als bisher die Erziehung in geeigneten Familien Kategorie Anſtalten überwieſen werden ſoll, in denen mehr als bisher auf eine ſachgemäße peda⸗ gogiſche Leitung gehalten werden ſoll. In Eng⸗ land iſt durch die Ausdehnung der Zwangserziehung eine erhebliche Verringerung des jugendlichen gleichen Ergebnis führen wird. Verſchiedenes Ladenburg, 1. Auguſt. Als die hieſige Realſchule vor 6 Jahren ihr Jubiläum feierte, beſchloſſen die zahlreich verſammelten ehemaligen Schüler derſelben, auch fernerhin in gelegentlichen Zuſammenkünften die in der Schule begründete Kameradſchaft weiter zu pflegen. Von dieſer Abſicht geleitet, lud Herr Bürgermeiſter Förſter von Leutershauſen die früheren Schüler der hiefigen Anſtalt ſowie das jetzige Lehrerkollegium zu einem Beſuche ein. Als Feſtplatz hatte Herr Graf Wiſer eine Allee ſeines Parkes in dankenswerter Bereitwilligkeit zur Verfügung geſtellt; die mäch⸗ igen Bäume mit ihren dichten Kronen boten in des Tages Hitze einen vollſtändigen Schatten. Von Mannheim aus hatten die Herren Rechts⸗ anwalt Dr. Kaufmann, Polizeikommiſſär Meng und Handelskammer⸗Sekretär Gehrig noch beſondere Einladung ergehen laſſen, und ſo pilgerten denn am vorigen Sonntag Damen und Herren in aroßer Zahl von der Station Großſachſen aus dem Schloſſe von Leutershauſen zu. Herr Bürger⸗ eiſter Förſter begrüßte die Erſchienenen. Ihm dankte namens der Gäſte aus Mannheim Herr Rechtsanwalt Dr. Kaufmann, wies auf den Anlaß zur heutigen Zuſammenkunft hin, die den Zweck habe, den Geiſt der Zuſammengehörigkeit unter den früheren Schulkameraden auch fernerhin zu pflegen, und ſchloß mit einem Hoch auf die „Vaterſtadt“ Ladenburg und ihre Realſchule. burg entwickelte ſich dann alsbald ein buntbe⸗ wegtes Volksfeſt. Mit beſonderer Anerkennung iſt noch des Männergeſangvereins von Leuters⸗ hauſen zu gedenken, der unter der feinfühligen Leitung ſeines Dirigenten, Herrn Hauptlehrer Merz, zahlreiche Chöre ſehr wirkungsvoll vortrug. Herr Sekretär Gehrig dankte Herrn Bürgermeiſter Bei den Klängen der Kapelle Hertel aus Laden⸗ Verbrechertums erzielt worden; wir zweiſeln nicht daran, daß der gleiche Weg auch bei uns zu dem eiche Leider ſchlug unterdeſſen die Stunde zum Aufbruch. Auch das übliche Tänzchen, welches begonnen hatte, dem Burſche mit der Bitte, es doch dem Herrn in Ausſicht genommen werden, während die zweite 5 8 Namens der Realſchule und ihrer Lehrer widmete Förſter, Herr Actuar Bechtold den Herren des Mannheimer Comitees für die freundliche Mit⸗ wirkung zum Gelingen des heutigen Feſtes. Herr Vorſtand Metzger den Verſammelten herzliche Worte des Dankes und ſchloß nach einem Rück⸗ blick auf die Jubelfeier der Anſtalt mit einem Hoch auf die Damen. Herr Ratſchreiber Betz widmete ſein Glas dem Männergeſangverein Leutershauſen und ſeinem trefflichen Dirigenten. mußte nur bald aufgegeben werden; denn ſchon um 8 Uhr wollte man wieder am Bahnhof in Großſachſen eintreffen. Doch hatte man, angeregt durch das ſo prächtig verlaufene Feſt, noch zuvor