für die Dauer von zunächſt einem Jahr bei der Verſchiedenes Ladenburg, 21. Juli. Zu dem am 57. Auguſt in Neuſtadt ſtattfindenden Kreis⸗ turnfeſt haben ſich über 4000 Turner gemeldet. Die Städte Mannheim, Karlsruhe, Heidelberg, Pforzheim, Straßburg, Ludwigshafen, Pirmaſens, Freiburg etc. werden weit über 100 Mann Straßburg, Ludwigshafen, Neuſtadt eine größere Anzahl Turnerinnen ihrer Damenabtheilungen entſenden, welche bei den Banketten und auf dem Feſtplatz aktiv mitwirken. Die Stabübungen werden von 2500 Turnern ausgeführt; am Vereins⸗Wettturen betheiligen ſich über 100 Ver⸗ eine, darunter ſolche mit nahezu 100 Theilneh⸗ mern. Die am Sonntag in Neuſtadt unter Kreisturnwart Räuber (Straßburg) und Rein⸗ hardt (Lörrach) ſtattgehabte Vorprobe der Stab⸗ übungen war von ca. 60 Gau⸗ und Vereinsturn⸗ warten der Pfalz beſchickt und nahm einen an⸗ regenden Verlauf. Nächſten Sonntag finden in Pforzheim, Karlsruhe und Heidelberg unter Kreisturnwart Räuber die letzten Vorproben vor dem Feſte ſtatt. g — Mannheim, 19. Juli. Der Bürger⸗ ausſchuß nahm den Antrag des Stadtraths, daß Vergebung von Lieferungen und Arbeitsleiſtungen im Werthbetrag von 500 bis 5000 Mark der Barber'ſche Mittelpreisvorſchlag mit der Beſchränk⸗ ung zur Anwendung komme, daß Angebote, die nach unten mehr als 30 pCt. und nach oben mehr als 20 pCt. vom bauamtlichen Koſtenüber⸗ ſchlag abweichen, bei Berechnung des Mittelpreiſes unberückſichtigt bleiben und daß bei Lieferungen von reinen Handelswaaren in der Regel das niederſte Angebot anzunehmen iſt, mit allen gegen die Stimmen dreier Stadträthe an. — Ludwigshafen, 20. Juli. Todt geſtochen wurde geſtern Abend bei einer in einer hieſigen Wirthſchaft ausgebrochenen Schlägerei ein Kellner aus Mannheim; ein zweiter Betheiligter wurde lebensgefährlich und ein dritter leicht ver⸗ letzt. Der Thäter Namens Iſſelhardt, 27 Jahre alt, verheirathet, wurde balb nach der That in ſeiner Wohnung verhaftet. — Pforzheim, 18. Juli. Mit helden⸗ mütiger Entſchloſſenheit rettete heute früh der 15jährige Gewerbeſchüler Karl Knecht ein 1¼öͤ )jähr Mädchen, das gegenüber der Gewerbeſchule in ein Opfer der Flammen. die Enz gefallen war. Knecht hatte das Unglück vom ebenerdig gelegenen Klaſſenzimmer aus kaum geſehen, als er ſich durch das Fenſter auf die Straße ſchwang, dem Fluß zulief, unterwegs den Rock wegwarf, durch das Waſſer ſchwamm, her⸗ niedergebrannt. nach am anderen Ufer entlang lief, ſich wieder ins Waſſer ſtürzte und das Mädchen, das ſchon 8 8 „ 5 0 olte. ſtellen, außerdem die Turnvereine Mannheim, dem Tode nahe war, teraush — Leipzig, 18. Juli. Ueber einen Auf⸗ ſehen erregenden Vorfall wird aus Limbach be⸗ richtet: Nachdem bereits am Donnerſtag den 12. Juli von der Polizei mehrere Schüler des Tech⸗ nikums auf Grund einer anonymen Denunziation, welche ſie der Urheberſchaft einer Brandſtiftung vom 2. Juni beſchuldigt, in vorläufige Haft