer Gewalt die letzten Spuren ſeines Rauſches nieder und bemühte ſich, den neuen Plan auszu⸗ arbeiten, den ſein geſchäftiges Hirn betreffs dieſes armen unglücklichen Kindes gefaßt hatte. „Ja ſie iſt ein wahrer Segen für mich,“ murmelte er leiſe und kicherte daun vor ſich hin über den merkwür⸗ digen Zufall, der ihn zum Führer und Schützer von Frauk Nords Tochter auserſehen hatte. 27. Kapitel. Paulo Baretti hatte keinen Verſuch gemacht, die Majeſtät des Geſetzes zu täuſchen, ſondern dem Plioziſten ſeine richtige Adreſſe angegeben. In einer koſtbar eingerichteten Wohnung in Cicheſter Gardens Belgravia, hatte er ſeit ſeiner Vermählung mit f t in den Schooß gefallen iſt. Fräulein Kenſey, der Büffetdame aus der „Goldenen Taube,“ dem Stammlokal Baretti's, ſeinen Wohn⸗ 55 93 ſitz aufgeſchlagen. weſen und hatte trotz des Abrathens ihrer Kolleg⸗ innen den reichen Gatten geſichert, in der feſten Ueberzeugung, ſie werde ſoviel Macht über ihn erringen, um einen beſſernden Einfluß auf ihn aus⸗ Aber ſchon längſt, ehe die Flitterwochen zuüben. vorüber waren, hatte ſie ihren Irrthum eingeſehen und bitterlich bereut. Obgleich ſie kaum zu ertragen. Sie wäre nach ihrer Art eine vortreffliche Frau für ihn geworden, hätte er ſie nur einigermaßen freundlich und aufmerkſam behan⸗ delt, und ſogar jetzt noch ſuchte ſie den Frieden zu erhalten, obſchon ihr Paulo täglich wiederholte, wie ſehr er bedaure, ſich an eine Frau von nie⸗ derer Herkunft und ſchlechter Erziehung weggeworfen N zu haben. die Arme über die Bruſt und ſtudirte ſein Gegen⸗ An dieſem Abend erwartete ſie den Gatten, eine Flaſche Sodawaſſer für ihn in Bereitſchaft haltend, und als die Droſchke vor der Thüre anhielt, ſchickte ſie ſich an, mit geübter Hand die Flaſche zu entkorken. „Du kommſt heute nicht ſo ſpät als gewöhnlich, Baretti,“ ſagte ſie mit einer ſtumpfen Gleichgültigkeit, welche Frauen ſchlechter Männer häufig eigen zu werden pflegt, „denn noch ſind alle Thüren geſchloſſen. O wer iſt dies?“ Sie hielt mit ihrer Beſchäftigung inne und blickte mit großem Staunen auf das bleiche, ſchüchterne Mädchen, welches mit ihrem Gatten eingetreten war und hülf⸗ los, faſt flehentlich zu ihr aufſchaute. f „Das iſt mein Preis, Fanny,“ erklärte Ba⸗ retti in ſolch' vergnügtem Tone, daß Frau Baretti abermals ſtaunte, „ein Preis, der mir uUngeſucht er ſeinen eigenen Vater abgeſchüttelt hätte, wenn Fräulein Kenſey war mit ihren dreißig Jahren noch ſehr ſchön und ehrgeizig ge⸗ ſelber keine Bildung beſaß, vermochte ſie doch Paulos Rohheiten f ö Das iſt Elſie Nord 1 85 die ehemalige Braut meines Sohnes, wegen der nicht ſie ihm den Laufpaß gegeben. Ich habe Dir ja die ganze Geſchichte erzählt.“ Ich erinnere mich. Alſo Sie heſßen Elſie Nord? Keine Lügen,“ fragte ſie in barſcher Weiſe die arme Elſie. 1 „Ja, mein Name iſt Nord. man mich hierher?“ N „Um hier zu ruhen, Kind, bis wir morgen — morgen in aller Frühe den Vater auffuchen erklärte Baretti, ſeiner Frau bedeutungsvoll zu winkend. r „Hoffentlich kann ich Ihnen vertrauen,“ ſagte Elſie zögernd. „Sie waren einſt ſehr aufrichtig. Ich erinnere mich jetzt beſſer Alles, was Sie i Wolſton geſprochen haben.“ „Ich habe die Wahrheit geſprochen, liebes Kind, wie ich es immer thue. Zu was öffneſt Du dieſes verwünſchte Zeug ?“ fügte er bei, ſich zornig zu ſeiner Frau wendend; „ſiehſt Du nicht, daß ſch vollkommen nüchtern bin 2“ . „Iſt dies eine nüchterne Handlang ?“ frage Frau Baretti auf das zitternde Mädchen deutend. „Ganz entſchieden,“ war die zuberſichlliche Erwiederung. 3 „Siehſt Du denn nicht, daß ſie irrſinnig i fragte Fauny, mit einer Gegung des Mitleſds plötzlich leiſer ſprechend, um des armen Kindes Gefühle zu ſchonen. ! „Ich weiß es, ſagte Paulo „umſo beſſer.“ „Ich kann nicht begreifen —“ „Zum Henker, Frau, habe ich denn verlangt, daß Du es begreifſt?“ ſchrie Baretti in voller Wuth; „kaunſt Du nicht warten, bis ich erkläte Ibis ich Dir beweiſe, wie dies zu meinem Vox⸗ theil ausgeſchlagen, mir Macht und Einfluß über gewiſſe Leute geben kann? Fortſetzung folg. 25 4 4 4 laben, e Warum brachte die rituelle bolt 1 4 Ladenburg, Tas Miederlegen 6 ächten) muß 928 Niederlege in bi feel ich nur 125 aun Hauer det na 1 du Schlacht Ale Schlacht A bite füßen au das Blut der n wa ven Tieren, 1 hnſuche, Lung gal wurden, dal Aſberitung verwer dh der Tiere Auwidechandlung des N. St. n Geld bis zu al. Munheim, 11. Vulſtthende von M r. 3601 geneh Aenburg, den — Lack 8 heher toten Wide Aae e cen Wüle nah ö die In Dualiäten 10 1 Ladenbu 4 6 mtigthen 7 5