Zeit und Ort für eine ähnliche Zuſammenkunft beſtimmt. Die hieſige Realſchule aber kann mit freudigem Dank auf dieſen Tag zurückblicken. Sie darf Stolz darauf ſein, daß ſie das geiſtige Band geworden iſt, durch welches noch nach langen Jahren Männer der verſchiedenſten Lebens⸗ ſtellungen zuſammengehalten werden. Ladenburg, 2. Auguſt. Aus den Jahres⸗ berichten der ſechsklaſſigen Realſchulen und Real⸗ gymnaſien geht hervor, daß in denſelben folgende Schülerzahl während des abgelaufenen Schul⸗ jahres vorhanden war: Bretten 152 5 Eberbach 112 . Emmendingen 139 Kenzingen 128 Ladenburg 180 Mosbach 113 Müllheim 79. — Handſchuhsheim, 2. Auguſt. In dem Garten des Gaſthauſes „Zum grünen Hof“ dahier befindet ſich eine Laube, die etwa 20 bis 22 Meter lang, 8 bis 9 Meter breit und mit einem einzigen Rebſtock bewachſen iſt. An dieſem Stocke, welcher einen Umfang von ¼ Meter hat, Schopfheim 134 Sinsheim 160 Ueberlingen 102 Villingen 119 Waldshut 129 Weinheim 136 führung vorgeſehen. Diebesſtückchen wird gegenwärtig der Poſt zufolge hier viel belacht. Der Burſche eines Offiziers war dieſer Tage vor der T ür des Hauſes mit dem Aus klopfen der Uniformſtücke ſeines Herrn beſchäftigt, als ein ihm unbekannter junger Mann an ihn herantrat und ſein Wohlgefallen an den ſchönen Sachen äußerte. Plötzlich lange der Fremde einen Zettel nebſt Bleiſtift hervor, ſchreibt darauf einige Worte, ſteckt das Geſchreibſel in ein bereit gehaltenes Kouvert und übergiebt dieſes Leutnant zu überbringen. Der Burſche geht und läßt die Kleidungsſtücke am Riegel hängen. Unter⸗ deſſen lieſt der erſtaunte Offizier die räthſelhaften Worte des von ihm entfalteten Zettels: „Gelingt 8, iſt es gut, gelingt es nicht, iſt es auch gut,“ und ſchickt den Burſchen ſoſort wieder nach unten, um den Fremden zu fragen, was er denn eigent⸗ lich wolle, er ſolle doch lieber ſelbſt heraufkommen. Aber der geiſtreiche Langfinger war inzwiſchen unter Mitnahme der Uniformſtücke verſchwunden und betrübt kommt der Burſche zurück mit den Worten: „Herr Leutnant, es iſt ihm gelungen, er iſt mit Rock und Hoſe davongegangen — Tableau! — (Poſtaliſches.) Neue Formulare für Poſtanweiſungen ſind vom Reichspoſtamt zur Ein⸗ Bei denſelben iſt vor allem der Raum für die Mittheilungen, alſo der Ab⸗ ſchnitt, der in den Händen des Empfängers ver⸗ bleibt, faſt noch einmal ſo breit wie bisher. Auf der Rückſeite ſteht, entſprechend der neueren, be⸗ reits erwähnten Beſtimmung, daß der Tag bei Poſtquittungen nicht mehr angegeben wird, nur kurz: „Quittung des Empfängers. Umſtehenden Betrag erhalten. (Name).“ Durch einen Strich getrennt ſtehen ferner folgende, bisher nicht auf den Formularen befindliche Angaben: „Die Ge⸗ befinden ſich nicht weniger als 3050 vollſtändig geſunde, prachtvolle Trauben. Ein zweiter Stock in demſelben Garten dürfte nicht weniger zählen. ö Die Sorte der Traube iſt diejenige, welche den . 5 85 g f 9 5 f zur Einführung gelangenden Poſtanweiſungen mit Namen „Amerikaner“ führt. — Lemberg, 2. Aug. In Poltawa wurden durch den Genuß verdorbenen Weißbrotes 14 Bauernknechte vergiftet. 