ge⸗ nommen waren und die ſofort eingeleitete Unter⸗ ſuchung die Wahrheit dieſer Angaben beſtätigt hatte, wurde die Verhaftung von fünf Technikern vorgenommen. voler Weiſe am Abend des 2. Juni nach einer wüſten Kneiperei eine Wette geſchloſſen, wonach derjenige, welcher den größten Muth bei einem Brande zeige, ein Jahr lang umſonſt an allen Trinkgelagen theilnehmen ſollte. Bahnhofes ſtehende Scheune des Limbacher Rit⸗ tergutes in Brand. Der Arbeiter Freitag, welcher in der Scheune ſein Nachtquartier hatte, wurde den Bahnhof, welcher nur durch gewaltige An: ſtrengung vom Feuer verſchont blieb. — Stockholm, 19. Juli. In der Proinz Weſtgotland herrſcht ſeit einigen Tagen eine Milz⸗ brandepidemie, welche jetzt eine gefährliche eigen⸗ thümliche Form angenommen hat. Die Seuche ergreiſt nicht nur das Vieh, welches maſſenhaft In Falkoeping befinden ſich 7 Milzbranderkrankte. Trotz der Ubſperrungsvorkehrungen verbreitet ſich die Seuche mit großer Schnelligkeit und erreichte ſchon zahlreiche Kirchſpiele. — Geeſtemünde, 20. Juli. ſuch des franzöſiſchen Aviſo „Ibis“, der zum Dieſelben haben in geradezu fri⸗ Zu dieſem Zweck ſteckten ſie ſogleich die große in der Nähe des getödtet. Der Brand bedrohte . . den Beſuch an Bord des „Ibis“. Das Schiff führt je zwei Revolver-Kanonen und Geſchütze kleineren Kalibers. — Bu dapeſt, 20. Juli. Die Ortſchaft Hoßzuret im Siptoer Comitat iſt faſt gänzlich Drei Kinder, die von ihren auf dem Felde arbeitenden Eltern in der Wohnung eingeſchloſſen waren, ſielen den Flammen zum Opfer. — Rom, 20. Juli. Ein heftiger Erdſtoß wurde geſtern Nachmittag 2 20 Uhr verſpürt, dem eine leichte Erſchütterung vorausging. Um 2.35 Uhr folgten ſchwächere Stöße. Das Erd⸗ beben rief in der Bevölkerung große Erregung hervor. Bisher iſt nur die Beſchädigung eines im Bau befindlichen Hauſes vor der Porta Triumphalis bekannt. Die Gefangenen in Regina Reali wurden durch das Erdbeben in Schrecken geſetzt und meuterten, wurden jedoch bald zur Ruhe gebracht. In Rocca di Papa war die Er⸗ ſchütterung ſehr heftig; mehrere Häuſer wurden beſchädigt, doch iſt Verluſt an Menſchenleben nicht zu beklagen. In Caſtel Gandolfi ſtürzte ein Theil der Kirche um. Madrid, 21. Juli. Kurz vor dem Eintreffen der königlichen Familie in San Se⸗ baſtian wurden 5 Waiſenmädchen und die beauf⸗ ſichtigende Nonne durch eine umſtürzende Mauer Die Königin begab ſich ſofort nach der Unglücksſtätte. Erprobte Rezepte. Geſtürzter Wirſing mit Bratwürſtchen. 