7 N t Zub behit h i babe t eine große Dung uu dermihn, y N. „ Schöne Ungen und gi und Zucht, un, 1 tin — ſtarke ſchwah 5 dir ep in gut ehe rad 0 fg d. El n 15 adendui I. Hafer ort iran 9 Il 5 1 1 6 2 1 A5 n 1 * i 5 die Redakti . Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. Preis vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem Unter⸗ haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. on „ . arl Molitor, Politiſches. Berlin, 9. Aug. Ueber die Frage „Was geht uns Deutſche der Dreyfus handel an da ſchreibt die „Münchner Allg, Stg.“ Es geht uns nichts an, ob in Frankreich die größte Unordnung, die jämmerlichſte Mliquenwirtſchaft, Käufl chkeit und Beſtechlich⸗ keit herrſcht. Es kann uns im Grunde gleich- gälkig ſein, ob ein Mitglied der franzöſiſchen Armee, ein Mann der ſich ſtets deutſchfeindlich benommen und von dem man uns keine vortheilhafte Schilderung gemacht hat, der uns bisher keine ſympathiſche Erſcheinung ſein konnte, eine Strafe erleidet oder nicht, ob⸗ wohl jetzt mit ihm nach ſeinem furchtbaren keiden die ganze Welt Mitleid empfindet. Es geht uns aber ſehr viel an, zu wiſſen, ob nun endlich in Frankreich eine Hlärung der Geiſter eintreten und ob das Geſchrei auf⸗ hören wird, jener Dreyfus ſei einer von der deutſchen Regierung bezahlter Verräther; oh man endlich den von der Tribüne des Reichstags abgegebenen Erklärungen der deutſchen berufenen Staatsbeamten glauben, und ob die franzöſiſche Regierung dieſen amt⸗ lichen Verſicherungen Glauben und fernere Beſchimpfungen und Verdächtigungen der deutſchen verantwortlichen Stellen mit Nachdruck verhindern wird; ob ſie endlich mit Entſchieden⸗ heit die gegende der Leute wie Deroulede unterdrücken wird, ein deutſcher Uaiſer unter⸗ halte mit einem Spion Briefwechſel. Das alles geht uns ſicherlich ſehr viel an! Es geht uns ferner viel an, zu wiſſen, ob jener Dreyfus die Strafe zu Kecht oder Unrecht erlitten und was im letzteren Falle geſchehen iſt, um ſeine Unſchuld feſtzuſtellen und ihm ſein Recht wiederzugeben. Die Gerechtigkeit iſt die Hrund⸗ 8 — — amstag, den 12 Auguſt Raum 10 pig Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Molitor Die einſpaltige Corpuszelle 285 1 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Ladenburg. 1899. i 9 geordneten Stade und darum müſſen wir die Gewißheit haben, daß auch in dem großen Nachbarlande, mit dem wir wegen der zahlreichen politiſchen und komerziellen Jutereſſen in ſo regem Verkehr ſtehen, die Gerechtigkett ebenfalls die feſte Grundlage des Staatsweſens iſt. wir daß einem Suſtande gründlich ein Ende bereitet wird, der die ernſteſten Zweifel berechtigt machte, ob dies noch der Fall ſei oder ob nicht vielmehr, wie es den Anſchein hatte, unter cyniſcher Nichtachtung jeder geſetz⸗ mäßigen Rechtspflege nach Wunſch und Willeneiner Hlique das Kecht in Frankreich gebeugt werden kann. Unſere Handelsbeziehungen zu Frank⸗ reich ſind höchſt wichtig. Da war es unſere Pflicht uns zu fragen, ob wir unſern Cands⸗ leuten nicht den Kat geben müßten, ein Land nicht aufzuſuchen, einen Geſchäftsverkehr mit einer Nation