9 ſind geſtorben, die andern liegen ſchwer krank darnieder. — Tilſit, 31. Juli. Ein ergötzliches Pfg. über 600 800 M. 60 Pfg. bühr für Poſtanweiſungen beträgt auf alle Ent⸗ fernungen: bis 5 M. 10 Pfg., über 5—100 M. 20 Pfg., über 100200 M. 30 Pfg. über 200 bis 400 Mk. 40 Pfg. über 400600 M. 50 Das, neue Formular iſt bei dem Druck der zum 1. Oktober angehängter Poſtkarte zur Empfangsbeſtätigung bereits zur Anwendung gebracht. . — 7. Oberrhein. Kreisturnfe ſtin Neu⸗ ſtadt a. Haardt. Nur noch wenige Stunden trennen uns von dem großen Kreisturnfeſt, das vom 5. Man ſagte ihr, daß ihr Vater aller Wahrſcheinlich⸗ keit nach ſich nach Frankreich, Deutſchland oder Italien begeben habe, da er England nie geliebt und ſich viel im Auslande aufgehalten hätte, und daß ſie dann ſelbſt in fremden Ländern nach ihm ſuchen und Erkundigungen über ihn einziehen könnten; ihre Geduld und Wachſamkeit werde dann ſchließlich ihre Belohnung finden. Elſie wandte ein, daß dies faſt unmöglich ſei, aber nach zwei Tagen ruhiger Ueberlegung erklärte ſie ſich zur Reiſe bereit und ſchien nun in großer Eile, England zu verlaſſen. In der zweiten Woche des Januar verließen die Reiſenden das alte Wolſtonhaus. Es erſchien als keine gute Vorbeutung für künftigen Erfolg, als Elſie, bereits im Wagen ſitzend, von Onkel Friedrich Abſchied zu nehmen wünſchte. „Ich würde ihm wehe thun, wenn ich ſo ohne weiteres wegginge,“ ſagte ſie; „gerade, als ob ich böſe mit im wäre.“ krankung nicht mehr von ihrem Onkel geſprochen — aber ſie war raſcher gefaßt, als die Wärterin „Vielleicht werden wir ihn am Bahnhof treffen,“ verſetzte ſie mit ſinkendem Herzen. „Ach, das hatte ich vergeſſen, ſagte Elſie be⸗ ruhigt. Helene gab ſich der Hoffnung hin, die Kranke werde ihren ſeltſamen Wunſch wieder vergeſſen, aber als ſie auf dem Bahnhofe in Barſtoft ange⸗ kommen waren, ſchritt Elſie haſtig den Perron auf und ab blickte jedem Fremden neugierig ins Geſicht ob ſie den Erſehnten nicht finde. „O, er iſt ja in London,“ die Wärterin. „Wie thöricht von uns Allen, dies zu vergeſſen. Sagte Herr Dering nicht, er werde uns auf dem Londoner Bahnhof treffen, Fräulein Helene?“ 7 5 9217 bemerkte plötzlich Helene erſchrack — Elſie hatte ſeit ihrer Er⸗ 1 Helene preßte die Hand aufs Herz bei dieſer ſchrecklichen Frage, aber ſie erwiederte raſch: „Daß ich daran nicht mehr dachte!“ „Er ſagte mir nichts davon,“ bemerkte Elſte, ſtieg aber ohne Wiederſtreben in das Koupee ein. Es war eine lange, trübſelige Fahrt, und ſie erreichten London, als allenthalben die Lichter auf⸗ flammten und Lärm und Getöſe die Aukommenden empfing. „Das iſt London,“ ſagte Elſie ängſtlichem Geflüſter. „Es gefällt mir nicht. Laß uns ſobald als möglich weiterreiſen.“ „Wir werden nur eine Nacht hier bleiben, liebe Elſie. „Ich danke Ihnen, Fräulein Dering,“ war die kalte Entgeguung; „das wird eine Nacht zu viel ſein. Dieſer plötzliche Uebergang von neu erwachen⸗ dem Vertrauen zu kühler Zurückhaltung war ſelbſt Helenen auffallend. Sie beobachtete die Kranke beſorgt. „Du biſt ermüdet,“ ſagte ſie; „darum biſt Du ungehalten über mich.