2 Häuptchen jungen Wirſingkohl blättert man ab, ſchneidet ſie in Viertel und überkocht den Kohl einige Minuten in ſiedendem Salzwaſſer, um ihn dann kalt abzugießen und auf einem Siebe ſtirbt, ſondern auch die Mer ſchen, welche durch Berührung der kranken Thiere angeſteckt werden. ablau en zu laſſen. Nun dämpft man ihn mit Zwiebeln, Salz und Pfeffer in gutem Bratenfett eine Viertelſtunde, bräunt unterdeſſen einige Brat⸗ würſte ab und ſchneidet ſie in Scheiben. Man packt Kohl und Würſtchen ſchichtenweiſe in eine ausgebutterte Puddingform und Beim Be⸗ ſtellt ſie 15 Minuten in den mittelheißen Ofen. Dann ſtür zt man das Gericht auf eine erwärmte Schüſſel und Schutz der franzöſiſchen Hochſee⸗Fiſcherei comman⸗ dirt iſt, zeigte ſich die franzöſiſche Flagge im Gee⸗ ſtemünder Hafen zum erſten Male. Der Comman⸗ deur Moreau begab ſich nach dem Eintreffen ſofort zur Commandantur. Der Platz⸗Major in Ver⸗ tretung, Oberleutnant zur See, Kirel, erwiderte gießt den Bratenſaft der Würſtchen, den man mit einem Güßchen Waſſer aufkocht und mit etwas Maggi verbeſſert hat, darüber. Auch kann man den Rand mit Bratkartoffeln umlegen. trauen. Ich war ein charakterloſer Mann, nach⸗ dem die volle Wahrheit kund geworden, und es fand ſich Niemand, der ein Wort zu meinen Gunſten geſprochen hätte. Doch, der Sturm iſt vorüber, er hat mich verſchlungen. Laſſen Sie mich ſcheiden mit der Erinnerung an ihre Vergebung, reichen Sie mir Ihre Hand, zum Zeichen, daß dieſe Vergebung eine aufrichtige war, und dann vergeſſen Sie meiner für immer.“ Er hatte mit tiefer, ſeltſam erregter Stimme geſprochen, und Helene wurde milder geſtimmt. „Werden Sie ein beſſerer Menſch, Herr Baretti,“ ſagte ſie, nun ohne Zögern einen kurzen Händedruck mit ihm wechſelnd. „O, dazu iſt keine Ausſicht mehr vorhanden,“ bverſetzte Antonio mit großer Bitterkeit. Dann trat er zu Elſie und bedeckte ſie mit Küſſen und heißen, Thränen, ohne daß Elſie nur im Geringſten davon Notiz genommen hätte. „Lebe wohl, Elſie, lebe wohl auf immer!“ ſagte er, ſich erhebend. Du warſt zu rein und gut für mich.“ In der nächſten Sekunde war er gegangen, und das geräuſchvolle Zuſchlagen der äußeren Thüre verkündete, daß er Wolſtonhaus für immer verlaſſen hatte — daß er, ohne jede Ueberlegung, was ein ſolcher Schritt für ihn bedeute, dem Vater folgte. Mechaniſch nahm er jetzt Platz in deſſen Wagen. Es war eine gänzliche Niederlage: er war beſiegt und gefangen. In ſeiner verzweifelten Stimmung lag ihm nichts daran, was nach dieſem Tage aus ihm werden würde; er hatte eine mächtige An⸗ ſtrengung gemacht, ein beſſerer Menſch zu werden, und dies war der klägliche und wenig vortheilhafte Erfolg! Als der Wagen von dannen rollte, warf He⸗ lene einen letzten Blick auf den Scheidenden, Elſie aber bewegte ſich nicht. Mit verſchlungenen Händen . 755 das weiße ſtarre Geſicht wie nach einer unbekannten, liebeleeren Zukunft hingerichtet, ſaß ſie noch gerade, ſo, wie Antonio ſie verlaſſen hatte. „Elſie,“ bat Helene in leiſem, flehendem Tone, „verzweifle nicht, raffe Dich auf. Es war am beſten ſo, mein Liebling.