abzubrechen, vor deſſen Gerichts⸗ höfen noch nicht einmal ein Franzoſe von Rang und Vermögen ſein Recht zu finden vermag, geſchweige denn ein in ſeinem Rechte verletzter Ausländer und gar ein — Deutſcher. Auch deshalb geht uns der Dreyfus handel gar ſehr viel an. Und noch mehr! Es iſt in dieſen Tagen viel geredet worden von einer politiſchen Annäherung Frankreichs an Deutſch⸗ land. Wie bedeutſam eine ſolche politiſche Diverſon wäre, das beweiſen am beſten die Stimmen des gemeinſamen Gegners — Eng⸗ lands, wo man ſich ſogar, ſchon auf die Aeußerung des bloßen Gedankens hin alsbald zu den allergewagteſten Vermuthungen verſtieg Nun denn, geſetzt, es ſei auch nur ein Theil von dem wahr, was die engliſche Preſſe hinter Thatſachen ſucht, die freilich etwas mehr waren als unvermeidliche Höflichkeit, ſo hätte Deutſch⸗ land ein Intereſſe daran, genau zu wiſſen, wie Und auch darum wünſchen auf deutſcher Seite die allerernſteſten Bedenken obwalten, in wie weit man Vertrauen hegen es mit der Stärke einer Macht — innen und draußen — in Wahrheit beſtellt iſt, mit welcher man eventuell gemeinſam politiſche Schritte zu thun geneigt ſein könnte. Solange aber Suſtände in Frankreich fortbeſtehen, von der Art, wie ſie dieſer Drepfus⸗Handel aller Welt offenbart hat, ſo lange freilich müßten kann, zu einer Regierung, die unerträgliche Suſtände nicht mit eiſerner Hand beendigt, nicht beſeitigen will — oder nicht kann. Paris, 8. Aug. Der deutſche Bot⸗ ſchafter SHraf Münſter wurde vom Haiſer in den Fürſtenſtand verſetzt. Verſchiedenes — Ladenburg, 10. Auguſt. Herr Rechtskandidat Rudolf Mülhaupt aus Caſſel hat die erſte juriſtiſche Staatsprüfung bei dem Kgl. Oberlandesgericht zu Caſſel beſtanden und wurde zum Kgl. Gerichtsreferendar ernannt. — Mannheim, 9. Auguſt. Als der 20jährige Sohn des Fabrikanten Louis Kramer in Mannheim vorgeſtern Nachts heimging, glaubte er ſich von zwei Arbeitern verfolgt. Er zog einen Revolver, ſchoß und traf den einen Arbeiter ins Kinn. Alsdann floh der junge, angetrunkene Menſch in die Fabrik ſeines Vaters und zog die Nothpfeife der Dampfmaſchine, die als Feuer⸗ ſignal bekannt iſt. Als ſich dann ein koloſſaler Auflauf vor der Kramer'ſchen Fabrik bildete, gab der junge Mann mehrere ſcharfe Schüſſe direkt in die Menge ab, die aber zum Glück nicht trafen. Als die Polizei den Wüthenden verhaftete, machte die Menge Miene, ihn zu lynchen; es mußte ſogar eine Reihe von Perſonen wegen Ausſchreit⸗ ungen gegen die Polizei ebenfalls in Gewahrſam verbracht werden. Eein Daterherz. Roman in Originalbearbeitung nach dem Engliſchen von Klara Rheinau. 38. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Er hatte feſt geſchlafen, bis die Stimmen auf der Straße ihn aufn eckten, und nun rollte er von den Kiſſen auf den Boden, ſchaffte ſich mühſam wieder auf die Füße und ſuchte ſeine Gedanken zu ſammeln, während draußen der laute Ruf: „Wer kennt Elſie Nord 2“ von Mund zu Mund ging. „Elſie Nord,“ murmelte er; „wer ſie kennt? Ei ich kennne ſie, das iſt gewiß.