“ „Ihr Alle hintergeht mich,“ verſetzte Elſie. „Ich weiß — ich ſehe es — und ich dulde es nicht länger. Merkt es Euch, Ihr Beide — ich dulde es nicht länger.“ Man bemühte ſich, die Erregte zu beruhigen, was auch anſcheinend gelang, denn Elſie wurde ſehr ernſt und nachdenklich, blickte aber neugierig auf das ungewohnte Getriebe, welches ſie umgab. Während Helene noch das Ueberbringen ihrer Ge⸗ päckſtücke auf dem Kutſcherſitz der Droſchke über⸗ wachte, ſagte die Wärterin zu Elſie: Es wäre gut, wenn Sie einſtweilen einſteigen wollten, Fräu⸗ lein Nord. „Ja — aber wohin bringt Ihr mich?“ „Aus dieſem Getöſe fort, an einen Ort, wo wir ruhen können,“ verſetzte Helene. Elſie ſtieg ein, und nahm Platz. Die Wär⸗ mit terin vermißte eine Hutſchachtel und überblickte eifrig die noch auf dem Trottoir ſtehenden Sachen und Helene wandte ſich eine Sekunde zur Seite, um die Frage eines Gepäckträgers zu beantworten — es war nur eine Sekunde, aber Elſie ſah ſich unbeachtet, ſah eine Gelegenheit zur Flucht, und der wilde Gedauke ſtieg in ihr auf, die Suche nach ihrem Vater allein, nicht mit dieſen Feindinnen fortzuſetzen. Eine ſchmale weiße Haud öffnete die Wagenthüre auf der anderen Seite — eine ſchmale bleiche, in Trauer gekleidete Geſtalt ſtieg leiſe hes aus und eilte flüchtigen Fußes, von den Vorher; gehenden unbeachtet, in das Men ſchengedränge der Londoner Straßen, wo ſie nicht mehr entdeckt werden kounte. „Eutflohen!“ rief Helene Dering mit lautem Aufſchrei, als ſie in die Droſchke einſtieg und die geöffnete Thüre, aber keine Spur ihres Schützlings erblickte. 25. Kapitel. Von dem einen ſehnſüchtigen Verlangen ge leitet, Allen zu entfliehen, die ſie getäuſcht hatten, ſtürmte Elſie immer weiter, bis das Menſchenge wühl, die blendenden Lichter und das ungufbörliche Wagengeraſſel ſie foͤrmlich bekäubten. Als der friedlichen Stille von Wolſton ſo plötzlich in das Rauſchen und Brauſen der Weltſtadt verſetzt zu werden, hätte die meiſten Laudmädchen in Ver⸗ wirrung gebracht, und Elſie's Geiſt war ohnehin ſchon verwirrt. Sie war froh endlich wieder iin Freiheit zu ſein, frei von Lenas beobachtenden Blicken frei von der läſtigen Sorglichkeit lenker eruſten Fremden, für deren Anweſenheit ſie keinen Grund angeben konnte, obgleich ſie wohl hunderte mal des Tages darnach fragte, aber ſie war nicht ſtark genug für das rauhe, lärmende Leben, in lches ſie ſich geſtürzt hatte. Fortſetzung folgt. „ Aenderung A Aabringung 1 Uretung Autan ⸗So! uf der fu Nr. 4 F gepiglaufn 1 Heumtkapi. I lcttung bieter und J Lesglichen hemmen! ind 463 il . Abtretung Aumermar . Degleicher Höflein hie „ bmennung burg, de 1 ker berehrte a Neanntma⸗ r die nit ſein dale und n Lanz und At Fhanoneng mac. Die T A gſtierende AA ug zun e N eungen f nachm 4 r Plätze: hen Seiles w 1 dlteicher t Auf 0 m 3 1 ubge n iu benn