“ Aber Elſie antwortete nicht. Sie hatte die Worte nicht vernommen, oder ſie waren bedeutungslos an ihrem Ohre ab⸗ geglitten. „Du boirſt Dich aufrecht halten — Du wirſt, wie Du ſagſt, Dir immer ſelbſt treu bleiben,“ ſagte Helene, an ihre Seite kommend und die Freundin zärtlich umſchlingend. „Dies iſt ein Schmerz, an welchem viele Frauen leiden; die Er⸗ ſchütterung war nur umſo größer, weil ſie Dich ſo gänzlich unvorbereitet überfiel. Aber es war am beſtem, daß Du in letzter Stunde noch die Wahrheit erfuhreſt, um über die Ehrenhaftigkeit jenes Mannes, über die Gründe, welche ihn an Deiner Seite hielten, urtheilen zu können.“ Wieder kam keine Antwort über Elſie's Lippen, und mit erneuter Beſorgniß blickte Heleue in das bleiche unbewegliche Antlitz. „O Elſie,“ fuhr ſie raſch fort, „Du mußt mir vergeben, daß ich Dir erſt heute die Wahrheit geſagt habe, die vor Monaten Dich vielleicht weniger, ſchmerzlich berührt hätte. Ich wollte ſchweigen, bis ich die ſichere Ueberzeugung von ſeiner Uunwürdigkeit ge⸗ wonnen hätte. Du darfſt nicht glauben, mein Liebling, daß ich Dich nicht unendlich liebte; o, ich flehe Dich an, laß einen ſolchen Gedanken nicht in mir aufkommen! Und wenn ich in meiner Un⸗ erfahrenheit trotz des beſten Willens unrecht ge⸗ handelt habe, ſo vergieb mir, mein Lieb, um der alten Zeiten — um des armen Friedrichs willen — deun ich war nur ein ſchwaches Weib. Helenens Worte machten ſo wenig Eindruck auf Elſie, als ob ſie an eine Bildſäule gerichtet wären. Es lag etwas ergreifendes, Herzbrechendes in Elſie's unnatürlicher Ruhe, in ihrer ſeltſamen Theilnahmsloſigkeit und dem Hiuausſchauen über die gegenwärtige Stunde, in welcher der harte Schlag gefallen war. Helene fühlte ſich ernſtlich beunruhigt, von Angſt erfaßt, daß noch lange nicht Alles gut ſei, jetzt, da das Schlimmſte bekaunt geworden, der Sturm ausgetobt hatte. „Elſie, warum ſprichſt Du nicht zu mir?“ rief ſie. Und jetzt erhob ſich Elſie langſam; ihre Augen ſchienen in weite Ferne zu blicken. „Halte mich nicht auf!“ flüſterte ſie. „Er ruft mir — ich muß zu ihm gehen.“ „Wer ruft Dic, Liebe?“ „Frank Nord — mein Vater, dem Jederman, Unrecht gethan hat. Alles iſt gegen die Nord, Du wirſt Dich erinnern, wir ſtehen ganz allein, wir Beide. Horch! ich höre ihn rufen!“ „O Elſie, Elſie ſprich nicht ſo. Blicke nicht ſo ſtarr!“ „Laß mich gehen!“ rief dieſe. „Halte nich nicht fern von dem einzigen Menſchen, welcher mich liebt, und deſſen Herz ich zu brechen ſuchte, „O Vater, errette mich vor dieſer Frau!“ Mit einer plötzlichen Bewegung machte ſie ſich von Lena frei und huſchte durch das Zimmer mach der Glasthüre, die in den Garten führte. „Er fuhr auf dem Fluſſe,“ flüſterte ſie. „Ich kaun ihm folgen.“ Lena umſchlang ſie, ſchrie laut um Hülfe und ſuchte die Fliehende gewaltſam zurückzuhalten, als die Dienerſchaft in das Zimmer eilte, in Augenblicke, da Elſie mit Rieſeuſtärke ſich fret ges macht hatte. 5 N dem b und ſihnaſch dee 1 h % Fah aiteſten Fab in mitgehen ntlit 7 gedin i Nütnuch e! 50 e be etc. 5 S ——ůů Lack. Heyer 1 fte Ale 5 e e Man in AI een Jaaliäten e 8 3 le l Gar dahin 8 eee Fortſetzung folgt.