“ Er ſchritt etwas unſicher aus dem Kaffee auf die Straße hinaus und ſtand hier der Menge gegen⸗ über, die ein geängſtigtes, in Trauer gekleidetes Mädchen umringt hielt. — ſei kein Narr. Komm herein und ſpendiere noch ein paar Flaſchen Sekt,“ ſagte ein junger Geck; „Paulo iſt ein Mann, der wie ein Fürſt ſein Geld zu vertrinken verſteht.“ Aber Paulo kehrie ſich nicht an ihn. „Elſie Nord?“ rief er ſich weiter bordrängend; „beim Himmel, ſie iſt es! Wie kommt es, daß Sie hier ſind? Sie haben Tony 55 „befunden — Sie — was bedeutet dies Alles? 0 „Sie iſt verrückt — das iſt Alles,“ ließ ſich Jemand erklären herab. „Verrückt — Nords Tochter verrückt und „Du kennſt ſie, Paulo? hier,“ murmelte er mit der Miene eines Mannes, den eine ungeheure Ueberraſchung plötzlich nüchtern gemacht hat. Elſie näherte ſich halb zögernd und doch er⸗ freut bei ſeinem Anblick. Die Geſtalten der Ver⸗ gangenheit waren für ſie ſonderbar verſchwommen; ob von gutem oder böſem Einfluß auf ihr Leben, konnte ſie nicht unterſcheiden, aber hier war Jemand der ſie zurückbringen, vielleicht zu ihrem Vaier führen würde. Seine Erſcheinung erinnerte ſie an all das Schmerzliche, das ſie erlebt. „Sie ſind der Mann, der kam, um mir die ganze Wahrheit zu ſagen,“ ſprach ſie, „dem aber Niemand vertraute. Und dennoch war es die Wahrheit.“ „Ja — ich bin Herr Baretti — Vater. Erinnern Sie ſich Kind?“ „Ja ja — ich glaube. Wollen Sie ſogleich zurückbringen — können Sie meinen Vater finden, wenn Sie nach ihm ſuchten?“ Ein neuer Gedanke kam über Paulo Baretti. „Gewiß kann ich dies. Ich weiß, wo er iſt, Elſie — ich kann Sie zu ihm führen.“ „In der That? O, wie froh bin ich dar⸗ über!“ Sie hing ſich an ſeinen Arm, und Paulo ſtreichelte ihre Hand und bat ſie, keine Augſt zu haben, er werde für ſie Sorge tragen. „Ich babe mich verheirathet, Elſie, ſeitdem wir uns zuletzt Tony's geſehen — durch meinen undankbaren Jungen dazu getrieben,“ fügte er in faſt weinerlichem Tone bei. mich Die Anweſenden brachen in lautes Gelächte aus, und Paulo wurde wüthend. „Ich dulde dieſes Lachen nicht von einer Bande, wie Ihr es ſeid,“ ſchrie er, Ihr ßürft nicht vergeſſen, wen Ihr vor Euch habt. Habe ich nicht Geld genug für Euch Alle ausgegeben — Euch im Weine ſchwimmen laſſen — und dies iſt Euer Dank! Habe ich nicht —“ „Bringen Sie mich weg,“ allen Gliedern bebend. „Ja, ja, natürlich, meine Liebe. Gecade dies Mädchen kann mir von unberechenbarem Nutze ſein,“ murmelte er bei Seite. „Sie kommt mir wie gerufen, aber ie muß tolal verrückt ſein, um mit mir gehen zu wollen.“ „Kennen Si: dieſes junge Frauenzimmer? fragte ein plötzlich hinzutretender Poliziſt. Paulo Baretti öffnete und ſchloß mehrmals ſeine kleine Augen, dann ſagte er in feſtem Tone „Natürlich kenne ich ſie. Sie mögen ſie fat fragen.“ 8 Der Poliziſt ſtellte nun an Elſie die Frage; ſie antwortete bejahend und bat Paulo nochmals, ſie von hier wegzubringen. . „Sie war mit meinem Sohue verlobt, ehe ſie verrückt wurde,“ erklärte Baretti. „Meine Frau hat das arme Ding unter ihrer Obhut, aber heut gelang es ihr, zu entwiſchen. Kommen Sie, Elſie wir gehen jetzt. Holla! Droſchke!“ Der Poliziſt war durch dieſe Auskunft nicht flüſterte Elſie, an